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Gebr. Schöller
Firmenname | Gebr. Schöller |
Ortssitz | Brünn (Mähren) |
Art des Unternehmens | Tuchfabrik |
Anmerkungen | Die Gründer stammen aus Deutschland. Filialgründung des Dürener Unternehmens. Leitung durch Alexander Schoeller. 1873: Feintuch- und Modewarenfabrik; Vertreter in Wien, Mailand, New York, Konstantinopel, Alexandrien und Moskau; erzeugt jährlich 5000 Stück 1/4 breite Waren. |
Quellenangaben | [100j. Gesch. der Ersten Brünner Masch.-Fabr.-Ges. (1921) 27] [Slokar: Geschichte der Österr. Industrie (1914) 332] [Amtl. Catalog der Ausst. der ... Länder Österr. (1873) 142] |
Zeit |
Ereignis |
1817 |
Da Schoeller besonders mit Oberitalien starke Geschäftsverbindungen hatte, sieht sich die Tuchfabrik durch die Sperrung des lombardisch-venezianischen Königreiches gegen das Ausland (1817) ihres besten Absatzgebietes beraubt und beschließt daher die Übersiedlung nach Österreich. |
10.1818 |
Als im Oktober die Monarchen von Preußen, Rußland und Österreich in Aachen tagen, nutzen die Brüder Friedrich, Peter (17781838) und Leopold Schoeller die Gelegenheit, Kaiser Franz I. von Österreich um eine Audienz zu bitten. Der Kaiser verleiht den Schoeller-Brüdern die Konzession zur Errichtung der Tuchfabrik in Brünn. |
25.11.1818 |
Der Besitzer der Namiester Feintuchfabrik, Heinrich Graf Haugwitz, richtet eine Vorstellung an das mähr.-schlesische Gubernium gegen die Ansiedlung von Schoeller. Die Tuchfabrikanten hätten durch die Sperrung der oberitalienischen Provinzen kaum etwas aufgeatmet und sich erholt, als sie schon der Gefahr ausgesetzt würden, durch Einfuhr ausländischer Tücher und Übersiedlung ausländischer Fabrikanten wieder in eine schlechte Lage zu kommen. "Sehr traurig wäre es, die Erfahrung machen zu müssen, daß ein Vorteil, den Seine Majestät ihren Untertanen gnädigst zugedacht haben, ihnen entzogen und ausländischen Manufakturisten in die Hände gegeben würde, indem sich, wenn den Gebrüdern Schoeller ihr Vorhaben gelänge, bald mehrere Ausländer zu solchen Privilegien einfinden würden." Die Menge, welche die Gebrüder Schoeller einführen wollen, würde den Betrag von einer halben Million Gulden C. M. übersteigen, ohne dabei in Erwägung zu ziehen, daß mit solchen Begünstigungen ein großer Mißbrauch getrieben zu werden pflege, wie sich dies bei der The Losen gegebenen Einfuhrserlaubnis gezeigt habe, welche den heimischen Fabrikanten großen Schaden verursacht habe. |
19.03.1819 |
Da die durch die Hof- und Staatskanzlei über die Vermögensverhältnisse der Gebrüder Schoeller eingezogenen Erkundigungen sehr günstig lauten, wird ihnen durch allerhöchste Entschließung die Einwanderung gestattet sowie die zollfreie Einfuhr der Maschinen, Werkstühle, Werkzeuge, Kleidungsstücke und Hausgeräte. Außerdem wird ihnen nach Aufnahme des Betriebes das Landesfabriksprivilegium in Aussicht gestellt, ebenso wie die Erlaubnis, von ihren Warenvorräten 400 Stück Tuch und 200 Stück Kasimir gegen Entrichtung des halben vor Einführung der Prohibition bestandenen Mailänder Zolls, und zwar binnen einem Jahr und Tag von der erhaltenen Bewilligung an direkt in die italienischen Provinzen einzuführen. |
1820 |
Der Tuchfabrikant Leopold Schoeller aus Düren begründet mit einem seiner Brüder die Tuchfabrik. |
1820 |
Die Gebrüder Schoeller kaufen aufgrund des Privilegs von 1819 das Fabriksgebäude und die Walke der Tuchfabrikanten "Hopf & Bräunlich" in Brünn an und setzen die Fabrik in Betrieb, worauf sie 1820 die Landesfabriksbefugnis erhalten. |
1823 |
Philipp Schoeller übernimmt die Unternehmensleitung |
1824 |
Es sind 45 Webstühle fortwährend in Betrieb. |
1836 |
Philipp Schoeller wird wegen seiner Verdienste um die inländische Industrie mit der goldenen Zivilehrenmedaille ausgezeichnet. |
1839 |
Schoeller erhält auf der Wiener Ausstellung die goldene Medaille |
1851 |
Auszeichnung in London |
1855 |
Auszeichnung in Paris |
1862 |
Auszeichnung in London |
1863 |
Alexander Schoeller wird von Kaiser Franz Josef II. in den erblichen österreichischen Ritterstand erhoben. Der Kaiser ergänzt den Anker, das alte Schoellersche Familienwappen, mit den schwarz-goldenen Balken um das Zahnrad als Zeichen der Industrie und den Anker als Zeichen des Handels. |
1867 |
Auszeichnung in Paris |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Tuche |
1819 |
Beginn (Gründung) |
1873 |
Weltausst. Wien |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
vor 1824 |
Société Anonyme John Cockerill |
Dampfmaschine |
vor 1824 |
S. Dobbs & F. Nellessen |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1873 |
Dampfmaschinen |
2 |
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unbekannt |
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1873 |
Wasserrad |
1 |
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unbekannt |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1820 |
85 |
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80 - 90 Arbeiter, 700 - 900 Stück Tuch |
1841 |
700 |
700 |
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1845 |
800 |
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1873 |
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450 |
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