01.11.1964 |
Der Schnellzug D 1193 Berlin-Lichtenberg - Rostock (Lokführer Alfred Wagner) kollidiert im Bf Langhagen, Strecke (Berlin-) Neustrelitz-Lalendorf(-Rostock) um 20.20 Uhr bei einer Geschwindigkeit von 105 km/h mit entgleisten Güterwagen. Ein Güterzug (bespannt mit mit einer Dampflok BR 50, vmtl. 50 323) auf dem Nebengleis hat ein Haltesignal überfahren, einen Prellbock weggeschoben und ist dabei entgleist. 44 Tote und 258 Verletzte. Die hohe Zahl an Opfern ist auch durch den Einsatz von Reisezugwagen mit Holzaufbauten bedingt. - Die Strecke wurde 1945/46 völlig demontiert; das Teilstück wurde erst im April 1961 wieder befahrbar, die Gesamtstrecke seit 1.10.1964 abschnittsweise zweigleisig. Das Personal des Güterzugs erhält mehrjährige Gefängnisstrafen. Eigenmächtigkeiten des Rangierpersonals, Rangierfahrten ohne die vorgeschriebene Signalgebung, Nichtbeleuchtung der Sh 2-Scheibe bei Nacht u.a.m. War das alles auch nicht unfallkausal, warf es dennoch ein Schlaglicht auf die örtliche Betriebsabwicklung und die nachlässigen Kontrollen seitens des Dienstvorstehers und des Bahnamtes. Am 1.11.1964 fuhr Ng 7913, Lok mit Tender voran, gegen 20.15 Uhr vom Anschlußgleis eines Kieswerkes in das "Überholgleis 4" des Bfs Langhagen ein. Danach erteilte Fdl dem Tf den Auftrag, bis zum Halt zeigenden Ausfahrsignal vorzuziehen, um die Durchfahrt des D 1193, Berlin-Rostock, abzuwarten. Das Signal des in Fahrtrichtung gesehen linken Nachbargleises zeigte für den Schnellzug grün; der im Tender beschäftigte Heizer verwechselte die Signale beim Heranfahren und rief dem Tf zu: "Nun haben wir doch freie Ausfahrt!" Daraufhin beschleunigte Tf und beachtete nicht, daß sie, statt in das Durchgangsgleis einzubiegen, geradeaus in das Stumpf- bzw. Schutzgleis liefen. |