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Société Anonyme Décauville
Firmenname | Société Anonyme Décauville |
Ortssitz | Neuilly-sur-Seine (Frankr) |
Art des Unternehmens | Feldbahnfabrik |
Anmerkungen | Hauptwerk in Corbeil b. Paris (auch im benachbarten Petit Bourg = Evry-sur-Seine angegeben) und Zweigwerk in Val-Saint-Lambert in Belgien. Gegründet durch Paul-Armand Décauville (1846-1922). Er schuf ein Schmalspursystem mit 400 bis 500 mm Spurweite und vorgefertigten, leicht transportablen Schienenelementen, das den Abtransport von Rüben erleichtern sollen. Décauvilles Idee fand vielfache industrielle, touristische aber auch militärische Anwendungen. Um 1911 als "Société Nouvelle des Établissements Décauville Aine" mit einem Kapital von 5 Millionen Francs. |
Quellenangaben | [Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962) 11] |
Zeit |
Ereignis |
1873 |
Decauville baut für die Weltausstellung in Paris eine Ausstellungsbahn |
1875 |
Gründung der Feldbahnfabrik |
1887 |
Die ersten Entwürfe für die gegliederte Bauart einer Mallet-Lokomotive entstehen. Die ersten kleinen Mallet-Lokomotiven baut die Fabrik von Décauville, die ersten schweren die Firma Maffei in München unter Hammel |
1898 |
Der Bau von Automobilen beginnt. Das erste Modell, Voiturelle genannt, besitzt einen luftgekühlten Zweizylindermotor mit 3,5 PS im Heck und vordere Einzelradaufhängung. |
1899 |
Das PKW-Modell 5 CV kommt heraus |
1906 |
Es gibt große Tourenwagen, deren Motoren bis zu 9300 cm³ Hubraum haben. |
1911 |
Einstellung der Automobilproduktion |
1911 |
Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der "Orenstein & Koppel - Arthur Koppel Aktiengesellschaft", Berlin. Decauville ist in Frankreich und für dessen überseeische Kolonien der führende Feldbahnhändler. Daher ergänzen sich die Geschäftsbereiche der beiden Gesellschaften sehr. |
29.06.1922 |
Tod von Paul-Armand Décauville in Neuilly bei Paris |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampflokomotiven |
1877 |
Beginn |
1953 |
Ende (2200 Loks) |
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ZEIT | 1911 |
THEMA | Interessenvertrag mit Orenstein & Koppel |
TEXT | Das mit der Firma "Orenstein & Koppel - Arthur Koppel Aktiengesellschaft" auf zwanzig Jahre geschlossene Abkommen bezweckte eine Aufteilung der Absatzgebiete. Darüber hinaus wurde eine wechselseitige Beteiligung an den Geschäftsergebnissen vereinbart, so daß Orenstein & Koppel verpflichtet war, von einem Kapital von fünf Millionen Francs denjenigen Prozentsatz an Décauville zu zahlen, der ein Viertel des Prozentsatzes darstellte, den Orenstein & Koppel - Arthur Koppel AG auf ihr Aktienkapital als Dividende verteilen konnte. Andererseits hatte die Firma Decauville, wenn diese mehr als 12 % Dividende ausschütten konnte, die Hälfte des Mehrertrages an Orenstein & Koppel zu vergüten. Sollten sich diese beiderseitigen Zahlungen nicht egalisieren, so hatte innerhalb von vertraglich festgelegten dreijährigen Perioden ein gesonderter Ausgleich stattzufinden. Außerdem wurde Decauville durch umfassende Bezugsverpflichtungen an Orenstein & Koppel gebunden, so daß die Orenstein & Koppel Gesellschaft ihren Fabriken kontinuierliche Aufträge sicherte. Orenstein & Koppel übernahm nun das belgische Décauville-Werk in Val-Saint-Lambert und überließ dafür Decauville sein Werk in Fives. Gleichzeitig kam eine Einigung über die Absatzgebiete zustande, wonach Decauville den französischen Markt einschließlich der Kolonien, Orenstein & Koppel den fremden Markt übernahm. |
QUELLE | [Bude, Fricke, Murray: O & K Dampflokomotiven (1978) 22] |
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