Märkische Lokomotiv-Fabrik, Max Orenstein

Allgemeines

FirmennameMärkische Lokomotiv-Fabrik, Max Orenstein
OrtssitzBerlin
OrtsteilSchlachtensee
StraßeVictoriastr. 5
Postleitzahl14128
Art des UnternehmensLokomotiv-/Lokomobilen-Fabrik
AnmerkungenKontor: Berlin W., Maassenstr. 13; die Victoriastraße heißt später Breisgauer Straße. Besitzer (um 1892): Max Orenstein (er ist der Bruder von Benno Orenstein, dem Teilhaber von "Orenstein & Koppel"). Fernspr. Amt VI, 4069 und Amt Schlachtensee 25. T.-A.: Max Orenstein Berlin 9. Bis 1890/91 in Berlin-Kreuzberg, Trebbiner Straße. 1892 als "Lokomobilen-Fabrik" und 1895/96 als "Lokomotivefabrik" bezeichnet. Vmtl. auch 1898 nach Neuendorf = Nowawes verlegt; siehe dort um 1900 "Märkische Lokomobilenfabrik Max Orenstein" (hier also wieder "Lokomobilenfabrik" in der Firmenbezeichnung). Seit 1908/09 siehe "Orenstein & Koppel - Arthur Koppel AG" in (Potsdam-)Nowawes (Bf Drewitz)
Quellenangaben[Adreßbuch Elektr.-Branche (1892) 130] [Adreßbuch dt. Masch.-Industrie (1895/96) 352] [Pierson: Lokomotiven aus Berlin (1977) 87ff]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.04.1876 Gründung des Ursprungsunternehmens "Orenstein & Koppel"
19.12.1885 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 36089 für eine Stoßverbindung für transportable Eisenbahngleise
1889 Max Orenstein richtet sich an der Victoriastr. 5 (später: Breisgauer Straße) in einem zweistöckigen Wohnhaus ein kaufmännisches und technisches Büro ein.
1890 Gründung (bis 1885 unter der Firma "Orenstein & Koppel" in Berlin)
02.1890 Antrag zum Bau einer Schmiede
04.1890 Antrag zum Bau eines Schuppens zur Aufbewahrung einer schmalspurigen Lokomotive
10.04.1890 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 53817 für eine Achslagerbolzen mit Haken für Feldbahnwagen
13.04.1890 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 53718 über eine Kippvorrichtung für Erdtransportwagen
27.04.1890 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 53720 für eine geteilte Seitenklappe für Erdtransportwagen
23.05.1890 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 54308 über eine Drehscheibe
02.11.1892 Lieferung der Lokomotive Nr. 5 als erste an einen Kunden (die ersten vier Loks waren ab September auf Vorrat gebaut worden)
09.03.1893 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr. 78561 für eine Dampfschieberdichtung
09.06.1898 Erteilung des Deutschen Reichspatents Nr.104045 für eine Lokomotivsteuerung
1898 Das Werk in Schlachtensee wird geschlossen, und die Lokomotivproduktion wird ins neue Werk Drewitz verlegt.
1898 Im letzten Jahr des Lokomotivbaus werden im Werk Schlachtensee 100 Lokomotiven hergestellt.
Anfang 1899 Die "Akt.-Ges. für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf vormals Orenstein & Koppel" übernimmt die Lokomotivfabrik in Schlachtensee für 500.000 Mark. - Da weder in dieser, noch auf dem Tempelhofer Fabriksgelände von "Orenstein & Koppel" Erweiterungsmöglichkeiten für die Produktionskapazität bestehen, erfolgt im selben Jahr der Neubau einer Lokomotivfabrik in Drewitz.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Feldbahnlokomotiven 1891 Beginn 1891/1892 1898 Ende zum Jahrende, dann in Drewitz Seit ca. 1898 in Neuendorf (später: Nowawes); vmtl. identisch mit der dortigen "Lokomobilenfabrik" von Orenstein. - [Slezak, S. 8]: 1900
Lokomobilen 1892 [Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 130] 1892 [Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 130]  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1898 Umbenennung danach Märkische Lokomobilenfabrik Max Orenstein um 1898
1891 Nebenwerk zuvor Orenstein & Koppel Max war Bruder von Benno




Allgemeines

ZEIT1898
THEMABeschreibung der Fabrik Schlachtensee
TEXTDas Werksgelände ist angrenzend an den Güterbahnhof Schlachtensee, vom See durch die Wannseebahn getrennt. Es wird begrenzt im Norden durch die Wannseebahn, in Westen durch die Victoriastraße (später: Breisgaustraße) und im Süden durch die Waldemarstraße (später: Matterhornstraße). Im Werksgelände parallel zu den beiden Straßen verlaufen Gleise, die durch eine Drehscheibe in der Ecke verbunden sind. Die rechteckige Montagehalle mit einer Schiebebühne in der Mitte hat 6 + 9 Querstände. In den Galerien sind Steuerungsbau, Kolbenbau, Lehrwerkstatt, Anreißer, Modelltischler und (östlich) die Dreherei untergebracht. Ein östlicher Anbau enthält Rahmenbau, Aschkastenbau, Pufferbau, Zylinderbau, Schmiede, Kupferschmiede, Magazin und Lackiererei. Im südöstlichen Teil der Montagehalle ist das Kessel- und Maschinenhaus mit einem liegenden Kessel.
QUELLE[Pierson: Lokomotiven aus Berlin (1977) 88f]