Brügmanschacht im Kaliwerk "Glückauf"

Allgemeines

FirmennameBrügmanschacht im Kaliwerk "Glückauf"
OrtssitzSondershausen (Thür)
StraßeSchachtstr. 20
Postleitzahl99706
Internet-Seitehttp://www.erlebnisbergwerk.com
Art des UnternehmensKalibergwerk
AnmerkungenBenannt nach dem Unternehmer Heinrich Brügman (1832?1893) aus Brünninghausen bei Dortmund. Siehe auch "Gewerkschaft Glückauf". Das Gebiet des Kaliwerkes gehörte anfangs zur Gemeinde Stockhausen. Nach 1990: "GSES GmbH Glückauf Sonderhausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH". Siehe auch "Petersenschacht".
Quellenangaben[Wagenbreth: Dampfmaschinen (1986) 225] [Trenck: Moderne Dampf-Anlagen (1902)] Anruf am 09.11.2000. Anmeldung am 24.02./11.03.2004
Hinweise09.11.2000: Dr. Springer schickt Material (wohl nicht erfolgt). Die Dampffördermaschine auf Schacht I (Brügmanschacht) kann im Zuge von Einfahrten in die Grube besichtigt werden. Die Grubeneinfahrten (Voranmeldung erforderlich) dauern 3 Stunden.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
13.03.1891 H. L. Brügman (1832-1893, aus Brünninghausen b. Dortmund) beantragt ein Schürfschein bei der Administration des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen
01.12.1891 Bei der Tiefbohrung 1 bei einer Teufe von 465,2 m wird Steinsalz gefunden.
23.05.1892 Bei Bohrung 1 wird bei einer Teufe von 700,2 m das Kalilager erreicht. Der Ansatz der Bohrung liegt auf dem Gebiet des späteren OBI-Markts, der Bereich gehört zur Gemeinde Jecha.
01.05.1893 Teufbeginn zum Schacht I ("Brügmanschacht") bis auf eine Teufe von 675 m
Mai 1893 Einstellung der Teufarbeiten wegen hohen Wasserzuflusses
05.1893 Aufstellung des ersten Dampfkessels (aus dem Ruhrgebiet)
01.08.1893 Weiterführung der Teufarbeiten, zuerst mit einer Haspel, später mit einer Abteuffördermaschine
10.06.1894 Bei 122 m Teufe letzter Einbau eines Tübbingsatzes, damit ist der Wasserzufluß eingedämmt.
1895 Bau eines Eisenbahnanschlusses mit Werksbahnhof
1895 Bau einer Kainitmühle
1895 Bau einer Drehstromzentrale. Das zentrale Maschinenhaus wird fertiggestellt.
08.01.1895 Die Abteuffördermaschine wird durch eine leistungsfähigere Fördermaschine ersetzt. Provisorische Seilfahrt wird
bergpolizeilich genehmigt
18.08.1895 Bei 634 m Teufe erreicht der Schacht das Kalilager (Mächtigkeit: 14 m). - Erste Aus- und Vorrichtungsstrecken
10.09.1895 Die endgültige Teufe des Schachtes ist erreicht. Er hat damit eine Teufe von 670 m.
31.12.1895 Die Steckenauffahrung beträgt 88 m. Die Auffahrung erfolgt zum Teil schon mit elektrischen Bohrmaschinen.
31.12.1896 Einstellung des provisorischen Förderbetriebs. Es werden eine Dampffördermaschine mit konischer Seiltrommel,
ein eisernes Fördergerüst, die Hängebank usw. aufgebaut.
03.1897 Beginn des Aufbaues der Chlorkaliumfabrik in unmittelbarer Nähe der Schachtanlage
26.05.1897 Beginn der offiziellen Förderung
01.06.1897 Inbetriebnahme der elektrischen Kraftübertragung für den Unter- und Übertagebetrieb (mit Ausnahme der Dampffördermaschine)
02.1898 Inbetriebnahme der Chlorkaliumfabrik. Verarbeitung von Hartsalz nach dem Heißlösverfahren
23.02.1898 Zuteilung der endgültigen Beteiligung
08.1899 Erstmals wird im Zechenbuch für diesen Schacht der Name "Brügmanschacht" gebraucht.
04.1900 Aufnahme des Versatzes leergeförderter Grubenbaue in unmittelbarer Schachtnähe mit Teufsalz und Fabrikrückstand
1902 Inbetriebnahme eines elektrischen Haspels (15 PS) für den untertägigen Transport des Versatzes
1905 Dem Versatzmaterial wird aus dem Kesselhaus anfallende Asche zugesetzt
1907 Errichtung eines neuen Kesselhauses
1907 Erweiterung des Zentralmaschinenhauses
1907 Auffahrung einer 1700 m Verbindungsstrecke zwischen Schacht I in Richtung Schacht II
1907 Bau eines Anschlußgleises zum Bahnhof in Richtung Sondershausen Hbf
1908 Erweiterung des elektrischen Leitungsnetzes unter Tage
1908 Verlegung eines Hochspannungskabels von Schacht I in Richtung Schacht II
09.1909 Einstellung der Pferdeförderung
10.1909 Maschinelle Förderung durch Lokomotivbetrieb auf Schacht I mit 220 V Gleichstrom
04.1911 Die Streckenauffahrung zur untertägigen Verbindung der Schächte I und II wird durchschläggig.
16.10.1911 Einführung des Spülversatzes
Frühjahr 1912 Im Lösehaus der Fabrik I (Schacht I) werden kontinuierlich arbeitende Lösapparate eingesetzt.
1914 Einführung der elektrischen Zündung für Sprengarbeiten
01.04.1914 Die für den Absatz benötigten Rohsalze aus dem Bereich Schacht II werden seither alle über Schacht I gefördert.
05.11.1924 Inbetriebnahme der Seilbahnförderung
1925 Die Förderung wird auf zweietagige Fördergestelle mit vier Förderwagen umgestellt.
1927 Die Dampffördermaschine wird mit einer Koepescheibe ausgerüstet.
1945 Wiederaufnahme von Produktion und Förderung der Schächte I und V
1948 Umwandlung in einen volkseigenen Betrieb
1951 Inbetriebnahme des Spülversatzes
1974 Einführung und Umbau der Gestellförderung
1985 Automatisierung der Hängebank
1988 Rekonstruktion der Schachtröhre, Ersetzen der Holzspurlatten durch Stahleinbauten
1992 Einstellung der Förderung
1999-2007 Eröffnung von zahlreichen Attraktionen des Erlebnisbergwerkes




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kali 1895 Beginn (Ende der Abteufung) 1992 Ende 1895: Abteufung beendet




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1895/96 Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb
Dampfmaschine unbekannt R. Trenck, Maschinenfabrik und Eisengießerei




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1893 Nebenwerk zuvor Gewerkschaft Glückauf Sonderhausen Schacht I ab 1893 abgeteuft