H. Fuchs Waggon-Fabrik Aktiengesellschaft


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H. Fuchs Waggon-Fabrik Aktiengesellschaft: H. Fuchs Waggon-Fabrik Aktiengesellschaft: Lageplan


Allgemeines

FirmennameH. Fuchs Waggon-Fabrik Aktiengesellschaft
OrtssitzHeidelberg (Neckar)
OrtsteilRohrbach
StraßeHeinrich-Fuchs-Str.
Postleitzahl69126
Art des UnternehmensWaggonfabrik
AnmerkungenUm 1943: Grundkapital: RM 2.000.000,00; Beteiligung der "Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke": 98%. 2002-2006: auf dem Gelände entstehen Wohnbauten und ein Gewerbegebiet
Quellenangaben[Eisenbahnwesen der Gegenwart (1911) II, 291] [Festschrift zur Feier des 50jähr. Jubiläums (1912)] [Pioniere aus Technik ... (2000) 27] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2463] Homepage Eb-Freunde Heidelberg




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1855 Gründung in den 1850er Jahren (Wohl als Kutschenfabrik Fuchs & Rexroth in Offenbach, wo H. Fuchs bis 1861 Teilhaber ist)
1861 Die Fabrik von Johann Schäfer, südlich des Hauptbahnhofs gelegen, wird von der Witwe des Gründers an Heinrich Fuchs verkauft.
1862 Ãœbernahme der Firma "Hartmann & Lindt" durch Heinrich Fuchs, der bereits vorher in Offenbach a.M. eine kleine Wagenfabrik ("Fuchs & Rexroth") betrieben hatte
02.04.1862 Gründung des Unternehmens durch den Sattlermeister Heinrich Fuchs (10.02.1820 - 15.02.1884)
1872 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
15.02.1884 Nach Ableben von Heinrich Fuchs Ãœbergang auf dessen Sohn, Carl Fuchs
1888 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1891 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1894 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1897 Der Bau von zwei neuen Werkshallen wird von der Stadt nur auf Widerruf genehmigt, weil diese die Waggonfabrik zum Umzug bewegen will.
nach 1897 Da eine Erweiterung in der Nähe des Hauptbahnhofs nicht möglich ist, erwirbt Fuchs auf der Gemarkung von Rohrbach, 4 km südlich von Heidelberg und unmittelbar am Staatsbahnhof Kirchheim gelegen, ein 140.000 qm großes Areal und beginnt dort mit der Errichtung einer neuen, modern ausgestatteten Fabrik.
1899 Beginn der Transferierung des Werks nach einem außerhalb der Stadt bei Rohrbach, Bahnstation Kirchheim, gelegenen Areal
22.07.1899 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Übernahme der seit 1862 bestehenden Firma H. Fuchs, um das Kapital für die Firmenverlegung an den Rand der Stadt zu beschaffen. Die Umwandlung erfolgt mit Hilfe der Rheinischen Kreditbank in Mannheim mit einem Grundkapital von 1.500.000 Mark (später: 2 Mio Mark)
31.10.1899 Eingetragen
21.01.1900 Baubeginn (?) von zwei Dampfpumpen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
21.11.1900 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1901 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1901 Das neue Sägewerk in Rohrbach wird in Betrieb genommen.
1901/1902 Die Fabrikation von Straßenbahnwagen wird aufgenommen. Zu den ersten Lieferungen zählen 1901/02 neun Trieb- und ebensoviele Beiwagen für die elektrische Straßenbahn Heidelberg - Wiesloch.
