Braunschweigische Kohlenbergwerke

Allgemeines

FirmennameBraunschweigische Kohlenbergwerke
OrtssitzHelmstedt (Nieders)
StraßePostschließfach 28
Art des UnternehmensBaunkohlenbergwerk
AnmerkungenMit den Tiefbauen "Prinz Wilhelm", "Treue" (Offleben) und "Trendelbusch". Im Zeitraum 1889 - 1898 erhöhte sich während der Dauer der Zuckerfabriks-Kampagne die Arbeiterzahl um 120 bis 150 Mann.
Quellenangaben[Leistungen des Hauses Siemens; elektr. Maschinen (ca. 1991)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6145] [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 192]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1815 Der Braunschweigische Staat nimmt den Braunkohlebergbau zunächst auf der Feldmark Wolsdorf unter dem Namen "Grube Prinz Wilhelm" auf. - Bald darauf erfolgt auch die Eröffnung des Betriebes auf der alten Grube "Treue" zwischen Schöningen und Hötensleben.
1846 Betriebseröffnung auf der Braunkohlengrube "Trendelbusch" zwischen Runstedt und Büddenstedt
1846 Aufstellung der ersten Dampfmaschine für die Wasserhaltung der Grube "Trendelbusch"
1848 Aufstellung der ersten Dampfmaschine für die Förderung auf Grube "Trendelbusch"
1848 Aufstellung der ersten Dampfmaschine für die Wasserhaltung auf Grube "Prinz Wilhelm"
1848/1849 Aufstellung der ersten Dampfmaschinen für Wasserhaltung und Förderung auf Grube "Treue"
1849 Aufstellung der ersten Dampfmaschine für die Förderung auf Grube "Prinz Wilhelm"
1873 Die Grube "Trendelbusch" wird an die Bahnlinie Helmstedt - Schöningen - Jerxheim angeschlossen.
1873 Ankauf der Grube "Anna Alwine Elsbeth"
1873 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 349.524,00 Mark, Abschreibungen: 24.091,00 Mark, Rücklagen: 16.272,00 Mark, Dividende: 6 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 150.097,00 Mark
1873 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1873 (Übernahme der Gruben durch die Gesellschaft): Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.714.787 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 287.931 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 210.972 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 179.420 hl, Mühlen und Spinnereien: 25.918 hl, Salinen und chemische Fabriken: 24.686 hl, diverse Fabriken: 29.013 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm": Förderung: 624.611 hl, Verkauf: 583.183 hl, Ausgabe zur Heizung: 30.315 hl; Grube "Treue": Förderung: 1.063.070 hl, Verkauf: 934.364 hl, Ausgabe zur Heizung: 102.362 hl; Grube "Trendelbusch": Förderung: 1.104.305 hl, Verkauf: 955.180 hl, Ausgabe zur Heizung: 114.211 hl
26.01.1873 Gründung mit einem Grundkapital von M 4.800.000,00, eingeteilt in 8000 Aktien zu je 600 Mark mit Sitz in Berlin. Die Gesellschaft besitzt drei frühere braunschweigische fiskalische Braunkohlengruben
1874 Auf Grube "Trendelbusch" wird der Tiefbaubetrieb eingestellt und der Tagebaubetrieb eröffnet.
1874 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 330.598,00 Mark, Abschreibungen: 126.906,00 Mark, Rücklagen: 10.185,00 Mark, Dividende: 4 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 137.791,00 Mark
1874 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1874: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.892.963 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 259.737 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 212.897 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 202.665 hl, Mühlen und Spinnereien: 54.637 hl, Salinen und chemische Fabriken: keine, diverse Fabriken: 23.107 hl
1875 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 183.966,00 Mark, Abschreibungen: 183.966,00 Mark. Keine Rücklagen, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 7.620,00 Mark
1875 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1875: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.652.335 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 262.259 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 89.316 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 138.053 hl, Mühlen und Spinnereien: 25.950 hl, Salinen und chemische Fabriken: 0 hl, diverse Fabriken: 31.605 hl
1876 Auf der alten Grube "Treue" bei Schöningen werden drei neue Schächte angefangen, nachdem vorher die alten Schächte wegen zu großer Wasserzugänge zum Erliegen gekommen waren.
1876 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 168.167,00 Mark, Abschreibungen: 163.052,00 Mark, Rücklagen: 5.608,00 Mark, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 45.666,00 Mark
1876 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1876: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.258.945 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 278.753 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 62.964 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 128.965 hl, Mühlen und Spinnereien: 28.972 hl, Salinen und chemische Fabriken: 151.350 hl, diverse Fabriken: 12.697 hl
1877 Die neuen Schächte auf der alten Grube "Treue" bei Schöningen gehen in Betrieb.
1877 Auf Grube "Prinz Wilhelm" beginnt man mit dem Abteufen des Hilfsschachtes.
1877 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 137.838,00 Mark, Abschreibungen: 129.329,00 Mark, Rücklagen: 3.291,00 Mark, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 77.537,00 Mark
1877 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1877: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.151.090 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 302.542 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 85.186 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 142.856 hl, Mühlen und Spinnereien: 35.042 hl, Salinen und chemische Fabriken: 202.865 hl, diverse Fabriken: 11.587 hl
1878 Die Grube "Prinz Wilhelm" wird an die Eisenbahnlinie von Magdeburg über Helmstedt nach Braunschweig zwischen den Stationen Helmstedt und Frellstedt durch eine Anschlußgleisanlage angeschlossen.
