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Maschinenfabrik Augsburg AG: Dampfmaschine
Bezeichnung | Dampfmaschine |
Hersteller | Maschinenfabrik Augsburg AG |
Herstellort | Augsburg |
Bauzeit | um 1897 |
Beschreibung | Liegende Dreifachexpansionsmaschine mit Bajonettrahmen, Alter Sulzer-Ventilsteuerung, Kugelregler (stehende Kugeln) und Kondensation. HD- und MD-Zylinder in Tandemanordnung mit dem HD-Zylinder am Rahmen, MD-Zylinder mit Schleppkolben. Der ND-Zylinder hat eine durchgehende Kolbenstange. Seilschwungrad mit 8 Rillen. Effektive Leistungen: normal: 170 PS, maximal: 210 PS. Normalfüllung im HD-Zylinder: etwa 25%. Die Dampfverteilung sämtlicher drei Zylinder erfolgt durch je vier beinahe entlastete Ventile, welche von zwei Steuerwellen bewegt werden. Die zum Hoch- und Mitteldruckzylinder gehörige Steuerwelle treibt gleichzeitig den mit Mittelgewicht in umgekehrter Aufhängung ausgeführten Regulator an; derselbe verändert die Dampfeinströmung des Hochdruckzylinders, dem jeweiligen Kraftbedarf entsprechend, selbstätig, während die Dampfeinströmung des Mitteldruck- und Niederdruckzylinders von Hand eingestellt wird. Diese Verstellung ist dadurch erreicht, dass sämtliche Zylinder auslösende Ventilsteuerung erhielten. Die äußere Abschnappsteuerung ist nach einem neueren System der Maschinenfabrik Augsburg (D.R.G.M. Nr. 55460) mit durch Kurbeln verstellbaren Führungsgelenken ausgeführt, bei welchem größte Einfachheit mit präziser Regulirung und ruhigem Gange erreicht wird. In Ausnahmefällen kann auch der Regulator auf die Einlaßsteuerung des Niederdruckzylinders einwirken und dieser mit reduziertem Dampfdruck (etwa 2 at) und Kondensation allein arbeiten. Zu dem Zwecke hat auch der Niederdruckzylinder ein Einlaßventil. Durch Belastung oder Entlastung des Regulatormittelgewichtes läßt sich die Geschwindigkeit der Maschine etwas erhöhen oder vermindern. Die Zylinder wie auch der zwischen Hochdruck- und Mitteldruckcylinder liegende Receiver sind mit dem zugehörigen Dampfmantel aus einem Stück gegossen. Jeder Zylinder hat Sicherheitsventile mit Entwässerungshähnen. Die Dampfkolben tragen gusseiserne Spannringe. Die Kurbelachse, die Kolbenstangen und die meisten Steuerungsteile sind von Gußstahl, Treibstangen, Kreuzköpfe und Kurbeln von Schweißseisen, die Kurbel- und Kreuzkopfzapfen von Flußseisen ? außen glashart ? und sämtliche Stopfbüchsgarnituren in Rotmetall ausgeführt. Die Lager der Kurbelachse sind von Gußseisen mit Komposition aus vier Teilen und zum Nachstellen eingerichtet. |
Anmerkungen | Im MAN-Lieferbuch keine Maschine mit diesen Daten und keine Dreifachexpansionsmaschine auf der Nürnberger Ausstellung; daher neu aufgenommen. |
Quelle | [Dinglers polytechn. Journal 303 (1897) 73] |
Normalleistung [PS] | 170 |
Maximalleistung [PS] | 210 |
Steuerungsbauart | alte Sulzer-Ventilsteuerung |
Regelungsbauart | Kugelregler |
Zylinderzahl | 3 |
Expansionsstufen | 3 |
HD-Zylinderdurchmesser [mm] | 285 |
MD-Zylinderdurchmesser [mm] | 430 |
ND-Zylinderdurchmesser [mm] | 660 |
Kolbenhub [mm] | 950 |
Schwungraddurchmesser [mm] | 4600 |
Dampfdruck [bar] | 11 |
Kondensation | vorhanden |
Abtrieb | acht Treibseile ab Schwungrad |
Drehzahl [U/min] | 82 |
Besitzer |
Ort |
ab |
bis |
Herkunft |
Verbleib |
Bayerische Landesausstellung 1896 |
Nürnberg |
1897 |
1897 |
neu von Mf Augsburg (nicht im Lieferbuch) |
unbekannt |
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