1902 Der Umzug nach Kirchheim ist abgeschlossen
1902 Die Verlegung des Werks nach Rohrbach ist abgeschlossen.
1902 Lieferung von 14 Triebwagen für den neu eröffneten elektrischen Betrieb der Heidelberger Straßenbahn (HSB)
01.01.1905 Wegen der Beschaffung 12 neuer Beiwagen für Mannheim überreicht am Jahresanfang sowohl Fuchs als auch die Straßen- und Eisenbahngesellschaft in Hamburg (später: Waggonfabrik Falkenried) Zeichnungen für neue Fahrzeuge. Dabei legt Falkenried eine Zeichnung der Beiwagen der Berliner Straßenbahn (F 55) und eine Zeichnung von Beiwagen, die nach Warschau geliefert wurden (N 56) vor. Die Waggonfabrik van der Zypen & Charlier aus Köln-Deutz gibt 4 Angebotszeichnungen ab. Schließlich bewerben sich auch noch die Firmen Orenstein & Koppel aus Köln-Deutz und die Waggonfabrik Rastatt. Es gibt dann noch 3 weitere Bewerber: die Maschinenfabrik Ausgsburg-Nürnberg (MAN), die Waggonfabrik Gotha und die Waggonfabrik Uerdingen (später DÜWAG). - Die Firma Fuchs erhält schließlich den Auftrag für die 12 neuen Anhänger.
1907 Es werden zwei Wagenkästen für die obere Teilstrecke der Heidelberger Bergbahn gebaut
1908/1909 Seit dem Geschäftsjahr 1908/09 werden Fuchs-Aktien an den Börsen von Mannheim und Frankfurt gehandelt.
1910 Das Werk erhält einen Meterspur-Gleisanschluß an die Straßenbahnstrecke Heidelberg - Kirchheim
1910 Mit dem Bau der Heidelberger Straßenbahnstrecke nach Kirchheim bekommt das Werk einen Gleisanschluß an das Netz der meterspurigen Bahnen im Rhein-Neckar-Raum.
20.10.1910 Genehmigung des Mannheimer Stadtrates zur Beschaffung zweier Beiwagen für die Feudenheimer Dampfbahn. Um Angebote werden die Waggonfabrik Fuchs, Rastatt, Lindner und Falkenried gebeten. Alle Firmen geben Angebote ab: Fuchs fügt die Zeichnung AMI 65 bei, bietet auch am billigsten an und erhält den Zuschlag. Inzwischen ist das Bürgermeisteramt damit einverstanden, anstelle von zwei gleich 4 neue Beiwagen zu beschaffen, wenn sie im Straßenbahnbetrieb weiter Verwendung finden können. In den Lieferungsbedingungen heißt es, daß die Wagen 8,5 m lang sein sollen bei einer Fahrgastraumlänge von 5,20 m und einer Plattformlänge von je 1,65 m. Die Wagenkastenbreite soll 1,90 m und die Höhe 3,32 m nicht überschreiten.
05.11.1910 Elf weitere Triebwagen der Mannheimer Straßenbahn werden mit geschlossenen Plattformen versehen, gleichzeitig mit einer Vergrößerung des Achsstandes von 2,00 auf 2,80 m. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wird der Firma Fuchs in Heidelberg ein Auftrag zum Umbau von 20 Motorwagen erteilt. Am 5. 11. 1910 stellt das Straßenbahnamt beim Bürgermeisteramt den Antrag, den Wagenumbau mit zunächst 20 Stück durch die Firma Fuchs zu gestatten.
1911 Die Firma umfaßt eine Fläche: 150.000 m2, mit Sägewerk, Trockenanlagen, Holzlagerplätze, Kraftzentrale von 1500 PS, moderne Schmiede, Eisenbearbeitungserkstätten ...
24.04.1912 Fuchs unterbreitet der Rhein-Hardt-Bahn ein Angebot über zwei zweiachsige Güterwagen (Zeichnung A III 171). Weiter offeriert werden zwei zweiachsige Post- und Gepäckwagen (Zeichnung A III 123).
04.05.1912 Genehmigungsantrag der Mannheimer Straßenbahn für die beiden Post- und Gepäckwagen nach den Fuchs'schen Zeichnungen vom 24. April.
30.05.1912 Die am 24.04. angebotenen vier Wagen (Güter-, Post- und Gepäckwagen) werden durch die Mannheimer Straßenbahn bestellt.
23.07.1912 Die RHB bestellt bei Fuchs, die den Zuschlag erhalten hat, statt der geplanten zehn Triebwagen nur 8 vierachsige Triebwagen (401 - 408) und 16 zweiachsige Beiwagen (701 - 716). Die 8 Triebwagen werden nach der Fuchs-Zeichnung A III 110 b bestellt. Die elektrische Ausrüstung liefert Siemens-Schuckert. Vereinbart wird, die insgesamt 18 Triebwagen wie folgt im Jahre 1913 auszuliefern: 8 Triebwagen im Februar, 5 Triebwagen im März und 5 Triebwagen im April. Wegen Arbeitsüberlastung muß Fuchs diese Termine jedoch um einige Monate verschieben.
