Fröbelsche Maschinenfabrik "Constantinhütte": Wanddampfmaschine

Allgemeine Daten

BezeichnungWanddampfmaschine
HerstellerFröbelsche Maschinenfabrik "Constantinhütte"
HerstellortKleinschirma
Bauzeit1892/93
BeschreibungStehende Wanddampfmaschine mit Gabelrahmen und einem weiteren Kurbelwellenlager als Außenlager in einer Wandnische. Mit zwei Schwungrädern / Riemenscheiben. Die schmalere treibt die Fabrikstransmission, die breitere ein Zylindergebläse. Stehendes Zwillingsgebläse mit unten liegender, gekröpfter Kurbelwelle und hochliegenden Zylindern. Die Bohrung der Zylinder beträgt 475 mm, der Hub 550 mm; beide Kurbeln sind um 90° gegeneinander versetzt. Kurbelradius und Flügelstangenlänge verhalten sich wie l : 4,8. Der die Zylinder tragende Kopfrahmen ruht auf 6 gußeisernen Säulen, welche mit der Fundamentplatte verschraubt sind; vier schmiedeeiserne Diagonalstangen dienen zur Aussteifung. Geradführung der nach unten verlängerten Kolbenstangen, mit gegabelten Pleuelstangen. Kolben mit selbstspannenden, gußeisernen Liderungsringen. Wegen der sehr beschränkten Raumverhältnisse ein schnell laufendes Gebläse (n= 60 U/min). Daher keine gewöhnliche Ventilklappen. Regelung des Luft-Ein- und -Austrittes durch einfache Kolbenschiebersteuerungen, welche, wie ausgeführt, das Maß der schädlichen Räume auf ein Minimum herabdrücken. Die über die Grundplatte herausragende Kurbelwelle trägt linkes die als Schwungrad ausgebildete Riemenscheibe, rechtes ein Schneckenrad, in welches die Schnecke der Drehvorrichtung eingreift (erforderlich, weil die Dampfmaschine keine Drehvorrichtung besitzt, das Gebläse aber infolge Platzmangels keine Losscheibe erhalten konnte. Zum Anlassen wird das Dampfventil langsam geöffnet und Gebläse und Dampfmaschine werden mittels der Drehvorrichtung in Bewegung gesetzt (hierzu genügt ein Mann); sobald die Dampfmaschine durchzieht, rückt die Drehvorrichtung selbsttätig aus, indem das Schneckenrad die Schraube ohne Ende nach vorn und somit aus dem Eingriff herausschiebt. Einschließlich
des Schwungrades nimmt die ganze Maschine eine Grundfläche von 2,3 x 1,5 m ein und baut 2,8 m über dem Fußboden auf.
AnmerkungenZumindest das Gebläse wurde von Fröbel gebaut. Zuschlagserteilung: Mitte Nov. 1892, seit Febr. 1893 in Betrieb. 1893 an 52 Tagen ganztägig in Betrieb. Gebläse hat die Erwartungen voll erfüllt.
Quelle[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1894) 56]

Technische Daten

Steuerungsbauartvmtl. Schieber
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
HD-Zylinderdurchmesser [mm]190
Kolbenhub [mm]310
Dampfdruck [bar]6
AbtriebRiemen auf Gebläse und Transmission

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Königlich Halsbrücker Schmelzhütten Halsbrücke 1893   vmtl. Fröbel, Kleinschirma (seit 02.1893 i.B.) unbekannt