Zeit |
Ereignis |
1851 |
Geburt von Franz Seiffert als Sohn des Betriebsinspektors der F. Wöhlert'schen Maschinenbauanstalt in Berlin. - Er besucht die Realschule 1. Ordnung, macht eine dreijährige praktische Ausbildung bei Wöhlert und studiert am Technikum in Mittweida. Er arbeitet dann als Konstrukteur und Betriebsleiter bei der Maschinenfabrik Th. Lißmann (später Carl Flohr). |
1883 |
Franz Seiffert macht sich als Zivilingenieur selbständig. Er wird Sachverständiger für Dampfkessel und Dampfmaschinen und vertritt Dampfkesselhersteller und Anlagenbauer. Seine ersten Patente betreffen ein federndes Vorgelege für Dampfmaschinen und eine Ziegelpresse. |
31.07.1893 |
Gründung des Büros mit angeschlossener Mechanikerwerkstatt der Ursprungs-Firma "Franz Seiffert & Co." durch den Zivilingenieur Franz Seiffert als offene Handelsgesellschaft (später Kommanditgesellschaft) in Berlin-Wedding. Seiffert beginnt den Rohlreitungsbau auf industrieller Basis. |
1898 |
Franz Seiffert erwirbt eine kleine Eisengießerei im Ortsteil Eisenspalterei der Gemeide Finow, die er nach seinen Bedürfnissen ausbaut. |
1899 |
Die Firma Seiffert in Berlin wird mit dem Bau der ersten Rohrleitungsanlage für die Elektrizitätszentrale in Madrid beauftragt. Alle Maschinen werden durch ein Rohrsystem mit Dampf versorgt. |
1900 |
Seiffert baut die gesamten Rohrleitungen für die Dampfversorgung aller ausgestellten Maschinen auf der Weltausstellung in Paris. |
1900 |
Die kleine Seiffert'sche Gießerei in Finow wird durch eine Dreherei ergänzt. |
1901 |
Das Seiffert'sche Referenzbuch weist Rohrleitungsanlagen in aller Welt nach: Südamerika, Südafrika, Rußland und die europäischen Nachbarstaaten |
1901 |
Ergänzung der Seiffert'schen Gießerei und Dreherei in Finow durch eine mechanische Werkstatt |
1902 |
Bau der Rohrleitungsanlagen für die Dampfversorgung auf der Düsseldorfer Industrieausstellung |
1902 |
Seiffert baut eine Apparateschmiede und Tempergießerei in Finow |
1903 |
Seiffert gewinnt einen finanzstarken Teilhaber und nimmt eine eigene Graugießerei in Finow in Betrieb. |
1905 |
Bau der kompletten Rohrleitungsanlage für die Niederschlesische Gewerbe- und Industrieausstellung in Görlitz. Das Unternehmen findet große Beachtung durch seine dort ausgestellten Erzeugnisse: Speiswasserreiniger, Überhitzer, industrieller Heizungsbau |
10.04.1905 |
Umwandlung der Kommanditgesellschaft gleichen Namens in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Januar 1905, mit einem Grundkapital von M 700.000,00. |
1908 |
Durch die deutsche Schiffbau-Ausstellung in Berlin findet das Unternehmen Zugang zum Schiffbau. |
1908 |
Franz Seiffert zieht mit seiner Familie nach Bad Saarow |
1912 |
Gründung von Niederalssungen in Moskau, Breslau, Dresden und Budapest sowie Verkaufsbüros in Finnland und Polen. |
April 1923 |
Die Firma übernimmt die Unterhaltskosten der Bahnlinie der Werke im Finowtal. Noch im gleichen Jahr werden über diese Strecke über 12.000 t transportiert. |
1924 |
Mitwirkung bei der Vorprojektierung des Rohrleitungswerkes der AEG. Das bringt neue Impulse für die Entwicklung. |
1924 |
Anschaffung einer Elektroschweißanlage |
1926 |
Übergang der Aktienmehrheit auf dei Hahnschen Werke |
1926 |
Eisenkonstruktionen und Armaturen werden seitdem ausschließlich in geschweißter Ausführung hergestellt. |
