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Gräflich Ballestrem'sche Güterdirektion
Firmenname | Gräflich Ballestrem'sche Güterdirektion |
Ortssitz | Ruda (Kr. Beuthen) |
Art des Unternehmens | Kohlebergwerke |
Anmerkungen | 1900: "Gräflich Ballestrem'sche Berg- und Hüttenwerke". 1913 unter obiger Firma; Besitzer: Graf Valentin von Bellestrem auf Ober-Gläsersdorf, Bez. Liegnitz; Generaldirektor Pieler in Ruda; Verwaltung: Rechtsanwalt Dr. Mattes, Bergwerksdirektor Hohendahl, Regierungsbaumeister a.D. von Poellnitz, Bergassessor Scherkamp; Betriebskapital unbegrenzt; Gruben: "Cons. Brandenburg-Grube" bei Ruda (s.d.; Betriebsführer: Bergverwalter Bock / Maschinenbetriebsführer: Maschinenwerkmeister Kalischek und Deninger), "Cons. Wolfgang-Grube" (s.d.) bei Ruda (Buchelt / Opitz), "Castellengo-Grube" (s.d.) bei Biskupitz (Wolff / -); Anzahl der Förderschächte: 6, Anschlußgleise: Ruda, Wolfgangweiche, Borsigwerk. 1923: "Gräflich Ballestrem'sche Ostoberschlesische Industrie-Verwaltung". |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 2903] [Jahrbuch dt Braunkohlen ... (1913) 84] [Borsig: Ausgeführte Dampfmaschinen, Liste C (1908)] |
Hinweise | Vergl. auch (um 2012): http://www.ballestrem.de von Nikolaus Graf v. Ballestrem, Kufsteiner Str. 2, 10825 Berlin |
Zeit |
Ereignis |
1742 |
Als im Jahre 1742 die Königliche Kriegs- und Domänenkammer zu Breslau das Reichensteiner Bergamt zum Bericht über den Stand des Bergbaues in Schlesien auffordert, weiß dieses aus Oberschlesien über Steinkohlenbergbau nur von Ruda zu berichten, wo nach den Angaben dieses Berichts der Freiherr v. Stechow seit unvordenklichen Zeiten Bergbau betrieb. Die Akten aus dieser Zeit lassen erkennen, daß der Betrieb nur in geringem Umfange mit wenigen Bergleuten nahe unter Tage geführt wurde. |
20.08.1770 |
Erst nach dem Erlaß der revidierten schlesischen Bergordnung wird die erste formelle Mutung unter Namen "Brandenburg" eingelegt |
01.11.1770 |
Die Mutung "Brandenburg" wird verliehen. |
1807 |
Karl Godulla wird zum Verwalter der Güter und Betriebe des Grafen von Ballestrem ernannt |
1818 |
Godulla steigt zum Bevollmächtigen des Grafen von Ballestrem auf. Mit 28 Freikuxen der Karlshütte in Ruda, die Godulla vom Grafen Ballestrem zum Dank erhält, beginnt seine unternehmerische Karriere. Bald besitzt er eigene Steinkohlengruben, Galmeibergwerke und Hütten. Karl Godulla führt neue Aufbereitungsverfahren ein und beginnt auch mit dem Abbau von feuerfestem Ton bei Ruda. |
1823 |
Über "Brandenburg" hinaus werden weitere Felder dem Grafen von Ballestrem, in dessen Händen mittlerweile der Besitz übergegangen ist, verliehen. |
1823 |
Mutung der "Fabrikgrube" |
1823 |
Der erste größere Tiefbau wird nach dem Plan des Geschworenen Thürnagel im Brandenburggrubenfeld eröffnet |
Ende 1840er |
Nachdem Ende der vierziger Jahre der Bau der Oberschlesischen Eisenbahn beendet ist, werden unmittelbar an der Eisenbahn die Schächte der Brandenburggrube abgeteuft. Zu gleicher Zeit werden auch die im südlichen Teil der Gemeinde Ruda gelegenen Gruben Wolfgang, Karl Emanuel und andere in Betrieb genommen. |
Frühjahr 1854 |
Borsig kauft vom Grafen Ballestrem in Oberschlesien einen drei Felder unfassenden Grubenkomplex |
1856 |
Die Brandenburggrube wird mit der Fabrikgrube konsolidiert. Die Belehnung, welche sich bisher nur auf ein Flöz erstreckte, wird auch auf die unterliegenden Flöze bis zur ewigen Teufe ausgedehnt. Gleichzeitig werden in dem nördlichen wie in dem südlichen Teil des Bezirks neue Felder erworben und in Betrieb genommen. |
1900 |
Lieferung von 3 Dampfmaschinen durch A. Borsig |
1903 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig |
1931 |
Gründung der "Rudaer Steinkohlengewerkschaft" als Zusammenschluß aller Ballestremschen Gruben und Hüttenwerke auf polnischem Gebiet |
1936 |
In der "Rudaer Steinkohlengewerkschaft" werden alle Ballestrem'schen Steinkohlengruben unter dem Namen Walenty-Wawel zusammengefaßt. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Steinkohle |
1900 |
Aufstellung Dampfmaschine |
1903 |
Aufstellung Dampfmaschine |
|
von |
bis |
Produkt |
im Jahr |
am Tag |
Einheit |
1846 |
1846 |
Steinkohle |
40192 |
