F. Wertheim & Comp.

Allgemeines

FirmennameF. Wertheim & Comp.
OrtssitzWien
OrtsteilX./75
StraßeWienerbergstr. 21-23
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1867: "k.k. landespriv. Fabrik feuer- und einbruchsicherer Cassen". Adressen: 1867: Fabrik Wien IV., Luisenstr. 6, Niederlage: Wien I., Tuchlaufen 11. Ab 1872: "Actien-Gesellschaft der ersten österr. Cassenfabrik, vormals F. Wertheim & Co." (s.d.). Vergl. um 1951: "Wertheim-Werke AG" (s.d.).
Quellenangaben[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2410] [Weltausstellung Paris, Österr. Abt. (1867) 56]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.04.1814 Geburt von Franz Wertheim in Krems (Donau) als Sohn einer wenig begüterten Kaufmannsfamilie. - Nach seiner Schul- und Lehrzeit vervollständigt er sein technisches Wissen mit Reisen nach Deutschland, Frankreich und England. Nach seiner Rückkehr handelt er mit Werkzeugen und beginnt bald die eigene Herstellung. Durch Verwendung des vorzüglichen steirischen Stahls erreicht er eine international angesehene Qualität.
1845 Franz Wertheim erzielt anläßlich einer Gewerbe- und Produkteausstellung den ersten Preis mit seiner Werkzeug-Mustersammlung, die dem "Technologischen Cabinet des Polytechnischen Instituts" einverleibt wird.
1847 Franz Wertheim tritt als Gesellschafter in die Papierfabrik seines Schwiegervaters ein. Auf seine Anregung hin wird das Sortiment um Bunt-, Gelatine- und Zigarettenpapier erweitert, was ein weites Absatzgebiet bis in den Orient zur Folge hat.
1848 Franz Wertheim werden 6000 Gulden aus einer gewöhnlichen Eisentruhe gestohlen. Darauf faßt er den Gedanken, Kassen aus Eisen herzustellen.
1851 Auszeichnung durch die Große Preismedaille in London (jedoch erst 1852 gegr.!)
1851 Franz Wertheim läßt sich die Kassen patentieren
01.09.1852 Gründung der Ursprungsfirma "Kaiserlich königliche Landesprivilegierte Cassenfabrik F. Wertheim & Co." durch Franz Wertheim zu Erzeugung "feuerfester, gegen Einbruch sicherer Cassen" mit 80 Arbeitern
1855 Auszeichnung durch die Große Preismedaille in Paris
1858 Verlegung in das eigens für diesen Fabrikationszweig neuerbaute, sehr umfangreiche Fabrikgebäude, Wien, Wieden, Luisengasse Nr. 6
1862 Auszeichnung durch die Große Preismedaille in London
1862 Auszeichnung durch die Erste Preismedaille in London
1863 Franz Wertheim läßt von Heinrich v. Ferstel das Palais Wertheim am Schwarzenbergplatz errichten.
1863 Es wird das Patent von Yale in Philadelphia auf das amerikanische Schloß erworben
1866 Auszeichnung durch die Große Preismedaille in Dublin
1866 Auszeichnung durch die Große Preismedaille in Oporto
1867 Auszeichnung durch die Erste Preismedaille in Paris
17.11.1869 Wertheim darf Kaiser Franz Josef I. zur Eröffnung des Suez-Kanals, als dessen persönlicher industrieller Experte begleiten.
1872 Erweiterung des Wertheim'schen Palais Wertheim am Schwarzenbergplatz durch ein kleines Theater
1872 Umwandlung in die "Actien-Gesellschaft der ersten österr. Cassenfabrik, vormals F. Wertheim & Co."
03.04.1883 Tod von Franz Freiherr von Wertheim in Wien. Er besaß neben seinen vielen Auszeichnungen und Orden den Titel eines kaiserlichen Rats und den Rang eines kaiserlichen Truchseß´; er war Ehrenbürger der Städte Krems, Scheibbs und Steyr sowie des Marktes Neustift.
30.09.1911 Die Firma "Kaiserlich königliche Landesprivilegierte Cassenfabrik F. Wertheim & Co." wird unter Mitwirkung des Wiener Bankvereins in eine Aktiengesellschaft umgewandelt unter der Firma "F. Wertheim & Comp. Kassen- und Aufzugsfabrik-A.-G." mit einem Kapital von 1.500.000 Kronen. Dann wird die Firma geändert in "Vereinigte Kassen-, Aufzugs- und Maschinenbau-A.-G. F. Wertheim & Comp. und Marchegger Maschinenfabrik". Danach wird dann die Firma in "Kassen-, Aufzugs- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft F. Wertheim & Comp." geändert.
1913 Die Gesellschaft erwirbt das Unternehmen "K. k. priv. Kassen- und Stahlpanzerkassen-Fabrik C. Polzer & Co.".
1923 Von 1913 bis 1923 werden verschiedene Kapitalerhöhungen durchgeführt bis auf K 72.000.000,00
1925 Es wird eine Erhöhung des Kapitals beschlossen um K 48.000.000,00 auf K. 120.000.000,00, diese Erhöhung wird bis auf K. 112.000.000,00 durchgeführt.
