Gasfabrik Augsburg


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Gasfabrik Augsburg: Ansicht


Allgemeines

FirmennameGasfabrik Augsburg
OrtssitzAugsburg
Postleitzahl861xx
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenInternet (2004): "Gaswerk in Augsburg-Oberhausen" (unsicher, ob identisch). Die Anstalt ist von Herrn Bankier Kohler in Genf gegründet, von Herrn Ingenieur Wolfsberger erbaut und im Dezember 1848 eröffnet worden. Im Jahre 1863 wurde eine zweite Anstalt als Filiale erbaut. Eigentümerin : Augsburger Gasbeleuchtungs-Gesellschaft. Dirigent: Herr Rob. Jansen.
Quellenangaben[Dampfmaschinenliste Mf Augsburg (1845-1890)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 30]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.1848 Die von Bankier Kohler in Genf gegründete und von Herrn Ingenieur Wolfsberger erbaute Anstalt wird eröffnet.
1863 Eine zweite Gasanstalt wird als Filiale erbaut.
1873 Der Vertrag mit der Stadt wird wieder erneuert und dauert bis zum Jahre 1907.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1848 Beginn      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1850 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1862 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1863 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1875 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1875 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1902 L. A. Riedinger Maschinen- und Bronzewarenfabrik AG




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDer Vertrag mit der Stadt wurde im Jahre 1873 wieder erneuert und dauert bis zum Jahre 1907. Der Gaspreis ist seit 1. Mai 1879 für die Privaten 23,1 Pf. pro m³ und wird hierbei bis zu 30 % Rabatt gewährt. Für die Straßen-beleuchtung und städtischen Gebäude kann der Magistrat bis 497.221 m³ Gas per Jahr unentgeltlich verlangen. Das Gas muß eine Leuchtkraft von 10 Normalkerzen Helle (Vereinskerze) bei einem stündlichen Verbrauch von 125 l und bei einer Flammenhöhe von 50 mm haben. Die Leuchtkraft des Gases wird durch einen vom Magistrat aufgestellten Beamten, in einem eigenen hierzu bestimmten Locale in der Stadt kontrolliert. Die Stadt hat nach Ablauf des Vertrages das Recht, die Anstalt samt allem um den achtfachen Betrag des durchschnittlichen jährlichen Reinertrages in den letzten 10 Jahren, oder nach dem wirklichen Bauwerte der Gebäude, Röhrenleitungen etc. im Zeitpunkte der Ablösung zu übernehmen. Die Jahresproduktion war im letzten Jahre (vom 1. Juli 1883 bis 30. Juni 1884) 2.892.133 m³. Die Maximalproduktion in 24 Stunden betrug 16.812 m³, die Minimalproduktion in derselben Zeit 2.627 m³. Die Zahl der Straßenflammen beträgt 1202, von denen 568 ganznächtige und 553 halbnächtige sind. Eine ganznächtige Straßenflamme hat 3654, eine halbnächtige 1782 Brennstunden. Eine ganznächtige Straßenflamme konsumiert im Jahr 456,75 m³, eine halbnächtige 222,75 m³. Intensivbrenner sind bei der öffentlichen Beleuchtung nicht vorhanden. Die Zahl der Privatflammen beträgt 33.122. Der Konsum verteilt sich wie folgt: Straßenbeleuchtung 364.653 m³, Städtische Gebäude 124.323 m³, Bahnhof 211.840 m³, Fabriken 931.323 m³, Private 1.044.192 m³, Selbstverbrauch 35.137 m³. Verlust 180.065 m³. Der Betrieb geschieht mit Saarkohlen von der Zeche Heinitz und einem 8 - 10 prozentigem Zusatz von böhmischen Plattenkohlen. Das gewonnene Ammoniakwasser der Haupt- und Filial-Anstalt wird auf letzterer zu Salmiakgeist verarbeitet. An Gasmotoren (Deutzer System) sind 25 in Betrieb mit zusammen 70 Pferdekräften. Das Anlagekapital beträgt 428.571 Mk.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 30]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie ältere Anstalt hat 72 Retorten in 12 Öfen liegender D-Form, 4 Kühlzylinder 1,80 qm Querschnitt und 5,45 m Höhe, 2 Scrubber von 1,80 qm Querschnitt und 4,57 m Höhe, 4 fernere Kühlzylinder von 0,78 qm Querschnitt und 4,0 m Höhe, 2 Beal'sche Exhaustoren (500 und 600 mm Durchm.), l Körting'scher Exhaustor, l Scrubber nach Pelouze & Audouin, 3 Vorreiniger von 8,86 qm Querschnitt und 3 Nachreiniger von 13,30 qm Grundfläche. Die Reinigung geschieht mit Eisenoxydhydrat (Quellenocker). Es sind 4 Gasbehälter mit zusammen 6.385 m³ Inhalt vorhanden. Die Filial-Anstalt hat 30 Retorten in 5 Öfen Maulform, 3 Kühlzylinder von 1,80 qm Querschnitt und 4,80 m Höhe, 2 Wascher (Scrubber) mit l,80 qm Querschnitt und 4,50 m Höhe und l Wäscher mit 1,80 qm Querschnitt und 3,80 m Höhe; 2 Beal'sche 500 mm Exhaustoren und l Körting'schen Dampfstrahlexhaustor von 200 mm Durchgang; l Teerscheide-Apparat von Pelouze & Audouin, l Standard-Wascher zur vollkommenen Gewinnung des im Gase enthaltenen Ammoniaks von 9.000 m³ täglicher Produktion, 3 Reiniger von je 8,86 qm Querschnitt, 2 von je 7,8 qm und 4 von je 9,75 qm Querschnitt, sämtliche für Eisenmasse. 3 Gasbehälter mit zusammen 7.700 m³ nutzbarem Inhalt. Das Straßenrohrnetz hat eine Länge von 69.497 m von 375 bis 38 mm lichter Weite. Es stehen 2016 Gaszähler, wovon 1627 nasse und 389 trockene. Lieferanten derselben sind L. A. Riedinger, Ade. Siry Lizars & Comp. und Kromschröder.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 30]