Lugau-Niederwürschnitzer Steinkohlenbau-Verein

Allgemeines

FirmennameLugau-Niederwürschnitzer Steinkohlenbau-Verein
OrtssitzNiederwürschnitz (Erzgeb)
Postleitzahl09399
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenIn den oberen Teufen zunächst eine Tagesstrecke und mehrere kleine Schächte (Mehlhorn-Schacht II, Albert-Schacht, Moritz-Schacht); ab 1852 Carl-Schacht (268 m Teufe). Konkurs 1894 oder 1896 (S. 18 / 101]. Seit 1896: "Carl-Schacht" (s.d.). Nicht zu verwechseln mit dem "Niederwürschnitzer Steinkohlenbauverein" (s.d.), der von 1852 bis 1875 gleichzeitig bestand. Die Kohlen werden um 1874 in sechs Sorten und zwar: a) Staubkohle, welche durch den Staubmantel trocken hinweggenommen wird, b) klare Waschkohle, c) gewaschene Knörpelkohle, d) gewaschene Nußkohle, e)
gelesene Würfelkohle I., und f) gelesene Würfelkohle II., geschieden. Unmittelbar mit dem Wäschgebäude sind Kohlenvorratsräume verbunden, welche ca. 3.000 Ztr. Kohlen aufzunehmen vermögen, und aus welchen die Verladung direkt in die Loren erfolgt.
Quellenangaben[Hülsse/Kato: Dampfmaschinen im Kgr. Sachsen (1847)] [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 18+100+179] [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1874) 149]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1844-1869 Es werden nachweislich auf Niederwüschnitzer Flur 35 Schächte abgeteuft und zwei Tagesstrecken angelegt, zum Teil von Privatpersonen und zum Teil von verschiedenen Bergbauunternehmungen.
1844 Der Spekulant Dr. Findeisen aus Chemnitz, im Besitz von Grundeigentum in Niederwüschnitz, teuft u.a. den Anna-Schacht I, Anna-Schacht II, Trinitatis-Schacht und de Such-Schacth ab und wird fündig
1845 Dr. Findeisen gibt seine Rechte und Grubenfelder an das Bankhaus "Gebr. Dufour & Co." in Leipzig ab. Der Inhaber, Albert Dufour, gründet die Aktiengesellschaft, das erste größere Steinkohlenbergwerk von längerer Dauer.
1852 Baubeginn für den Carl-Schacht
1855 Der Carl-Schacht erreicht eine End-Teufe von 268 m.
18.08.1869 Baubeginn eines Schachtgebäudes, eines Maschinenhauses und eines Kesselhauses für den neu aufzuschließenden Schacht.
26.09.1870 Abteufen des neuen Schachts
Aug. 1872 Baubeginn für eine maschinelle Kohlenaufbereitungsanlage. Mit dieser Anlage beabsichtigt man in 10 Arbeitsstunden 20.000 hl oder 30.000 Ztr. Steinkohlen aufzubereiten; an Betriebspersonal sind 1 Aufseher und 10 Arbeiter erforderlich, welche letztere gleichzeitig die Verladung besorgen.
01.10.1872 Der neue Schacht erreicht bei 185,2 m Teufe das erste Flöz von 29 cm Mächtigkeit, ferner bei 208,6 m Teufe ein zweites mit der Zusammensetzung: 10 cm Pechkohle, 14 cm Scheeren, 10 cm Pechkohle, 57 cm Rußkohle, 14 cm Scheeren,
62 cm Rußkohle.
28.12.1873 Explosion eines Dampfkessels auf dem Carlschacht, der durch den Einfluß des früher verwendeten sauren Wassers sehr gelitten hatte. Der Kesselheizer Gustav Schlegel stirbt sofort.
1894 Es werden die Grubenfelder des ehemaligen Niederwüschnitzer und Niederwüschnitz-Kirchberger Steinkohlenbauvereins erworben
1896 Umbenennung in "Gewerkschaft Carl-Schacht"
1896 Aus den Kohlefeldern des Vereins wurden 2,85 Millionen Tonnen Kohle gefördert




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1845 Beginn 1895 Umwandlung in "Gewerkschaft Carl-Schacht"  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1846 Maschinenbauanstalt von Rabenstein und Comp.
Dampfmaschine 1872 unbekannt
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfpumpmaschine   unbekannt
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfmaschine um 1885 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1885 (aufgestellt) Dampfkessel 1 Ziegelei unbekannt Heizfläche 59 qm Cornwallkessel  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1896 Umbenennung danach Carl-Schacht [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 18]