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Steinkohlenbauverein Kaisergrube zur Gersdorf
Firmenname | Steinkohlenbauverein Kaisergrube zur Gersdorf |
Ortssitz | Gersdorf (ü. Hohenstein-Ernstthal) |
Art des Unternehmens | Kohlebergwerk |
Anmerkungen | 110 ha großes Grubenfeld; grenzt im Osten an den "Lugauer Steinkohlenbauverein", im Westen an den "Gersdorfer Steinkohlenbauverein" und im Süden an den "Steinkohlenbauverein Concordia" an. Um 1885 mit je einer Fördermaschine auf Schacht I und Schacht II; beide wurden in diesem Jahr auf Ehrhardt-und-Sehmer'sche Steuerung umgebaut, verbunden mit einer großen Kohlenersparnis. 1908 zusammen mit "Steinkohlenbauverein Concordia" (s.d.) fusioniert zu "Gewerkschaft Kaisergrube" (s.d.). |
Quellenangaben | [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 110+114] [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1887) II,124] |
Zeit |
Ereignis |
1871 |
Gründung zum Abbau der Kohlefelder links der Straße Lugau - Gersdorf. |
09.1871 |
Mit dem Abteufen der Kaisergrube Schacht I wird begonnen. Die Arbeit geht schnell voran. |
21.02.1872 |
Teufbeginn für Schacht Kaisergrube II. Die Arbeit geht wegen Geldmangels schleppend voran. |
1874 |
Der Schacht Kaisergrube I erreicht bei einer Teufe von 585 m das erste Flöz mit 3,90 m Mächtigkeit. - Es folgen weitere abbauwürdige Flöze. |
1875 |
Die Teuf-Arbeiten für Schacht Kaisergrube I werden in 620 m Teufe zunächst beendet |
1875 |
Beginn der Förderung |
1879 |
Der Schacht Kaisergrube I wird von 620 m auf 636 m Teufe weitergeteuft. |
1879 |
Schacht Kaisergrube II erreicht eine vorläufge Teufe von 636 m |
1882 |
Zur Verarbeitung der Klarkohle wird eine Kokerei gebaut. - Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird brauchbarer Koks erzeugt. |
1885 |
Die Kokerei wird wegen zu geringen Nutzens wieder eingestellt. |
um 1900 |
Die Grube hat gute wirtschaftliche Ergebnisse. |
1902/03 |
Schacht Kaisergrube II erreicht die End-Teufe von 689 m (einschl. Sumpf) |
1908 |
Größe und Fördermenge sind zu klein und unwirtschaftlich. Daher erfolgt der Zusammenschluß mit dem "Steinkohlenbauverein Concordia" zur "Gewerkschaft Kaisergrube". |
1920 |
Bis zur Vereinigung der "Gewerkschaft Kaisergrube" zur "Gewerkschaft Gottes Segen" wurden 6,5 Millionen Tonnen Kohle gefördert |
1930 |
Stillegung der beiden Schächte durch die "Gewerkschaft Gottes Segen" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Steinkohle |
1875 |
Beginn der Förderung |
1908 |
Fusion zu "Gewerkschaft Kaisergrube" |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfkompressor |
1884 |
Zwickauer Maschinenfabrik AG |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1898 |
Dampfkessel |
4 |
Schacht II |
unbekannt |
Heizfläche je |
150 |
qm |
Batteriekessel |
|
ab 1899 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht I |
unbekannt |
Heizfläche |
143 |
qm |
Batteriekessel |
|
ab 1903 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht I |
unbekannt |
Heizfläche |
150 |
qm |
Doppel-Cornwallkessel mit 10 at Überdruck |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1909 |
Zusammenschluß, neuer Name |
danach |
Gewerkschaft Kaisergrube |
[Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 19] |
ZEIT | 1884 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | Im 1. (Glückauf-) Flötz wurde der über der 600-Metersohle in Süd und vom Bremsberge 17 in West vorgerichtete Feldteil von dem Hauptverwerfen herein in Angriff genommen und der Abbau der Pfeiler vom Bremsberge 4 in Ost und West fortgesetzt, bis die Entwicklung von Brandgasen die Absperrung dieses Feldtheiles nötig machte. Weitere Abbaue gingen in diesem Flötz östlich über der 600-Metersohle vom Bremsberg 4 in Süd und unterhalb dieser Sohle von Grundstrecke 3 in Nord um, während im Westflügel die Baue im Mittelfeld beendet wurden. Im Vertrauenflötz, in welchem im Ostflügel der Abbau der vorgerichteten Pfeiler fortgesetzt wurde, konnten auch im Westflügel einige in früheren Jahren abgesperrte Flötzpartieen nördlich und südlich vom Bremsberg 13 c abgebaut werden. Westlich vom Bremsberg 3 werden beide Flötze gemeinschaftlich abgebaut, da das sonst zwischen l und 12 m mächtige Zwischenmittel hier fast verschwunden ist. Im 3. (Haupt-) Flötz kam im Ostflügel ein Teil des südlich vom Bremsberg 9 vorgerichteten Feldes zum Verhieb, doch mußte im Westflügel der im Vorjahre abgesperrte Feldteil der Sicherheit wegen noch abgeschlossen bleiben; dagegen wurde im Fallen unterhalb der Strecke 13 c ein größerer, ziemlich regelmäßig abgelagerter Feldteil vorgerichtet. Der tiefe Querschlag der 621-Metersohle erreichte im Mai 1884 bei 180 m Entfernung vom Schachte I in Süd das, von unten nach oben aus l,2 m reiner Rußkohle, 0,4 m kremsiger Kohle und 0,4 m Rußkohle mit Pechstreifen bestehende 4. (Grund-) Flötz. Der obere Querschlag der 536-Metersohle des Schachtes I wurde im Ganzen 375 m in Süd zu Felde gebracht; beim Betriebe desselben mußte man von der von vornherein angenommenen Streichrichtung abgehen, da die in den darunter lagernden Flötzen gemachten Aufschlüsse ergaben, daß das Hauptverwerfen sich in eine Anzahl von kleinen Verwerfungen zersplittert hat und man bei Beibehaltung der ursprünglichen Lehre Gefahr gelaufen wäre, über die Plötze hinwegzufahren. Die Beendigung dieses Querschlages und der Durchschlag desselben mit den betreffenden Bauen wird für die gesammte Wetterwirtschaft der Grube von großem Vorteil sein, da die Wetter alsdann nahezu in den höchsten Punkten abgeführt werden können. Im Juli 1884 wurde der neue, doppelzylindrige Kompressor in Gang gesetzt. |
QUELLE | [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1886) 130] |
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