Zeit |
Ereignis |
1872 |
Gründung von der bayerischen Eisenindustrie zur Verhüttung der Eisenerze von Schmiedefeld bei Saalfeld und Kamsdorf. Ernst Fromm sen. hatte auf die Wichtigkeit der Eisenerze von Kamsdorf für den Weiterbestand der Maxhütte hingewiesen und machte auf die Bedeutung phosphorfreier Erze aufmerksam. Auf Grund seines Vorschlages genehmigt der Aufsichtsrat die Erwerbung der Kamsdorfer Eisensteingruben für den Preis von 71.000 Gulden. |
1872 |
Baubeginn der Hochofenanlage bei Röblitz in nächster Nähe der Kamsdorfer Gruben |
1873 |
In den Erzgruben bringt seitdem der Einsatz von Dampfmaschinen eine gewisse Erleichterung |
10.06.1873 |
Anblasen des 1. Hochofens mit einer Tagesleistung von 50 t Roheisen (6 Blasformen, Senkrechtgichtaufzug, Parry-Gichtverschluß, 2 Bossenrohrbatterien zur Winderwärmung, 2 Gebläsemaschinen) |
1876 |
Bau einer Erzbahn |
1878 |
Inbetriebnahme des 2. Kokshochofens |
1878 |
Es wird beschlossen, die Stahlerzeugung in Haidhof einzustellen und ein im selben Jahr von E. Skoda in Pilsen gekauftes, aus zwei Konvertern mit Tragringen zu je 6 t, zwei Dampfkesseln, einer Gebläsemaschine, einem Gichtaufzug, einer Pfanne und drei Känen bestehendes Bessemer-Stahlwerk in Unterwellenborn in Betrieb zu nehmen |
1880 |
Inbetriebnahme des Bessemer-Stahlwerks (Entschluß zum Bau: 1877) |
1880 |
Inbetriebnahme des Blockwalzwerks. Es liefert seine Erzeugnisse an das Schienenwalzwerk in Haidhof, das nur noch den vorgeblockten Bessemerstahl auswalzen braucht. |
10.1882 |
Inbetriebnahme des 3. Kokshochofens |
1886 |
Fertigstellung der 1. Cowperbatterie mit 4 Cowpern von 6 m Durchmesser und 18 m Schacht (damit gelingt es, bis zu 40% Koks gegenüber dem bisherigen Verbrauch zu sparen) |
1888 |
Mit einem Hochofen wird erstmals eine Tagesleistung von 100 t Roheisen gebracht |
15.10.1888 |
Die Maxhütte entschließt sich zum Ankauf der Grubenfelder des Herrn von Swaine in Schmiedefeld am Rennsteig, ein Vorkommen, das infolge seines Phosphorgehaltes die Maxhütte noch mehr auf den Thomasprozeß hinweist. Das Erzlager besteht aus Chamosit, d.h. ein rogenartiges Erz, das Kohlensäure enthält; der Eisengehalt ist rund 35%, der nach Abrösten und Austreiben der Kohlensäure auf 41% steigt. Das Erzlager hat auf rund 1600 m streichende Länge eine Mächtigkeit von 10 bis 25 m und nimmt nach der Taufe zu ab. Ein zweites Chamositlager hat auf 800 m streichende Länge eine Mächtigkeit von 2 m bei guter Qualität des Erzes; dieses liegt über dem Haupterzlager. |
01.1889 |
Inbetriebnahme des Thomas-Stahlwerkes in Rosenberg. Haidhof benötigt daher nicht mehr die Bessemer-Blöcke aus Unterwellenborn. Diese werden in der Folgezeit an die Königin-Marienhütte in Cainsdorf geliefert. |
1891 |
Die Verarbeitungsanlage (Pozzuolanfabrik) der granulierten Hochofenschlacke zu Zement wird wegen der unbefriedigenden Ergebnisse wieder aufgegeben. Sie kommt gegen den Portland-Zement nicht auf. |
1892-1898 |
1892-98: Umbau der Hochofenanlage (2 neue Hochöfen mit einer Tagesleistung von je 150 t Roheisen) |
1892-1898 |
1892-98: Umbau der Hochofenanlage (Bau der Füllrümpfe mit Schrägaufzug und Hängebahn) |
1892-1898 |