1878 Der Hilfsschacht auf Grube "Prinz Wilhelm" wird in Betrieb genommen.
1878 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 134.521,00 Mark, Abschreibungen: 119.081,00 Mark, Rücklagen: 3.445,00 Mark, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 148.307,00 Mark
1878 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1878: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.363.440 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 246.842 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 99.315 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 103.084 hl, Mühlen und Spinnereien: 35.949 hl, Salinen und chemische Fabriken: 224.382 hl, diverse Fabriken: 14.355 hl
1879 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 101.573,00 Mark, Abschreibungen: 89.844,00 Mark, Rücklagen: 1.494,00 Mark, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 141.911,00 Mark
1879 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1879: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.506.968 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 268.859 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 145.680 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 126.405 hl, Mühlen und Spinnereien: 34.500 hl, Salinen und chemische Fabriken: 185.180 hl, diverse Fabriken: 36.294 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm" (seither mit Eisenbahnanschluß): Förderung: 1.154.218 hl, Verkauf: 111.062.500 hl, Ausgabe zur Heizung: 96.484 hl; Grube "Treue": Förderung: 498.925 hl, Verkauf: 400.350 hl, Ausgabe zur Heizung: 106.063 hl; Grube "Trendelbusch": Förderung: 951.065 hl, Verkauf: 841.036 hl, Ausgabe zur Heizung: 109.665 hl
05.1879 Der "Trendelbusch"-Tagebau wird durch Wolkenbrüche unter Wasser gesetzt, und der Betrieb muß drei Monate lang ruhen.
1880 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 85.400,00 Mark, Abschreibungen: 78.564,00 Mark, Rücklagen: 415,00 Mark, keine Dividendenzahlung, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 95.296,00 Mark
1880 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1880: Zuckerfabriken und -raffinerien: 1.552.040 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 213.757 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 130.096 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 80.811 hl, Mühlen und Spinnereien: 16.820 hl, Salinen und chemische Fabriken: 184.825 hl, diverse Fabriken: 81.661 hl
Ende 1880 Die Anlage eines Tagebaues auf "Treue" bei Offleben wird in Angriff genommen.
1881 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 207.054,00 Mark, Abschreibungen: 83.617,00 Mark, Rücklagen: 15.093,00 Mark, Dividende: 2 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 99.774,00 Mark
1881 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1881: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.004.865 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 284.708 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 146.563 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 129.319 hl, Mühlen und Spinnereien: 12.580 hl, Salinen und chemische Fabriken: 209.625 hl, diverse Fabriken: 108.180 hl
1882 Der Betrieb der Grube "Treue", bei welchem für die Zeitverhältnisse schon recht erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden waren, wird ganz eingestellt und dafür in den Feldmarken Offleben und Alversdorf unter demselben Namen
eine neue Grube mit Tagebaubetrieb eröffnet, welche mit den Gleisen der Station Offleben der Linie Eilsleben - Schöningen zuerst mit einer Seilbahn und später durch ausgedehnte Gleisanlagen direkt verbunden wird.
Ende 1880 Auf "Prinz Wilhelm" wurde die dritte Tiefbausohle vorgerichtet.
1882 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 176.877,00 Mark, Abschreibungen: 90.815,00 Mark, Rücklagen: 26.728,00 Mark, Dividende: 1 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 119.271,00 Mark
1882 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1882: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.016.236 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 271.608 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 181.623 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 159.939 hl, Mühlen und Spinnereien: 77.054 hl, Salinen und chemische Fabriken: 214.700 hl, diverse Fabriken: 1159.900 hl
1883 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 225.058,00 Mark, Abschreibungen: 137.814,00 Mark, Rücklagen: 21.541,00 Mark, Dividende: 1,25 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 51.740,00 Mark
1883 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1883: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.490.974 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 272.940 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 190.759 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 190.583 hl, Mühlen und Spinnereien: 58.925 hl, Salinen und chemische Fabriken: 177.895 hl, diverse Fabriken: 322.634 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm": Förderung: 2.109.645 hl, Verkauf: 2.011.935 hl, Ausgabe zur Heizung: 82.790 hl; Grube "Treue" (Betriebseröffnung): Förderung: 1.261.310 hl, Verkauf: 1.171.270 hl, Ausgabe zur Heizung: 99.160 hl; Grube "Trendelbusch": Förderung: 630.170 hl, Verkauf: 521.505 hl, Ausgabe zur Heizung: 109.300 hl
1884 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 185.238,00 Mark, Abschreibungen: 104.397,00 Mark, Rücklagen: 28.573,00 Mark, Dividende: 1 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 74.307,00 Mark
1884 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1884: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.459.295 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 310.186 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 229.971 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 250.896 hl, Mühlen und Spinnereien: 32.770 hl, Salinen und chemische Fabriken: 198.945 hl, diverse Fabriken: 302.901 hl
1885 Mit Rücksicht auf den erheblichen Kohlenabsatz an die im Jahre 1885 in Betrieb gesetzte Norddeutsche Zuckerraffinerie Frellstedt wird im nördlichen Teile des Prinz-Wilhelm-Feldes auf Süpplinger Feldmark eine neue Schachtanlage errichtet, welche die Bezeichnung "Grube Prinz Wilhelm Nordschacht" erhält und mit der genannten Zuckerraffinerie durch eine Drahtseilbahn verbunden wird.
vor 1886 Auf Grube "Treue" bei Offleben wird ein Förder- und Wasserhaltungsschacht niedergebracht.
1885 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 176.394,00 Mark, Abschreibungen: 120.551,00 Mark, Rücklagen: 2.792,00 Mark, Dividende: 1 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 116.822,00 Mark
1885 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1885: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.649.135 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 395.868 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 226.400 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 242.842 hl, Mühlen und Spinnereien: 41.025 hl, Salinen und chemische Fabriken: 229.515 hl, diverse Fabriken: 352.615 hl
1886 Auf der Grube "Treue" bei Offleben wird mit dem Bau einer Brikettfabrik begonnen.
1886 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 258.904,00 Mark, Abschreibungen: 622.926,00 Mark, Rücklagen: 41.988,00 Mark, Dividende: 2 % auf die Stammaktien, 5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 496.755,00 Mark
1886 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1886: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.633.975 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 330.073 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 270.601 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 176.922 hl, Mühlen und Spinnereien: 56.915 hl, Salinen und chemische Fabriken: 252.795 hl, diverse Fabriken: 335.761 hl
15.05.1886 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 15. Mai 1886 werden 6251 Stück Aktien in Stamm-Prioritätsaktien umgewandelt, so daß das Grundkapital aus 1749 Stammaktien und 6251 Stamm-Prioritätsaktien, jede zu 600 Mk., besteht.
