Brikettfabrik Stedten

Allgemeines

FirmennameBrikettfabrik Stedten
OrtssitzStedten (Sachs.-Anh.)
Art des UnternehmensBrikettfabrik
AnmerkungenAnfangs Versorgung mit Rohbraunkohle aus der Grube "Walters Hoffnung" und aus dem Tagebau Stedten. Gehört 1950-80 zum Braunkohlewerk "Gustav Sobottka", Röblingen der VVB Braunkohle Mitte (1950-68) bzw. Senftenberg (1968-80).
Quellenangaben[ROMONTA GmbH: Brikettfabrik Stedten 1914-1994]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1913 Errichtung der Brikettfabrik
1914 Eine Bitumenfabrik wird errichtet
01.04.1914 Inbetriebnahme
1917 Die Waida durchbricht den Damm und setzt den Tagebau Stedten unter Wasser
1920 Aufstellung einer weiteren Doppel-Brikettpresse
1921 Neuaufschluß des Tagebaus Etzdorf. Hier kommt ein elektrisch angetriebener Doppelschütter-Eimerkettenbagger zum Einsatz. Die dort geförderte mulmige und bitumenhalige Kohle bringt für die Brikettfabrik große Schwierigkeiten in der Leistung der Trockner und der Qualität der Briketts. In den Fabrikberichten 1924 bis 1927 ist angegeben, daß anstelle der täglichen Soll-Auflage von 575 t nur 435 t produziert werden.
1923 Die Bitumenfabrik brennt ab und wird nicht wieder aufgebaut
1923 Eine Leichtölanlage wird in Betrieb genommen
1924 Einbau von vier weiteren Zweiflammrohrkesseln, einem weiteren Flugaschefänger und einem Glattrohr-Rauchgas-Speisewasservorwärmer. Ferner Ausbau von zwei neuen Kesseln nach dem Ausfall der Bitumenfabrik.
1925-1930 Beträchtliche Leistungssteigerungen durch Verbesserungen in den Trockendiensten und den Einbau neuer Pressen (zwei neue Doppelpressen)
1926 Einbau von Zemag-Wendeleisten in die Röhrentrockner
1926 Rationalisierung der Umlaufschmierung für Pressen bei Wegfall der Wasserkühlung für die Pressenlager.
1926 Einbau verlängerter Formen (Einsatz nur bis 1931)
1927 Aufstellung einer Buckauer Zwillingspresse
1927 Errichtung eines zweiten Brikettstapelschuppens
1927 Die Schnecke vom Kühlhaus zur Fabrik erhält eine umbaute, beheizte Schneckenbrücke
1929 Inbetriebnahme der Trockenkohlennachzerkleinerung mittels Glattwalzen mit Nachtrocknungstellerofen
1929 Erweiterung des Kühlhauses um einen Jalousiekühler
1930 Erweiterung der Kühlrinnen
1930 Inbetrienahme der Einblasevorrichtung am Kohleeinlauf der Röhrentrockner
1930 Umrüstung aller Tragstationen der Bandanlagen von Öl- und Fettschmierung auf Wälzlager.
01.04.1932 Ab 1. April erhalten die Briketts den "Sonne-Stern-Stempel"
1935 Austausch der Glattwalzen mit Nachsieben gegen ein Krupp-Walzenrostsieb (mit Millimeter Spaltweite) und eine Humboldt-Hammermühle im Naßdienst
1935 Einbau von zwei Siebkohlennachabsiebungen mit Bändern und Elevatoren unter die Bunkerausläufe des Naßdienstbunkers für den Siebkohleabsatz.
1935 Außerbetriebnahme der Glattrohr-Economizer im Kesselhaus wegen Überalterung
1937 Der Tagebau Stedten ist ausgekohlt
1937 Die Trockenkohlennachzerkleinerung mit Nachtrocknungstellerofen wird wegen wiederholter Feuer und Verpuffungen ohne Dampfheizung betrieben
1939 Die Kettenbahn zum Tagebau Stedten wird abgebrochen
01.1939 Im Januar beginnen Versuche, die wetterempfindlichen Briketts mit einer Schutzschicht gegen Feuchtigkeit zu versehen. Dazu werden die Briketts in warmem Zustand in eine Emulsion getaucht. Der Erfolg ist gut, und die Kosten sind erträglich.
1939 Einbau eines weiteren Zweiflammrohr-Dampfkessels
1941 Verlegung des Abwasserklärteiches und des Betriebswasserteiches
1941 Errichtung einer Pumpstation für die Abführung des geklärten Wassers in die Waida
1941 Umstellung aller Band-, Schnecken- und Röhrentrocknerantriebe von Gruppen- auf Einzelantrieb und Einbau einer elektrischen Verriegelung für alle Förderwege.
1942 Ersatz der Glattrohr-Economiser durch zwei Rippenrohr-Economiser und zwei Saugzüge im Kesselhaus
1942 Aufstellung eines neuen Kondensatbehälters für Speisewasser mit automatischer Regelung
09.1942 Es wird ein Brikettprüflabor eingerichtet, das dreischichtig besetzt ist
1945 Bau einer normalspurigen Kohlebahn von der Grube Etzdorf zur Brikettfabrik "Walters Hoffnung"
12.-23.04.1945 Nach dem Einmarsch der amerikanischen Armee wird der Betrieb vom 12. bis 23. April unterbrochen
08.1945 Im August wird der Werkbahn-Personenverkehr Kupferhammer - Stedten - Etzdorf aufgenommen
1947 Einbau einer neuen Transportschnecke von der Fabrik zum Kühlhaus
02.06.1947 Der Grabenbunker (von der Kohlebahn mit Kohle versorgt) mit Aufnahmegerät wird in Betrieb genommen
1949 Umbenennung des Veredelungsstandorts "Walters Hoffnung" in "Brikettfabrik Stedten", die mit ihrem Kesselhaus noch als einzige Veredelungsanlage an diesem Standort in Betrieb ist.