1892-98: Umbau der Hochofenanlage (6 Cowper mit 25 m Schacht) |
1892-1898 |
1892-98: Umbau der Hochofenanlage (Einsatz von Dampfgebläsemaschinen) |
1895 |
Aufgrund der Erzfunde bei Schmiedefeld wird die Erweiterung des Werkes beschlossen, und es werden in Öpitz bei Pößneck Grundstücke für einen Kalksteinbruch erworben, der für die Hochöfen in Unterwellenborn bestimmt ist. |
01.07.1898 |
Das Werk ist reines Hochofenwerk (Das Bessemer-Stahlwerk ist seit 1. Juli außer Betrieb) |
10.08.1898 |
Nach dem Aufhören des Blocklieferungsvertrages mit der Königin-Marienhütte in Cainsdorf verliert die Bessemer-Hütte ein wichtiges Absatzgebiet. Man entschließt sich daher und mit Rücksicht auf die zu erwartenden großen Schienenaufträge der Sächsischen Staatsbahn zur Errichtung eines modernen Thomasstahlwerks mit Block- und fertigstraßen in Lichtentanne bei Zwickau. Inbetriebsetzung am 10. August. |
1900 |
Zur Verbesserung der Leistung werden erstmals Ãœberseeerze aus Indien und Nordafrika eingesetzt |
01.10.1900 |
Herr Direktor Chelius sen. scheiden aus den Diensten der Hütte, um sich zu Ruhe zu setzen. Er war wie er alte Werlisch in Rosenberg ein unermüdlicher und treuer Mitarbeiter des alten Fromm. Seine Stelle in Unterwellenborn, Kamsdorf und Schmiedefeld übernimmt sein Sohn, Direktor Chelius jun. |
1904-1909 |
Die Spiegeleisen-Produktion wird nach 1904 nach und nach eingeschränkt und wird unter Zuhilfenahme fremder Manganerze nur noch für den Eigenbedarf betrieben. |
1904 |
Inbetriebnahme eines Kalkwerks bei Pößneck für die Versorgung des neuen sächsischen Stahlwerks der Maxhütte. |
1904 |
In Öpitz bei Pößneck kommt ein Kalkofen zunächst für das König-Albert-Werk in Lichtentanne, später für die Maxhütte Unterwellenborn in Betrieb |
1906 |
Hochofen 2 wird abgeblasen, Ofen 1 geht in Betrieb |
1907 |
Belieferung mit Erz aus Auerbach (vmtl. von Grube "Maffei") |
1908 |
Inbetriebnahme von Hochofen III |
1913 |
Hochofen 3 geht außer Betrieb, seine Stelle tritt Ofen 1 |
1917 |
Seitdem werden in den Erzgruben Preßluftbohrhämmer eingesetzt. |
1920 |
In den Erzgruben wird die Förderung auf elektrischen Betrieb umgestellt. |
1921 |
Robert Röchling übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Maximilianshütte. |
1921 |
Fusion der Maxhütte mit dem Flick-Konzern. |
1921 |
Der Aufsichtsrat beschließt (nach auf Antrag von Geheimrat von Fromm) den Beginn der Arbeiten für den Ausbau des Unterwellenborner Werkes zu einem gemischen Betrieb. Es entsteht zunächst eine große Gasmaschinenzentrale mit dazugehöriger Gasreinigung und Umbau der Cowperapparate. Der Ruhr-Aufstand, sein Zusammenbruch und der Verfall der deutschen Währung verzögern die Lieferungen und den Fortgang der Arbeiten |
Nov. 1921 |
Bestellung der Aggregate für die Gaszentrale |
1922 |
Bau einer Beamtenkolonie |
1923 |
Bau und Betrieb werden eingestellt |
1923 |
Die Planierungsarbeiten für den Bau des Stahlwerks beginnen |
Mai 1923 |
Die Eisenwerksgesellschaft Maxhütte erwirbt weitere Erzfelder in Könitz, Fischersdorf und in der Flur von Bucha. |
Ende 1923 |
Das Dach der neuen Gaszentrale wird geschlossen |
1924 |
Einstellung der Bauarbeiten am Stahlwerk |