Anfang 1931 |
Das neue Werk wird zu Beginn des Jahres in Betrieb gesetzt. Bisher ist der Werksbetrieb in Bochum auf gepachtetem Gelände unterhalten worden. Die Gesellschaft überführt ihn auf ein von ihr erworbenes Grundstück; die Aufwendungen hierfür betragen RM 254.260,56. Hierbei wird eine auf dem Grundstück bestehende Hypothek von RM 32.537,74 übernommen. |
1932-1933 |
Die Umsätze erreichen in den Jahren 1932 und 1933 den größten Tiefstand; sie bewegen sich auf einem Drittel derjenigen von 1930 und nur auf einem Fünftel derjenigen von 1928. Dies bedingt weitgehende Einschränkungen und entsprechende Umgestaltung des inneren und äußeren Aufbaues des Unternehmens. |
1932 |
Tod von Franz Seiffert im Alter von fast 81 Jahren |
1933 |
Die Liquidation der Tochtergesellschaft "Königgrätzer Straße 104/105 Grundstücks-A.-G., Berlin", wird beendet und die Firma gelöscht. (um 1933) |
1934 |
Die "N.V. Compensator Mij.", Amsterdam, an der die Gesellschaft beteiligt war, wird aufgelöst. |
1934 |
Obwohl sich die Umsätze im Jahr 1934 gegenüber 1933 verdoppelt haben, sind die Einrichtungen und Anlagen nur mit etwa zwei Drittel ihrer Kapazität ausgenutzt. Trotz Durchführung weiterer Sparmaßnahmen ist es aber, auch im Hinblick auf die gedrückten Verkaufspreise, nicht möglich, einen Überschuß zu erzielen. |
30.06.1934 |
Das Zweigwerk Merseburg der "F. Seiffert & Co." wird veräußert. |
29.04.1935 |
Zwecks Bereinigung der Bilanz beschließt die Hauptversammlung vom 29. April 1935, das Aktienkapital zur Deckung der Verluste und zum Ausgleich von Wertminderungen im Verhältnis 5:2, also von RM 2.640.000,00 RM 1.056.000,00, herabzusetzen und den dadurch sowie durch die Verminderung des ordentlichen Reservefonds von RM 328.000,00 auf RM 105.600,00 zur Verfügung stehenden Betrag von RM 1.806.400,00 zur Sanierung zu verwenden. |
1937 |
Es wird eine wesentliche Steigerung des Umsatzes erzielt. Durch Anschaffung von Spezialmaschinen und neuen Vorrichtungen erreicht die Gesellschaft eine weitere Verbesserung der Fabrikation. |
1937 |
Beginn der Lehrlingsausbildung in der eigens dafür errichteten Schweißerlehrwerkstatt |
1937 |
Aufstellung von Glühöfen zur Wärmenachbehandlung |
1937 |
Anschaffung von Röntgengeräten zur Untersuchung von Schweißverbindungen |
1938 |
Der Hauptanteil der Aktien des Unternehmens geht mit der Übernahme der "Hahn'schen Werke" an die Mannesmannröhren-Werke über. |
1939 |
Umstellungen in den Rohrbearbeitungswerkstätten und im Behälterbau. |
1939 |
Das Elektro-Automaten-Schweißen wird eingeführt |
1940 |
Inangriffnahme von neuen Hallenbauten. |
1940 |
Einführung des Arcatomschweißens für Spezialschweißungen (Schweißverfahren mit Temperaturen von 4000 °C, welches mit atomarem Wasserstoff arbeitet; hierbei durchläuft molekularer Wasserstoff einen Lichtbogen zwischen zwei Wolframelektroden) |
1941 |
Der Ausbau der Werke wird fortgesetzt. |
1941 |
In Oberschlesien wird ein Fabrikgelände für die Errichtung eines weiteren Zweigwerkes gepachtet. |
11.12.1941 |
Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 11. Dezember 1941 Kapitalberichtigung um 50 % = RM 675.000,00 auf RM 2.025.000,00 durch Zuschreibung von RM 619.800,00 auf Maschinen und RM 55.200,00 auf Fabrikgebäude. |
