Bismarckhütte


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Bismarckhütte: Anzeige für Schiffsbleche (1913)


Allgemeines

FirmennameBismarckhütte
OrtssitzBismarckhütte (O.-S.)
Art des UnternehmensEisenhütte
AnmerkungenAnfang unter der Firma "Kattowitzer Aktiengesellschaft für Eisenhüttenbetrieb". Nicht in [Reichs-Adreßbuch (1900) 2727]. Liegt zwischen den Bahnhöfen Hajduki Wielki und Chorzow Batory [Amtl. Bahnhofsverz]. 1923: Grundbesitz 130 ha, 3 normalpurige und 2 schmalspurige Gleisanschlüsse; Vorstand: Generaldirektor Robert Scherff und Generaldirektor Claus Kallenborn,
beide in Bismarckhütte.
Quellenangaben[Ascherslebener Maschinenfabrik: Heißdampfmaschinen (um 1918)] [Deutscher Schiffbau (1913) Anzeige] [Przemysl i handel górnoslaski (1923)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.09.1872 Gründung als "Kattowitzer Aktiengesellschaft für Eisenhüttenbetrieb"
02.09.1873 Die "Kattowitzer Aktiengesellschaft für Eisenhüttenbetrieb" setzt bei Schwientochlowitz ihre Werksanlagen in Betrieb. Das hier erzeugte Schweißeisen, zu Platinen und Knüppeln ausgewalzt, wird in der Hauptsache zu Rohrbandeisen weiterverarbeitet.
1875 Die gesteigerte Nachfrage führt bald zur Erweiterung des Feineisenwalzwerks, und bereits im Jahre 1875 zur Angliederung eines Feinblechwalzwerks.
1889 Nachdem im Jahre 1889 die Schweißeisenherstellung den Höhepunkt erreichte, macht sich das Vordringen des Flußeisens immer mehr bemerkbar, bis das Puddeleisen schließlich nur noch für einige Spezialitaten Verwendung findet. Im Zusammenhange damit tritt aber eine völlige Umwälzung in der Eisenindustrie.
ein, welche auch die Bismarckhiitte zu wesentlichen Be-
triebsanderungen veranlasste.
1890 Errichtung eines Martinwerkes. Dieses setzt die Hütte in den Stand, die Produktion nicht nur erheblich zu vergrößern, sondern auch die Qualitäten zu verbessern, und im besonderen durch die Herstellung von Schmiedestahl den höheren Anforderungen zu entsprechen, die seit jener Zeit von den Verkehrs- und Konstruktionsbetrieben, Militärwerkstätten, Schiffsbauanstalten usw. an die Hütten gestellt werden. Mit dieser Einrichtung wird der Grund zu der Fabrikation von Spezialstahl gelegt, welcher inzwischen eine beherrschende Bedeutung erlangt hat.
1890 Mit dem Martinwerk richtet die Bismarckhütte auch ein Gußstahlwerk ein.
nach 1890 Bau eines Rohrwalzwerks
1898 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1900 Lieferung einer Walzenzug-Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1901 Bau eines Grobeisen- und Grobblechwalzwerkes
1906 Angliederung eigener Erzgruben und Hochöfen, um den Roheisenbedarf aus eigener Produktion decken zu können. Die Gelegenheit hierzu bietet sich 1906 durch die Übernahme der Falvahütte mit Kokerei, Hochofenwerk, Stahl- und Walzwerk.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisen 1873 Beginn 1923 [Przemsyl ...] anfangs Schweißeisen
Grobbleche 1875 Beginn (neues Walzwerk) 1913 [Deutscher Schiffbau (1913)] für Panzerplatten, Nickelstahlplatte, Schiffsbleche für den Kriegsschiffbau




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Walzenzugmaschine vor 1917 Ascherslebener Maschinenbau Act.-Ges., vorm W. Schmidt & Co.
Dampfmaschine vor 1917 Ascherslebener Maschinenbau Act.-Ges., vorm W. Schmidt & Co.
Dampfmaschine vor 1917 Ascherslebener Maschinenbau Act.-Ges., vorm W. Schmidt & Co.
Walzwerks-Dampfmaschine 1900 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1898 August Borsig




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1913 baische Martinöfen 6   unbekannt       2x 15 t, 2x 30 t und 2x 40-45 t Fassung  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk zuvor Königs- und Bismarckhütte A.-G. Seit 1942?