Juni 1924 |
Die Eisennwerksgesellschaft muß wegen der Verteuerung der Kohle aufgrund des Ruhrkampfes und der scharfen Konkurrenz die Produktion vorübergehend einstellen. Das Werk wird stillgelegt, und die Belegschaft wird entlassen. |
1925 |
Stillegung der Hochöfen |
Jan. 1925 |
Die Produktion wird nach einem halben Jahr wieder aufgenommen. |
1926 |
Rekonstruktion der Hochofengießhalle mit neuer Kranbahn |
1926 |
Nach Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse wird der 1921 beschlossene Bau zum gemischten Betriebefortgesetzt. Das neue Thomasstahlwerk mit derei Konvertern und einem zugehörigen Mischer von 300 Tonnen Fassungsvermögen sind betriebsbereit. |
1926 |
Drei Hochöfen und die Zentrale sind in Betrieb |
1926 |
Fortsetzung der Baumaßnahmen an Gasreinigung und Schalthaus der neuen Gaszentrale |
1926 |
Die Rekonstruktion der Hochofengießhalle beginnt. |
März 1927 |
Die Bauarbeiten am Stahlwerk werden wieder aufgenommen. |
1928 |
Fertigstellung der Tiefofenanlagen, der Reversierblockstraße mit anschließender 900er Duoreversierstraße und allen Nebenbetrieben ist für 1929 vorgesehen. |
1928 |
Abschluß des ersten Bauabschnitts der neuen Gaszentrale. Es sind sieben Gichtgas-Kolbenmaschinen aufgestellt |
1928 |
Die Eisenwerksgesellschaft Maxhütte erwirbt von den schlesischen Borsig-Werken einen Teil des Grubenbesitzes in Könitz östlich der Kamsdorfer Gruben. Die Bestände an Zechsteinerzen werden 1929/30 mit 1,5 bis 3 Millionen Tonnen angegeben. |
Ende 1928 |
Die drei Konverter (je 14 T Fassungsvermögen, Hersteller: Dingler, Zweibrücken) des Stahlwerks sind noch im Bau, der Roheisenmischer und die Nebenanlagen sind fertig. |
1929 |
Der Flick-Konzern übernimmt die Aktienmehrheit der Maxhütte |
1929 |
Mit der Inbetriebnahme der neuen Gaszentrale der Maxhütte werden die elektrischen Anlagen der Kamsdorfer Grube erweitert. |
04.05.1929 |
Der Bau des vierten Hochofens, der als Reserve geplant ist, beginnt. - Wegen der Arbeiten am Stahl- und Walzwerk muß der Bau bald wieder eingestellt werden. |
10.12.1929 |
Ein Unwetter mit schweren Sturmböen richtet schwere Schäden an den Dächern der Walzwerkshallen IV, V und VI an. |
1930 |
Bis 1930: Weitere technische Vervollkommnung der Hochofenanlage |
1930 |
Bis 1930: Aufstellung von Gasgebläsemaschinen |
1930 |
Bis 1930: Aufstellung von Mehrzonencowper |
1930 |
Die Thomasmühle wird in Betrieb genommen |
Febr. 1930 |
Die erste Charge Stahl wird erblasen. - Die Konverter erweisen sich bei der Steigerung des Roheiseneinsatzes auf 16,5 bis 17 t als zu klein. |
26.02.1930 |
Inbetriebnahme der Walzenzugmaschinen zum Antrieb der Blockstraße und der Duostraße (Leistungen bis zu 10.000 bzw. 15.000 PS) |
1931 |
Die Hochöfen werden ausgeblasen |
Febr. 1931 |
Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise erzeugt seidem nur noch ein Hochofen vorwiegend Gießerei-Roheisen und einen geringen Anteil Spiegeleisen für den Versand. |
1933 |
Bau des 4. Hochofens |
1934 |
E i n Hochofen wird angeblasen |
Juni 1934 |
Die Herstellung von Thomas-Roheisen wird wieder aufgenommen |
1936 |
Die volle Produktion wird erreicht |
Nov. 1936 |
