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Orenstein & Koppel
Firmenname | Orenstein & Koppel |
Ortssitz | Berlin |
Ortsteil | Tempelhof |
Straße | Berliner Str. |
Art des Unternehmens | Feldbahnfabrik |
Anmerkungen | Hier die Ursprungsfirma ab 1876, auch nach der Trennung von "Arthur Koppel AG" (s.d.) im Jahre 1885 unter dieser Firma und mit den Brüdern Benno und Max Orenstein, Julius Freudenstein und Oskar Kaiser als Inhaber. Inhaber (1896/87): Benno Orenstein und Oskar Kaiser; Unternehmenssitz: Berlin, Tempelhofer Ufer 24; Filialen in Breslau, Danzig, Hamburg, Köln a. Rh., Königsberg, Leipzig, Magdeburg, München, Strassburg (Elsaß). Seit 1885/90 Fabrik am Tempelhofer Ufer 30, Ecke Trebbiner Straße; dann bis 1898 auf einem vom Militärfiskus gepachteten Gelände am Güterbahnhof Tempelhof, gegenüber von Train-Kaserne und Proviantamt, westlich der Berliner Straße (seit 1947: Tempelhofer Damm). Vor 1890: Bildung der "Märkische Lokomotivfabrik Max Orenstein" (s.d.), seit 1891 in Berlin-Schlachtensee, durch den Bruder von Benno Orenstein. Seit 1897: "Akt.-Ges. für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf vormals Orenstein & Koppel" (s.d.). Siehe auch "Orenstein & Koppel AG" (1920-1939). |
Quellenangaben | [Adreßbuch dt. Masch.-Industrie (1895/96) 411] [Pierson: Lokomotiven aus Berlin (1977) 86ff] http://www.werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/oundk.htm |
Zeit |
Ereignis |
01.04.1876 |
Benno Orenstein gründet mit dem Darlehen eines Onkels von 3000 RM zusammen mit dem Kaufmann Arthur Koppel die "Orenstein & Koppel oHG" in Schlachtensee bei Berlin mit einem Kapital von 24.000 Mark als reines Handelsunternehmen für den Verkauf von leichtem, einfachem und preiswertem Feldbahngerät, darunter schnell montierbare, schmalspurige Gleise und seitlich kippbare Loren, eine neue Transporttechnik. A. Koppel, ehemaliger Prokurist der alten Berliner Eisenfirma "G. E. Dellschau", beteiligt sich mit 15 000 RM. Die erste Werkstatt ist am Landwehrkanal (Tempelhofer Ufer). Anfänglich beschränkt sich die Firma auf die Herstellung von Feld- und Kleinbahnen. Von den Walzwerken bezieht die neugegründete Firma leichte Grubenschienen sowie andere Kleineisenteile zur Montage. Später wird die Fabrikation von Lokomotiven, Waggons und sonstigem Eisenbahnmaterial aufgenommen. Das Unternehmen beschickt (wie auch Decauville) zahlreiche Austellungen und wird vielfach ausgezeichnet. Erste Großaufträge erhält es vom russischen Staat zum Bau von Militärgleisen für den Feldzug in Turkestan und vom preußischen Landwirtschaftsministerium zum Abtransport von Holz, wodurch Feldbahnen auch in der Landwirtschaft bekannt werden. Einer der größeren Erfolge ist der Bau der 15 km langen transportablen Waldbahn für die Försterei Eggesin (Reg.-Bez. Stettin). |
1885 |
Die Firma "Arthur Koppel" trennt sich aufgrund von Auffassungsunterschieden einvernehmlich von der "Orenstein & Koppel", und Koppel übernimmt den Auslandsvertrieb der Produkte. Benno Orenstein nimmt als Geschäftspartner seinen Bruder, den Ingenieur Max Orenstein, sowie die Kaufleute Julius Freudenstein (Berlin) und Oskar Kaiser (Dortmund) auf. - Benno Orenstein zieht auf ein Fabrikgrundstück Tempelhofer Ufer 30. Der alte Firmenname bleibt erhalten. |
1885 |
Gründung einer eigenen Filiale in Dortmund für den Bedarf der Ruhrgebietszechen |
1886 |
Gründung einer Filiale von "Orenstein & Koppel" in Breslau |
1887 |
Gründung einer Filiale von "Orenstein & Koppel" in Königsberg |
1888 |
Die "Hohenzollern Aktiengesellschaft für Lokomotivbau" in Düsseldorf liefert die erste Feldbahnlokomotive an "Orentein & Koppel", die für das preußische Militär bestimmt ist, eine knapp 3 t schwere 1'A1'-gekuppelte Lok |
1889 |
Gründung einer Filiale von "Orenstein & Koppel" in Hamburg |
1890 |
Von den bisher 94 gebauten Lokomotiven von "Arn. Jung" in Jungenthal (alle schmalspurig) wurde bis 1890 Viertel an die Berliner Unternehmen "Orenstein & Koppel" und "Arthur Koppel" geliefert. |
1890 |
Fünf Jahre nach der Abtrennung von Arthur Koppel eröffnet "Orenstein & Koppel" die erste Auslandsfiliale in Prag. |
1891 |
Gründung der Filiale Leipzig |
1891 |
Eröffnung einer Auslandsfiliale in Wien |
1891 |
Gründung der "Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. Akt.-Ges." durch den Teilhaber Julius Freudenstein als reines Handelsunternehmen. Er trennt sich damit vollständig von seinen Geschäftspartnern der Firma "Orenstein & Koppel". |