Allgemeines

ZEIT1923
THEMAAnlagen
TEXT1. Erzfelder und Hochofen mit Nebenbetrieben;
2. Martinstahlwerke mit Stahlformgießerei;
3. Walzwerke für Grob-, Fein-, Form- und Qualitätseisen, Grubenschienen, Platinen, Laschen- und Unterlagsplatten;
4. Feinblechwalzwerke für gebeizte und ungebeizte Feinbleche zu Stanz-, Falz- und Emaillierzwecken, Verzinnungs- und Vernickelungsbleche, Dynamobleche, legiert und nichtlegiert, Dachbleche, Feinbleche aus Flußeisen und Stahl, Hochglanzstahlbleche für Dampfzylinder und Ofenmäntel, Zuckerformbleche und andere Formbleche;
5. Grobblechwalzwerke für Panzerplatten, Nickelstahlplatten und Schiffsbleche, Weichkernstahlbleche (Stahl-Eisen-Stahl), Lokomotivrahmenbleche, hochwertige Bleche für den Automobil- und Luftschiffbau, Compound- und Panzerbleche;
6. Kaltwalzwerke für Bandstahl zu Sagen, Schreibfedern, Uhrfedern, Musikfedern, für Kartonnagezwecke usw., blank und verzinnt, härtbar und nichthärtbar, Verpackungsbandeisen in allen Stärken, Bandeisen verzinnt usw.;
7. Rohrwalzwerke für nahtlose Stahlrohre aller Art bis zu 13 Zoll Durchmesser, Gas- und Siederohre, Flanschen- und Bohrrohre, Leitungsrohre, Stahlmuffenrohre für Bleidichtungen in Längen bis zu 15 m in einem Stück, sowie Wassergasschweißerei für Rohre bis zu 3 m Durchmesser aller Art, wie Kanalisations-, Gas- und Wasserleitungsrohre, Bohrrohre, komplette Turbinenleitungen für größte Gefälle, Rohrformstücke, Schweißarbeiten aller Art;
8. Hufeisenfabrik für die Erzeugung von Falzhufeisen;
9. Spezial-Gußstahl-, Tiegelgußstahl- und Elektrostahlwerk, umfassend Hammer- und Preßwerk, Stahlwalzwerk, Laufstabappretur, Profilzieherei und Appreturwerkstatte zur Erzeugung von erstklassigem Werkzeugstahl für jeden Verwendungszweck, Schnellarbeitsstahl, Magnetstähle, fertige Schnellarbeitsfraser und Spiralbohrer, Steinbohrstähle, auch für härtestes Gestei, Bohrstähle, hochwertige Konstruktionsstähle für den Automobil- und Luftschiffbau, wie Zahnräder, Kurbelwellen, Pleuelstangen, Nockenwellen usw., Blenden- und Panzerplatte,
Profilstahl für Dampfturbinen, fertige Schaufeln und Zwischenstücke, gezogener Stahl aller Art, Silberstahl, Stahldraht, fertige Gußtahlwalzen zum Kaltwalzen von Metallen und Stah, fertige Scherenmesser, appretierte Schmiedestücke für den Automobil- und Maschinenbau.
QUELLE[Przemysl i handel górnoslaski (1923)]


