James Edward Earnshaw & Comp: Dampfmaschine

Allgemeine Daten

BezeichnungDampfmaschine
HerstellerJames Edward Earnshaw & Comp
HerstellortNürnberg
Bauzeitum 1896
BeschreibungTandemmaschine mit hintereinander liegenden Zylindern für Hoch- und Niederdruck, ohne Kondensation und mit Ventilsteuerung, Leistung: 60 PSe. Die beiden, mit angegossenen Mänteln versehenen Dampfzylinder sind durch ein Zwischenstück unter sich und durch ein starkes Gestell direct mit dem Kurbellager verbunden. Jeder Zylinder ist durch einen angegossenen Fuß unterstützt und auf einer gemeinschaftlichen, in Zement gebetteten Fundamentplatte verschraubt. Das vierteilige Kurbellager hat Gußschalen mit Weißmetallfütterung. Die Schalen der übrigen Lager sind aus Rotguß. Zur Dampfverteilung jedes Zylinders sind vier nahezu entlastete Doppelsitzventile mit konischen Sitzflächen angeordnet. Ventile und Sitze sind aus Tiegelguß hergestellt. Durch die Lage der Ventile ? je zwei über einander, seitlich am Zylinder und möglichst nahe gegen das Zylindermittel gerückt, sowie durch besondere, an den Sitzen der Eintrittsventile angegossene Füllstücke sind die schädlichen Räume auf ein Minimum reduziert und die Ventile usw. leicht zugänglich. Da für Zu- und Ableitung auf jeder Zylinderseite nur ein Kanal vorhanden, sind die schädlichen Räume tatsächlich kleiner als bei der gewöhnlichen Anordnung der Ventile über und unter dem Zylindermittel. Der obere Sitz der Auslassventile liegt in Höhe der Zylindersohle, so daß das Kondenswasser stets aus dem Zylinder abfließen kann. Die Steuerung der Ventile ist einfachster Konstruktion, leicht zugänglich und von geringer Abnutzung. Zur Dampfeinströmung dient eine durch Exzenter bewegte Ausklinksteuerung bekannter Konstruktion. Bei dem Hochdruckzylinder wird dies von einem empfindlichen Porter'schen Regulator, dem jeweiligen Kraftbedarf entsprechend, für Füllungen von 0 bis 0,7 des Kolbenhubes eingestellt. Da eine Rückwirkung auf den Regulator nicht stattfindet, ist eine vorzügliche Geschwindigkeitsregulierung vorhanden. Die Geschwindigkeit der Maschine läßt sich durch Belastung oder Entlastung des Regulatormittelgewichtes mittels Gewichtscheiben während des Ganges um einige Umdrehungen erhöhen oder vermindern. Bei dem Niederdruckzylinder werden die Füllungen von Hand eingestellt. Die Auslaßventile werden durch unrunde Scheiben gesteuert, die schnelle und präzise Eröffnung und Schluß, sowie entsprechende Kompression ergeben. Durch Marken an der Kurbel kann mittels Senkels die richtige Einstellung der Steuerung in höchst einfacher Weise kontrolliert werden. Jeder Zylinder ist mit zwei Sicherheitsventilen ausgerüstet. Die auf gemeinschaftlicher Stange sitzenden zweiteiligen Dampfkolben können zusammen mit den zwischenliegenden Zylinderdeckeln nach hinten herausgezogen werden. Das zweiteilige Schwungrad ist mit fünf Seilrillen versehen.
Quelle[Dinglers polytechn. Journal 303 (1897) 98]

Technische Daten

Normalleistung [PS]60
Maximalleistung [PS]60
SteuerungsbauartAusklink-Ventilsteueuerung
RegelungsbauartKugelregler
Zylinderzahl2
Expansionsstufen2
HD-Zylinderdurchmesser [mm]305
ND-Zylinderdurchmesser [mm]470
Kolbenhub [mm]610
Schwungraddurchmesser [mm]3500
Kondensationohne
AbtriebSeile ab Schwungrad
Drehzahl [U/min]85

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Bayerische Landesausstellung 1896 Nürnberg 1896 1896 Neu von Earnshaw, Nürnberg unbekannt