|
t |
1867 |
1867 |
Steinkohle |
268198 |
|
t |
1872 |
1872 |
Steinkohle |
368215 |
|
t |
1882 |
1882 |
Steinkohle |
354602 |
|
t |
1891 |
1891 |
Steinkohle |
750267 |
|
t |
1902 |
1902 |
Steinkohle |
1185105 |
|
t |
1912 |
1912 |
Steinkohle |
1449884 |
|
t |
1922 |
1922 |
Steinkohle |
1456000 |
|
t |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1 |
Nebenwerk |
danach |
Castellengo-Grube |
|
1 |
Nebenwerk |
danach |
Cons. Wolfgang-Grube |
|
1 |
Nebenwerk |
danach |
Cons. Brandenburg-Grube |
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ZEIT | 1923 |
THEMA | geologische Verhältnisse |
TEXT | In der Gemeinde Ruda, Kreis Ruda besitzt der Graf von Ballestrem als Alleineigentum, teils in Gemeinschaft mit einzelnen anderen Gewerken eine Reihe von Steinkohlengruben, deren Felder zusammen rund 9,5 Millionen Quadratmeter Flächeninhalt haben. Der Steinkohlenbergbau in diesem Bezirk, an den sich verschiedene andere industrielle Anlagen knüpfen, ist der älteste in Oberschlesien. Bezüglich der geologischen Lagerungsverhältnisse gehört das Gebiet der südlichen Abdachung des oberschlesischen Hauptsattels an. In diese senkt sich, von Orzegow über Ruda und Karl-Emanuel-Colonie sich hinziehend, eine scharf ausgepragte Mulde ein, welche sich gegen Süden verflacht. Unterbrochen wird die Lagerung von verhältnismäßig wenigen Sprüngenvon denen zwei nahe der Südgrenze des Wolfganggrubenfe?des eine größere Sprungmächtigkeit haben, in der Richtung des Hauptsattelrückens streichen und fallen und mit dieser Erhebung wohl in ursächlichem Zusammenhange stehen. Die übrigen Sprünge sind weniger bedeutend, streichen rechtwinklig auf den erwahnten Hauptsprung, haben aber nur geringe Längenerstreckung und rasch wechselnde Sprungmächtigkeit. Sie scheinen mit der Rudaer Spezial-Mulde in engerem Zusammenhange zu stehen. Jüngere Gebirgsschichten treten in dem obengenannten Gebiet nur in untergeordneter Bedeutung und geringer Ausdehnung und Mächtigkeit auf. Es sind 12 bauwürdige Flöze mit einer Mächtigkeit von insgesamt 26 m Kohle vorhanden. Dem letzt-erwähnten Umstande dürfte es zuzuschreiben sein, daß die oberen Flöze bei Ruda schon seit frühester Zeit Gegenstand bergmännischer Gewinnung bilden, ja vermutlich die ersten Anfänge des oberschlesischen Steinkohlenbergbaus hier zu suchen sind. |
QUELLE | [Przemysl i handel górnoslaski (1923)] |
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ZEIT | 1923 |
THEMA | Betriebe der Bergverwaltung Ruda |
TEXT | 1. cons. Brandenburggrube in Ruda, Station Ruda. Besitzer Graf Nikolaus von Ballestrem auf Plawniowitz, Kr. Gleiwitz, Betriebsführer: Bergverwalter Panitz und Maschinenmeister Kalischek. Belegschaft 3225 Personen, Förderung im Jahre 1922: 648.000 t. 2. cons. Wolfganggrube, in Ruda-Süd, Station Wolfgangweiche. Besitzer: Gewerkschaft cons. Wolfganggrube, Betriebsführer Bergverwalter Lattka und Maschinenmeister Opitz, Belegschaft 2516 Personen, Förderung im Jahre 1922: 400.000 t. 3. Graf Franzgrube in Ruda-Süd, Station Wolfgangweiche. Besitzer: Gewerkschaft Steinkohlenbergwerk Graf Franz. Betriebsführer: Bergverwalter Hadamitzky und Maschinenmeister Opitz. Belegschaft 2131 Personen, Förderung im Jahre 1922: 408.000 t. 4. Kraftwerk Nikolaus in Ruda-Süd, Station Wolfgangweiche. Besitzer: Gemeinschaftswerk der Brandenburggrube, Wolfganggrube, Graf Franz-Grube und Koksanstalt Wolfgang. Technischer Oberleiter: Maschinen-Inspektor Dipl.-Ing. Bittner. Betriebsleiter: Dipl.-Ing. Stoffregen, Belegschaft: 204 Personen. 5. Sägewerk Kokottek in Ruda, Station Rud. Besitzer: Graf Nikolaus von Ballestrem. Betriebsführer: Verwalter Koczy, Belegschaft 110 Personen. 6. Chamottefabrik Carl Emanuel in Ruda-Süd, Station Wolfgangweiche. Besitzer: Graf Nikolaus von Ballestrem. Betriebsführer: Verwalter Sadlo, Belegschaft 71 Personen, Produktion im Jahre 1922 5.300.000 Maschinenziegel. 7. Bauabteilung Ruda in Ruda, Belegschaft 589 Personen. 8. Wirtschaftsamt Ruda in Ruda, Dominium Ruda und Dominium Neu-Ruda. Besitzer: Graf Nikolaus von Ballestrem. Größe: 1534 Morgen. Leiter: Oberinspektor Heintze. |
QUELLE | [Przemysl i handel górnoslaski (1923)] |
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