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Ereignis |
02.1974 |
Die AEG-Kanis wird für die Erweiterung des slowenischen Kraftwerkes Brestanica drei Gasturbinenblöcke von je 25 MW liefern (40 Mio. DM). |
15.02.1974 |
Die AEG-Kanis erhält den Auftrag über ein schlüsselfertiges Gasturbinenwerk für Pakistan, Leistung: 200 MW in acht Einheiten zu je 25 MW (Auftragswert: ca. 70 Mio. DM). |
08.1975 |
Großauftrag an die AEG-Kanis im Rahmen eines Generalauftrags der General Electric Company (USA) im Wert von 250-Mio. DM zur Lieferung von Gasturbinen, Kompressoren und des gesamten Rohrleitungssystems in konsortialer Partnerschaft mit der Mannesmann Export AG für eine Ferngasleitung in der Sowjetunion. |
12.1975 |
Die AEG-Kanis Turbinenfabrik GmbH erhält den Auftrag über die Lieferung von fünf schlüsselfertigen Gasturbinen-Kompaktkraftwerken nach Saudi-Arabien (Gesamtwert: ca. 50 Mio. DM). |
30.05.1976 |
Vertreter der bundesdeutschen Firmen Mannesmann und AEG-Kanis unterzeichnen mit Vertretern der sowjetischen Regierung in Moskau einen Vertrag über die Lieferung von 17 Gaskompressorenstationen an die UdSSR. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 1,6 Mrd. DM. Der Auftrag umfaßt für die AEG-Kanis vorwiegend 123 Gasturbinen und die elektrotechnische Ausrüstung für die Stationen der Pipeline und - gemeinsam mit dem Partner - das Engineering für die Kompressor-Stationen. |
1979 |
Im Laufe des Jahres spitzt sich die Lage der AEG dramatisch zu. Im Juni sind die Finanzschulden des Konzerns auf 3,218 Milliarden Mark und die Netto-Finanzverschuldung auf 3,087 Milliarden Mark gestiegen. In den Monaten Januar bis Mai kommt es zu einem Umsatzrückgang von fünf Prozent. Das Ergebnis liegt mit minus 419 Millionen Mark um 44 Millionen Mark unter dem entsprechenden Planwert, verursacht im wesentlichen durch den Turbinenhersteller AEG-Kanis und den Unternehmensbereich Serienprodukte. |
XI.1979 |
In Essen, wo das Turbinenwerk AEG-Kanis stillgelegt werden soll, gehen 1.000 Beschäftigte auf die Straße. |
Okt.-Dez.1980 |
Dürr kündigt nach Kenntnis der Abweichungen zwischen Prognosen und Ist-Werten weitere Sanierungsschritte an, zu denen unter anderem die planmäßige Fortsetzung des Personalabbaus, eine grundlegende Sanierung der Geschäftsbereiche Energieverteilung sowie Elektrische Maschinen ("Motorenkonzept") und die Zusammenführung verschiedener Geschäftseinheiten zum Geschäftsbereich "Elektronische Bauelemente" (Oktober 1980) zählen. Des weiteren ist vorgesehen, im Bereich der Fertigung von Audiogeräten und Videorecordern Gespräche mit niederländischen und japanischen Unternehmen über mögliche Kooperationen zu führen. Bei AEG-Kanis beispielsweise sollte die Gasturbinenfertigung nur noch auf der Grundlage von Auftragsfertigungen fortgeführt werden. |
12.1975 |
Von der Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT), Bangkok, erhält die AEG-Kanis Turbinenfabrik GmbH einen 27-Mio.-DM-Auftrag zur Lieferung und schlüsselfertigen Übergabe eines Gasturbinen-Kraftwerkes (vier Gasturbinen mit je 24 MW Leistung). |
06.1981 |
