Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Lokomotivfabrik Wildau


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Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Lokomotivfabrik Wildau: BMAG: Werk Wildau Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Lokomotivfabrik Wildau: BMAG: Werk Wildau


Allgemeines

FirmennameBerliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Lokomotivfabrik Wildau
OrtssitzWildau (b. Königs Wusterhausen)
Postleitzahl10115
Internet-Seitehttp://www.zeuthenonline.de/bmag/bmain200.htm
Art des UnternehmensLokomotiv- und Maschinenfabrik
AnmerkungenHauptsitz in Berlin (s.d.). Produktion in Wildau seit Sept. 1900. Nachfolgefirmen: 1948-1949: "Fahrzeugs und Beschaffungs GmbH Wildau", 1949-1950: "LOWA Lokomotivbau Wildau VEB" (Lokomotiv- und Waggonbau); 1050-1952: "VEB ABUS Schwermaschinenbau Wildau", 1952-1990: "VEB Schwermaschinenbau 'Heinrich Rau'", 1990-1995 (Liquidation): "Schwermaschinenbau Aktiengesellschaft Wildau".
Quellenangaben[Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)] [Die Neuanlagen der Lokomotivfabrik und Arbeiterkolonie in Wildau (1903)] [Eisenbahnwesen der Gegenw II (1911) 138]
Hinweise[Haeber; Lawrenz: Schwartzkopff-Lokomotiven (1986)] http://www.schwartzkopff-wildau.de




