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Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens
Firmenname | Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens |
Ortssitz | Dresden |
Ortsteil | Löbtau |
Straße | Freiberger Str. 43 |
Art des Unternehmens | Glas-Fabrik |
Anmerkungen | Besitzer (um 1892): Aktien-Gesellschaft; Direktoren: Kurt. Liebig, Rud. Dieterle u. Max Herrmann; Prokuristen: A. Mäkelt, Pet. L. Zimmer, Kurt Zieger u. Max Schulze; Produkte: Glasglocken für Bogenlampen, Gefäße für Akkumulatoren, Glas-Isolatoren, Glashartguß-Gefäße etc. - Bis 1888: "Friedrich Siemens" (s.d.); um 1872 auch als Kleinmotoren-Hersteller. Zweigbetriebe u.a. in Freital-Döhlen, Wirges (s.d.; seit 1902), Gleiwitz, Neusattl bei Karlsbad (Böhmen) und Graz. Seit 1943 "Siemens-Glas Aktiengesellschaft" |
Quellenangaben | [Adreßbuch Elektr.-Branche (1892) 3+22a] [Deutschlands Glasindustrie (1907) 6+7] http://www.dresdner-stadtteile.de |
Zeit |
Ereignis |
1862 |
Gründung der Ursprungs-Firma, der "Dresdner Glasfabrik Friedr. Siemens" |
23.09.1888 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Januar 1888 durch Übernahme der seit 1862 bestehenden Firma "Dresdner Glasfabrik Friedr. Siemens" mit einem Grundkapital von Mark 9.000.000,00 unter der Firma "A.-G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens". Die Gesellschaft erwirbt bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernimmt ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Döhlen, die Flaschenverschlußfabnk Döhlen, die Flaschenfabrik Neusattl bei Elbogen, die Flach-, Preß- und Gußglasfabrik Neusattl bei Elbogen, die sämtlichen auswärtigen Glasniederlagen sowie das zur Aufnahme der Berliner Niederlage bestimmte Grundstück an der Kreuzberg-, Katzbach- und Yorckstraße und das technische Büro Dresden. |
1890 |
Erwerbung der Glashütte Kosten |
1894 |
Friedrich Siemens pachtet den Mineralbrunnen Staatl. Fachingen |
1900 |
Erwerbung der Glasfabrik Usch bei Schneidemühl durch die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" |
1901 |
Übernahme des Steinkohlenbergwerks in Osterwald zur Brennstoffversorgung der dortigen Glashütte |
1901 |
Friedrich August Siemens erhält den ersten Ehrendoktortitel der Technischen Hochschule Dresden. Kurzlaudatio: "Wegen seiner unvergänglichen Verdienste, die er sich durch die Erfindungen des Regenerativofens zur Erzeugung hoher Temperaturen, des Wannenofens zum Erschmelzen von Glas, des Regenerativbrenners zur Herstellung stark leuchtender Flammen und der chemischen Regeneration der Wärme der Flammengase hoch erhitzter Öfen erworben hat." |
1902 |
Erwerbung der Glas- und Chamottefabrik Wirges, ausgedehnte Tongruben bei Wirges |
1902 |
Erwerbung der Glasfabriken Osterwald und Gertraudenhütte durch die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" |
24.05.1904 |
Tod von Friedrich August Siemens. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Annenfriedhof an der Kesselsdorfer Straße. |
1909 |
Aufstellung der ersten Owens-Maschine zur maschinellen Flaschenfertigung |
1911 |
Erwerbung der Glasfabrik Graz durch die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" |
1912 |
Erwerbung der Glasfabrik C. Scharff in Gleiwitz durch die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" |
1925 |
Die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" erwirbt je 100 % der Anteile der Glashütte Copitz-Pirna G.m.b.H., Copitz a. E., der Glashüttenwerke Lippold & Müller G.m.b.H., Pirna, und der Verkaufsstelle für Flachglas G.m.b.H., Dresden. |
1927 |
Die Glasfabriken in Usch und Dziembówko in Polen werden in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. |
um 1930 |
Beteiligung an der Gründung der Verkaufsgemeinschaft Deutscher Flaschenhütten und der Internationalen Flaschen-Verkaufskontor, G.m.b.H. Erwerb eines Postens Aktien der "Vitrometan" Glashüttenwerke A.-G., Mediasch (Rumänien). (vmtl. alles um 1930) |
05.05.1930 |
