Zeit |
Ereignis |
10.12.1852 |
Maffei erwirbt für seine Werft auf dem Unteren Wöhrd für 29.000 Gulden ein knapp vier Hektar großes Gelände vom Bleichinhaber, Bräuhaus-, Kupfer- und Eisenhammerbesitzer und Pflastermeister Gottfried Böck. Dieser hatte die im nördlichen Teil der Donauinsel gelegene Fläche vorwiegend für die Leinenbleiche genutzt. |
1853 |
Unter Nutzung der bereits bestehenden Gebäude wird der Betrieb im Laufe des Jahres aufgenommen |
1853 |
Maffei versucht, sich auf dem entstehenden bayerischen Markt für Eisenbrückenbauten zu etablieren. Ohne Erfolg bewirbt er sich um den Auftrag für die bereits im Bau befindliche Großhesseloher Brücke, der ersten großen, technisch anspruchsvollen Eisenbrückenkonstruktion in Bayern. |
Okt. 1853 |
Für die Arbeiter der Maffei'schen Schiffswerft wird ein Kranken-Unterstützungs-Verein gegründet. Dieser gewährt den Beschäftigten ab dem vierten Krankheitstag finanzielle Unterstützung. |
1854 |
Für die von Maffei mitgegründete "Bayerische Inn- und Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" wird auf der Regensburger Werft die "Vorwärts" gebaut. |
1856 |
Bau der "Wasserburg" und der "Hirschau" für die "Bayerische Inn- und Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" |
1857 |
Bau der "Rosenheim" und der "Neuötting" für die "Bayerische Inn- und Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" |
1858 |
Bau der "Simbach" für die "Bayerische Inn- und Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" |
um 1858 |
Die Errichtung der Schwabelweiser Donaubrücke bietet Maffei die schon länger gesuchte Möglichkeit zum Einstieg in den Eisenbrückenbau. Da Eisen stammt überwiegend von der Maximilianshütte in Rosenberg. Fertigstellung der Brücke im Herbst 1859. |
1858-60 |
Für die Ausführung von Brückenbauaufträgen werden die Werkstätten von 1858 bis 1860 erheblich erweitert. Östlich der bisherigen Werkstätten werden für die Montage der Eisenkonstruktionen zwei nebeneinanderstehende große Maschinenwerkstätten eingerichtet |
bis Juni 1858 |
Der Schiffbaumeister Elbershagen baut in nur fünf Jahren seit Bestehen der Werft 50 Schiffe, die vor allem für den Verkehr auf bayerischen Seen und Flüssen bestimmt sind. |
1858 |
Gute Auftragslage, nicht zuletzt eine Folge russischer Bestellungen |
Frühj. 1859 |
Neben der Schwabelweiser Donaubrücke sind 24 kleinere Eisenkonstruktionen in Arbeit. |
März 1859 |
Die Brückenbauwerkstätte (nördliche Halle: 54,0 x 23,4 m, südliche Halle 45,0 m x 16,0 m) nimmt ihre Arbeit auf. |
Dez. 1859 |
Für die im Dezember dem Verkehr übergebene Bahnlinie Regensburg-Geiselhöring-Straubing führen die Maffei'schen Werkstätten alle notwendigen sieben Brückenbauten aus. |
1860 |
Maffei baut die als Fachwerkbrücke ausgeführte Plattlinger Eisenbahnbrücke über die Isar mit sechs Öffnungen, von denen die beiden größeren in der Mitte eine Lichtweite von 29,2 m aufweisen. Für diesen Brückenbau, der einschließlich der Pfeiler und Widerlager eine Länge von 176,3 m aufweist, liefern die Maffei'schen Werkstätten die Eisenkonstruktion mit einem Gesamtgewicht von 194,4 t Schmiedeeisen und 5,5 t Gußeisen. Diese Isarbrücke wird erste in Bayern mit parallelen Gurtungen ausgeführt |
25.07.1860 |