19.12.1941 |
Lt. Beschluß der Hauptversammlung vom 19. Dez. 1941 Einziehung von RM 25.000,00 Aktien und gleichzeitig Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 2000 Stück neuen Aktien zu je RM 1.000,00 mit Dividendenberechtigung, ab 1. Januar 1942 und von einer Bankengruppe unter Führung der Commerzbank den alten Aktionären zu 125 % angeboten sowie Genehmigung eines Gewinnübernahmevertrages mit den Mannesmannröhren-Werken, auf Grund dessen die "Mannesmannröhren-Werke" den außenstehenden Seiffert-Aktionären 4 % Dividende garantiert, der garantierte Satz von 4 % soll nur für die Dauer der Beschränkungen durch DAV gelten. |
21.05.1942 |
Beschluß der Hauptversammlung vom 21. Mai 1942 über die Ergänzung des am 15./16. Oktober 1941 mit Wirkung ab 1. Januar 1941 abgeschlossenen Gewinnausschließungsvertrages, auf Grund dessen sich die "Mannesmannröhren-Werke" verpflichten, den außenstehenden Seiffert-Aktionären für die Dauer des Abkommens auf die neuen im Wege der Kapitalerhöhung ausgegebenen Aktien die Beträge zu zahlen, die einer Dividende von 6 % entsprechen. |
1943 |
Flach- und Rundstähle werden seitdem mit einer Elektro-Widerstand-Stumpf-Schweißmaschine verbunden. |
17.06.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1944 |
Zwei Schmelzöfen (Kupolofen und Bessemerbirne) produzieren bei Seiffert & Co. 2.200 t Stahlguß im Jahr |
1945 |
Das Werk von "Mannesmann-Seiffert" in Eberswalde wird von den Russen beschlagnahmt. - Wenige Monate später erfolgt die provisorische Wiederaufnahme der Betriebstätigkeit des Restwerkes. |
1945 |
Nach der Enteigung des Werks Finow beginnt eine Seiffert-Mannschaft im amerikanischen Sektor West-Berlins mit dem Rohrleitungsbau ganz von vorn. |
30.10.1945 |
Lt. Befehl der russischen Militärverwaltung vom 30. Oktober wird "Franz Seiffert & Co." entschädigungslos enteignet. |
02.05.1946 |
Der Betrieb nimmt als erstes Werk in Eberswalde behelfsmäßig die Produktion auf |
Aug. 1946 |
Wiederinbetriebnahme der Graugießerei als erste Produktionsstätte |
Febr. 1947 |
Überführung der "Franz Seiffert & Co." in den volkseigenen Besitz als Kommunalbetrieb der Stadt Finow |
13.05.1947 |
Die Maschinenfabrik "Franz Seiffert & Co." firmiert als Gemeindebetrieb Finow |
1948 |
Gründung der "Seiffert Rohrleitungsbau GmbH" in Berlin als Nachfolgeunternehmen der Firma "Franz Seiffert" |
1948 |
Die Gründung von Zweigniederlassungen beginnt. |
15.07.1948 |
Enteignung des Finower Werks von Seiffert |
1949/50 |
Finower Betrieb ist an der Instandsetzung der Kraftwerke Vockerode, Trattendorf, Bergdorf, Schwarze Pumpe und Finkenherd bei eigener Herstellung der Rohrelemente und deren Montage beteiligt. |
1950/51 |
Inbetriebnahme von zwei Elektroöfen in Finow |
1958 |
Die zwei Elektroöfen von 1950/51 in Finow werden infolge Betriebsbereinigung nach Hennigsdorf und Dessau umgesetzt. |
1970 |
"Thyssen Rohrleitungsbau" wird auf die "Mannesmann AG" und dann auf die "Franz Seiffert GmbH" übertragen. |
1978 |
Umwandlung der "Franz Seiffert GmbH" in die "Mannesmann Seiffert GmbH" in Berlin |
1991 |
Gründung der Tochtergesellschaft der "Mannesmann Seiffert GmbH" unter der Firma "Mannesmann Seiffert Industrieanlagen GmbH" |
1993 |
Der Umsatz steigt von 124 Millionen Mark (1990) auf 276 Millionen Mark |