01.07.1886 Aus dem als Jahresdividende an die Aktionäre zu verteilenden Reingewinn erhalten vom 1. Juli 1886 ab zunächst die Stamm-Prioritätsaktien eine prioritätische Jahresdividende von 5 Prozent des Nominalbetrages, und nach ihnen die Stammaktien eine Jahresdividende von 4 Prozent des Nominalbetrages. Der alsdann verbleibende Restgewinn wird als Superdividende auf alle Aktien gleichmäßig verteilt. Eine Nachforderung von Dividenden für den Fall, daß der Reingewinn eines Jahres zur Zahlung einer Dividende bis 5 Prozent auf die Stamm-Prioritätsaktien nicht ausreicht,
ist ausgeschlossen.
1887 Inbetriebnahme der Brikettfabrik auf der Grube "Treue" mit drei Pressen
1887 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 326.681,00 Mark, Abschreibungen: 315.645,00 Mark, Rücklagen: 18.703,00 Mark, keine Dividendenzahlung auf die Stammaktien, 4,5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 171.935,00 Mark
1887 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1887: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.509.203 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 284.624 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 307.741 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 166.979 hl, Mühlen und Spinnereien: 83.708 hl, Salinen und chemische Fabriken: 193.244 hl, diverse Fabriken: 3743.06 hl, Brikettfabriken: 581.479 hl
1888 Der Nordschacht der Grube "Prinz Wilhelm" geht in Förderung.
1888 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 408.443,00 Mark, Abschreibungen: 161.000,00 Mark, Rücklagen: 24.166,00 Mark, Dividende: 1,5 %, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 177.155,00 Mark
1888 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1888: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.798.054 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 313.836 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 354.955 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 206.220 hl, Mühlen und Spinnereien: 65.578 hl, Salinen und chemische Fabriken: 170.849 hl, diverse Fabriken: 541.640 hl, Brikettfabriken: 1.054.716 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm": Förderung: 2.435.425 hl, Verkauf: 2.253.233 hl, Ausgabe zur Heizung: 151.251 hl; Grube "Treue" (dort Beginn der Brikettfabrikation): Förderung: 2.838.446 hl, Verkauf: 1.681.824 hl, Ausgabe zur Heizung: 106.400 hl; Grube "Trendelbusch": Förderung: 608.686 hl, Verkauf: 516.075 hl, Ausgabe zur Heizung: 91.341 hl
1889 Der neunte Schacht der Grube "Prinz Wilhelm" wird außer Betrieb gesetzt.
1889 Für die Bewegung des Abraumes auf Grube "Treue" wird ein Trockenbagger in Betrieb genommen.
1889 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 408.443,00 Mark, Abschreibungen: 161.000,00 Mark, Rücklagen: 30.784,00 Mark, Dividende: 4 % auf die Stammaktien, 5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 246.038,00 Mark
1889 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1889: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.701.716 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 282.711 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 454.434 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 271.528 hl, Mühlen und Spinnereien: 80.216 hl, Salinen und chemische Fabriken: 191.225 hl, diverse Fabriken: 8265.04 hl, Brikettfabriken: 1.171.159 hl
16.04.1889 Durch Beschlüsse der Generalversammlungen vom 16. April 1889 werden weitere 999 Stammaktien in Stamm-Prioritätsaktien umgewandelt, so daß sich das Grundkapital einteilt in 7250 Stück Stamm-Prioritätsaktien
und 750 Stück Stammaktien, zu je 600 Mk.
1890 Der in der Nähe des Tagebaues der Grube "Treue" fließende Kupferbach, der dem Tagebau gefährlich war, wird verlegt.
1890 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 629.803,00 Mark, Abschreibungen: 275.858,00 Mark, Rücklagen: 30.040,00 Mark, Dividende: 5 % auf die Stammaktien, 6 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 181.280,00 Mark
1890 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1890: Zuckerfabriken und -raffinerien: 3.198.355 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 285.784 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 392.248 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 329.597 hl, Mühlen und Spinnereien: 80.050 hl, Salinen und chemische Fabriken: 172.507 hl, diverse Fabriken: 1.0258.65 hl, Brikettfabriken: 1.055.993 hl
1891 Infolge starker Wasserdurchbrüche aus dem Liegenden ersaufen die sämtlichen "Prinz Wilhelm"-Schächte; es gelingt,
die Betriebsstörung binnen vier Wochen zu beheben.
1891 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 630.233,00 Mark, Abschreibungen: 336.774,00 Mark, Rücklagen: 24.149,00 Mark, Dividende: 5 % auf die Stammaktien, 5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 261.819,00 Mark
1891 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1891: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.937.857 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 320.240 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 447.318 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 288.930 hl, Mühlen und Spinnereien: 88.019 hl, Salinen und chemische Fabriken: 116.234 hl, diverse Fabriken: 9076.35 hl, Brikettfabriken: 1.186.200 hl
1892 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 690.153,00 Mark, Abschreibungen: 221.452,00 Mark, Rücklagen: 125.984,00 Mark, Dividende: 4 % auf die Stammaktien, 6 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 204.982,00 Mark
1892 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1892: Zuckerfabriken und -raffinerien: 2.930.190 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 208.756 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 401.606 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 312.161 hl, Mühlen und Spinnereien: 123.327 hl, Salinen und chemische Fabriken: 408.287 hl, diverse Fabriken: 1.0039.94 hl, Brikettfabriken: 1.118.327 hl
1893 Der Brikettabsatz steigert sich von Jahr zu Jahr, so daß in der Brikettfabrik auf der Grube "Treue" eine vierte Presse (Brikettfabrik II) angebaut und der Neubau einer zweiten Brikettfabrik (Brikettfabrik III) auf der selben Grube begonnen wird.