Auftrag für die Innbrücke auf der Bahnlinie Passau-Wels-Wien bei Passau als Town'sche Gitterkonstruktion mit einer lichten Weite von 90,8 m. Der Streckenabschnitt vom Passauer Bahnhof bis zur nahen Landesgrenze wirtd von der Bayerischen Ostbahn-Aktiengesellschaft ausgeführt, der Betrieb aber nach der Fertigstellung pachtweise der österreichischen Kaiserin-Elisabeth-Bahn überlassen. Maffei übernimmt den Auftrag zur Anfertigung, Lieferung und Aufstellung der Eisenkonstruktion zu einem Zentnerpreis von 20 Gulden und 30 Kreuzern für Schmiedeeisen, 9 Gulden für Gußeisen und 22 Gulden für Puddelstahl. - Die Bauarbeiten beginnen im Herbst mit den Widerlagern und einer hölzernen Hilfsbrücke. |
30.08.1861 |
Die Innbrücke der Bahnlinie Passau-Wels-Wien bei Passau, deren Gesamtkosten 133.000 Gulden betragen, kann erstmals mit Lokomotiven und Wagen befahren werden. Hierbei wurden 322,5 t Schmiedeeisen, 1 t Gußeisen und kleinere Mengen Stahl verarbeitet. |
1868 |
Bau dreier mittelgroßer Brücken auf den Strecken Ingolstadt-Treuchtlingen und Treuchtlingen-Pleinfeld durch Maffei in Regensburg |
1869 |
Das Gewicht der fertiggestellten Eisenkonstruktionen beträgt 1.200 t |
Juni 1870 |
Die Maffeischen Werkstätten legen der Bayerischen Ostbahn-Aktiengesellschaft den endgültigen Entwurf für die Eisenkonstruktion der Eisenbahnbrücke bei Mariaort vor. Das innerhalb von zwei Jahren ausgeführte Brückenbauwerk erhält drei schmiedeeiserne Hauptöffnungen von je 63 m Stützweite sowie sechs kleinere gemauerte Flutöffnungen von je 24 m Länge; letztere schließen sich auf dem niedrig gelegenen rechten Donauufer an. Die Gesamtlänge des Brückenbauwerks beträgt einschließlich der Pfeiler 368,2 m. Der Materialbedarf beträgt bei jeder der drei, als Ständerfachwerkkonstruktion ausgeführten Hauptöffnungen 1541 Schmiedeeisen, 4 t Gußeisen und 0,6 t Stahl; das Gesamtgewicht der Eisenkonstruktion beläuft sich damit auf 478,8 t. |
17.11.1870 |
Nach dem Tod von J. A. von Maffei werden seine Brüder, der bayerische Oberst Johann Nepomuk von Maffei (1792-1885) und der Münchner Guts- und Hausbesitzer Carl Friedrich von Maffei (1809-1881) die Erben Regensburger Besitzes, der Brückenbauwerkstätte und der Brauerei, wurden, denen der Besitz am 17. November überschrieben wird. Im Gegensatz zu Joseph von Maffei hanen seine Erben keine unternehmerischen Ambitionen. |
1870 |
Das Gewicht der fertiggestellten Eisenkonstruktionen beträgt 1.600 t. In diesem Jahr werden in den Werkstätten elf Eisenbrücken mit einem Gesamtgewicht von 1000 t gefertigt und aufgestellt sowie weitere drei Eisenbrücken mit insgesamt 600 t Eisengewicht für die 1871 geplante Aufstellung fertiggestellt; bei letzteren handelt es sich überwiegend um Teile der drei Öffnungen der Mariaorter Brücke. |
10.10.1871 |
Der hölzerne Unterbau des Eisengerüsts der Eisenbahnbrücke Mariaort hält einem Hochwasser nicht stand und stürzt zusammen mit dem darauf liegenden eisernen Überbau in die Donau. Von den an der Baustelle beschäftigten 26 Arbeitern der Maffeischen Werkstätten verunglücken sechs tödlich, weitere sieben werden verletzt. |
Sept. 1872 |
Inbetriebnahme der Eisenbahnbrücke über die Donau bei Mariaort westlich von Regensburg als dritte große von den Maffeischen Werkstätten ausgeführte Brücke. Gesamtkosten nach der Fertigstellung: 138.000 Gulden |
1875 |
Es werden 900 t Schmiedeeisen in der Werkstätte verarbeitet |
1876 |
Es werden 600 t Schmiedeeisen in der Werkstätte verarbeitet |
April 1881 |
Die Maffeischen Werkstätten befinden sich "in ganz reduziertem Betrieb" |
April/Mai 1881 |
Schließung |
03.06.1881 |
Nach der völligen Einstellung des Werkstättenbetriebes werden die Fabrikgebäude für 70.000 Mark an einen gewissen Edmund Jakobi verkauft. |
1926 |
Die alte, von Maffei erbaute Eisenbahnbrücke Mariaort bei Regensburg wird durch einen neuen Fischbauchträger ersetzt. |