13.07.1926 Umstellung des Kapitals auf S 280.000,00
15.12.1928 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 15. Dez. 1928 geht die "Marchegger Maschinenfabrik und Eisengießerei A.-G." durch Fusion in die Gesellschaft auf.
15.12.1928 Das Kapital wird erhöht auf S 520.000,00 und weiter auf S 1.300.000,00.
18.09.1933 Die Hauptversammlung vom 18. September 1933 beschließt Herabsetzung auf S 65.000,00 und Wiedererhöhung des Kapitals auf S 1.000.000,00.
1935 Der Betrieb in Marchegg wird an die Maschinen- und Waggonbaufabriks-A.-G. in Simmering vorm. H. D. Schmid verkauft.
20.12.1935 Herabsetzung des Kapitals auf S 700.000,00
1939 Die Kassenfabrik Friedrich Wiese wird erworben.
14.06.1939 Laut Hauptversammlung vom 14. Juni 1939 wird die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt und neu gefaßt.
14.06.1939 Die Umstellung des Kapitals auf Reichsmark 700.000,00 erfolgt in der Hauptversammlung vom 14. Juni 1939.
11.06.1941 Laut Hauptversammlung vom 11. Juni 1941 wird das Kapital erhöht um RM 2.300.000,00 auf RM 3.000.000,00 durch Einbringung einer Sacheinlage. Die jungen Aktien zu je RM 1.000,00 sind für 1941 zur Hälfte dividendenberechtigt.
08.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Archivanlagen 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Aufzüge 1883 Beginn 1943 weiter als Werheim-Werke  
Blechwaren aller Art 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Bürostahlmöbel 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Bürostahlmöbel 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Eisen- und Blechkonstruktionen 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Elektroapparate und Steuerungsausrüstungen 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Elektroapparate und Steuerungsausrüstungen 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Kassetten 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] für Wertsachen
Kassetten 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] für Wertsachen
Maschinen 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Paternosteraufzüge 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Personen- und Expreßaufzüge 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Regale aus Stahl 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Regale aus Stahl 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Speisenaufzüge 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  
Stahlpanzertüren 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)] 1943 [Handb. Akt.-Ges. (1943)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1867 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1872 Dampfmaschinen 2   unbekannt       große Maschinen  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1867 250        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Umbenennung danach Wertheim-Werke AG vmtl. nach 1945
1872 Umbenennung danach Actien-Gesellschaft der ersten österr. Cassenfabrik, vormals F. Wertheim & Co.  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dipl.-Ing. Ernst Bruno, Wien, Vorsitzer; Franz Hujecek, Franz Wertheim, stellvertretend. Aufsichtsrat: Dr. Hans Friedl, Vorstandsmitglied der Creditanstalt-Bankverein, Wien, Vorsitzer; Dr. Ernst R. v. Streeruwitz, Privater, Wien, stellv. Vorsitzer; Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Köhler, Privater, Wien; Dr. Hans Knittel, Rechtsanwalt, Wien; Albert Linke, Wien; Professor Dr. Karl Seidel, Wien; Bankprokurist -Carl Stahl, Wien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: Je nom. RM 100,00 Aktie l Stimme. Grundkapital: nom. RM 3.000.000,00 Stammaktien in 7000 Stücken zu je RM 100,00 und 2300 Stücken zu je RM. 1.000,00. Großaktionär: Creditanstalt-Bankverein, Wien (Majorität).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2410]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Fabrikmäßige Erzeugung von Geldschränken, Panzerungen, Blechwaren aller Art, Aufzügen und Transporteinrichtungen aller Art, Maschinen, Maschinenbestandteilen, elektrischen Maschinen und Apparaten, Eisen- und Metallgußwaren und maschinellen Einrichtungen jeder Art sowie die Durchführung von Geldschranktransporten; Handel und Vertrieb der von der Gesellschaft hergestellten Erzeugnisse sowie überhaupt der Ein- und Verkauf aller gleichartigen Waren und Artikel, somit auch von Rohmaterialien und Hilfsstoffen aller Art; Erwerbung und Verwertung aller auf diese Fabrikationszweige Bezug habenden Patente, Marken- und Musterschutzrechte; jede Art gewerblicher Tätigkeit, welche mittelbar oder unmittelbar mit der Erzeugung oder dem Vertrieb der vorstehend erwähnten Gegenstände in Verbindung steht oder zur Förderung dient, einschließlich etwaiger zur Beherbergung oder Verköstigung von Arbeitern, Bediensteten und deren Angehörigen dienender Betriebe. Erzeugnisse: Abteilung Aufzugsbau: Personen- und Expreßaufzüge, Speisenaufzüge, Paternosteraufzüge, Elektroapparate und Steuerungsausrüstungen für jede Art elektrischer Inbetriebsetzungen; Abteilung Kassen- und Tresorbau; Geldschränke, Kassetten, Einmauersafes, Filmschränke Archivanlagen, Juwelierpulte, Kartothekanlagen, Bürostahlmöbel, Regale aus Stahl, Safes, Stahlpanzertüren, Tresoranlagen; Abteilung Maschinenbau: Eisen- und Blechkonstruktionen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2410]