Aktiengesellschaft "Neptun", Schiffswerft und Maschinenfabrik


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Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft


Allgemeines

FirmennameAktiengesellschaft "Neptun", Schiffswerft und Maschinenfabrik
OrtssitzRostock
StraßeWerftstr. 1
Postleitzahl18057
Internet-Seitehttp://www.neptunwerft.de
Art des UnternehmensSchiffswerft und Maschinenfabrik
AnmerkungenOder auch: "Schiffswerft und Maschinenbauanstalt Neptun". Gründung des Ursprungsbetriebs von A. Tischbein, der 1851 aus Magdeburg kam (s. "Schiffswerft und Maschinenfabrik von Wilhelm Zeltz und Albert Tischbein"). Seit 1928 zur "Deutschen Schiff- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft" (s.d.), Bremen. Seit 1997 zur Meyer-Neptun-Gruppe (Papenburg).
Quellenangaben[Matschoss (1908) I, 201] [Redlich: Unternehmer (1964) 268] [Jb Dtdl. Bergwerke ... (1916/17)] [Tourist-Stadtführer Rostock (1977) 21f] http://www.dieter-engel.com/texte/firmen/werften
Hinweise[Schwarz/Halle: Schiffbauindustrie 1 + 2 (1902)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1851 Albrecht Tischbein und Wilhelm Zeltz bauen die beiden ersten eisernen Schraubendampfer Deutschlands
1890 Die Neptunwerft entwickelt sich seit 1890 zum größten industriellen Unternehmen Mecklenburgs
23.12.1890 Gründung durch Umwandlung aus "Rostocker Aktien-Gesellschaft für Schiff- u. Maschinenbau"
1891-1895 Von 1891 bis 1895 sinkt die Zahl der Beschäftigten von 622 auf 404, und der Stundenlohn fällt von 836,67 Mark auf 824,12 Mark [sic]
1898 Bis 1898 werden für Dampfmaschinen zur Stromerzeugung, für drei Kompressoren für hydraulische Arbeiten im Schiffbau, für verschiedene Kräne und für weitere Investitionen 1.300.000,00 Mark aufgewendet.
1914 Die Werft wird in den militärischen Schiffbau einbezogen. Unter anderem werden Torpedoboote und U-Boote gebaut.
1923 Aus Inflationsgewinnen wird die "Neptun-Sauerstoff AG" mit einem Aktienkapital von 90 Millionen Papiermark gegründet. Außerdem beschließt die Generalversammlung, für neu ausgegebene 125 Mio. Mark Stammaktien ein modernes Siemens-Martin-Werk, ein Walzwerk und ein Rohrschweißwerk zu bauen.
05.11.1923 Herausgabe von Notgeld, welches vom 5. November 1923 bis 31. Dezember 1923 gültig ist.
1924 Erstellung der Goldmarkbilanz. Danach erhält der Vorstand vom Aufsichtsrat die Mitteilung, daß das verbleibende Vermögen 550.000 RM beträgt. Die Aktien von 150.000.000 Mark werden im Verhältnis 300:1 entsprechend auf 500.000 RM umgestellt.
10.1924 Wegen anhaltender Verluste der Neptun-Werft muß die Stadt Rostock die Liquidation mit einer einmaligen Beihilfe in Höhe von 300.000 RM verhindern. Erst ein Betriebsmittelkredit in Höhe von 3.410.000 RM und ein weiterer Kredit in Höhe von 1 Mio. RM sichern den Fortbestand der Werft.
01.12.1925 bis 31.01.1926 Ende 1925 / Anfang 1926 steigt die Arbeitslosigkeit in Rostock auf etwa 3000 Personen. Besonders deie Neptunwerft steht vor einer Katastrophe. Dank sowjetischer Schiffsreparaturaufträge bekommen etwa 1000 Werftarbeiter wieder Lohn und Brot.
1927 Die DESCHIMAG übernimmt 75% der Anteile. Dies hat zur Folge, daß es für die Werft immer weniger lukrative Aufträge gibt.
01.1928 Ãœbernahme von 75% des Kapitals durch die "Deutsche Schiff- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft" in Bremen
1931 Zusammenbruch der der Schröder-Bank, die bis dahin die Hausbank der Mehrheitseignerin DESCHIMAG war. Die Bank wird zwar mit Hilfe des Bremer Senats gerettet, der Konkurs der Neptun Werft ist jedoch unausweichlich. Zwar kommen unverhofft noch einige Aufträge aus der UdSSR, und die Reichsregierung unterstützt die Werft durch Verschrottungsaufträge, doch so können nur noch 90 Mitarbeiter beschäftigt werden.
16.07.1934 Vor dem Amtsgericht Rostock findet der Zwangsvergleich statt. Die Actien-Gesellschaft "Neptun" Schiffs- und Maschinenfabrik wird aufgelöst.
1991 Einstellung des Schiffsneubaus und Tätigkeit als Reparaturwerft
1997 Die Werft wird Teil der Meyer Neptun Gruppe.
2001 Der Schiffsneubau (Flußkreuzfahrtschiffe und Sektionen) wird wieder aufgenommen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkesselanlagen 1905 [Mengebier (1905] 1916 [Jb Dtdl. Bergwerke ... (1916/17)] um 1900
Schiffe 1890 Beginn (Umfirmierung) 1991 Ende (nur noch Reparaturen)  
Schiffsmaschinen 1890 Beginn (Umfirmierung) 1916 [Jb Deutschlands Bergwerke ... (1916/17)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Krandampfmaschine 1905 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Krandampfmaschine 1905 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Schiffsdampfmaschine 1905 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Dampfmaschine 1905 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Dampfmaschine 1905 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Spill-Dampfmaschine 1905 Thomas Smith & Sons (Rodley) Ltd.
Dampfhammer 1901 Gustav Brinkmann & Co. GmbH




