Zeit |
Ereignis |
01.10.1789 |
Gründung des Ursprungsunternehmens in Hainichen durch den Tuchmachermeister Johann Paul Kirbach |
1857 |
Friedrich August Kirbach aus Hainichen überredet zusammen mit dem ebenfalls als Wollwarenfabrikant in Hainichen ansässigen Christian Wilhelm Bernhardt den Müller Christian Friedrich Pönisch in der Niedermühle an der Striegis in Pappendorf, dort ein Spinnereigebäude mit dazu gehörigem Wasserrad als Antriebsaggregat für die geplanten Spinnmaschinen zu errichten. Kirbach und Bernhardt gewähren Pönisch ein Darlehen und richten nach Fertigstellung des Gebäudes als Pächter eine Spinnerei ein. Sie gründen die Firma "Kirbach & Bernhardt" in Pappendorf. |
1864 |
Christian Friedrich Pönisch stellt seine Mahl- und Schneidemühle in der Niedermühle endgültig ein. |
1866 |
Christian Friedrich Pönisch verkauft seine Niedermühle an Friedrich August Kirbach in Hainichen für 19.500 Taler. Zum mit übergebenen Inventar gehören unter anderem zwei Pferde, vier Kühe, ein Kalb, zwei Schweine, 15 Scheffel Hafer, 5½ Scheffel Kartoffeln und2 ¾ Schock Stroh |
1870 |
Christian Wilhelm Bernhardt scheidet aus der Firma "Kirbach & Bernhardt" aus. Die Firma wird im Handelsregister gelöscht. |
1870 |
Wilhelm Richard und Hermann Julius Kirbach gründen in Pappendorf eine offene Handelsgesellschaft, die "Gebrüder Kirbach, Spinnereigeschäft". |
1872/73 |
Bau eines Kesselhauses mit einem neuen Dampfkessel zum Antrieb einer Dampfmaschine mit einer Leistung von 25 PS |
1888 |
Nach mehreren Schicksalsschlägen verkauft Hermann Julius Kirbach seinen Anteil am Betrieb für 41.700 Mark an Bruder Wilhelm Richard und verlegt seinen Wohnsitz nach Hainichen, wo er als Privatmann lebt. |
1888 |
Nach dem Ausscheiden des Bruders nimmt der nunmehr alleinige Inhaber Wilhelm Richard Kirbach seinen 23 Jahre alten Sohn Friedrich Wilhelm Richard als Prokurist in die Firma auf. |
1889 |
Die Firma wird im Handelsregister Pappendorf als Firmensitz eingetragen, da in Hainichen keinerlei wirtschaftliche Tätigkeit mehr nachweisbar ist. Aus der Pappendorfer Spinnerei und der Hainichener Tuchfabrik wird nun auch juristisch die Firma "P. Kirbach & Söhne". |
1891 |
Bau eines neuen Webereigebäudes |
1891 |
Einführung der elektrischen Beleuchtung: Ein Wasserrad treibt einen Gleichstromgenerator (System Lahmeyer) mit einer Spannung von 65 Volt. Damit werdenin den Betriebs- und Wohnräumen circa 200 Glühlampen gespeist. Damit ist eine Akkumulatorenbatterie gepuffert, die in der lastschwachen Zeit wieder aufgeladen wird. |
1896 |
Friedrich Wilhelm Richard Kirbach wird Teilhaber. |
1896 |
Der seit längerer Zeit im Unternehmen tätige Theodor Barthel wird zum Prokuristen ernannt |
1904 |
Das Wasserrad wird durch eine Turbine ersetzt. |
09.04.1912 |
Tod von Wilhelm Richard Kirbach in Pappendorf |
1920 |
F. W. R. Kirbach stirbt im Alter von 55 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Bad Elster an einer Herzkrankheit. Seine Witwe Amalie, auf deren Schultern nun die alleinige Verantwortung für den Betrieb und die inzwischen circa 100 Mitarbeiter zählende Belegschaft lastet, führt die "Gebrüder Kirbach" in Pappendorf allein weiter. |
1929 |
Der seit längerer Zeit im Betrieb tätige Fabrikdirektor William Habicht wird zum Prokuristen ernannt. |
04.1945 |
Der Enkel der Besitzerin, Wolfgang Weber (Jahrgang 1917) tritt als Betriebsassistent ein. |
1948 |
Wolfgang Weber geht in die Betriebsleitung über |
1952 |
Tod von Amalie Kirbach im Alter von fast 85 Jahren in Pappendorf. Sie hat ihren Ehemann um 32 Jahre überlebt. Ihre Erben sind ihre Tochter Susanne sowie deren drei Söhne Wolfgang, Hans-Joachim und Rolf. Sie lösen die bisherige Einzelfirma auf und gründen eine Kommanditgesellschaft. |
1960 |
Der Betrieb läuft seither unter "staatlicher Beteiligung", einer Vorstufe zur Verstaatlichung. Der bisherige Betriebsleiter nennt sich nun "Komplementär". Der Betrieb firmiert unter "P. Kirbach & Söhne KG". |
13.08.1961 |
Wolfgang Weber, der sich zur Zeit des Mauer-Baus mit seiner Familie im Urlaub in Bremen befindet, kommt nicht wieder zurück. Neuer Leiter des Betriebes wird der Dipl.-Ing. Manfred Hunger. Leitbetrieb des Unternehmens ist der VEB Technische Textilien Meerane |
1968 |
Betriebsleiter Manfred Hunger verläßt den Betrieb. Sein Nachfol-ger wird Jochen Wolf. Kaufmännischer Leiter ist zu dieser Zeit bereits seit 1960 der gebürtige Pappendorfer Textilkaufmann Günther Held, der kurz danach Pappendorf verläßt. |
1972 |
Die Firma erlischt infolge Verstaatlichung. Weiterführung als "VEB Wolldecke Pappendorf" |
1972 |
Im Zeitraum von 1961 bis 1972 erhöht sich die Anzahl der hergestellten Schlafdecken für das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Reichsbahn, die Nationale Volksarmee und den Bevölkerungsbedarf von 65.000 auf 73.000. |
1975 |
In diesem Jahr werden 100.000 Decken aus Schurwolle, Zellwolle, Reißwolle und Wollpryla hergestellt. |
1975 |
Angliederung des Unternehmens an den Leitbetrieb "VEB Vereinigte Grobgarnwerke Kirschau" (VEGRO) in der Lausitz |
1990 |
Die Produktion wird nach der politischen "Wende" eingestellt. Ein bescheidener Versuch, Lodenfilze für die Trachtenproduktion herzustellen, scheitert |
07.2003 |
Beginn der Abrißarbeiten der durch das Hochwasser vom August 2002 geschädigten Gebäude, die nur noch teilweise als Wohnungen genutzt wurden |