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Berliner Union, Actiengesellschaft für Eisengießerei u. Maschinenfabrikation, vorm. M. Webers: Dampfmaschine
| Bezeichnung | Dampfmaschine |
| Hersteller | Berliner Union, Actiengesellschaft für Eisengießerei u. Maschinenfabrikation, vorm. M. Webers |
| Herstellort | Berlin |
| Bauzeit | um 1873 |
| Beschreibung | Horizontale Hochdruckmaschine mit einer patentierten automatischen Expansionsvorrichtung, welche jedenfalls sehr geistreich konstruiert ist, deren praktische Verwendbarkeit aber in Wien nicht erprobt werden konnte, nachdem die
Ausstellungsmaschine ? gleich so vielen anderen ? nicht in Betrieb gesetzt wurde. Das Prinzip dieser Konstruktion besteht darin, daß jede der beiden Expansionsplatten ihre eigene Schieberstange hat, welche unabhängig voneinander durch zwei gesonderte Stopfbüchsen aus dem Schieberkasten heraustreten, so daß also innerhalb desselben nur fest verbundene Teile vorhanden sind. Außerhalb des Schieberkastens jedoch sind die Schieberstangen durch Bolzen mit einer
gemeinsamen Scheibe verbunden, welche in einem Kreuzkopf drehbar gelagert ist. Dieser Kreuzkopf wird in seiner Führung durch die Stange l des Expansions-Excenters hin und her bewegt, während die Schieberstange r des Vertheilungsschiebers hinter k frei durchpassiert. Einer bestimmten Stellung der Scheibe s in dem Kreuzkopf entspricht nun eine constante Stellung der beiden Expansionsplatten zu einander und zu ihrer Gleitfläche somit, nachdem der Hub immer unverändert bleibt, ein bestimmter Füllungsgrad. Sobald aber die Scheibe s verdreht wird, ändert sich auch zugleich die Distanz der zusammen arbeitenden Kanten und damit - ganz analog der Meyer-Steuerung ? die Dauer des Dampfeintrittes. Die Verdrehung der Scheibe s geschieht mittels des Regulators auf folgende Weise.
An denselben Bolzen, welche die Verbindung der Scheibe s mit den Schieberstangen herstellen, greifen die lang geschlitzten Enden zweier Hebel an, welche an ihrem anderen Ende in dem festen Ständer drehbar gelagert sind und in der Mitte je einen vorspringenden Anschlagbolzen a resp. a' besitzen. Solange diese Bolzen auf kein Hindernis treffen, gestatten die hin und her schwingenden Hebel eine freie Bewegung der Scheibe s mit dem Kreuzkopfe k; sobald aber die Bolzen rechts oder links an die Coulisse c anstoßen, findet durch die fortschreitende Bewegung des Kreuzkopfes eine Verdrehung der Scheibe in demselben nach links oder rechts ? und in Folge dessen eine Entfernung oder Näherung der Expansionsplatten zu einander statt. Zylindermaße: d= 366, h= 706 bzw. [Radinger]: d= 370 mm, h= 710 mm. |
| Anmerkungen | Text lt. [Müller-Melchiors]. Bei [Off. Ausstellungsbericht, Radinger: Motoren (1874) 137] Abb. des Antriebs der Expansionssteuerung mit zwei Schieberstangen. |
| Quelle | [Wiener Weltausstellung, Amtl. Katalog (1873) 456] [Müller-Melchiors: Dampfmaschinen-Steuerungen auf der Wiener
Weltausstellung; Dinglers Polytechn Journal (1874)] [Radinger: Motoren (1874) 136] |
| Steuerungsbauart | Expansionsschieber eigener Konstruktion (ähnlich Mayer) |
| Zylinderzahl | 1 |
| Expansionsstufen | 1 |
| HD-Zylinderdurchmesser [mm] | 366 |
| Kolbenhub [mm] | 706 |
| Schwungraddurchmesser [mm] | 3000 |
| Dampfdruck [bar] | 5 |
| Drehzahl [U/min] | 55 |
| Besitzer |
Ort |
ab |
bis |
Herkunft |
Verbleib |
| Weltausstellung Wien 1873 |
Wien |
1873 |
1873 |
neu von Berliner Union |
unbekannt |
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