Der Hochofen IV wird fertiggestellt. - Sein Bau wurde 1929 beginnen, mußte aber unterbrochen werden. Wegen unzureichender Wasser- und Windversorgung können nur drei Hochöfen gleichzeitig betrieben werden. |
1943 |
Die Heizung der Roheisenmischer im Stahlwerk wird von Teer auf Gichtgas umgestellt. |
1945 |
Die Produktion kommt 1945 total zum Erliegen. |
1945 |
Verlust der thüringischen Eisenerzgruben und der thüringischen und sächsischen Werke im damaligen Hauptabsatzgebiet. |
1945 |
Von den vier vorhandenen Hochöfen gehen zwei auf Thomasroheisen und der kleinere Hochofen I auf Spiegeleisen mit insgesamt etwa 250.000 t Jahreserzeugung. Das aus vier Konvertern zu je 16 t bestehende Thomas-Stahlwerk weist den höchsten Hartstahl-Anteil aller deutschen Thomas-Stahlwerke auf. Zusammen mit den zwei Elektroöfen zu je 15 t beträgt die Rohstahlkapazität etwa 250.000 t/a. Das Walzwerk besteht aus einer 850er Duostraße mit vier Gerüsten und einem 950er Vorgerüst in einer Achse und einer 650er Triostraße, von denen die beiden letzteren immer abwechselnd betrieben werden. |
09.05.1945 |
Stillegung des Hochofenwerks |
04.02.1946 |
Wiederinbetriebahme des Hochofenwerks mit dem Anblasen von Hochofen II |
10.03.1946 |
Anblasen von Hochofen III |
10.04.1946 |
Anblasen von Hochofen I |
1947 |
Seit 1947 volkseigen |
1948 |
Eduard Maurer unterstützt die Thomasstahlerzeugung in der Eisenhütte Maxhütte |
12.01.1948 bis 10.04.1946 |
Anblasen des neuerbauten Hochofen IV |
1949 |
Alle vier Hochöfen sind wieder in Betrieb. |
01.04.1949 |
Einweihung der Wasserleitung Tauschwitz-Maxhütte zur Sicherung der Kühlung der Hochöfen |
03.10.1949 |
Fertigstellung der Masselgießmaschine |
31.01.1952 |
Ãœbernahme der Greenawalt-Sinteranlage mit 5 Pfannen, die um 1991 noch produziert |
1953-1968 |
Nutzung des Rennverfahrens mit 2 Drehrohröfen zur Verarbeitung einheimischer, sauerer, armer Erze |
1954 |
Errichtung von Bauten durch Max Pommer, Leipzig |
1961-1965 |
1961-65: Neue Möllerung |
01.10.1965 |
Inbetriebnahme der Neuen Möllerung als Bananlage zur Beschickung der Hochöfen |
28.11.1967 |
Niederblasen Hochofen IV und Übergang zum ständigen 3-Ofenbetrieb |
01.01.1968 |
1.1.: Übergang zum ständigen 2-Ofenbetrieb mit jeweils einem Hcoofen als Reserveaggregat |
1970 |
Bau eines Ringwalzwerks |
1971 |
Elektrifizierung der Blockstraße |
1972 |
Umbau der Thomaskonverter in QEK-Verfahren |
01.09.1977 |
Beginn der Rekonstruktion der Hocofengießhalle und des Roheisentransports |
1981-1983 |
1983-83: Pioltanlage zur Einblasen von Kohlenstaub in die Hochöfen |
1981 |
Bau einer kombinierten Formstahlstraße |
01.05.1982 |
Abschluß der Rekonstruktion der Hocofengießhalle und des Roheisentransports |
1985 |
Umbau des Konverters 4 für das EFK-Verfahren (Feststoff-Konverter-Verfahren), was ermöglicht, mit 90 % Schrottanteil zu fahren |
1985 |
Stillegung der Trio-Walzenstraße |
04.03.1985 |
Inbetriebname der Produktionsanlage "KOSTE" für den 2-Ofenbetrieb zum Einblasen von Braunkohlenbrennstaub |
1988 |
Gasdynamo III (Hersteller: Thyssen) geht außer Betrieb |
1992 |
Der luxemburgische Stahlkonzern Arbed übernimmt die Hütte und gründet die Stahlwerk Thüringen GmbH. |