1893 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 745.023,00 Mark, Abschreibungen: 444.258,00 Mark, Rücklagen: 24.428,00 Mark, Dividende: 4 % auf die Stammaktien, 5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 616.344,00 Mark
1893 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1893: Zuckerfabriken und -raffinerien: 3.420.334 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 209.259 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 401.183 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 327.915 hl, Mühlen und Spinnereien: 133.479 hl, Salinen und chemische Fabriken: 229.773 hl, diverse Fabriken: 9689.60 hl, Brikettfabriken: 1.475.026 hl
05.1893 Brand auf dem "Prinz Wilhelm"-Hilfsschacht, und mit diesem brennen fast die ganzen Tagesanlagen nieder.
09.1893 Auf dem ausgebrannten "Prinz Wilhelm"-Hilfsschacht kann mit einer sofort in Angriff genommenen neuen Anlage die Förderung wieder aufgenommen werden.
1894 Fertigstellung der zweiten Brikettfabrik auf der Grube "Treue" mit zwei Pressen.
1893/94 Um die Förderung auch auf Grube "Trendelbusch" zu erhöhen, wird dort eine kleine Brikettfabrik mit einer Presse erbaut.
1894 Erwerbung der Grubenfelder "Glück auf" und "Friedrich"
1894 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 709.721,00 Mark, Abschreibungen: 386.589,00 Mark, Rücklagen: 41.322,00 Mark, Dividende: 4 % auf die Stammaktien, 5 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 762.448,00 Mark
1894 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1894: Zuckerfabriken und -raffinerien: 3.769.218 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 158.192 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 318.398 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 413.497 hl, Mühlen und Spinnereien: 153.610 hl, Salinen und chemische Fabriken: 252.923 hl, diverse Fabriken: 8589.09 hl, Brikettfabriken: 1.966.245 hl
1895-1896 Die Gesellschaft erwirbt 1895 und 1896 neue Braunkohlengruben-Felder von 1.580.000 qm, bzw. 2.280.000 qm und 3.638.000 qm.
1895 Die auf den Werken ruhende Hypothek des Herzoglich Braunschweigischen Leihhauses von ursprünglich 1.800.000 Mk. wird zu ihrem vollen Restbetrage von 1.031.930 Mk. an das Herzogliche Leihhaus zurückgezahlt
1895 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 820.599,00 Mark, Abschreibungen: 348.985,00 Mark, Rücklagen: 74.349,00 Mark, Dividende: 6 % auf die Stammaktien, 7 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 156.263,00 Mark
1895 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1895: Zuckerfabriken und -raffinerien: 4.077.466 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 128.026 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 196.402 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 437.484 hl, Mühlen und Spinnereien: 230.163 hl, Salinen und chemische Fabriken: 270.146 hl, diverse Fabriken: 7383.56 hl, Brikettfabriken: 2.343.697 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm": Förderung: 4.350.012 hl, Verkauf: 4.083.102 hl, Ausgabe zur Heizung: 241.497 hl; Grube "Treue": Förderung: 3.751.596 hl, Verkauf: 1.581.670 hl, Ausgabe zur Heizung: 220.307 hl; Grube "Trendelbusch" (dort Beginn der Brikettfabrikation): Förderung: 900.760 hl, Verkauf: 413.271 hl, Ausgabe zur Heizung: 86.310 hl
16.09.1895 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 16. September 1895 ist das Grundkapital um den Betrag von 1.450.000 Mk.,
zerlegt in 1207 Stamm-Prioritätsaktien über je 1200 Mk. und in eine Stamm-Prioritätsaktie über 1600 Mk., erhöht, so daß das Grundkapital der Gesellschaft beträgt: 6.250.000 Mk., eingeteilt in 750 Stück Stammaktien zu je 600 Mk., 7250 Stück Stamm-Prioritätsaktien zu je 600 Mk., 1207 Stamm-Prioritätsaktien zu je 1.200 Mk. und 1 Stamm-Prioritätsaktie zu 1.600 Mk. Die Stamm-Prioritätsaktien sind vor den Stammaktien bezüglich des Kapitals und der Dividende bevorzugt.
1896 Auf Grube "Prinz Wilhelm"-Hauptschacht wird der Betrieb auf der vierten Tiefbausohle aufgenommen und durch
Wasserhaltungen gesichert.
1896 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 1.003.541,00 Mark, Abschreibungen: 351.782,00 Mark, Rücklagen: 63.660,00 Mark, Dividende: 7 % auf die Stammaktien, 8 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 573.800,00 Mark
1896 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1896: Zuckerfabriken und -raffinerien: 4.331.604 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 112.264 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 395.829 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 479.929 hl, Mühlen und Spinnereien: 120.517 hl, Salinen und chemische Fabriken: 311.347 hl, diverse Fabriken: 7259.55 hl, Brikettfabriken: 2.855.424 hl
1897 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 1.015.737,00 Mark, Abschreibungen: 364.510,00 Mark, Rücklagen: 59.079,00 Mark, Dividende: 7 % auf die Stammaktien, 8 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 574.273,00 Mark
1897 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1897: Zuckerfabriken und -raffinerien: 4.542.947 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 116.508 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 374.845 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 455.891 hl, Mühlen und Spinnereien: 133.798 hl, Salinen und chemische Fabriken: 437.802 hl, diverse Fabriken: 8960.05 hl, Brikettfabriken: 3.641.157 hl. Ergebnisse der Grubenanlagen: Grube "Prinz Wilhelm": Förderung: 5.0154.162 hl, Verkauf: 4.785.049 hl, Ausgabe zur Heizung: 312.537 hl; Grube "Treue" (Brikettfabrik vergrößert): Förderung: 4.933.044 hl, Verkauf: 1.755.398 hl, Ausgabe zur Heizung: 212.659 hl; Grube "Trendelbusch" (Brikettfabrik vergrößert): Förderung: 1.178.410 hl, Verkauf: 417.349 hl, Ausgabe zur Heizung: 87.195 hl
30.01.1897 Die Gesellschaft tritt der am 30. Januar 1897 gebildeten Verkaufsstelle Vereinigter Braunkohlen-Bergwerke zu Magdeburg mit ihrem Rohkohlen-Absatz bei.
