Rudolf Meyer, Maschinenfabrik: Dampfkompressor

Allgemeine Daten

BezeichnungDampfkompressor
HerstellerRudolf Meyer, Maschinenfabrik
HerstellortMülheim
Bauzeit1888/89
BeschreibungLiegende Einzylinder-Kompressionsmaschine mit Bajonettrahmen mit Meyer'scher Expansionsschiebersteuerung (von Hand verstellbar) und Schwungrad. Dampf- und Pumpzylinder sind auf einer gemeinsamen Grundplatte und sind oben durch eine schmiedeeiserne Stange verbunden. Ansaugleistung: 577 cbm/h Luft, komprimiert auf bis zu 5 atm, 350 mm Luftzylinder-Durchmesser, 500 mm Hub, mit Luftkatarakt-Ventilen, mit Patentwassereinspritzung und Mantelkühlung. In Verbindung dieser mit einem auf 8 atm Überdruck abgenommenen Luftreservoir von 7650 mm Länge und 1425 mm Durchmesser und 550 m Luftleitungsrohren mit 57 mm lichter Weite und Wasserspülrohren mit 20 mm lichter Weite. Mit Meyer'schen Patent-Luft-Katarakt-Ventilen, System Hertel-Lindenau. Sie bestehen aus einem Kegel, dessen hinteres Ende als Kolben ausgebildet ist, der in einem kleinen Zylinder möglichst gut schließt. Dieser bildet die Führung des Ventilkegels. Bei Öffnung des Ventils wird die in dem kleinen Zylinder befindliche Luft durch den Kolben zusammengepreßt, kann aber durch eine Bohrung in der Wandung des kleinen Zylinders, welche etwa in halber Hubhöhe angebracht ist, zum größten Teil entweichen. Nachdem der Kolben diese Bohrung passiert hat, wird die Luft energischer komprimiert und bildet gleichsam ein Kissen, welches einen harten Aufschlag verhindert und einen schnellen, elastischen Rückgang des Kegels veranlaßt. Das Wesen der Patent-Kühlvorrichtung besteht darin, daß ein kleiner Teil der gepreßten Luft durch einen besonderen Kanal auf die saugende Kolbenseite geleitet wird, bei seinem Austritt einen rechtwinklig zu seiner Richtung eingeführten Wasserstrahl mit sich fortreißt und diesen in feinsten Nebel zerstäubt. - Um 1901 wurde am großen Luftkompressor ein neuer Kompressionszylinder und ein neues Schwungrad, sowie am kleinen Luftkompressor ein neuer Dampfzylinder mit Meyer'scher Expansion eingewechselt.
AnmerkungenAuf dem Beharrlichkeitsschacht. Auftragserteilung am 15.12.1888, Inbetriebnahme: 15.02.1889. Druckluft zum Antrieb von Meyer'schen Gesteinsbohrmaschinen.
Quelle[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1890) 33 + Taf. IV + (1902) 140] [Referenzliste in Firmenprospekt (um 1897)]

Technische Daten

SteuerungsbauartMeyer'scher Expansionsschieber
Regelungsbauartvon Hand
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
HD-Zylinderdurchmesser [mm]350
Kolbenhub [mm]500
AbtriebKompressor direkt

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Hänichener Steinkohlenbauverein Possendorf 1889   R. Meyer, Mülheim (Ruhr), ab 15.02. i.B. unbekannt (Umbau 1901)