Mechanische Baumwollspinnerei Hof

Allgemeines

FirmennameMechanische Baumwollspinnerei Hof
OrtssitzHof (Bay)
StraßeFabrikzeile 21
Postleitzahl95028
Art des UnternehmensBaumwollspinnerei
AnmerkungenAb 1870 unter der Firma "Neue Baumwoll-Spinnerei Hof" (s.d.) und seit 1896 "Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof" (s.d.)
Quellenangaben[Schmid: Entw. Hofer Baumwoll-Ind. (1923) 196]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
16.09.1853 Die "Webereifabrikanten" Gebrüder Gebhardt, Friedrich Lienhardt und die Kaufleute Karl Frank und Wilhelm Stark, alle aus Hof, treten mit dem Plan an die Öffentlichkeit, eine mechanische Bauwollspinnerei zu errichten. Zur Begründung dieses Projekts weisen die Unternehmer hauptsächlich auf die zentrale Lage Hofs und die große Bedeutung der Stadt als Garnmarkt hin. Sie glauben auf Grund der daraus sich ergebenden Ersparnisse bei Fracht, Verpackung und Verkauf nicht nur die bisherigen Garnlieferanten aus dem Felde zu schalten, sondern auch noch 3-4 % billiger als die gleichzeitig in Bayreuth entstehende Konkurrenzspinnerei produzieren zu können. Das Gründungsprogramm sieht die vorläufige Aufstellung von 10.000 Spindeln für 40/50er Garn und 320 Spindeln für 8/16er Abfallgarn vor. Die Produktion ist auf 300.000 Pfund jährlich berchnet, die Lohnkosten und Unkosten auf 60.690 fl., dh. 12,14 Kr. pro Pfund. Das gesamte zum Betrieb erforderliche Kapital wird zunächst auf 100.000 fl., das Anlagekapital auf 250.000 fl. veranschlagt und ist durch 350 Aktien à 1.000 fl. aufzubringen.
17.10.1853 Es sind bereits 306.000 fl. Aktien gezeichnet
17.10.1853 In einer Generalversammlung der Aktionäre erklärt sich die Aktiengesellschaft als konstituiert. Als Vorstände des Ausschusse werden die Fabrikanten MoritzSeinhäuser und Hermann Wunnerlich gewählt.
26.01.1854 Erteilung der Konzession zum Bau der Spinnerei
Anfang April 1854 Der Bau der Spinnerei wird in der Fabrikzeile in Angriff genommen
Mitte Juli 1855 Ein Teil der Spindeln kommt in Betrieb
  Im ersten Betriebsjahr (August - Dezember) werden neben 5 % Zinsen auch einige 1.000 fl. zur Abschreibung verdient.
1856 Erhöhung des Aktienkapitals auf 700.000 fl.
06.1856 Bisher sind 17.500 Spindeln aufgestellt und in Betrieb gesetzt. (Die Gebäude sind für 31.000 Spindeln ausgelegt.)
1857 Erhöhung des Aktienkapitals auf 1.400.000 fl.
1857 Vermehrung der Spindeln auf 60.000
1857 Es werden 5 % Dividende gezahlt.
1858 Es werden 10 % Dividende und 10.000 fl. Extrausschüttung gezahlt.
1859 Es werden 10 % Dividende gezahlt, und 26.855 fl. kommen in den Reservefonds
1860 Das Aktienkapital beträgt 1.389.000 fl., die Anlagekosten betragen 1.462.566 fl., ausschließlich 161.500 fl. bisheriger Amortisation.
1861 Es werden 10 % Dividende ausgeschüttet und größere Summen dem Reservekonto überwiesen.
1862 Bedingt durch den amerikanischen Bürgerkrieg und die hohen Kohlepreise beträgt der Verlust in diesem Jahr 34.769 fl.
09.01.1865 Die Generalversammlung beschließt die Ausgabe von 420.000 fl. Prioritätsaktien à 300 fl., die mit 10 % Prämie, größerem Stimmrechtn und sonstigen Vorteilen ausgestattet sind.
Mitte März 1865 Die 420.000 fl. Prioritätsaktien sind gezeichnet, und das Kapital beträgt nunmehr 1.820.000 fl.
  Das Geschäftsjahr weist einen geringen Gewinn aus.
  Die zurückgehende Baumwollkonjunktur und der Verfall der Preise verursachen Verluste, welche die Kaptialsteigerung durch die Vorzugsaktien (1865) wieder aufzehrt.
18.01.1869 Die Generalversammlung beschließt die Liquidation der Gesellschaft. - Ein Konkurs erweist sich als unvermeidlich.
17.08.1869 Der Betrieb geht für einen Zuschlagspreis von 300.000 fl. an ein süddeutsches Konsortium über. Der Wert der Spinnerei war mit 2.150.000 fl. und die Belastungen waren mit 830.000 fl. angesetzt. Die beiden größten Hypothekengläubiger, die "Königlich Bayerische Bank" in Nürnberg und die "Bayerische Hypotheken- und Wechselbank" in München, machen von ihrem Einlösungsrecht Gebrauch und werden dadurch Eigentümer der gesamten Anlage.
07.04.1870 Auf Betreiben der neuen Eigentümer, der "Königlich Bayerischen Bank" und der "Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank", bildet sich eine neue Aktiengesellschaft, die "Neue Baumwollspinnerei Hof".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarne 1855 Beginn (Teilinbetriebnahme Mitte Juli 1855) 1869 Ende (Liquidation und Umfirmierung)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1855 James Edward Earnshaw & Comp
Dampfmaschine 1857-59 Escher, Wyss & Co.




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1870 Umbenennung danach Neue Baumwollspinnerei Hof