18.01.1891 |
Erteilung des Patents D.R.P. 59226 für eine selbsttätig einstellbare Schleppweiche |
1892 |
Gründung der Filiale von "Orenstein & Koppel" in Danzig |
1892 |
Gründung der Filiale von "Orenstein & Koppel" in Straßburg |
1892/93 |
Eröffnung der Fabrikationsstätte in Dorstfeld bei Dortmund für Feldbahnmaterialien, Schienen und normalspurige Güterwagen |
1892 |
Eröffnung einer Auslandsfiliale in Budapest |
1893 |
Gründung der Filiale von "Orenstein & Koppel" in München |
1893/94 |
Benno Orenstein erbaut in Berlin-Tempelhof am Güterbahnhof Tempelhof der Ringbahn eine Fabrik für Weichen, Gleise und Feldbahnzubehör. |
1895 |
Gründung der Filiale von "Orenstein & Koppel" in Magdeburg |
1895 |
Eröffnung eines Zweigwerks in Liben bei Prag zur Produktion für den Bereich der österreichisch-ungarischen Monarchie |
1895 |
Bis 1895 entstanden auch Filialen in Amsterdam, Brüssel, Buenos Aires, Bukarest, Durban, Johannesburg, Kairo, Kalkutta, Lyon, Madrid, Mailand, Nancy, Odessa, Paris, St. Petersburg, Surabaya, Warschau und Zürich. |
02.03.1895 |
Erteilung des Patents D.R.P. 87696 für eine Seilklemme für Streckenförderung |
1896 |
Für den Bereich des Balkan und des ungarischen Teils der österreichisch-ungarischen Monarchie wird in Szent Lörincz, Gemeinde Kispest (b. Budapest) die Produktion aufgenommen. |
18.12.1897 |
Umwandlung der offenen Handelsgesellschaft in die "Aktiengesellschaft für Feld- und Kleinbahnenbedarf (vormals Orenstein & Koppel)" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Feldbahngleise |
1876 |
Beginn (Gründung) |
1898 |
Umfirmierung in "Feld- & Kleinbahnen-Bedarf" |
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Feldbahnwagen |
1876 |
Beginn (Gründung) |
1898 |
Umfirmierung in "Feld- & Kleinbahnen-Bedarf" |
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Lokomobilen |
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undatieres Werbeblatt |
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"... liefern wir fahrbare Lokomobilen"; im Kopf "Orenstein & Koppel" |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1895 |
318 |
218 |
100 |
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bei einem Jahresumsatz von 5,2 Mio RM |
von |
bis |
Produkt |
im Jahr |
am Tag |
Einheit |
1893 |
1893 |
Dampflokomotiven |
30 |
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1894 |
1894 |
Dampflokomotiven |
38 |
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1895 |
1895 |
Dampflokomotiven |
53 |
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1896 |
1896 |
Dampflokomotiven |
45 |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1885 |
Lösung (Tochter neuer Name) |
danach |
Arthur Koppel Aktiengesellschaft |
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1898 |
Lösung (Tochter neuer Name) |
danach |
Aktiengesellschaft für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf vormals Orenstein & Koppel |
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1895 |
Nebenwerk |
danach |
Aktien-Gesellschaft für Feld- und Kleinbahnenbedarf vormals Orenstein & Koppel, Fabrik Prag |
seither Produktion |
1891 |
Nebenwerk |
danach |
Märkische Lokomotiv-Fabrik, Max Orenstein |
Max war Bruder von Benno |
ZEIT | 1897 |
THEMA | Zweigniederlassungen in Deutschland |
TEXT | Breslau, Kaiser-Wilhlem-Str. 16; Danzig, St. Elisabethwall; Dortmund, Westwall 18; Dresden, Bismarckplatz; Hamburg, Mönkedamm 5; Köln am Rhein, Komödienstraße 113; Königsberg in Preußen, Klapperwiese 17; Leipzig, Packhofstraße 9; Magdeburg, Kaiserstraße 25; München, Schwanthaler Passage; Posen, Theaterstraße 2; Straßburg im Elsaß, Thiergartenstraße 7. Die Hauptverwaltung lag in Berlin, Am Tempelhofer Ufer 24 |
QUELLE | [Bude, Fricke, Murray: O & K Dampflokomotiven (1978) 8] |
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THEMA | gebaute Lokomotiven |
TEXT | "Orenstein & Koppel" baute unter seinen diversen Firmierungen zusammen für folgende Spurweiten: 600 + 610 mm: 5111; 700 mm: 748; 750 mm: 1339; 760 + 762 mm: 801; 785 mm: 120; 800 mm: 135; 900 mm: 807; 1000 mm: 778; 1067 mm: 201; 1435 mm: 2536; 1524 mm: 602 --- Zusammen: 13.264 Loks |
QUELLE | [Bude, Fricke, Murray: O & K Dampflokomotiven (1978) 73] |
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