Die Verträge mit der UdSSR über die Ausrüstung der Jamal-Gas-Pipeline sehen für AEG-Kanis als Unterauftragnehmer des Konsortiums Mannesmann Anlagenbau AG/Creusot Loire (Frankreich) die Lieferung von 47 Gasturbinen für Kompressorstationen sowie zusätzliche Ausrüstung im Gesamtwert von rd. 600 Mio.DM vor. |
20.08.1981 |
Der AEG-Vorstand legt sein "Strukturkonzept" für den Standort Berlin vor. Unter anderem werden Teile der Produktion u.a. zu AEG-Kanis nach Essen verlegt. |
12.1981 |
In der Stadt Longyearbyen auf Spitzbergen, in einer Entfernung von nur 1 300 km vom Nordpol die nördlichste Daueransiedlung von Menschen, wird die AEG-Kanis Turbinenfabrik GmbH ein neues Heizkraftwerk auf Kohlebasis errichten, das die elektrische Energie für den Antrieb der Maschinen in den Kohlebergwerken und für die Beleuchtung während der vier Monate langen Polarnacht liefern wird. |
27.05.1982 |
Der AEG-Vorstand unternimmt den Versuch zur grundlegenden Sanierung des Konzerns und stellt das Konzept "AEG '83" vor. Danach soll die AEG zum 1. Januar 1983 in eine Holding mit erheblich verkleinerter Zentrale (AEG-Telefunken AG) werden. Unter anderem die AEG Kanis will man in Kooperationen einbringen. |
12.1981 |
Neuer Großauftrag über die Lieferung von vier Gasturbinen (Gesamtleistung: 100 MW) für Soufian, nahe Täbris/Iran, an die AEG-Kanis Turbinenfabrik GmbH, Essen |
1988 |
Die AEG überträgt das Nürnberger Werk von "AEG Kanis" auf die Mannheimer "Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft" (ABB). |
1988 |
Die "AEG Kanis GmbH", der einzige Hersteller von Energieerzeugungsanlagen, welcher der AEG nach dem Ausstieg aus der KWU verblieb, bereitet de AEG größte Sorgen. AEG Kanis erleidet bei einem Umsatz von einer halben Milliarde Mark einen Verlust von 120 Millionen Mark - hauptsächlich verursacht durch eine erhebliche Verschärfung der Konkurrenzsituation am Markt. Dort hatten der französische Alsthom-Konzern und die britische GEC unter Beteiligung der amerikanischen "General Electric" die "European Gasturbine" (EGT) gegründet, die sich mit Erfolg gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzte. Der geplante Ausbau der Tochtergesellschaft AEG Kanis, für die unter anderem der Neubau einer Turbinenfabrik für rund 1000 Beschäftigte in Essen und die Erweiterung einer Fabrik für Dampfturbinenanlagen in Nürnberg vorgesehen war, muß kurzerhand gestrichen werden. |
1988 |
Die Kanis GmbH (Dampfturbinenanlagen) wird von ABB übernommen. |
1989 |
Das Gasturbinengeschäft der AEG wird in die "Kanis Energie GmbH" eingebracht und zu 55 Prozent an EGT (im Konzernverbund GEC Alstom) veräußert. |
1989 |
Veräußerung eines 55-%-Anteils der AEG an der "Kanis Energie GmbH" an die "European Gas Turbine Company" (EGT) |
1995 |
Seit 1995 wird auf der ehemaligen Industriebrache in Essen ein hochwertiges Stadtquartier durch Mischung unterschiedlicher Funktionen entwickelt. Das Projekt wurde für ca. 600 - 1.000 Bewohner und etwa 2.700 Arbeitsplätze geplant. |
05.1995-12.1996 |
Die unter Denkmalschutz stehende, 1900 errichtete imposante Backsteinhalle, die ehemalige "VIII. mechanischen Werkstätte der Friedr. Krupp Werke" auf dem Kanis-Werksgelände in Essen, wird denkmalgerecht umgebaut |