1913 Die Lieferung von U-Bahn-Wagen für Berlin beginnt.
1913 Fuchs liefert die komplette Erstausstattung für die Rhein-Haardtbahn, bestehend aus 18 vierachsigen Triebwagen und 16 zweiachsigen Beiwagen.
07.04.1913 Die Bestellung durch die Mannheimer Straßenbahn wird erweitert: Es sollen nicht nur 2, sondern nun 3 gedeckte Güterwagen beschafft werden.
1915 Der Konstrukteur Georg Mechtersheimer kommt zu Fuchs
1915 Die elektrischen Fahrzeuge für den auf einer Teilstrecke aufgenommenen elektrischen Betrieb der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft AG (OEG), 18 Trieb- und 27 Beiwagen, werden gebaut.
06.07.1915 Fuchs bietet der Rhein-Haardt-Bahn zwei weitere zweiachsige gedeckte Güterwagen nach der Zeichnung A III 117 an. - Löwit antwortet am 20. 7. 1915, daß kein Interesse bestehe.
20.04.1917 Wegen des Intersses an sechs offenen Güterwagen seitens der Mannheimer Straßenbahn wendet sich Fuchs mit Zeichnung A IV 88 an das Straßenbahnamt und bietet Güterwagen an. Der Preis soll Fuchs 4.430,00 GM betragen. Fuchs erhält den Auftrag (Auslieferung siehe Jahr 1919).
Dez. 1917 Die Mannheimer Straßenbahn nimmt Gespräche mit Fuchs zur Lieferung von Fuhrwerks-Transportwagen auf. Fuchs ist wegen der Schwierigkeiten mit der Materialzuweisung jedoch nicht in der Lage, ein einzelnes Muster zu bauen, macht aber ein Angebot für 5 Fahrgestelle nach der Zeichnung A III 179 zum Stückpreis von 1.445,00 GM, also wesentlich günstiger wie die Rollschemel der Düsseldorfer "Straßenbahn-Güterzug-Studien-Gesellschaft" (Angebot vom November 1917).
1918 Fuchs liefert einen sechsachsigen Hofsalonwagen für Baden.
11.01.1918 Unterzeichnung eines Kaufvertrags zwischen Fuchs und dem Straßenbahnamt Mannheim über die Lieferung von Fuhrwerks-Transportwagen. Diese wird vom Stadtrat am 07.02.1918 sanktioniert.
1919/1920 Seit dem Geschäftsjahr 1919/20 werden die Aktien auch an der Berliner Börse gehandelt.
1919 Verhandlungen der Mannheimer Straßenbahn mit Fuchs wegen der Beschaffung vierachsiger Beiwagen. Der Hersteller überreicht außerdem eine Zeichnung A III 147 über die an die BASF gelieferten Akkumulatoren-Triebwagen. Die Beiwagen sollen nach den selben Abmessungen hergestellt werden. Dazu gilt die Zeichnung A III 184.
30.08.1919 Die Mannheimer Straßenbahn teilt mit, daß man wegen der wieder erhöhten Preise einen Beiwagen-Eigenbau beabsichtige.
1920 Fuchs erhält eine Lieferquote für die Reichsbahn von 3,39%
1921 Fuchs ist Gründungsmitglied der "Eisenbahn-Liefergemeinschaft" (Eislieg), der Werke in Dessau, Düsseldorf, Heidelberg, Halle, Siegen, Uerdingen, Görlitz und später auch Hagen angehören.
1921 Die Waggonfabrik wird Mitglied der "Eisenbahnwagen Liefergemeinschaft G.m.b.H." (EISLIEG) in Düsseldorf, zusammen mit den Waggonbau-Unternehmen "Dessauer Waggonfabrik AG", "Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vorm. Carl Weyer & Co.", "Siegener Eisenbahnbedarf AG", "Waggon-Fabrik A.G. Uerdingen" und "Wegmann & Co.", Kassel.