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1899 Längshellinge 4   unbekannt Länge bis 100 m    
um 1900 Betriebsmaschinen 5   unbekannt Gesamtleistung 585 PS    
um 1900 elektr. Generatoren 6   unbekannt Gesamtleistung 314.2 kW    
um 1900 Kräne im Außenbetrieb 2   unbekannt Gesamt-Tragfähigkeit   t davn 1 mit 80 t Tragfähigkeit  
um 1900 Kräne in den Werkstätten 19   unbekannt Gesamt-Tragfähigkeit   t    
um 1900 Maschinen für Holzbearbeitung 14   unbekannt          
um 1900 Maschinen für Metallbearbeitung 260   unbekannt          
um 1900 Spezial-Werkzeugmaschinen 23   unbekannt          




Betriebsanlagen

Zeit Betr.-Teil Fläche bebaut Gleis Whs Betr. in Kommentar
1899 Werft 93700 20650   Wasserfront: 560 m    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1888   700      
1890 789        
1899 1192   47 58 15 kaufmännische, 32 technische Angestellte, 247 Schiffbauer, 29 Schmiede und Hammerschmiede, 11 Kesselschmiede, 7 Kupferschmiede, 153 Schlosser und Maschinenbauer, 48 Gießereiarbeiter, 65 Tischler und Modellbauer, 28 Maler, 4 Segelmacher, 3 Maurer und Hauszimmerleute, 8 Maschinen- und Kesselwärter, 2 Kran- und Schiffsführer, 484 Handlanger, 12 Sonstige.
2010 400        




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1881 1890 Handelsschiffe 0   Stück
1891 1900 Handelsschiffe 7   Stück
1898 1898 Schiffsraum 10957   BRT
1898 1898 Maschinenleistung 4300   PS
1899 1899 Schiffsraum 14202   BRT
1899 1899 Maschinenleistung 6750   PS
1900 1900 Schiffsraum 16237   BRT
1900 1900 Maschinenleistung 7550   PS




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1890 Umbenennung zuvor Rostocker Aktien-Gesellschaft für Schiff- u. Maschinenbau  
1928 Anschluß (Namensverlust) danach Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft im Januar Übernahme von 75% des Kapitals durch Deschimag