1898 Erweiterung der Brikettfabrik "Trendelbusch" um zwei Pressen, so daß im ganzen drei Brikettfabriken mit zwölf Pressen in Betrieb stehen, deren Leistungsfähigkeit sich auf über 55 Waggons Briketts, à 200 Ctr., pro Tag beläuft.
1898 Ergebnisse im Kalenderjahr: Bruttogewinn: 1.112.457,00 Mark, Abschreibungen: 399.029,00 Mark, Rücklagen: 45.376,00 Mark, Dividende: 8 % auf die Stammaktien, 9 % auf die Stamm-Prioritätsaktien, Ausgaben für Neuanlagen und Neuanschaffungen: 542.298,00 Mark
1898 Kohlenabsatz nach Verwendungszweck im Jahr 1898: Zuckerfabriken und -raffinerien: 4.021.249 hl, Hausbrandkonsumenten (einschl. Bäckereien): 102.828 hl, Ziegel-, Kalk- und Gipsbrennereien: 320.574 hl, Spiritusbrennereien und Brauereien: 421.764 hl, Mühlen und Spinnereien: 112.625 hl, Salinen und chemische Fabriken: 334.030 hl, diverse Fabriken: 1.077.704 hl, Brikettfabriken: 4.357.278 hl
26.01.1898 Anläßlich ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens beschließt die Gesellschaft, fernerhin regelmäßig allen ihren Beamten, sobald sie sich wenigstens volle fünf Jahre in ihrem Dienst befinden, und deren Hinterbliebenen eine Pension, welche für jedes Dienstjahr 2 Prozent des letzten Jahresgehalts, jedoch für jeden einzelnen Beamten höchstens 1.500 Mk. pro Jahr beträgt, zu gewähren. An die Arbeiter kommen gleichzeitig nach Maßgabe ihrer
Dienstzeit ca. 9.500 Mk. zur Verteilung.
31.12.1898 Ausweislich der Bilanz per 31. Dezember 1898 ist die Gesellschaft nunmehr weder durch Hypotheken-Obligationen noch
durch Bankkredite belastet, besitzt dagegen, um für außergewöhnliche Aufwendungen aller Art gerüstet zu sein, einen Fonds von 481.967,50 Mk. effektiv in deutschen Staatsfonds und in deutschen landschaftlichen Pfandbriefen.
25.11.1907 Explosion eines Zweiflammrohrkessels. Dabei reißen in der ersten Rundnaht des rechten Flammrohres 24 von 42 Nieten ab, so daß sich hier eine bis 50 mm breite Öffnung bildet. Zur Zeit des Unfalles ist der Wärter gerade damit beschäftigt, einen Kessel der vorhandenen Batterie zu speisen. Als er einen dumpfen Knall und Brausen und Zischen von ausströmendem Dampf vernimmt, versuchen die beiden Kesselheizer nach dem betreffenden Kessel zu gelangen, um ihn von dem gemeinschaftlichen Dampfsammler abzusperren. Dies gelingt ihnen auch, und sie verhindern dadurch das gänzliche Ausströmen des Dampfes aus den andern Kesseln, deren Spannung inzwischen von 5,9 auf 4,4 at gefallen war. Als Ursache des Unfalles ist Wassermangel anzunehmen. Der Speisewärter konnte, wenn er oben auf den Kesseln mit den Speiseventilen beschäftigt war, den Wasserstand in den Gläsern nicht sehen, sondern mußte sich auf ein Schwimmergerät verlassen, dessen Stange aber festgeklemmt war, so daß der Schwimmer dem sinkenden Wasserspiegel nicht folgen konnte.
01.04.1913 Langfristige Elektrizitäts-Lieferungs- und Konzessionsverträge mit der "Überland-Zentrale Helmstedt A.-G.", Helmstedt, führen am 1. April 1913 zum Kauf des gesamten Aktienkapitals der UZH.
01.01.1928 Der Betrieb der Gewerkschaft Jakobsgrube wird ab 1. Januar 1928 pachtweise übernommen.
1931 Die Gesellschaft übernimmt zu angemessenen Bedingungen etwa die Hälfte des RM 800.000,00 betragenden Aktienkapitals der "Braunkohlen-Abbaugesellschaft Friedensgrube" in Meuselwitz.
1934 Auf Grund der Errichtung wirtschaftlicher Pflichtgemeinschaften in der Braunkohlenindustrie beteiligt sich die Gesellschaft an der Gründung der "Braunkohle-Benzin A.-G.", Berlin.
1934 Um innerhalb der Gesellschaft den Siedlungsgedanken zu fördern, beschließt die Gesellschaft die Errichtung von zunächst 100 Siedlungshäusern auf kohlenfreiem Gelände in der Nähe von Büddenstedt, deren Finanzierung von der Gesellschaft in Form von niedrig verzinsbaren Hypotheken vorgenommen wird.