ZEIT1923
THEMAAnlagen im Unterwerk
TEXTIm Unterwerk stehen zwei Stahlschmelzbetriebe nebeneinander, das Martinwerk und das Gußstahlwerk; ferner sind in ihm das Hammer- und Preßwerk, das Stahlwalzwerk und das Feinblechwalzwerk, sowie die zugehórigen Nebenbetriebe untergebracht. Das Martinwerk umfaßt sechs große Martinöfen. Es stellt hauptsächlich Qualitätsmaterial für Tiefstanz-, Dynamo- und Kesselbleche her. Im Gußstahlwerk sind vier Martinófen mit 8 bis 12 t Fassungsvermögen, 3 Elektroöfen (System Heroult) mit 2, 4 und 8 t Fassung und ferner 2 Unterflur-Tiegelöfen mit den entsprechenden Vorwärmeöfen für die Tiegel- und Ferrolegierungen.
Das Hammer- und Preßwerk ist mit schweren Dampfhämmern bis zu 2.000 kg Schlagkraft und hydraulischen Schmiedepressen bis 1.200 t Preßdruck zum Schmieden großer Stücke ausgerüstet. Ferner enthält es eine größere Anzahl kleiner Hämmer und 8 mächtige Fallhämmer von 500 - 2.000 kg Schlagkraft, sowie einige große Spindelpressen.
Im Stahlwalzwerk befindet sich eine Grobstrecke, bestehend aus 3 Triogerüsten mit 660 mm Walzendurchmesser und einem Poliergerüst, eine Mittelstraße von 2 Triogerüsten mit 500 mm Walzendurchmesser und eine Feinstraße. Gewalzt werden Rund- und Quadratstähle, Flachstahl von 3 mm aufwärts bei 13 bis 40 mm Breite, außerdem Spezialprofile. Zur Herstellung von Blechen dienen im Feinblechwalzwerk eine Blockstrecke mit einem Trio-Vorgerüst, einem Trio-Tertiggerüst, einem Vorwalz- und zwei Dressiergerüsten und ferner 5 Blechwalzenstrecken. Zwei Blechwalzenstrecken besitzen je 5 Gerüste, zwei weitere zusammen 8 Gerüste und eine Walzenstraße ist doppelseitig mit zwei bzw. drei Gerüsten ausgestattet. Zahlreiche Appreturmaschinen besorgen die Fertigstellung der Bleche.
QUELLE[Przemysl i handel górnoslaski (1923)]


ZEIT1923
THEMAAnlagen im Oberwerk
TEXTIm Oberwerk befinden sich vornehmlich die großen Walzwerke, ein Grobeisenwalzwerk, das Grobblechwalzwerk mit einer Feinblechstrecke, das nahtlose Rohrwalzwerk nebst der Wassergas-Schweißerei. In den großen Hallen des Grobblech- und Grobeisenwalzwerkes stehen 3 Walzenstraßen nebeneinander, eine 800-er Trio-Blechstraße von einer Tandem-Schwungradmaschine mit max. 1250 PS angetrieben, ein 1200-er Grobblechduo mit Tandem-Verbind-Umkehrmaschine von max. 11.000 PS und eine 630-er Triostraße mit 5 Gerüsten und Tandem-Schwungradmaschine von max. 1600 PS. Ein Siemens-Regenerativ-Tiefofen für das Grobblechduo und zwei Doppel-, sowie ein einfacher Stoßofen für die Triostraßen, geheizt durch acht Schachtgeneratoren, wärmen die Blöcke oder Brammen vor. Neben den schweren Walzwerken liegt das Rohrwerk, bestehend aus den nahtlosen Rohrstraßen und der Wassergasschweißerei. Das Rohrwalzwerk ist mit 3 Rohrstraßen ausgerüstet. Die Rohrstraße I besteht aus einem Schrägwalzwerk (System Mannesmann) und einer kontinuierlichen Rohrstraße (System Fassl). Sie liefert nahtlose Rohre von 42 bis 75 mm äußerem Durchmesser und leistet bis zu 2.000 t monatlich. Die Rohrstraße II weist eine ähnliche Anordnung auf, ein Schrägwalzwerk, anschließend eine Rohrstraße (System Mannesmann) mit 2 Pilgerschritt-Walzgerüsten, jedes mit hydraulischem Vorschub und pneumatischer Pufferung. Auf dieser Strecke werden nahtlose Rohre ... [Text bricht in der Vorlage hier ab]
QUELLE[Przemysl i handel górnoslaski (1923)]