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Waggonfabrik Jos. Rathgeber Aktiengesellschaft
Firmenname | Waggonfabrik Jos. Rathgeber Aktiengesellschaft |
Ortssitz | München |
Ortsteil | Moosach |
Straße | Untermenzinger Str. l |
Postleitzahl | 80997 |
Art des Unternehmens | Waggonfabrik |
Anmerkungen | Anfangs: Marsstraße (in der Nähe liegt die 1915 nach der Firma benannte Rathgeberstraße). In der Untermenzinger Straße (dafür die PLZ) von ca. 1908 bis 1970: dort 10 Werkshallen mit Stahlbetonbindern aus den Jahren 1908-1912 und Verwaltungsgebäude mit Uhrturm (1911). Dann ist dort die "F. X. Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik GmbH & Co KG" (s.d.), die an Rathgeber seit 1956 die Aktienmajorität hat. Besitzt um 1885 eine von Herrn L. A. Riedinger erbaute Privat-Gasanstalt. |
Quellenangaben | Internet: http://www.meiller.com/chronik_de; [MAN-Dampfmaschinenliste] Internet: Referat für Stadtplanung und Bauordnung. München (2001) [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6257] |
Zeit |
Ereignis |
1850 |
Gründung unter der Firma "Jos. Rathgeber, Waggonfabrik" |
1907-1911 |
Die Fabrik, die früher im Innern der Stadt München an der Marsstraße gelegen war, wird in den Jahren 1907-1911 am Bahnhof des Vorortes Moosach, der 1913 in München einverleibt wird, nach und nach dorthin verlegt. |
21.10.1911 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Mai 1911 unter Ãœbernahme der seit 1850 bestehenden Firma "Jos. Rathgeber, Waggonfabrik" mit einem Grundkapital von M 2.500.000,00. |
1912-1913 |
In den ersten Jahren des Bestehens der Aktiengesellschaft, 1911/12 und 1912/13, wird die Fabrikanlage wesentlich vergrößert; für die Möglichkeit einer weiteren Ausdehnung wird Vorsorge getroffen durch Zukauf anliegenden Geländes im Ausmaß der Größe der übernommenen Grundfläche. |
1933-1934 |
Errichtung einer der Neuzeit und den Anforderungen der Technik entsprechenden Elektro-Schweißerei und Durchführung sonstiger Neu- und Ersatzinvestitionen. |
1934-1939 |
Durchführung größerer Neuanschaffungen und erheblicher betrieblicher Verbesserungen. |
31.07.1934 |
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 31. Juli 1934 wird die Frage einer Kapitalminderung in Erwägung gezogen. |
10.12.1934 |
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 10. Dezember 1934 beschließt die Herabsetzung des Stammaktienkapitals von nom. RM 2.800.000,00 um nom. RM 700.000,00 durch Zusammenlegung im Verhältnis 4 : 3 auf nom. Reichsmark 2.100.000,00. Die gleiche Hauptversammlung beschließt die Herabsetzung des Stimmrechts der Vorzugsaktien. |
1940-1941 |
Vergrößerung und Verbesserung der Werksanlagen |
24.03.1943 |
Die ao. Hauptversammlung vom 24. März 1943 beschließt die Erhöhung des Stammaktienkapitals von Reichsmark 2.100.000,00 um RM 2.100.000,00 auf RM 4.200.000,00 durch Ausgabe von 2100 Stück auf den Inhaber lautenden neuen Stammaktien über je RM 1.000,00 mit Gewinnberechtigung ab 1. Mai 1943. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. |
30.04.1943 |
Bemerkungen zum Abschluß per 30. April 1943: Zugunsten der Gefolgschaft werden der Unterstützungseinrichtung weitere RM 200.000,00 zugewiesen. |
12.11.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1944 |
Es sind 959 Zwangsarbeiter (ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge) bei Rathgeber beschäftigt. Bei der Gesamtzahl von 1514 Beschäftigten machen sie damit einen Anteil von 63,3 % - also knapp zwei Drittel - der Belegschaft aus. Die Waggonfabrik Rathgeber unterhält ihr eigenes Kriegsgefangenenlager, weitere Lager befinden sich in Moosach an der Leipziger Str. (Schule), in der Feldmochinger Str., in der Hanauer Str., am Eggarten sowie umliegend die Außenlager des KZ Dachau in Ludwigsfeld, Allach und Milbertshofen. |
1952 |
Rathgeber entwickelt zusammen mit der Maschinenfabrik Esslingen, Fuchs in Heidelberg, dem BZA München und Brown Boveri für die Deutsche Bundesbahn den Wechselstrom-Triebwagen ET 56. |
1956 |
Die Aktienmajorität wird von "F. X. Meiller", München, erworben. |
1970 |
Durch den Organvertrag übernimmt Meiller das große Produktionsgelände in München-Moosach. |
1970 |
Das Produktionsprogramm wird von Meiller mit Ausnahme der Aufzugtüren nach und nach zugunsten der Kipper-Großserienfertigung eingestellt. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Autobusaufbauten |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