01.01.1935 bis 20.01.1925 Baubeginn der Siedlungshäuser bei Büddenstedt Anfang des Jahres
1935 Grundstückskäufe in der Gemarkung Alt-Büddenstedt
1935 Neuaufschluß des Tagebaues Wulfersdorf
1935 Bau der Verbindungsbahn Harbke-Wulfersdorf
1935 Endgültige Festsetzung der Pflichtbeteiligung an der "Braunkohle-Benzin A.-G." auf nom. RM 2.430.000,00
26.04.1935 Abschluß eines Dividenden-Garantievertrages mit der "Elektrowerke A.-G." und der "Preußische Elektrizitäts-A.-G.", Berlin, dazu Nachtragsvertrag vom 24. April 1942. Wesentlicher Inhalt: Die beiden Großaktionäre garantieren als Gesamtschuldner ab 1. Januar 1941 den jeweiligen übrigen dividendenberechtigten Aktionären des jetzigen Grundkapitals der BKB., und zwar jedem einzelnen, eine jährliche Dividende von 0,89 des Hundertsatzes, den die Elektrowerke, oder von 0,96 des Hundertsatzes, den die Preußenelektra auf ihre Stammaktien jeweils für das vor dem Ablauf des Geschäftsjahres der BKB. abgelaufene Geschäftsjahr oder, falls die Geschäftsjahre gleichlauten, für dasselbe Geschäftsjahr verteilt haben oder verteilen. Maßgebend ist der sich bei der Multiplikation ergebende höhere Dividendensatz. Als Mindestsatz wird eine Dividende von 4,55 % garantiert.
1936 Auf Grund des Gesetzes über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften lösen sich die im Besitz der Gesellschaft befindlichen "Harbker Kohlenwerke. A.-G." nach Aufnahme der "Norddeutschen Braunkohlenwerke und Gewerkschaft Friederike", ferner die Gewerkschaften "Victoria" und "Marie-Louise" mit ihren Tochtergesellschaften auf und übertragen ihre Aktiven und Passiven unter Ausschluß der Liquidation auf die "Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke".
30.09.1937 Die ordentliche Hauptversammlung vom 30. September 1937 beschließt zur Abdeckung kurzfristiger Verbindlichkeiten und zur Anpassung des Eigenkapitals an das stark gestiegene Anlagevermögen Erhöhung des Aktienkapitals um nom. RM 7.250.000,00 auf RM 20.000.000,00.
1940 Zur Abgrenzung der Arbeitsgebiete Stromerzeugung und -Verteilung erwirbt die Gesellschaft von der "Überland-Zentrale Helmstedt A.-G." das Kraftwerk Schöningen. Dagegen sind Verteilungsanlagen an die Überland-Zentrale Helmstedt A.-G. verkauft.
1941 Erwerb eines kleineren Aktienpostens der "Kohl A.-G.", Magdeburg
1941 Erhöhung des Anteils am Treuhandvermögen des "Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikats", Leipzig
19.11.1941 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 19. November 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1541 um 120 % = RM 24.000.000,00 auf RM 44.000.000,00 durch Zuschreibung von RM 1.575.000,00 auf Kohlenfelder, Reichsmark 600.000,00 auf bebaute Grundstücke, RM 6.202.860,87 auf Betriebsanlagen, RM 1.700.000,00 auf sonstige Betriebsmittel, RM 6.552.050,00 auf Beteiligungen und durch Entnahme von RM 9.342.619,13 aus offenen Reserven. Der verbleibende Betrag von RM 1.972.530,00 wird für Pauschsteuer laut § 13 DAV zurückgestellt.
30.04.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1960 Siemens liefert Tatzenlager-Bahnmotore je 190 kW (Std), fremdbelüftet, 1200 V, 800 U/min für neue Gleichstromlokomotiven Bo'Bo' der Braunschweigischen Kohlenbergwerke




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Braunkohle 1815 Beginn (Anfänge)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpmaschine 1846 unbekannt
Dampffördermaschine 1848 unbekannt
Dampffördermaschine 1849 unbekannt
Dampfpumpmaschine 1848 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1889   581 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 212, Nordschacht: 45, Grube Treue: 241, Grube Trendelbusch: 43, Brikettfabrik Treue: 40
1890   721 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 236, Nordschacht: 74, Grube Treue: 323, Grube Trendelbusch: 50, Brikettfabrik Treue: 38
1891   735 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 196, Nordschacht: 103, Grube Treue: 350, Grube Trendelbusch: 46, Brikettfabrik Treue: 40
1892   770 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 240, Nordschacht: 110, Grube Treue: 337, Grube Trendelbusch: 43, Brikettfabrik Treue: 40
1893   837 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 250, Nordschacht: 154, Grube Treue: 335, Grube Trendelbusch: 42, Brikettfabrik Treue: 56
1894   834 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 249, Nordschacht: 151, Grube Treue: 298, Grube Trendelbusch: 60, Brikettfabrik Treue: 59, desgl. Trendelbusch: 17
1895   790 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 245, Nordschacht: 147, Grube Treue: 247, Grube Trendelbusch: 72, Brikettfabrik Treue: 60, desgl. Trendelbusch: 19
1896   869 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 297, Nordschacht: 140, Grube Treue: 274, Grube Trendelbusch: 72, Brikettfabrik Treue: 64, desgl. Trendelbusch: 22
1897   925 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 311, Nordschacht: 162, Grube Treue: 275, Grube Trendelbusch: 72, Brikettfabrik Treue: 80, desgl. Trendelbusch: 25
1898   969 52   Unsicher, ob in der Zahl der Arbeiter bereits die der Beamten enthalten ist. Prinz Wilhelm Hauptschacht: 294, Nordschacht: 183, Grube Treue: 291, Grube Trendelbusch: 84, Brikettfabrik Treue: 83, desgl. Trendelbusch: 34




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1873 1873 Braunkohle 2791986   hl
1874 1874 Braunkohle 2907234   hl
