Rheinisch-Westfälische Kalkwerke

Allgemeines

FirmennameRheinisch-Westfälische Kalkwerke
OrtssitzDornap (Rheinl)
Postleitzahl42327
Art des UnternehmensKalkwerk
AnmerkungenIn den 1920er Jahren mit 61% die Aktienmehrheit bei den "Vereinigten Stahlwerken AG". Seit 1999 zur "Rheinkalk" (Sitz: Wülfrath), Teil der belgischen Lhoist-Gruppe, weltgrößter Hersteller von Kalk- und Dolomit-Erzeugnissen [Wikipedia] als "Chaufourneries de Hergenrath S.A."(deutsche, belgische und tschechische Kalk-Aktivitäten von RWK und Lhoist); Kalkbereich ausgegliedert in die "RWK Kalk AG".
Quellenangaben[Braunschweig-Hannoversche Maschinenfabriken AG (1903)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 805] http://www.eulenkopflauf.de/karte/rwk.html




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1884 Wilhelm Schüler gründet die offene Handelsgesellschaft "Vereinigte Bergische Kalkindustrie Schüler, Schürmann & Co".
09.07.1887 Gründung als "Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein und Kalkindustrie" mit einem Grundkapital von M 1.653.000,00 durch Wilhelm Schüller (Witwe; vormals "Vereinigte Bergische Kalkindustrie Schüler, Schürmann & Co."), Anton Winter und der Gewerkschaft Maximilian in Arpath
06.02.1888 Änderung der Firma aus "Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein und Kalkindustrie" in "Rheinisch-Westfälische Kalkwerke"
1929 Die Gesellschaft gründet in Gemeinschaft mit der "Westdeutsche Kalkwerke A.-G.", Köln, und den "Rheinischen Kalksteinwerken G.m.b.H.", Wülfrath, den "Kalkverband Westdeutschland G.m.b.H.", Dornap
1929-1930 Zur Ausdehnung ihres Einflusses im Finnentroper Kalkgebiet erwirbt die Gesellschaft die Mobilien und Immobilien der "Attendorner Kalkwerke G.m.b.H.". An den Erwerb knüpft sich ein zehnjähriger Lieferungsvertrag mit einem westfälischen Hüttenwerk.
1929-1930 Gemeinschaftlich mit der "Westdeutsche Kalkwerke A.-G.", Köln, werden sämtliche Anteile der "Heggener Kalkwerke G.m.b.H." von der "I.G. Farbenindustrie A.-G." erworben. Dieser Kauf führt zum Abschluß eines zwanzigjährigen Lieferungsvertrages der "Westdeutschen Kalkwerke A.-G." mit der "I.G. Farbenindustrie A.-G." für den Bedarf ihrer sämtlichen Werke im Rheinlande und in Westfalen.
1929-1930 Die Gesellschaft schließt mit den Trierer Kalk- und Dolomit-Werken einen Pachtvertrag ab, wonach die Betriebe dieser Gesellschaft von den Rhein.-Westf. Kalkwerken auf zunächst drei Jahre übernommen werden. Auf Grund dieses Pachtvertrages werden alsdann ca. 96 % des Aktienkapitals dieser Gesellschaft erworben. Zur Führung der Betriebe wird eine besondere Gesellschaft unter der Firma Pachtgesellschaft der Betriebe der Trierer Kalk- und Dolomitwerke G. m. b. H., Wellen, gegründet.
1930-1931 Mit Rücksicht auf die schwierige allgemeine Lage werden Neubauten und Betriebserweiterungen auf das äußerste Maß beschränkt. Eine Anzahl Werke muß mit Rücksicht auf die ungünstige Konjunktur außer Betrieb gesetzt werden.
1930-1931 Von der "Westdeutschen Kalkwerke A.-G." in Köln übernimmt die Gesellschaft das restlich Drittel der Anteile der "Heggener Kalkwerke G.m.b.H." in Heggen.
1931-1932 Ausbau der Löschkalkanlage im Werk Hönnetal.
01.07.1931 Nach Ablauf des gemeinsam mit der "Westdeutschen Kalkwerke A.-G.", Köln, abgeschlossenen Pachtvertrages über die Betriebe der "Trierer Kalk- und Dolomitwerke", Wellen a. d. Mosel, wird dieser aufgehoben. Die zu diesem Zweck gegründete Pachtgesellschaft der Betriebe der "Trierer Kalk- und Dolomitwerke G.m.b.H.", Wellen, wird liquidiert.
1932-1933 Im Laufe des Jahres wird in Dornap eine Kalkmahlanlage, in Letmathe eine Siloanlage und in Hönnetal ein Lokomotivschuppen und kleinere Bauten errichtet.