Nach Kündigung des I.G.-Vertrages mit der "Stralauer Glashütte" genehmigt die Hauptversammlung vom 5. Mai den mit dieser Gesellschaft abgeschlossenen Fusionsvertrag, wonach die "Stralauer Glashütte" mit allen Rechten und Pflichten als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation ab 1. Januar 1930 von der Gesellschaft gegen Umtausch der Aktien im Verhältnis 1 : 1 übernommen wird. Zur Durchführung der Fusion wird beschlossen, das Aktienkapital um RM 2.550.000,00 auf RM 12.750.000,00 zu erhöhen und die nom. RM 200.000,00 Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. |
1931 |
Der Betrieb muß während der Weltwirtschaftskrise die Produktion einstellen. |
1935 |
Die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" verkauft Grundstücke in Osterwald und Wirges. |
1936 |
Liquidation der seit Jahren stillgelegten Tochtergesellschaften: C. Scharff, Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz, Glashüttenwerke Lippold & Müller G. m. b. H., und der Verkaufsstelle für Pirna Flachglas G. m. b. H., Dresden. |
1936 |
Übernahme der Tochtergesellschaft Glashütte Copitz-Pirna G. m. b. H., Copitz. |
1936-1937 |
Die "Schultheiss-Patzenhofer AG" veräußert den Besitz an Aktien der "Aktien-Gesellschaft für Glasindustrie", Dresden, an die "Gerresheimer Glashüttenwerke A.-G. vorm. Ferd. Heye", Düsseldorf. |
1938 |
Die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" baut Wohnhäuser in Freital für Gefolgschaftsmitglieder. |
1938 |
Wiederaufnahme des Betriebs |
1939 |
Die "A.G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" übernimmt das Vermögen der Grazer Glasfabrik und Verwandlung in eine Zweigniederlassung. |
1940 |
Abschluß eines Lizenzvertrages für ein Verfahren zu fortlaufender Herstellung von Gußglas. |
1940 |
Erwerb von Gebäude und Land für ein Ferienheim der Gefolgschaftsmitglieder |
1940 |
Erwerb einer Aktienbeteiligung an einer ausländischen Glasfabrik. |
1941 |
Ankäufe von Wohnhäusern in Freital, Neusattl und Koblenz |
1941 |
Verkauf der durch Brandschaden teilweise zerstörten ehemaligen Glashütte in Rauscha |
1941 |
Aufgabe der im Vorjahr noch ausgewiesenen nom. RM 49.400,00 eigene Aktien durch Abtretung von nom. RM 8.400,00 an eine Beteiligungsgesellschaft und Verkauf von nom. Reichsmark 41.000,00 zu 215 % |
1941 |
Reichsmarkumstellung des Grundkapitals der Glasfabrik Usch A.-G., Usch (Warthegau) auf RM 2.000.000,00. |
12.11.1941 |
Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 12. November 1941 Kapitalberichtigung um 25 % = RM 3.187.500,00 auf Reichsmark 15.937.500,00 durch Entnahme von RM 1.429 933.85 aus gesetzlichen Rücklagen und RM 2076316.15 aus anderen Rücklagen. Der verbleibende Betrag von RM 318.750,00 wird für Pauschsteuer lt. § 13 DAV zurückgestellt. |
1942 |
Bemerkungen zum Abschluß am 31. Dezember 1942: Der Umsatz blieb infolge von Betriebsumstellungen etwas hinter den Vorjahrsziffern zurück. Der Zugang auf Beteiligungskonto betrifft Kapitalerhöhungen einiger Tochtergesellschaften. Aussichten für 1943: Im laufenden Jahr ist das Unternehmen mit Aufträgen hinreichend versehen. |
1943 |
Ankauf eines Grundstückes in Berlin zur Errichtung von Gefolgschaftswohnungen. |
08.07.1943 |
Durch Hauptversammlungsbeschluß vom 8. Juli 1943 Änderung dar Firma aus "A.-G. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens" in "Siemens-Glas Aktiengesellschaft" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Akkumulatoren |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
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Bogenlampen |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
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Drahtglas |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Flaschenverschlüsse |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Fußbodenplatten |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Glas |
1888 |
Umwandlung in AG |
1943 |
Umfirmierung |