1875 1875 Braunkohle 2447790   hl
1876 1876 Braunkohle 2228472   hl
1877 1877 Braunkohle 2239500   hl
1878 1878 Braunkohle 2324845   hl
1879 1879 Braunkohle 2610268   hl
1880 1880 Braunkohle 2609085   hl
1881 1881 Braunkohle 3141102   hl
1882 1882 Braunkohle 3319006   hl
1883 1883 Braunkohle 4007185   hl
1884 1884 Braunkohle 4110104   hl
1885 1885 Braunkohle 4497015   hl
1886 1886 Braunkohle 4532587   hl
1887 1887 Braunkohle 4803577   hl
1887 1887 Braunkohlenbriketts 581479   hl
1888 1888 Braunkohle 5882557   hl
1888 1888 Braunkohlenbriketts 1054716   hl
1889 1889 Braunkohle 6388059   hl
1889 1889 Braunkohlenbriketts 1171159   hl
1890 1890 Braunkohle 7019153   hl
1890 1890 Braunkohlenbriketts 1055993   hl
1891 1891 Braunkohle 6855631   hl
1891 1891 Braunkohlenbriketts 1186200   hl
1892 1892 Braunkohle 7116102   hl
1892 1892 Braunkohlenbriketts 1118327   hl
1893 1893 Braunkohle 7557619   hl
1893 1893 Braunkohlenbriketts 1475026   hl
1894 1894 Braunkohle 8440737   hl
1894 1894 Braunkohlenbriketts 1966245   hl
1895 1895 Braunkohle 9002368   hl
1895 1895 Braunkohlenbriketts 2343697   hl
1896 1896 Braunkohle 9959734   hl
1896 1896 Braunkohlenbriketts 2855424   hl
1897 1897 Braunkohle 11165616   hl
1897 1897 Braunkohlenbriketts 3641157   hl
1898 1898 Braunkohle 11345418   hl
1898 1898 Braunkohlenbriketts 4357278   hl




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand und Führer des Betriebes: Bernhard Krämer, Helmstedt; Wilhelm Sander, Helmstedt; Erich Prinz, Helmstedt. Aufsichtsrat: Direktor Werner Axt, Berlin, Vorsitzer; Wilhelm Heyden, Ministerialrat a. D., Berlin, stellv. Vorsitzer; Baurat h. c. Ing. Erich Heller, Berlin; Dr.-Ing. e. h. Karl Kraiger, Berlin-Dahlem; Dr.-Ing. e. h. August Menge, Landesbaurat, Berlin; Direktor August Petereit, Bad Nauheim; Dr. Wolfgang Pohl, Ministerialdirektor z. D., Berlin; Direktor Dr. Georg Rotzoll, Berlin; Dr. Lothar Scheche, Ministerialdirektor, Berlin; Direktor Dipl.-Ing. Max Treptow, Berlin; Bergwerksdirektor a. D. Gustav Weinholz, Bensheim-Auerbach; Direktor Karl Woher, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Deutsche Revisions- und Treuhand A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je RM 10,00 Aktiennennbetrag 1 Stimme. Grundkapital: nom. BM 44.000.000,00 Stammaktien in 42 500 Stücken zu je BM 660,00 (Nr. 1-4000, 8001-46 500), 2 Stücken zu je BM 2.200,00, 4 832 Stücken zu je BM 3.300,00. Großaktionäre: 1. Preußische Elektrizitäts-A.-G., Berlin (49.50%); 2. Elektrowerke Ä.-G., Berlin (49.50%).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6145]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Bergbau sowie Herstellung, Erwerb und Verwertung von Bergwerkserzeugnissen aller Art, Erwerb, Errichtung und Betrieb von Anlagen, die der Erreichung des Gesellschaftszweckes dienen, und Betrieb von Handelsgeschäften aller Art, Errichtung von Zweigniederlassungen, Betrieb von Unternehmungen, die unmittelbar oder mittelbar auf die Förderung des Gesellschaftszweckes gerichtet sind, und Beteiligung daran.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6145]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Die Gesellschaft besitzt drei Gruben, drei Brikettfabriken, drei Dampfkraftwerke und ein Schwelwerk. Außerdem ist umfangreicher Haus- und Grundbesitz im ausgedehnten Betriebsbereich vorhanden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6145]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmen
TEXTBeteiligungen (s.d.): Überland-Zentrale Helmstedt, Akt.-Ges., Helmstedt, Beteiligung: 100 %; Gewerkschaft Jacobsgrube, Staßfurt, Beteiligung: Majorität; "Kohle" Akt.-Ges., Magdeburg, Beteiligung: 85 %; Braunkohle-Benzin A.-G., Berlin, Beteiligung: nom. RM 2.430.000,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6145]


ZEIT1898
THEMABesitztum
TEXTDie Kohlenfelder dieser weitaus größten Gesellschaft gehörten bis zum Jahre 1873 dem Braunschweigischen Staate; es wurde in mehreren Felderteilen Bergbau getrieben, doch gewann die Förderung nur langsam an Ausdehnung; nachdem die jetzige Aktiengesellschaft Anfang 1873 die Werke übernommen hatte, entwickelte sich der Betrieb in Folge der schlechten Konjunktur und ungünstiger Absatzverhältnisse, sowie mangelhafter Betriebseinrichtungen zuerst auch nur langsam, dann aber, als die Betriebseinrichtungen verbessert und die Absatzverhältnisse sich günstiger gestaltet hatten, schneller. Die Förderung betrug im ersten Detriebsjahre der Aktiengesellschaft (1873) 2.791.986 hl gegen 11.345.418 hl im Jahre 1898. Ursprünglich umfaßten sämtliche übernommenen 42 Grubenfelder einen Flächeninhalt von 71.161.464 qm. Im Jahre 1873 wurde durch den Ankauf der Grube "Anna Alwine Elsbeth" die Feldergröße zunächst auf 72.740.044 qm, und später, im Jahre 1894, durch Erwerbung der Grubenfelder "Glück auf" und "Friedrich" auf 76.377.825 qm, und schließlich durch Mutungen der Grubenfelder "Joseph und Otto" auf 78.657.825 qm erweitert. Die Kohlenfelder erstrecken sich über einen Teil der Feldmark Offleben, die Feldmarken Alversdorf, Hohnsleben und Reinsdorf, einen Teil der Feldmarken Schöningen und Esbeck, die Feldmark Büddenstedt mit dem sogenannten Trendelbusch, den größten Teil der Feldmark Runstedt, die Feldmark Helmstedt, die Holzgemarkungen Eitz und Elz, einen Teil der Feldmark Wolsdorf, den größten Teil der Feldmarken Emmerstedt, Süpplingen und Süpplingenburg.