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1897 Die BMAG erwirbt ein ca. 600 000 m² großes Grundstück in Wildau in der Gemarkung Hoherlehme an der Görlitzer Bahn im Süden von Berlin. - Dort wurde bis um 1850 Ton für die Ziegelproduktion abgebaut. - Beginn des Aufbaues einer neuen Fertigungsanlage mit Wohnsiedlung und dazugehöriger Infrastruktur
1899 Errichtung der Lokomotivenfabrik in Wildau bei Berlin unter der Leitung von Regierungsbaumeister Ludwig Witthöft, der dann auch die Leitung des Werkes bis 1907 innehat.
30.04.1900 Die Erbauerin des neuen Bahnhofs Wildau, die "Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff" (Kostenaufwand von einigen 80.000 Mark), übergibt die Bahnhofs-Anlagen dem Eisenbahnfiskus. Dieser ist durch Herrn Regierungs- und Baurat Beil und Herrn Eisenbahn-Ingenieur Grothe, die Gesellschaft Schwartzkopff durch den stellvertretenden Generaldirektor Herrn Baurat Rumschöttel und Herrn Regierungs-Baumeister Witthöft vertreten. Die Eröffnung des Bahnhofs Wildau durch den ersten Zug nach Königs Wusterhausen erfolgt am 1. Mai.
01.05.1900 Ab 1900 Bau der zum Werk gehörenden Arbeiter-Kolonie mit Postamt, Schule, Kasino, Konsumanstalt, Strandbad und Wassersport-Club unter Leitung von Ludwig Witthöft. Während des Aufbaus des Werkes wird auch eine Bahnstation an der Görlitzer Bahn errichtet, um auch den im Umland wohnenden Arbeitskräften eine günstige Zufahrt zu ermöglichen. Die Finanzierung und der Bau wird vollständig von Schwartzkopff übernommen. Am 01. Mai 1900 wird dieser Haltepunkt offiziell dem Verkehr übergeben.
Anfang Juni 1900 Geplante Inbetriebnahme einiger Werkstätten, die sich bis Anfang September hinauszögert. (Die Eröffnung des teilweisen Betriebes war noch im Januar für den 1. April geplant.)
01.09.1900 Betriebsaufnahme. Die ersten Lokomotiven werden noch in einer neben der Kesselschmiede liegenden, fünfschiffigen Montagehalle (später Rahmen- und Tenderbau) hergestellt.
05.10.1900 Die Schwartzkopff'sche Fabrik hat mit dem teilweisen Betriebe begonnen: seit einigen Tagen arbeiten einige hundert Arbeiter in der Lokomotivbau-Abteilung.
05.12.1900 Der Betrieb in den neuen Fabrikanlagen der Firma Schwartzkopff nimmt von Tag zu Tag einen größeren Umfang an. Schon in den nächsten Tagen wird der erste Lokomotivkessel die Fabrik verlassen. Sehr bald werden die weiteren Kessel und fertigen Lokomotiven folgen. Eingerichtet ist das hiesige Werk zur Herstellung von 300 Lokomotiven jährlich. Wenn auch der Preußische Eisenbahnfiskus den hauptsächlichen Abnehmer darstellt, so ist auch andererseits das Ausland mit Bestellungen vertreten, so die finländischen Staatsbahnen, die Türkei und die Schantung Eisenbahngesellschaft in China.
1905 Auslieferung der Baumusterlokomotiven preußischen T 16
1906 Auslieferung der ersten in Deutschland gefertigten Druckluft-Lokomotive für den Einsatz in Bergwerken
1913 Verlegung des Allgemeinen Maschinenbaus von Berlin in eine neue größere Werkstätte
1924 Beginn der Entwicklung und Fertigung von Diesel-Lokomotiven
1925 Die Entwicklung einer Schnellzuglokomotive für 120 at Kesseldruck und 2000 PS Leistung wird bei Schwartzkopff in Angriff genommen
1927 Beginn der Entwicklung von verbrennungsmotorgetriebenen Kleinlokomotiven
1929 Fertigstellung der H 02 1001, einer Höchstdruck-Versuchslokomotive (120 at) - Bauart Schwartzkopff-Löffler. - Sie wird über Versuchsfahrten hinaus nicht eingesetzt und steht noch 1945 im Werksgelände. Sie wird dann verschrottet.
1930 Die erste verbrennungsmotorgetriebene Kleinlokomotive wird an die DR abgeliefert
1930 Die Hochdrucklokomotive für 120 (H 02 1001) wird auf der Weltkraftkonferenz 1930 in Berlin vorgestellt.
01.03.1934 Der König von Bulgarien besucht das Werk
1936 Anläßlich der Olympiade in Berlin wird in der Ausstellung "Deutschland" eine Lokomotive der Baureihe 03 von Schwartzkopff präsentiert. Die Lok wird am Bahnhof Heerstraße auf Culemeyer-Wagen verladen und publikumswirksam (auch im Film festgehalten) entlang der olympischen Feststraße in die Ausstellungshalle transprtiert.
29.08.1939 Abnahme der 01 1001 durch die Deutsche Reichsbahn
01.1944 Ablieferung der ersten Lokomotive der Baureihe 42 mit Stehbolzenkessel
1945 Ende der Lokomotiv-Produktion nach 78 erfolgreichen Jahren bei Schwartzkopff
25.04.1945 Die Rote Armee zieht in Wildau ein
12.06.1945 Befehl zur Demontage des gesamten Werkes und Abriß der großen Werkhallen der BMAG und der AEG (vorm. Maffei-Schwartzkopff-Werke). - Nach der Demontage beginnt man auf dem Werksgelände wieder mit Reparatur- und Schlosserarbeiten, bald auch mit der Produktion von Maschinen und Anlagen im Auftrag und unter Verwaltung der SMAD. - Die Maschinen aus Wildau werden mit Hilfe von deutschen Kriegsgefangenen in Brjansk wieder aufgebaut, wo 1947 die erste Lokomotive fertiggestellt wird.
20.09.1945 Wiederaufnahme der Produktion im Berliner Stammwerk an der Ackerstraße (Scheringstraße)
01.07.1948 Neue Betriebsbezeichnung "Fahrzeugs- und Beschaffungs GmbH Wildau"
01.09.1949 Umbenennung in "LOWA Lokomotivbau Wildau VEB (Lokomotiv- und Waggonbau)"
01.07.1950 Umbenennung in "VEB ABUS Schwermaschinenbau Wildau" (Bau von Ausrüstungen von Bergbau und Schwerindustrie)
01.05.1952 Aufbau des VEB Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" Wildau




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampflokomotiven 1899 Beginn (erbaut)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen 1899 Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff
Dampfmaschinen 1900 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1900 Dampfkessel 12   unbekannt Heizfläche je Kessel 200 qm    




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1900 Umbenennung zuvor Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff Eröffnung in Wildau am 1. Sept.
1952 Umbenennung danach Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" Dazwischen LOWA (1949-1950) und ABUS (1959-1952)