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Güterwagen |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
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Personenzugwagen |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
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Straßenbahnwagen |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
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Straßenfahrzeuge |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges. (1943)] |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1871 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Dr. Eugen Kurz, München. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Carl Ludwig Schneider, Generaldirektor i. R., München, Vorsitzer; Georg Helmreich, Vorstandsmitglied der Bayerischen Vereinsbank München, München, stellv. Vorsitzer; Dr. Carl Kaufmann, Direktor der Dresdner Bank, München; Bankier Dr. Herbert von Breska, Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Clemens Lammers, Berlin; Fabrikbesitzer Friedrich Neumeyer, Zündappwerke, Nürnberg. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943/44: Bayerische Treuhand-A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 1 Stimme, in den bekannten drei Fällen jedoch 12 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst sind etwaige Gewinnanteilrückstände aus Vorjahren auf die Vorzugsaktien nachzuzahlen, insoweit auf diese weniger als 6 % des auf ihren Nennwert eingezahlten Betrages als Gewinnanteile für das Jahr verteilt worden sind. 2. Von dem verbleibenden Reingewinn erhalten die Vorzugsaktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr 6 % Gewinnanteil des auf den Nennwert der Vorzugsaktien eingezahlten Betrages. 3. Sodann erhalten die Stammaktionäre 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages. 4. Hierauf erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn in Höhe von 10 %. 5. Der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Grundkapital: nom. RM 4.200.000,00 Stammaktien in 3 100 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. l- 3 100), 11 000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-11 000), nom. RM 38.000,00 Vorzugsaktien in 380 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l- 380); Summe: RM 4.238.000,00 |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6257] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Fahrzeugen, Maschinen und Geräten aller Art, Handel in diesen Gegenständen sowie der Abschluß aller Geschäfte und die Ausführung aller Arbeiten, die hiermit im Zusammenhang stehen. Erzeugnisse: Schienenfahrzeuge (alle Spurweiten) vom einfachen Rollwagen, Güterwagen und einfachen Personenwagen bis zum vierachsigen D-Zug-Steuerwagen und Triebwagen, Straßenfahrzeuge aller Art, Tieflade-Transportwagen. Ferner werden alle Arten von Spezialfahrzeugen, z. B. Straßenbahnwagen (Triebwagen und Anhänger), Kabelwagen, Schneeräumer, Eichwagen, sowohl in normaler als auch in Leichtbauart, hergestellt. Autobusaufbauten vervollständigen das Werksprogramm. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6257] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Werk München-Moosach. Betriebsanlagen: Moderne Werkhallen in Eisenbeton. Den Fabrikationsgebieten entsprechend ist die erforderliche maschinelle Ausstattung für Holz- und Metallbearbeitung, sowie eine §attlerei vorhanden. Von der Schmiede und den umfangreichen elektrischen Schweißeinrichtungen erstreckt sich die Metallbearbeitung bis zu den Werkstätten für moderne Feinstbearbeitung und zur Spritzlackierung. Kraftanlagen: Strombezug von einem Elektrizitätswerk; 3 Wasserrohrkessel für Schmiede, Holztrocknung und Werkbeheizung; Hydrantenanlage für Feuerschutz, Wasser-Ringleitung, Druckluftleitung. Dem Verkehr innerhalb des Werkes dienen: Schiebebühnen verschiedener Größe; elektrische und verbrennungsmotorische Fahrzeuge; ausgedehnte Gleisanlagen. Gebäude: 1 Verwaltungsgebäude, 1 Kantinengebäude mit Werkswohnungen, 1 Betriebsbürogebäude, verschiedene Schuppen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6257] |
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