Die Kohlenlagerung besteht aus einer unteren Flötzpartie, welche sich von Offleben bis Süpplingenburg in einer Länge von ca. 16 km ausdehnt und in einer oberen Flötzpartie, welche die untere in den Feldmarken Offleben, Alversdorf, Büddenstedt und Runstedt überlagert. Das Braunkohlengebiet der Gesellschaft bildet zusammen mit den Feldern der Suder'schen Kohlenwerke den nördlichen Teil der Helmstedt-Völpker Kohlenmulde, welche sich an das Oschersleben-Egelner Kohlenbecken anschließt. DieMächtigkeit der Ablagerung beträgt: in der oberen Flötzpartie 13 bis 35 m, in der unteren 7 bis 10 m, zusammen 20 bis 45 m. Da das gesamte Kohlenfeld, wie vorhin angegeben, rund
78.000.000 qm beträgt, so rechnet sich bei Annahme einer Durchschnittsmächtigkeit der Flötze von nur 10 m und unter Berücksichtigung eines entsprechenden Abbauverlustes, das gewinnbare Kohlenquantum auf 7.860.000.000 hl, oder die Dauer des Unternehmens bei jetziger Förderung auf 650 Jahre.
QUELLE[Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 192]


ZEIT1898
THEMAEntlohnung und Sozialwesen
TEXTDie Arbeitszeit ist eine zehnstündige. An Löhnen für diese Arbeitszeit wurden gezahlt: bei Arbeiten über Tage 2,00 bis 2,80 Mk., bei Arbeiten in der Grube 2,60 bis 3,25 Mark, bei Akkordarbeiten 3,00 bis 4,50 Mark. Ferner erhalten Bergleute, welche mindestens ein Jahr dauernd auf den Werken in Arbeit stehen, freies Brennmaterial, und zwar die verheirateten 60 hl, die unverheirateten 30 hl jährlich, insoweit solche nicht in den Arbeiterkasernen Unterkunft finden. Letztere wird den Arbeitern mietfrei gewährt. An eine große Anzahl verheirateter Arbeiter sind Wohnungen
in eigenen Arbeiterhäusern zu billigen Preisen vermietet. Wohnhäuser für Beamte und Arbeiter besitzt die Gesellschaft
in A1versdorf, Schöningen, Runstedt, Büddenstedt, Helmstedt, sowie auf Grube "Prinz Wilhelm". Die auf den Werken
der Gesellschaft beschäftigten Arbeiter und Beamten gehören sämtlich dem Helmstedter Knappschaftsverein (Pensionskasse) und der knappschaftlichen Krankenkasse an. Ersterer besaß Ende 1898 ein Vermögen von 186.995,46 Mk., letztere ein Vermögen von 21.713,99 Mk. Die Gesellschaft besitzt ferner einen Beamten- und einen Arbeiter-Unterstützungsfonds, aus welchem in den letzten sieben Jahren 21.479,01 Mk. an Unterstützungen gewährt wurden.
QUELLE[Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 196+199]


ZEIT1898
THEMASchachtanlagen
TEXTAn Schächten sind vorhanden: 1. auf Grube "Treue": 2 Förderschächte und 1 Wasserhaltungsschacht (den Förderschächten wird die im Tagebau gewonnene Kohle mit zwei Kettenbahnen mechanisch zugeführt). - 2. auf Grube "Prinz Wilhelm": Betriebsabteilung Hauptschacht, 2 Förderschächte, 1 Wasserhaltungsschacht und 2 Wetterschächte. Die tiefste Bausohle dieser Grube liegt 110 m saiger unter der Tagesoberfläche; bei der unterirdischen Förderung wurden in der horizontalen Hauptstrecke bisher Pferde benutzt. Für die Förderung mit Kette ohne Ende in der aufsteigenden Strecke
ist eine Dampfmaschine aufgestellt. Die Förderung mit Pferden soll indessen durch Seilbahnen ersetzt werden die
elektrischen Antrieb erhalten und teilweise bereits in Betrieb stehen. Der bisherige Dampfantrieb der Kettenbahnen
wird ebenfalls durch Elektrizität bewirkt. - 3. Auf Grube "Prinz Wilhelm", Betriebsabtheilung Nordschacht,
1 Förderschacht, 3 Wetterschächte. - 4. Auf Grube "Trendelbusch" 1 Förderschacht, 1 Wasserhaltungsschacht. -
Außerdem ist auf der Feldmark Büddenstedt ein neuer Förderschacht ("Albrecht-Schacht") niedergebracht, der 1899 in
Förderung tritt und durch Tiefbau zu gewinnende Kohlen über Station Büddenstedt in den Verkehr bringen wird. Die sämtlichen Förder- und Wasserhaltungsschächte sind bis auf zwei ausgemauert. Zur Wasserhaltung dienen zwei oberirdisch und sieben unterirdisch aufgestellte Pumpenanlagen, die zusammen 70 cbm Wasser pro Minute zu heben im Stande sind. Die regelmäßigen Zuflüsse auf allen Gruben betragen je nach der Jahreszeit nur 20 bis 25 cbm pro Minute, so daß mehrfache Reserve vorhanden ist. Fast sämtliche Werksanlagen sind mit elektrischer Beleuchtung
versehen, für welche bei 110 Volt Spannung 450 Ampère zur Verfügung stehen. Die auf "Prinz Wilhelm" Hauptschacht
befindliche elektrische Centrale für Kraftübertragung besitzt Drehstrom-Dynamos und arbeitet mit 1100 Volt Spannung
und 240 Ampere.
QUELLE[Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 196]