1932-1933 Die Werke Gruiten und Neandertal werden in beschränktem Umfang wieder in Betrieb genommen.
1933-1934 Die Abteilung Hofermühle wird wieder in Betrieb gesetzt.
1933-1934 In der Abteilung Gruiten wird die Herstellung von Zementkalk aufgenommen. Verkauft wird das Gut Groß-Düssel in Gruiten und das Gut Backeshaus in Neandertal.
1933-1934 In Hönnetal wird Industriegelände erworben.
1933-1934 Im Laufe des Geschäftsjahres werden folgende Neuanlagen ausgeführt: Bau einer Mahl- und Siloanlage für die Herstellung und Lagerung von gemahlenem Branntkalk in Dornap. Vergrößerung der Siloanlage zur Lagerung von gemahlenem Branntkalk in Hönnetal. Errichtung einer Anlage zur Herstellung von Zementkalk in Gruiten. Neubau eines Lokomotivschuppens in Dornap. Errichtung eines Bade- und Aufenthaltsraumes in Dornap. Ausbau eines Aufenthaltsraumes in Letmathe.
15.10.1933 Der "Kalkverband Westdeutschland G.m.b.H.", Dornap, stellt seine Tätigkeit ein.
1934-1935 Die Abteilung Elberfeld wird wieder in Betrieb genommen.
1935-1937 Neubau und Verbesserung der Anlagen.
1937-1938 Wiederinbetriebnahme des seit 1930 stilliegenden Werkes Attendorn sowie der seit 1931 ruhenden Kalkerzeugung in Oberhagen. Weiterer Ausbau der Anlagen.
1937-1938 Das Werk Wülfrath wird veräußert.
1938-1939 Durchführung von Neubauten im Rahmen des Vierjahresplanes.
1938-1939 Erwerb eines Kalksteinvorkommens
1938-1939 Aufnahme eines hypothekarisch gesicherten 5 % Darlehns bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften zum Auszahlungskurs von 98.75 %, rückzahlbar in 12 1/2 Jahren, zur Konsolidierung der kurzfristigen Schulden.
1939-1940 Für den weiteren Anlagenausbau wird ein zweites hypothekarisch gesichertes Darlehn von Reichsmark 2.000.000,00 zu 5 % Zinsen, Auszahlungskurs 99 %, rückzahlbar in 12 1/2 Jahren, aufgenommen.
1940-1941 Veräußerung von Grundstücken
20.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1993 Die belgische Lhoist-Gruppe beteiligt sich am Unternehmen
1999 Zusammenführung der "Rheinischen Kalksteinwerke" in Wülfrath und der "Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke AG" (RWK Kalk AG) in Wuppertal-Dornap zur "Rheinkalk"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kalk          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1901 Eisenwerk Carlshütte




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Hellmuth Siemssen, Regierungsbaumeister a. D., Dornap; Paul Trilling, Diplom-Kaufmann, Dornap; Rudolf Bertelsmeier, Dipl.-Ing., Dornap, stellvertretend. Aufsichtsrat: Bergassessor a. D. Dr. phil. h. c. Hermann Wenzel, Dir., stellv. Vorsitzer des Aufsichtsrates der Vereinigte Stahlwerke A.G., Dortmund, Vorsitzer; Bergassessor a. D. Direktor Hermann Willing, Rohstoffbetriebe der Vereinigten Stahlwerke G.m.b.H., Dortmund, 1. stellv. Vorsitzer; Generaldirektor Erich Tgahrt, Vorsitzer des Vorstandes der Hoesch A.-G., Dortmund, 2. stellv. Vorsitzer; Bergwerksdirektor Herbert Kauert, Essen; Dr.-Ing. E. h. Adolf Klinkenberg, Direktor, Wittbräucke bei Herdecke; Dr. phil. Carl Lipp, Vorstandsmitglied der Hoesch A.-G., Dortmund; Dipl.- Ing. Paul Ludowigs, Rheinische Kalksteinwerke G. m. b. H., Wulfrath;-Bankdirektor Dr. jur. Paul Marx, Berlin; Johann Baptist Rath, Bankdirektor, Köln; Rechtsanwalt Dr. jur Ferdinand Rothe, Köln; Dr.-Ing. E. h. Hartwig Schlüter, Münster (Westf.); Bergassessor Hans Günther Sohl, Vorstandsmitglied der Vereinigte Stahlwerke A.G., Düsseldorf, Essen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 300,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre; 2. zur Gewährung einer Tantieme an den Aufsichtsrat gemäß § 15 der Satzung; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit nicht die Hauptversammlung eine andere Verwendung beschließt. Grundkapital: nom. RM 15.000.000,00 Stammaktien in 50000 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. 1 - 50000). Großaktionäre: 1. Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf (59.7%); 2. Hoesch A.-G., Dortmund (25.6%). Dividenden ab 1925/26: 6, 8, 8, 8, 7, 0, 0, 0, 6, 6, 6, 6, 6, 4, 4, 4, 4%.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 805]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Erwerb, Errichtung und Betrieb von Kalksteinbrüchen, Kalk- und Ziegelbrennereien und verwandter Unternehmen; ferner die Beteiligung an solchen Unternehmen und der Handel mit einschlägigen Erzeugnissen. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen. Erzeugnisse: Rohkalkstein für die Verhüttung von Eisenerzen. Weißkalk in Stücken für die Rohstahlerzeugung. Weißkalk und Dolomit-Wasserkalk in Stücken, gemahlener und trocken gelöschter Kalk zum Bauen und Düngen sowie für chemische Zwecke. Sinterdolomit als basisches Futter bei der Rohstahlerzeugung. Splitt, Kies und Sand in allen Körnungen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 805]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung Werk I. Hauptverwaltung, Versuchsanstalt. Betriebsanlagen: Ringöfen; Schachtöfen; Hauptwerkstatt mit moderner maschineller Einrichtung; Mahlanlagen mit Vorratssilos; Löschkalkanlage; Universalmahlanlage; Steinbrecheranlage mit Wäsche; Brech- und Aufbereitungsanlage mit Wäsche für Kalksteine, Löffelbagger; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 158 Wohnhäuser. Werk II. Betriebsanlagen: Ringöfen; Schachtöfen; Dolomitsinterei mit Schachtöfen; Kalkmahlanlage mit Vorratssilos; Drahtseilbahnen; Werkstatt mit maschineller Einrichtung; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 57 Wohnhäuser. Werk III. Betriebsanlagen: Ringöfen; Schachtöfen; Kalkmahlanlage mit Vorratssilos; Universalmahlanlage; Löschkalkanlage mit Vorratesilos; Löffelbagger; Brech- und Aufbereitungsanlage mit Wäsche für Kalksteine; Drahtseilbahn; maschinell eingerichtete Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 38 Wohnhäuser. Werk IV. Betriebsanlagen: Ringofen; Dolomitsinterei mit 4 Schachtöfen; Löschkalkanlage; Brech- und Aufbereitungsanlage für Kalksteine; Drahtseilbahn; maschinell eingerichtete Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 53 Wohnhäuser. Werk V. Betriebsanlagen: Ringöfen; Trichteröfen; Kalkmahlanlage; maschinell eingerichtete Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 23 Wohnhäuser. Werk VI. Betriebsanlagen: Ringöfen; maschinell eingerichtete Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 32 Wohnhäuser, Werk VII. Betriebsanlagen: Ringöfen; Brech- und Sortieranlage für Kalkstein; Kieswäsche; Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 6 Wohnhäuser. Werk VIII.. Betriebsanlagen: Ringofen; Schachtöfen; Kalkmahlanlage mit Vorratssilos; Werkstatt; maschinelle Gesteinsbohranlage mit Kompressoren. Häuser: 3 Wohnhäuser. Sonstiger Besitz: Häuser: Direktionsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen, landwirtschaftliche Gebäude, insgesamt 450. Grundbesitz: 18 500 000 qm. Niederlassungen: Letmathe, Betriebsstätten in acht verschiedenen Gemeinden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 805]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen (s.d.) Westdeutsche Kalk- und Portlandzement-Werke Aktiengesellschaft, Köln, Beteiligung: 80.25 % = nom. RM 2.407.500,00; Trierer Kalk- und Dolomitwerke Aktiengesellschaft, Wellen a. d. Mosel (Bez. Trier), Beteiligung: 73.9% = nom. RM 444.300,00; Gewerkschaft Franziska III, Volkringhausen, Beteiligung: 100 Kuxe; Heggener Kalkwerke G. m. b. H., Heggen, Beteiligung: 100%; Kalkverband Westdeutschland G. m. b. H., Dornap, Beteiligung: 55 % = nom. RM 11.000,00; Weitere Beteiligungen: Spar- und Bauverein Hönnetal (Kapital: RM 124.000,00, Beteiligung: 11.02%); Spar- und Bauverein Oestrich (Kapital: RM 60.000,00, Beteiligung: 5%); Bauverein Wülfrath (Kapital: RM 20.000,00, Beteiligung: 29%). Buchwert der Beteiligungen: RM 2 744 449.30.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 805]