Gewerkschaft Admiral

Allgemeines

FirmennameGewerkschaft Admiral
OrtssitzDortmund
OrtsteilWellinghofen
Art des UnternehmensKohlebergwerk
Anmerkungen1925: ReprĂ€sentant: Bergassessor Fr. Baum, Duisburg;. StĂŒckgut: Hörde B.-M.; Wagenladungen: Hörde; Kohlenarten: Magerkohle (23.874 t), Eßkohle (44.338 t); Bergrevier: Dortmund. Im Juli 1925 durch die Rheinischen Stahlwerke erworben und stillgelegt; Kokerei wird durch die "Ammonium G.m.b.H.", Hörde, weiterbetrieben. Gewinnungsergebnisse seit 1925 in der Zusammenfassung Rheinische Stahlwerke enthalten. Bei [Huske] nur Erwerb durch die "Rheinische Stahlwerke", nicht aber durch VEW, erwĂ€hnt. Anlage 1925/28 stillgelegt.
Quellenangaben[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4680] [Bergwerke und Salinen im niederrh.-westf. Bergbaubezirk (1925) 16] [GĂŒnter: Bochumer Architekt Johann Carl Pinnekamp (2011), Diss., 227]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1909 GegrĂŒndet
1910 Architekt Johann Carl Pinneberg entwirft VerwaltungsgebĂ€ude, Brikettfabrik und Kohlensilos, KohlenwĂ€sche und -separation, zwei WerkstĂ€ttengebĂ€ude, Kompressorenraum, zwei kleine HĂ€user fĂŒr die Zwillingsförderhaspel, Kesselhaus und elektrische Zentrale, Stall- und Futterkammer und ein AborthĂ€uschen.
23.05.1910 Die am 23. Mai offiziell vom Oberbergamt Dortmund zugelassene Gewerkschaft Admiral wird von J. C. Pinnekamps Schwiegervater, Bergwerksdirektor a.D. Friedrich Koepe, und dessen Sohn Arnold, Direktor der Internationalen Bohrgesellschaft Erkelenz, mit Sitz in der zu dieser Zeit noch selbstĂ€ndigen Gemeinde Wellinghofen bei Hörde gegrĂŒndet. Die Gewerkschaft Admiral geht aus einer Konsolidation der Gewerkschaft Niederhofen, EigentĂŒmerin der Steinkohlenbergwerke Niederhofen I-V in LĂŒcklemberg, Wellinghofen, Wichlinghofen, Hacheney und Niederhofen und mehrerer Eisensteinfelder, und der Gewerkschaft Nikolaus I aus Hörde mit den Steinkohlenbergwerken Nikolaus I und Viktoria in Niederhofen und Holzen hervor. Als erster bergmĂ€nnischer Leiter fungiert Bergassessor Fritz Baum
Mitte 1910 Beginn der Anlage zweier SchĂ€chte. Der Wetterschacht liegt bei einer Teufe von 40 m, die erste Sohle des Förderschachtes setzt man bei 140 m an. Das SchachtgebĂ€ude ist in Eisenkonstruktion mit Fachwerkmauerung konzipiert. Das 32 m hohe SchachtgerĂŒst wird nur mit einer Fördereinrichtung betrieben, obwohl es mit Zwillingsförderhaspel ausgerĂŒstet sehr wohl fĂŒr die Aufnahme einer Doppelförderung ausgelegt ist. Im sĂŒdlichen Trumm ist eine Koepe-Scheibe angebracht, die sowohl elektrisch als auch mit Dampf betrieben werden kann.
Okt. 1910 Planung einer Brikettfabrik. Das FabrikgebÀude wird massiv in Ziegelstein errichtet. Die AnsichtsflÀchen erhalten Ziegelverblendung und zum Teil hellgraue RauputzflÀchen "zur Belebung der AnsichtsflÀchen".
06.11.1910 Baugenehmigung fĂŒr das Kesselhaus in Massivbauweise aus Ziegelstein mit zum Teil gefugten AnsichtsflĂ€chen und solchen mit rauem Spritzbewurf.
1911 Architekt Johann Carl Pinneberg entwirft das Pumpenhaus und den Lokomotivschuppen
Ende 1911 Die Werksanlagen sind weitgehend Ende des Jahres fertiggestellt. Sie sind nach Vorbild einer FördergerĂŒstanlage in Eisenkonstruktion konzipiert, womit J. C. Pinnekamp hier auf Ă€ltere Vorbilder zurĂŒckgreift. Die Zeche verfĂŒgte ĂŒber die um 1905 erstmals eingefĂŒhrte Elektroförderung. Der Grubenbetrieb hĂ€lt sich jedoch auch die traditionelle, dampfbetriebene Förderung offen, um Förderausfall aufgrund von Technikproblemen ausschließen zu können.
01.01.1912 Die Zeche bekommt mit einer Grubenanschlußbahn der Firma Orenstein und Koppel Eisenbahnanschluß an die Strecke Hörde - Unna.
01.01.1912 Die Zeche bekommt mit einer Grubenanschlußbahn der Firma Orenstein und Koppel Eisenbahnanschluß an die Strecke Hörde - Unna.
1917 Ende der Amtszeit von Bergassessor Fritz Baum
1922 Die Grube erreicht den Höchststand an Kohleförderung von nur 148.171 t
15.07.1925 Die frĂŒhere Beteiligung der "WestfĂ€lische Bergbau- u. Kohlenverwertungs-A.G.", Hörde i. W., an der Gewerkschaft wird die "Rheinischen Stahlwerke" in Duisburg-Meiderich erworben.
15.07.1925 Die Zeche wird endgĂŒltig stillgelegt und sĂ€uft ab. Die Gewerkschaft Admiral verkauft ihre sĂ€mtlichen Anteile an der "Terrain- und Bau- und Industriegesellschaft G.m.b.H." und einen Teil des Zechenplatzes im Juli 1925 an das Amt Wellinghofen. Auch die ZechenhĂ€user wurden an die "GemeinnĂŒtzige Siedlungsgesellschaft" in Dortmund“ verkauft.
1928 Abbruch des WÀschegebÀudes
1929/30 Abbruch der Tagesanlagen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Aromate 1924 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1928 Stillegung der Kokerei Kokerei seit 1925 durch die "Ammonium G.m.b.H." betrieben
Heizgas 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1928 Stillegung der Kokerei Kokerei seit 1925 durch die "Ammonium G.m.b.H." betrieben
Koks 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1928 Stillegung der Kokerei Kokerei seit 1925 durch die "Ammonium G.m.b.H." betrieben
Preßkohle 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16]  
schwefelsaures Ammoniak 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1928 Stillegung der Kokerei Kokerei seit 1925 durch die "Ammonium G.m.b.H." betrieben
Steinkohle 1911 Beginn der Eigenbedarfsförderung 1925 Ende Magerkohle, Eßkohle; seit 1912 kommerzielle Förderung; 1925 wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt
Teer 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1928 Stillegung der Kokerei Kokerei seit 1925 durch die "Ammonium G.m.b.H." betrieben
Ziegelsteine 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16] 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 16]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen um 1910 SĂ€chsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
ab 1911 Dampfkessel 9   unbekannt       Zweiflammrohrkessel mit Wellrohren  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 368        
1913 622 593 29   davon 519 Vollarbeiter bzw. 21 technische und 8 kaufmĂ€nnische Beamte
1922 1249 1174 75   davon 1073 Vollarbeiter bzw. 52 technische und 23 kaufmĂ€nnische Beamte
1923 1378 1295 83   davon 963 Vollarbeiter bzw. 57 technische und 26 kaufmĂ€nnische Beamte
1924 1060 981 79   davon 824 Vollarbeiter bzw. 55 technische und 24 kaufmĂ€nnische Beamte
1925 678 622 56   davon 572 Vollarbeiter bzw. 44 technische und 12 kaufmĂ€nnische Beamte




