Jan Müller-Scheeßel, Scheeßeler Mühle

Allgemeines

FirmennameJan Müller-Scheeßel, Scheeßeler Mühle
OrtssitzScheeßel (Han)
StraßeMühlenstr. 43
Postleitzahl27383
Internet-Seitehttp://www.scheesseler-muehle.de
Art des UnternehmensMühle
AnmerkungenDie Mühle wurde 1507 erstmals urkundlich erwähnt, wobei die Ursprünge sicherlich noch weiter zurück reichen. Letzter Neubau der Mühle im Jahr 1830. Sie besaß zwei Wasserräder und drei Mahlgänge. Anschließend verschiedene Erweiterungsmaßnahmen. 1884 und 1893 Einbau zweier Francis-Schachtturbinen; sie wurden 1926 bzw. 1929 ersetzt durch solche mit 55 bzw. 22 kW [Mühlentag] oder 45 und 30 kW [Auskunft Müller-Scheeßel] Leistung. Die Mühle besitzt drei Schrotgänge, 4 Rohrmischmaschinen, eine Hammermühle und eine Futterpresse. Der Betrieb wurde 1999 eingestellt. Kontaktperson: Fam. Müller-Scheeßel bzw. Dr. Jan Müller-Scheeßel; Fax: 04263-4691. Ferner gehört dazu eine Sägemühle (bis ca. 1936 mit Dampfbetrieb) und von 1866 bis 1969 eine Kornbrennerei.
QuellenangabenMühlentag (2002); E-Mail-Kontakte mit Dr. Jan Müller-Scheeßel (02.2009); Homepage (2015)
HinweiseGeplante Aktivitäten am Deutschen Mühlentag, 20.05.2002: Inbetriebnahme, Bewirtung, Kulturprogramm.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1507 Erste urkundliche Erwähnung: Wiederaufbau der Mühle, diesmal an der Wümme.
1626 Zerstörung der Mühle. Müller und Mahlgäste sind gezwungen, sie auf eigene Kosten wieder aufzubauen.
um 1645 Die Mühle fällt zum Ende des 30-jährigen Krieges an den schwedischen Fiskus. Aus dem Mühlenverwalter wird ein Mühlenpächter.
1828 Leopold und Magdalene Müller nehmen die Mühle in Pacht
1830 Neubau der Mühle unter Leopold Müller unter Leitung des Landbaumeisters Wundram
1834 Leopold Müller errichtet am anderen Wümme-Ufer eine Öl- und Lohmühle
1859 Der bisherige Pächter Leopold Müller kauft die Mühle
1859 Wilhelm Cord Müller übernimmt die Mühle von seinen Eltern.
1866 Aufstellung einer Dampfmaschine in der Brennerei
1869 Erweiterung des Mühlengebäudes und Aufstellung eines zusätzlichen Mahlgangs. Die Mühle wird von der Lohnmüllerei in eine Handelsmühle ungewandelt.
1871-1875 Wilhelm Cord Müller erweitert die Mühle
1884 Im Zug des Umbaues der Mühle Einbau einer Francis-Schachtturbine, Hersteller: Briegleb, Hansen & Co. in Gotha als Ersatz der beiden Wasserräder
1884 Umbau der Mühle. Die Baukosten betragen 75.000 Mark
1893 Einbau einer weiteren Francis-Schachtturbine, Hersteller: Briegleb, Hansen & Co. in Gotha
1900 Leo und Marie Müller übernehmen die Mühle. Das Hauptinteresse des neuen Eigentümers liegt in der Landwirtschaft und nicht wie bei seinem Vater in der Müllerei.
1901 Bau eines Kesselhauses für eine Lokomobile zum Antrieb des Sägewerks
1926 Ersatz einer alten Turbine der großen Mühle durch eine solche von "Atorf & Propfe", Paderborn
1926 Im Zuge des Umbaues der Wasserkraft werden in den Mühlen die Walzenstühle und Mahlgänge demontiert. An deren Stelle erhält die große Mühle um 1926 drei 1400er Schrotgänge, einen Backschrotgang und zwei Mischmaschinen. Die Reinigung des Getreides erfolgte mit Aspirateur, Trieur und Tischausleser.
1929 Ersatz einer alten Turbine der kleinen Mühle durch eine solche von Möller, Brackwede, und Bau eines neuen Turbinenhauses. Diese Mühle erhält anstelle der bisherigen Maschinen einen 1400er und einen 1500er Schrotgang, einen Brechstuhl, einen Ölkuchenbrecher und eine Mischmaschine.
1936 Heinrich und Ursula Müller-Scheeßel übernehmen die Mühle
1949 Nach dem Tode ihres ersten Mannes Heinrich in russischer Kriegsgefangenschaft heiratet Ursula Müller-Scheeßel ihren zweiten Mann, Fritz Schröder.
1955 Die drei Schrotgänge der großen Mühle erhalten eine pneumatische Passagenförderung.
1958 Zwei der Schrotgänge werden durch eine Schlag-Prall-Mühle ersetzt.
1963 Fritz Schröder leitet die Mühle bis 1963
1964 Klaus-Eckart Müller-Scheeßel übernimmt die Mühle von seinem Stiefvater Fritz Schröder. Er setzt den Landhandel nicht fort und verpachtet die Mühle zunächst an die Firma Diedrich Meyer in Sittensen.
1969 Klaus-Eckart Müller-Scheeßel verpachtet die Mühle an den "Hansa Landhandel". Der Betrieb wird wieder rentabel.
1974 Das alte Sägewerk wird durch die Anglerfreunde "Scheeßeler Mühle" abgebrochen.
Mitte 1970er Die kleine Mühle wird eingestellt.
1999 Einstellung des Betriebs in der großen Mühle
2003 Der Förderverein "Scheeßeler Mühle" übernimmt die große Mühle, um in dem Gebäude ein Mühlenmuseum einzurichten.
Herbst 2003 Das Dach und die Fassade des Gebäudes der großen Mühle werden saniert.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Mehl 1507 erwähnt 1999 Ende  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Lokomobile 1924 R. Wolf Aktiengesellschaft
Lokomobile um/vor 1901 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft
Dampfmaschine um 1866 F. Dippe, Maschinenfabrik, AG