01.02.1949 Die Briketts tragen ab 1. Februar die Stempelgravur "VEB MER". In der Folgezeit ist über längere Zeit keine Stempelgravur vorhanden, bis teilweise die Gravur "REKORD" eingeführt wird.
1950 Inbetriebnahme einer neuen Innen- und Stempelentstaubung
1950 Leistungssteigerung der Ventilatoren für die Brüdenentstaubung des Röhrentrockner und Umstellung auf Einzelantrieb
15.09.1951 Die als Provisorium dienende Kettenbahn zur Versorgung des Naßdienstes mit Rohkohle aus dem Grabenbunker wird durch die Fertigstellung von Bandbrücken beendet
1953 Einbau der Schutzhütten zur gefahrlosen Überwachung des Rohfeinkohlebunkers
1954 Sanierung der Träger, Unterzüge und Stützen der gemauerten Trocknerschlote. Auslegung der Schlotwände mit Klinkerplatten.
1954 Einbau neuer Hochleistungswendeleisten in die Röhrentrockner
18.10.1954 Einstellung der Kettenförderung vom Tagebau Etzdorf nach Stedten.
12.1954 Die Elektrifizierung der Werkbahn bis Stedten wird abgeschlossen
1955 Umstellung der Trocknerantriebe auf Zahnradantrieb mit regelbaren Flüssigkeitsgetrieben
1955 Einbau von Wälzlagern am Trocknerausfall
1955 Inbetriebnahme einer neuen Nahczerkleinerung mit Siebkettenförderer und Trockenkohlehammermühle
1962-1963 Mit dem Auslaufen des Tagebaues Etzdorf 1962/63 wird die Brikettfabrik aus dem Tagebau Amsdorf mit Rohkohle versorgt
1962 Errichtung eines Kühlhaus-Anbaus mit Tellerkühler zur Verbesserung der Trockenkohlekühlung
1968 Außerbetrienahme des Kesselhauses und Inbetrienahme der Ferndampflleitung vom IKW Amsdorf
1970-1972 Die gesamte Fabrik wird in den Jahren 1970 bis 1972 rekonsturiert. Die elektrischen Anlagen, das Rohrleitungsnetz und die mechanischen Entstaubungen werden erneuert, die Schneckenförderer werden durch Trogkettenförderer ersetzt, eine Trockenkohlennachaufbereitung wird neu gebaut, und die Fabrik erhält eine elektrische Gasreinigungsanlage.
1970-1976 Zwischen 1970 und 1976 werden verschlissene Brikettpressen durch Umsetzungen aus anderen Fabriken ersetzt.
1978 Formatumstellung von Ganzstein G 182 auf Halbstein H 2/210, was eine Leistungssteigerung in der Brikettproduktion bewirkt.
1979 Inbetrienahme einer neuen Entladung der extrahierten Trockenkohle mit Dosierbunker
1982 Abwerfen Jalousiekühlhaus und Tellerkühler durch Einbau eines Kühlkettenförderers
1983 Inbetrienahme einer neuen sieblosen Rohkohleaufbereitung einschließlich der Siebkohleverladung (Land- und Bahnabsatz)
1983 Einbau einer neuen Landabsatzwaage mit 10 m Brückenlänge
1984 Inbetriebnahme einer Staubgewinnungs- und Verladeanlage
1985 Inbetriebnahme einer Auftaueinrichtung für die Rohkohlewagen aus Fremdbezug
1988 Kürzung der Brikettrinnen auf 18 m und Inbetriebnahme eines Sammelbandes für Briketts
1989 Inbetrienahme eines Verbindungsbands für Brikett-Land- und -Bahnabsatz, einschließlich zentraler Verladestelle für Bahnabsatz mit vorheriger Grusaushaltung.
1990 Überdachung des Sammelbands und der Verbindungsbänder für Brikettverladung und Einbau von Lüftern über den Verbindungsbändern zur Verbesserung der Brikettkühlung.
1991 Einbau einer neuen Landabsatzwaage mit 18 m Brückenlänge
1991 Seit 1991 gibt es in den Sommermonaten Betriebsruhe über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Die Brikettfabrik fährt in der Regel nur noch von Montag bis Freitag im Dreischichtsystem, an den Wochenenden ist Betriebsruhe
01.01.1994 Die Brikettfabrik gehört ab 1. Januar zur ROMONTA GmbH Amsdorf, die mit der Spaltung der MIBRAG entstanden ist.
01.07.1994 Ab 1. Juli beginnt der Abriß der Fabrik und die Sanierung des Geländes, um das Gebiet wieder kommerziell nutzen zu können.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Braunkohlenbriketts 1914 Beginn (Inbetriebnahme) 1994 Ende (die Schlote hören auf zu rauchen)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Brikettpresse 1912 Maschinenfabrik Buckau AG