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 112531   t
1913 1913 Preßkohle 6070   StĂŒck
1913 1913 Elektrische Arbeit 1678   MWh
1922 1922 Steinkohle 148171   t
1922 1922 Koks 84605   t
1922 1922 schwefelsaures Ammoniak 805   t
1922 1922 Stickstoffinhalt 166   t
1922 1922 Teer 1034   t
1922 1922 Heizgas 15000000   cbm
1922 1922 Elektrische Arbeit 1365   MWh
1922 1922 Ziegelsteine 2200000   StĂŒck
1923 1923 Steinkohle 58365   t
1923 1923 Koks 18518   t
1923 1923 schwefelsaures Ammoniak 105   t
1923 1923 Stickstoffinhalt 22   t
1923 1923 Teer 235   t
1923 1923 Heizgas 3000000   cbm
1923 1923 Elektrische Arbeit 1244   MWh
1924 1924 Steinkohle 130488   t
1924 1924 Koks 54418   t
1924 1924 schwefelsaures Ammoniak 520   t
1924 1924 Stickstoffinhalt 107   t
1924 1924 Teer 839   t
1924 1924 gereinigtes Benzol 109   t
1924 1924 gereinigtes Toluol 23   t
1924 1924 Gereinigtes Lösungsbenzol I 16   t
1924 1924 gereinigtes Lösungsbenzol II 8   t
1924 1924 Heizgas 12000000   cbm
1924 1924 Elektrische Arbeit 2401   MWh
1925 1925 Steinkohle 68212   t
1925 1925 Koks 68888   t
1925 1925 schwefelsaures Ammoniak 738   t
1925 1925 Stickstoffinhalt 152   t
1925 1925 Teer 1131   t
1925 1925 gereinigtes Benzol 235   t
1925 1925 gereinigtes Toluol 44   t
1925 1925 Gereinigtes Lösungsbenzol I 45   t
1925 1925 Heizgas 9600000   cbm
1925 1925 Elektrische Arbeit 2400   MWh




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTKuxe: 1000. Beteiligung der Vereinigte ElektrizitÀtswerke Westfalen Aktiengesellschaft, Dortmund: 99.8 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4680]