Dortmunder Hansa-Brauerei A.-G.

Allgemeines

FirmennameDortmunder Hansa-Brauerei A.-G.
OrtssitzDortmund
Ortsteil1
StraßeSteigerstr. 14
Postleitzahl44145
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenBis 1901: "Borussia-Brauerei" (s.d.; gegr. 1875 durch Herman Tepel und Eduard Habich). Seit 1970/71: Aktienmehrheit bei der "Dortmunder Actien-Brauerei" (Rheinische Str. 69) und im Folgejahr mit dieser einen Unternehmensvertrag; seither als Braustätte 1 im Unternehmensverbund. Adresse (1943/2015): Steigerstr. 14. Auf dem Gelände entstand 2006 ein Brauereimuseum (s.d.). Die Brauerei gehört um 2013 zur Radeberger Gruppe KG, Darmstädter Landstraße 185, 6598 Frankfurt.
Quellenangaben[Hoppenstedt: Brauereien und Mälzereien (1982) D 59] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 172]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.11.1901 Gründung. Die Brauerei geht aus der in Konkurs geratenden Borussia-Brauerei hervor
15.01.1902 Eingetragen
1908-1909 Erwerb der Häuser bzw. Wirtschaftsanwesen Duisburg, Marientorstr. 16/18 und Rheinstr. 17.
1915 Die Gesellschaft übernimmt das gesamte Aktienkapital (M 500.000,00, umgestellt auf RM 150.000,00) der Dortmunder Bergschlößchen- Brauerei Wencker & Co. und somit den gesamten Besitz dieser Gesellschaft. Die Bergschlößchen-Brauerei wird stillgelegt und das Braukontingent von der Hansa-Brauerei übernommen.
1918 Angliederung der Linden-Brauerei Unna vorm. Rasche & Beckmann A.-G. in Unna. Der Betrieb der Linden-Brauerei, wird noch gesondert durch die Linden- & Adler-Brauerei G. m. b. H., Unna, aufrechterhalten.
1922 Ãœbernahme des Kontingentes der Adler-Brauerei durch die Linden-Brauerei, Unna
1923 Die Ges. gewährt gegen je 6 Gewinnanteilsch. für 1922/23 aus eigenen Beständen eine Gratisaktie (bis 1. April 1924).
1925-1926 Erwerb der Grundstücke Westenhellweg 11/13 in Dortmund.
1929-1930 Ãœbernahme der Aktienmehrheit der "Sinalco AG" in Detmold
1931-1932 Die Ges. erwirbt teils zur Vermeidung weiterer Verluste, teils zur Erhaltung von Bierlieferungen eine Reihe von Besitzungen, darunter den Comödienhof in Köln.
1932-1933 Erwerb einer Wirtschaft in Krefeld, einer Besitzung in Köln-Kalk und eines Grundstücks in W.-Elberfeld.
1933-1937 Erwerb weiterer Besitzungen in Düsseldorf, Witten, Bochum, Hückelhoven, Kempen, Lünen, Essen. Köln, Schwerte und Hohenbudberg
1936-1937 Beteiligung an dem Erwerb der "Dortmunder Konzertsaal- und Theaterbetriebs- G. m. b. H." zu gleichen Teilen mit drei anderen Dortmunder Brauereien.
1937-1938 Übernahme der bisherigen Beteiligungsges., der Bergschlößchen-Brauerei Wencker & Co A.-G., Dortmund, auf Grund des Umwandlungsgesetzes.
1937-1938 Wirtschaftsanwesen und Wohnhäuser werden vermehrt durch den freihändigen Ankauf kleinerer Besitzungen in Köln, Krefeld und Unna, den Umbau eines Saales in Hohenbudberg sowie den Neubau von zwei Wohnhäusern, die in der Nähe der Brauerei am Horst-Wessel-Platz für die Gefolgschaft errichtet werden. Im Mittelpunkt der Stadt Dortmund kann die Gesellschaft ihren Besitz um die zweite Hälfte des Hauses Brückstr. 37 (Gaststätte "Am breiten Stein") erweitern.
1938-1939 Die Ges. erwirbt den an die Corso-Betriebe angrenzenden Parkplatz mit einem Wohnhaus, die Grundstücke und Wohnhäuser in der Ludwigstr. 2-6 in Dortmund.
1938-1939 Die Dortmunder Hansa-Brauerei erwirbt eine Wirtschaft in Krefeld sowie je eine Gaststätte in Iserlohn und Krefeld und ein Wohnhaus in Bochum-Werne und erweiterte durch Ankauf eines Hauses die Besitzung Hotel-Restaurant Comödienhof in seiner Schänke, dem beliebten "Pumpernickel". Das Anwesen umfaßt jetzt den Block Komödienstr. 77-93 und Burgmauer 46-56.
1939-1940 Erwerb eines Grundstücks in Derne und eines Wohnhauses in Iserlohn.
1940-1941 Erwerb eines Wirtschaftsanwesens und eines Erbanteils in Köln.
07.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1970-1971 Die Dortmunder Actien-Brauerei erwirbt die Aktienmajorität
1971 Abschluß eines Unternehmensvertrages mit der "Dortmunder Actien-Brauerei" sowie Zusammenschluß und Neuordnung der Braustätten. Braustätte 1; Rheinische Straße; Braustätte 2: Burgholzstraße
1979 Neuformulierung des Unternehmensvertrages mit der "Dortmunder Actien-Brauerei"
1981 Die Aktienmehrheit an "Sinalco" geht auf die "SUBRA Holding S.A.", Fribourg (Schweiz) über




