Christian Friedrich Brendel: Dampfmaschine

Allgemeine Daten

BezeichnungDampfmaschine
HerstellerChristian Friedrich Brendel
HerstellortFreiberg
Bauzeitum 1808
BeschreibungWattsche, doppeltwirkende Niederdruckmaschine. Sie ist in großen Partien transportabel und besitzt daher viele Holzteile. Mit liegendem Schwungrad, welches so unter dem Dampfzylinder angebracht ist, daß seine Achse in die Verlängerung der Zylinderachse fällt, und das durch ein Kegelradvorgelege mit der Übersetzung 43 : 18 von der Hauptwelle der Maschine aus angetrieben wird. Die Steuerung der Maschine erfolgt durch ein in einem eisernen Rahmen befindliches Kolbensystem, so daß die ganze Einrichtung eine gewisse Ähnlichkeit mit der Steuerung einer Wassersäulenmaschine hat. Der Rahmen der Kolbensteuerung, in dessen unterem Ende der Steuerhebel hängt, wird während des Ganges durch eine unrunde Scheibe auf der die Rolle des Steuerhebels läuft, auf- und niederbewegt. Diese unrunde Steuerscheibe ist, so gestaltet, daß sie sowohl rechts als links herum laufen kann. Der Kopf der Kolbenstange wird durch eine dem Evans'schen Lenker ähnliche Konstruktion gerade geführt. Vom vorderen Ende des hölzernen Balanciers aus wird die Bewegung durch zwei gußeiserne Flügelstangen und die dazugehörigen, mit
Gegengewichten versehenen zwei Kurbeln auf die Hauptwelle übertragen, von welcher einerseits das Schwungrad, anderseits aber eine Arbeitswelle durch Zahnräder angetrieben wird. Ein Regulator, der hier nur auf die Drosselklappe hätte einwirken können, ist nicht vorhanden; die Drosselklappe muß vielmehr vom Führerstand aus eingestellt werden. Dieses kann mit der dem Kondensator zuzuführenden Einspritzwassermenge geschehen. Vom
hinteren Ende des Balanciers aus werden die Kesselspeisepumpe und die Kaltwasserpumpe für die Kondensation bewegt. Zwischen dem Frischdampfraum des Steuerzylinders und dem Kondensationsraum darunter ist ein Quecksilbermanometer angebracht, welches den in der Maschine wirksamen Arbeitsüberdruck anzeigt.
AnmerkungenBald nach Brendels Ankunft in Dürrenberg begonnen und ca. 1808 fertiggestellt. [Wagenbreth]: 1811. Als "Wagwitzer Dampfmaschine" bezeichnet, aber im dortigen Erdkohlenwerk nie eingesetzt.
Quelle[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1905) 11, Taf. VI - VIII] [Wagenbreth: Dampfmaschinen (1986) 100]

Technische Daten

Normalleistung [PS]3
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
HD-Zylinderdurchmesser [mm]376
Kolbenhub [mm]1130
Dampfdruck [bar]1
Kondensatione
AbtriebBalancier

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Saline Dürrenberg Bad Dürrenberg 1808   erbaut von Brendel um 1808 Erdkohlenwerk bei Skortleben (Zeit unbekannt)
Saline Dürrenberg Bad Dürrenberg     Erdkohlenwerk bei Skortleben (Zeit unbekannt) Ostseite des 5. Gradierhauses
Saline Dürrenberg Bad Dürrenberg     1. Gradierhaus, Ostseite vmtl. verschrottet
Erdkohlenbergwerk bei Skortleben Bad Dürrenberg     Saline Dürrenberg Saline Dürrenberg