|
Märky, Bromovsky & Schulz: Dampfmaschinen
Bezeichnung | Dampfmaschinen |
Hersteller | Märky, Bromovsky & Schulz |
Herstellort | Prag |
Bauzeit | um 1895 |
Beschreibung | Stehende Verbund-Condensationsmaschinen mit unmittelbar gekuppelten Dynamos von je 90 PS. Die Steuerung des Hochdruckzylinders besteht aus zwei Kolbenschiebern, von welchen der Grundschieber der leichteren Bearbeitung wegen aus zwei Teilen, die mittels eines Eisenrohres verschraubt sind, zusammengesetzt ist. Er ist mit Doppelkanälen für den Einlaß versehen und ohne Dichtungsringe genau in die in der Schieberkammer des Dampfzylinders durch drei Stellschrauben gehaltenen Laufbüchsen eingepaßt. Sein Gewicht ist dadurch ausgeglichen, daß der Durchmesser des oberen Teiles weiter gemacht ist. Der Expansionsschieber, aus einem Stück gefertigt und sehr leicht gehalten (sein Gewicht beträgt nur 5 kg), ist ebenfalls ohne Dichtungsringe in den Grundschieber aufs genaueste eingepaßt. Die Länge der Schieber ist infolge der angewandten Anordnung trotz doppelter Kanäle aufs möglichste beschränkt. Der Expansionsschieber wird unmittelbar, der Grundschieber, da beide Schieberstangen zentrisch angeordnet sind, mittels eines zweiteiligen, leicht abnehmbaren Zwischenstückes angetrieben. Die Nabe des Schwungrades ist als Exzenterscheibe sowohl für den Grund- als auch für den drehbaren Expansionsexzenter ausgebildet. Der in einer besonderen am Schwungrade befestigten Buchse untergebrachte Federregulator weist mehrere Verbesserungen gegen die sonst üblichen Ausführungen auf; insbesondere sind sowohl die Pendelgewichte als auch die Steuerhebel mittels Klemmschrauben leicht und sicher befestigt, während die Führungsspindel der Feder auf einer Seite auf dem Federdeckel drehbaren Zwischenstück fest verschraubt, und auf der anderen leicht verschiebbar ist. Da bei der verwendeten Steuerungsart der Verdrehungswinkel über 90° beträgt, mußte bei dem ziemlich kleinen Ausschlag der Pendelgewichte und der kurzen Entfernung ihrer Drehpunkte ein Zwischenhebel eingeschaltet werden. Das Gewicht des Expansionsschiebers, des Gestänges, des Exzenterringes und das reduzierte Gewicht der drehbaren Exzenterscheibe werden durch einen im oberen Schieberkastendeckel laufenden Tauchkolben aufgehoben. Die Rückwirkung auf den Regulator ist bei nicht aufgehobenem Gewicht in diesem Falle fast 2 1/2 mal so groß wie wenn das Gewicht ausgeglichen ist. Die Steuerung des Niederdruckzylinders besteht aus nur einem ebenfalls zweiteiligen Schieber, der mit Trick'schem Kanal und gegen beide Auspuffseiten mit Dichtungsringen versehen ist. Die einfach wirkende Luftpumpe wird mittels gußeiserner Zugstangen und Hebel vom Kreuzkopfzapfen der Niederdruckseite angetrieben und geht trotz der ziemlich hohen Umdrehungszahl geräuschlos. Eine für Luft und Dämpfe angeordnete Saugklappe, welche mit einer besonderen Leitung aus dem höchsten Punkt des als Kondensator ausgebildeten Ständers in Verbindung steht, hat sich leider ohne Wirkung auf das 66 cm zeigende Vakuum gezeigt. |
Anmerkungen | Mit je einer Nebenschluß-Dynamomaschine (40 kW, 300 V); der Anker ist ein Ringanker mit Gramme-Wicklung, fliegend auf der Dampfmaschinenwelle. |
Quelle | [Zeitschr. für Elektrochn. (1896) 294] |
Normalleistung [PS] | 90 |
Maximalleistung [PS] | 90 |
Steuerungsbauart | Expansions-Kolbenschieber |
Regelungsbauart | Federregler |
Zylinderzahl | 2 |
Expansionsstufen | 2 |
HD-Zylinderdurchmesser [mm] | 300 |
ND-Zylinderdurchmesser [mm] | 470 |
Kolbenhub [mm] | 350 |
Kondensation | vorhanden |
Abtrieb | Generator direkt |
Drehzahl [U/min] | 220 |
Besitzer |
Ort |
ab |
bis |
Herkunft |
Verbleib |
Elektrische Zentrale Neubydzow |
Neubydzow |
1895 |
|
neu von Märky, Bromvsky & Schulz |
unbekannt |
|