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1901 Umfirmierung aus "Borussia-Brauerei" 1982 [Hoppenstedt]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn
Dampfmaschine   unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
2006 andere Firma am selben Platz danach Dortmunder Brauereimuseum Museum in den 1980er in der Kronen-Brauerei
1902 Umbenennung zuvor Borussiabrauerei Ed. Habich  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Generaldirektor Theodor Heller, Dortmund, Vorsitzer; Dir. Dr. Hermann Heller, Dortmund; Mathias Richartz, Dortmund, stellvertretend; Dr. Ernst Gödde, Dortmund, stellvertretend. Prokuristen: H. W. Liß, K. Hesse. Braumeister: H. W. Liß. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister i. R. Emil Mangold, Kassel, Vorsitzer; Kaufmann Paul Strack, Dortmund, stellv. Vorsitzer; Sanitätsrat Dr. Theodor van Bürck, Bochum. Stimmrecht: Je nom. RM 600,00 Stamm-Aktie 1 Stimme; je nom. RM 1.800,00 Vorzugs-Aktie 100 Stimmen; fünffaches Stimmrecht in bestimmten Fällen. Gewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf zugesicherte Gewinnanteile, wie folgt verteilt: Zunächst werden 5 % des Reingewinns der gesetzlichen Rücklage solange überwiesen, bis diese 10 % des Grundkapitals erreicht oder wieder erreicht hat, 4 % Gewinnanteile für die Vorzugs-Aktien auf den Betrag der geleisteten Einzahlung sowie etwa aus den Vorjahren an 4 % Gewinnanteil fehlende Beträge derart, daß zunächst die Rückstände ihrem Alter nach zur Auszahlung gelangen, 4 % Gewinnanteile auf die Stamm-Aktien; aus dem hiernach noch verbleibeiden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat einen unter Berücksichtigung der Bestimmungen im § 98 Abs. 3 des Aktiengesetzes zu berechnenden Gewinnanteil von regelmäßig 15 %, auf den die feste Vergütung gemäß § 15 nicht angerechnet wird. Soweit dieser verbleibende Reingewinn den Betrag von RM 180.000,00 übersteigt, ermäßigt sich der Gewinnanteil des Aufsichtsrates auf 10 % für den Mehrbetrag. Der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Grundkapital: nom. RM 8.412.600,00, davon nom. Reichsmark 8.400.000,00 Stammaktien in 3250 Stücken zu je RM 2.400,00, 1000 Stücken zu je RM 600,00 und nom. RM 12.600,00 Vorzugsaktien in 7 Stücken zu je RM 1.800,00. Rechte der Vorzugsaktien: Vorzugs-Dividende mit Nachzahlungs-Anspruch, fünffaches Stimmrecht in bestimmten Fällen und bevorzugte Einlösung im Falle der Abwicklung. Dividenden 1935/36: 9 %; 1936/37: 10 %; 1937/38: 10 % + 2 % Bonus; 1938/39: 12 %; 1939/40: 12 %; 1940/41: 6 %*); 1941/42: 6 %; *) auf das berichtigte Kapital.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 172]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Betrieb des Brauereigewerbes und der mit der Herstellung und dem Vertrieb von Bier und anderen Getränken zusammenhängenden Gewerbe. Produktion: Untergärig: Export, helles nach Pilsener Art, Reinoldus nach Münchener Art, Märzen-, Bock- und Adam- Bier; obergärig: Sanitäts-Malz- und Alt-Bier, außerdem Eis und Trockentreber. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bier-Export: Nach Belgien, Holland, Frankreich und Übersee.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 172]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz (Brauereigrundstücke): in Dortmund 53932 qm, in Unna 8196 qm. Anlagen: 2 Sudwerke mit Maischefilter für je 100 Zentner Schüttung, 2 Dampfmaschinen 1000 PS mit 4 Ammoniakkompressoren, 1 Elektro-Ammoniakkompressor mit zus. 1500000 Kai., 3 Eisgeneratoren für 600 Ztr. Eiserzeugung, 2 Drehstromgeneratoren mit 520 kVA., 150 Motore, 1 Doppel- Flammrohrkessel 12 atü mit 250 qm Heizfläche, 1 Sektionalkessel 18 atü mit 200 qm Heizfläche, beide Kessel mit Überhitzer und Ekonomiser, 2 Faßreinigungsmaschinen, 1 Pichautomat, 2 Pichmaschinen, 3 kompl. Flaschenreinigungs- und Abfüllanlagen für 12 000 Flaschen stündlich, 27 Kraftlastwagen, 3 Elektrowagen, 1 Elektrotraktor, 3 Gespanne, 29 Faßbier- und Eiswagen, 74 Flaschenbierwagen, 23 Waggons. Beteiligungen: 1. Sinalco-A.-G., Detmold (s.d.), Beteiligung: über 75%; 2. Linden- u. Adlerbrauerei G. m. b. H. (s.d.), Unna, Beteiligung: 50%; 3. Dortmunder Konzertsaal- und Theaterbetriebs-G. m. b. H., Dortmund, Beteiligung: 25 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 172]