Dampfmaschine

Allgemeine Daten

BezeichnungDampfmaschine
Herstellerunbekannt
Herstellortin Großbritannien
Bauzeit1852/53
BeschreibungBalancierdampfmaschine, Leistung: 30 PS. [TM Wien]: mit großem Schwungrad. Das Gestell besteht aus einer rahmenförmigen Grundplatte mit einer runden Aussparung für den angeflaschten, tief angeordneten und somit weit in das Fundament hinein reichenden Zylinder bzw. einer Öffnung für den Kurbeldurchgang am anderen Ende. An den Längsseiten sind zwei bearbeitete Flächen mit seitlichen Knaggen zur Auflagerung des Kurbelwellenlagers (dieses wahlweise rechts oder links, je nach Aufstellungsart); eine Längsseite hat einen Riß, vmtl. zu kräftiges Festkeilen des Lagers zwischen den Knaggen). An jeder Längsseite des Grundrahmens in der Mitte ist ein breiter Ständer zur Auflagerung des Balanciers. Er ist dreifach mit dem Rahmen verschraubt und besteht aus zwei Säulen mit Kreisquerschnitt: im unteren Drittel zylindrisch und oberhalb einem Bund mit zwei Wülsten leicht konisch, oben durch ein Korbbogenstück miteinander verbunden, das auf seinem Scheitel das Balancierlager trägt; zur weiteren Versteifung dient ein oben und unten konkaver Steg mit dreiecksförmigen Aussparungen, so daß oben eine elliptische Öffnung entsteht (alles zusammen ein Gußstück). Der gußeiserne Balancier hat Linsenform mit Mittel- und Außenrippen und besteht aus einer Wange. An den Enden und in Höhe der Ständersäulen sind Zapfen, an den Enden für die beiden Verbindungsstangen zum Zylinder bzw. für die Kurbelstange und im Bereich der Säulen für zwei Pumpen (dafür zwei Stege mit Befestigungslöchern im Grundrahmen). Geradführung der verlängerten Kolbenstange in einer Hülse zwischen den Verbindungsstangen. Außen stirnseitig am Zylinder sind Schieberkasten und Dampfkanal angegossen; über dem Schieberkasten der waagerechte Einströmstutzen, seitlich die Ausströmleitung (beides angegossene Vierlochflansche). Am zylinderseitigen Ende des Rahmens ist ein Ständer (zwei Säulen, oben mit einer verzierten Traverse (Voluten-Form) verschraubt) mit seitlichen Lagern für die Zwischenwelle des Steuerungsantriebs (Schieberstange von oben). Die gegossene Schubstange ist ballig und hat Kreuzquerschnitt. Die geteilten Lagerschalen der Kurbeltriebe sind durch Bügel und Keile verbunden. Bestand (2011): Grundrahmen, Ständer, Balancier, Zylinder, Kolben, Kurbelstange und Verbindung mit dem Balancier, Ständer für Steuerungsantrieb; Kugelregler und Drosselventil (vom TM Wien) sind nicht original; Schwungrad und Zylinderdeckel: Nachbau Beloch; Steuerung, Kurbelwelle usw. fehlen noch.
Anmerkungen[TM Wien]: England (auch Belgien genannt); nicht verbürgt, könnte auch aus Brünner/Prager Produktion stammen. Baujahr vmtl. 1853; Zuckerfabrik seit 1852 i.B.
Quelle[Techn Museum Wien: Grundblatt Best.-Nr. 902; ohne Zeichnungen, nur Colli-Liste vom 01.12.1911] Dokumentation Gieseler (04.12.2011)

Technische Daten

Normalleistung [PS]30
Maximalleistung [PS]30
Steuerungsbauarteinfacher Schieber
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
Kondensationohne
Abtrieb2 Pumpen direkt; mech. Kraftübertragung unsicher

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Altbrünner Zuckerfabrik Brünn 1853 1911 neu (aus England?), vmtl. ab Gründung Techn. Museum, Wien, durch Ritter von Bauer'sche Zentralverwaltung
Technisches Museum Wien Wien 1911 2005 Ritter von Bauer'sche Zentralverwaltung, Brünn vmt. nach 2000 an E. Beloch, Mülheim (Ruhr)
Erhard Beloch GmbH Mülheim 2005 2011 nach 2000 vom Technischen Museum, Wien (fragmentarisch) Museum für Frühindustrialisierung, Wuppertal
Historisches Zentrum Wuppertal - Engels-Haus und Museum für Frühindustrialisierung Wuppertal 2011   Erhard Beloch, Mülheim (Ruhr) mit nachgefertigten Teilen, ab 04.12. 2011: ausgestellt (noch ohne Kurbelwelle und Steuerung)