k. k. priv. Schafwollwarenfabrik, J. M. Schmidts Erben

Allgemeines

Firmennamek. k. priv. Schafwollwarenfabrik, J. M. Schmidts Erben
OrtssitzNeugedein (Böhmen)
Art des UnternehmensWollwarenfabrik
AnmerkungenFirma um 1873: "Actien-Gesellschaft der Neugedeiner Schafwollwaaren-Fabrik, Streich- und Kammgarnspinnerei", ausgezeichnet in London und Paris (vmtl. 1862 bzw. 1867). Auf der Weltausstellung 1873 ausgestellt: Wintertüchcr und Longshawls, Kaschmir- und mit Seide gestickte Tücher, Reiseplaids, Kleiderstoffe, Kaschmir, Thibets, Flanelle, Rips, Electorals, Klosterstoffe, Rasch, Merinos, Nonnenschleier etc.; ferner Fahnen- and Flaggenstoffe, Tuch- und Bett-Circas-Decken, Frauentücher, Shawls, Trauerstoffe, Kammgarnstoffe für Männerkleider, Kamm- und Streichgarne. Um 1873 Niederlagen in Wien, I., Fleischmarkt 3, u. Prag, Roßmarkt 11. Jährliche Produktion ca. 300.000 - 400.000 Schafwoll-, Winter- und Sommertücher und Reiseplaids, 10.000 St. diverse Kleiderstoffe, 2500 Ztr. Kamm- und Streichgarne. Hatte um 1885 eine Gasanstalt. Reinigung mit Mattoni-Quellenocker [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 512].
Quellenangaben[Slokar: Gesch. d. Österr. Industrie (1914) 343] [Amtlicher Catalog der Ausstellung der ... Länder Österreichs (1873) 126]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1743 Gegründet von "J. M. Schmitt & Comp." (vergl. 1768)
1768 Gründung durch den Wiener Kaufmann Jakob Mathias Schmidt mit drei Gesellschaftern (vergl. 1743)
1770 Privilegiert
1834 Umbau der Fabrik zu einem der großartigsten industriellen Unternehmungen Österreichs
1835 Bei der Wiener Ausstellung wird das Unternehmen mit der bronzenen Medaille ausezeichnet.
1836 Bei der Prager Ausstellung wird das Unternehmen mit der goldenen Medaille ausezeichnet.
1839 Bei der Wiener Ausstellung wird das Unternehmen mit der goldenen Medaille ausezeichnet.
1845 Bei der Wiener Ausstellung wird das Unternehmen mit der goldenen Medaille ausezeichnet.
1870 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Wollwaren 1834 umgewandelt 1845 600 Webstühle  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1834 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1870 Dampfkessel 5   unbekannt          
1870 Dampfmaschinen 3   unbekannt Leistung ges. 58 PS    
1873 Dampfmaschinen 2   unbekannt Leistung ges. 100 PS    
1875 Dampfmaschinen     unbekannt Leistung ges. 111 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1845 2000       Davon 700 im Fabrikgebäude
frühe 1850er   1000      
1870   556      
1873 1030 1000 30    
1875   745      




Allgemeines

ZEIT1845
THEMABeschreibung
TEXTEine Dampfmaschine setzte eine Wollwaschmaschine, eine große Kämmaschine, drei Wollvorbereitungsmaschinen, sämtliche Vorspinn- und Zwirnmaschinen, die beiden Kammgarnspinnereien und mittels dieser die Streichgarnspinnerei samt einer mechanischen Weberei mit allen Appreturmaschinen in Bewegung. Außerdem wurde die Gasbeleuchtung eingeführt. Die Unternehmung beschäftigte über 500 Zwirn- und Webstühle und samt den auf dem Lande verlegten Webern Tausende von Personen; sie hatte auch eine eigene Werkstätte zur Erbauung der nötigen Maschinen. Die erwerbsunfähig gewordenen Beamten und Arbeiter sowie auch die Witwen des Dienstpersonals erfreuten sich einer Pension; 1835 waren auf diese Weise schon 38 Personen versorgt. Die Kinder der ärmeren Arbeiter erhielten auf Grund der von der Fabrik jährlich festgesetzten Unterstützungsbeiträge unentgeltlichen Unterricht. Im Jahre 1845 zählte die Fabrik 2100 Kamm- und 2800 Streichgarnspindeln und beschäftigte an 600 Webstühle (darunter 120 Jacquards) und über 2000 Menschen, davon über 700 im Fabrikggebäude.
QUELLE[Slokar: Geschichte der Österreichischen Industrie (1914) 343]