Zeit |
Ereignis |
Frühjahr 1932 |
Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn teilt der Reichsbahndirektion Altona mit, daß der Streckenabschnit Friedrichsruh - Nauen (Strecke Hamburg - Berlin) von Schnelltriebwagen mit 150 km/h (Dampfzüge bis 120 km/h) befahren werden solle. Da sich bei Probefahrten in Gleisbögen mit Radien <= 2000 m für die Reisenden unzumutbare Fliehkräfte bemerkbar machen, wird die Überhöhung auf Mindestwerte für 150 km/h heraufgesetzt. - Dies ist die erste Maßnahme für die Rekordfahrt der Dampflokomotive 05 002 auf dem Abschnitt Neustadt (Dosse) - Paulinenaue mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200,4 km/h |
Mai 1933 |
Für den fahrplanmäßigen Einsatz von Schnelltriebwagen auf der Strecke Hamburg - Berlin verlangt der Betrieb unerwartet die Zulassung für 160 km/h zum Einholen von Verspätungen. Das zwingt zur Neuabsteckung fast aller Gleisbögen, wobei vorsorglich 200 km/h zugrunde gelegt werden. Es werden Holzschwellen eingebaut, die Schienen auf 30 m Länge verschweißt, und die Lage des Gleises wird in Höhe und Richtung verbessert. Etwa zu Beginn des Jahres 1935 sind diese Arbeiten im Abschnitt im Abschnitt Friedrichsruh-Nauen durchgeführt (mit mehreren Geschwindigkeitseinschränkungen in Bahnhofen und im Bogen vor Neustadt (Dosse), hier nur 175 km/h). - Durch diese Maßnahme wird auch die Rekordfahrt der Dampflokomotive 05 002 auf dem Abschnitt Neustadt (Dosse) - Paulinenaue mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200,4 km/h möglich. |
17.05.1935 |
Fertigstellung und Indienststellung der 2'C2'h3-Schnellzuglokomotive mit Stromlinienverkleidung und fünfachsigem Schlepptender Baureihe 05 für eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h bei Borsig nach dem Entwurf von Adolf Wolff. Die 05 002 wird am 17. Mai in Betrieb genommen. Bei Probefahrten am 5. bis 7. Juni erreicht sie eine Geschwindigkeit von 191,7 km/h. |
11.05.1936 |
Die Stromlinien-Dampflokomotive 05.002 der Firma Borsig in Berlin stellt auf der Strecke Hamburg - Berlin zwischen Friesack und Vietznitz (Neustadt/Dosse - Paulinenaue) mit 200,4 km/h einen neuen Weltrekord auf. Anhängelast: 197 t: nur vier Wagen (statt wie sonst fünf Wagen mit 250 t, da einer heißgelaufen war). Höchste Zylinderleistung: 3400 PSi, Zughakenleistung: 2000 PS. Auf dem Führerstand: Oberlokführer: Oskar Langhans, Reservelokführer Ernst Höhne als Heizer und Reichsbahnrat Paul Roth als Meßgruppenleiter. Die Fahrt des Probezugs Nr. 4317 sollte mit nur 180 km/h erfolgen, doch der Zug wird unerwartet vor Wittenberge gestellt. Man überprüft und ölt die Lager. Im Gegensatz zu früheren Versuchen (250 t Zuggewicht) können aufgrund des leichteren Zuges und günstiger Schienen- und Windverhältnisse die bisherigen 195 km/h überschritten werden. Im Lehrter Bahnhof kommt DR-Generaldirektor zur Lokomotive und bietet der Lokomotivbesatzung Sekt an. |
14.07.1958 |
Ausgemustert im Bw Hamm. - Die Schwesterlok 05 001 bleibt erhalten und wird im Verkehrsmuseum Nürnberg ausgestellt. |