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Glasbausteine |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Glasbuchstaben |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Glaskrüge mit Hebelverschluß und Metallhenkeln |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Glasziegel |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Gußglas |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Hartglas |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Isolatoren |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
1892 |
[Adreßb. Elektr.-Branche (1892) 3] |
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Konservengläser |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Verpackungsgläser |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
1907 |
[Deutschl. Glasind. (1907)] |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1907 |
6200 |
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1914 |
7000 |
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etwa 7000 Angestellte |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1888 |
Umbenennung |
zuvor |
Dresdner Glasfabrik Friedr. Siemens |
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1943 |
Umbenennung |
danach |
Siemens-Glas Aktiengesellschaft |
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1930 |
Anschluß (Namensverlust) |
danach |
Stralauer Glashütte A.G. |
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1902 |
Nebenwerk |
danach |
Aktiengesellschaft für Glasindustrie, vorm. Friedrich Siemens, Werk Wirges |
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ZEIT | 1907 |
THEMA | Produkte |
TEXT | Fabrikate: Flaschen aller Art, Produktion der deutschen Unternehmungen pro Jahr 100 Millionen Stück Flaschen, insgesamt also einschliesslich der österreichischen Unternehmungen 140 Millionen Stück Flaschen. Säureballons, Demijohns, Korbflaschen, Hartglas, Glasguß, Glasfalzziegel, Drahtglas, Glasbausteine, Glaskörper für elektr. Beleuchtung, Stanzglas, patent. Glasbuchstaben, Glaskrüge mit Hebelverschlüssen und Metallhenkeln, Konservegläser mit mechanischen Verschlüssen nach eigenen Patenten, Strohhülsen. |
QUELLE | [Deutschlands Glasindustrie (1907) 6] |
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ZEIT | 1907 |
THEMA | Produktionsanlagen |
TEXT | Glasfabriken in Dresden (gegr. 1861), Glasfabriken in Döhlen b. Dresden (gegr. 1845), Potschappel. Glasfabriken in Usch (gegr. 1830), Schneidemühl, Provinz Posen (Preußen). Glasfabriken in Gertraudenhütte (gegründet 1870), bei Dziembowo, Reg.-Bez. Bromberg, Provinz Posen (Preußen). Glasfabriken in Osterwald (gegr. 1892) Kreis Hameln, Provinz Hannover (Preußen). Glasfabriken in Wirges (gegründet 1895), Provinz Hessen-Nassau (Preußen), außerdem noch Fabriken für feuerfeste und säurefeste Produkte in Wirges und Bad Nauheim. Die Gesamtzahl der Glasöfen auf den deutschen Fabriken beträgt 28. - Dampfschleifereien, Dampfmaschinen, Gasmotore, elektr. Beleuchtung. 6200 Arbeiter incl. der österreichischen Unternehmungen. Geleis-Anschluß auf sämtlichen Fabriken. Fabrik-Krankenkasse, Arbeiter-Pensions-, Witwen- und Waisen-Kasse. Siemens-Stiftung, Beamten-Pensions-Kasse. |
QUELLE | [Deutschlands Glasindustrie (1907) 6] |
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ZEIT | 1907 |
THEMA | Niederlassungen, Nebenwerke |
TEXT | In 80 Städten Deutschlands Vertretungen und 50 eigene Lager. Höchste Auszeichnungen für Fabrikate und Arbeitsmittel auf zahlreichen internationalen Landes-und Fach-Ausstellungen. Eigener Wagenladungs-Verkehr nach allen größeren Plätzen Deutschlands. Export nachallen Erdteilen. |
QUELLE | [Deutschlands Glasindustrie (1907) 6] |
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ZEIT | 1907 |
THEMA | Vorstand |
TEXT | Inhaber: Aktien-Gesellschaft; Kapital: 10 Millionen Mark, 6 Millionen Obligationen, von denen 5 Millionen emittiert. Direktor für die eutschen Fabriken: Rudolf Liebig in Dresden. Den Vorstand der Gesellschaft bilden die Herren: Rudolf Liebig, Max Hermann in Dresden und Rudolf Dieterle in Neusattl bei Elbogen in Böhmen. |
QUELLE | [Deutschlands Glasindustrie (1907) 6] |
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