1923 Das Kapital wird erhöht bis 1923 auf M 166.000.000,00
1924 Fuchs zeigt auf der Eisenbahntechnischen Ausstellung in Seddin einen vierachsigen Schnellzugwagen 1./2.Klasse der DRG ("Hecht") und einen zweiachsigen "Obst- und Gemüse-Frischhaltungswagen", dessen Gasfüllung die Ladung wochenlang frischhalten kann.
1924 Fuchs erhält den Auftrag zum Umbau von vier bayrischen Dampftriebwagen in elektrische Triebwagen (ET 85 01 bis 04)
18.12.1924 Lt. Hauptversammlung vom 18. Dezember 1924 Umstellung des Kapitals auf RM 4.060.000,00
1925/1926 Die Staatsbahnaufträge, die früher etwa 90% sämtlicher Aufträge ausmachten, bleiben völlig aus. Daher können in den Jahren 1925 und 1926 keine Reisezugwagen an die Reichsbahn geliefert werden. Fuchs kann sich nur durch Hereinnahme von Aufträgen für Privat- und Straßenbahnwagen über Wasser halten.
24.02.1925 Fuchs bekommt von der Mannheimer Straßenbahn den Auftrag für den Umbau 15 weiterer Triebwagen, der so wie bei den Triebwagen 171 und 190 durchgeführt werden soll.
1926 Es gelingt, ein hypothekarisch gedecktes Darlehen zu beschaffen.
1926 Mit dem aufgenommenen Darlehen wird die Abteilung "Motorlastzugbau" gegründet. Zum Herstellungsprogramm gehören Zugmaschinen von 50 und 100 PS Leistung sowie Aufleger.
1926 Fuchs erhält eine Quote von 3,39 % am Waggonbau für die Reichsbahn zugewiesen.
21.12.1926 Lt. Hauptversammlung vom 21. Dezember 1926 Herabsetzung des Kapitals von RM 4.060.000,00 auf Reichsmark 1.520.000,00
1927 Schöndorff, Düsseldorf, gibt seine Mehrheitsbeteiligung an Zypen & Charlier, Köln ab (um 1927, bei Gründung der "Westwaggon")
1927 Nach dem erfolgreichen Umbau von bayrischen Dampftriebwagen in elektrische werden 32 Neubau-Fahrzeuge in Auftrag gegeben und als ET 85 05 bis 36, 1927 geliefert.
1927 17 zweiachsige Triebwagen der Mannheimer Straßenbahn werden einer gründlichen Instandsetzung unterzogen.
1928 Fuchs liefert die Fahrzeuge für die neu elektrifizierte Strecke Mannheim - Heidelberg der OEG und liefert hierfür 21 Triebwagen, 21 Steuerwagen und zwei Gütertriebwagen.
1929 Fuchs muß Konkurs anmelden. Durch Eingreifen der Düsseldorfer Waggonfabrik Gebr. Schöndorff AG und infolge der Bemühungen von Oberbürgermeister Dr. Neinhaus gelingt eine Sanierung mit Hilfe eines Kredits der Stadt Heidelberg in Höhe von 500.000 Reichsmark.
1929 Auftrag über Fahrgestelle für die Mannheimer Straßenbahn
02.01.1929 Fuchs meldet Vergleich an, da die Verluste immer höher wurden und der erhoffte Erfolg des Lastzugbaus ausblieb. - Zunächst hofft man, das Vergleichsverfahren ohne größere Verluste für die Gläubiger abwickeln zu können, jedoch vergrößern sich die Schulden infolge der fast völligen Stillegung des Betriebes und der Nichtgewährung eines fest zugesagten Kredites.
04.1929 Ein Konkurs scheint unvermeidlich zu sein, und die Belegschaft wird bis auf wenige Notstandsarbeiter entlassen. - Unter Verlust der unternehmerischen Selbständigkeit für Fuchs gelingt die Sanierung durch das Engagement der Waggonfabrik Gebr. Schöndorff in Düsseldorf. Durch das Eingreifen Schöndorffs wird insbesondere die Verständigung mit den Gläubigern in einem Vergleichsverfahren, die Übernahme von neuen Aktien durch ein Bankenkonsortium und die Regelung einer Hypothek mit der Bayrischen Vereinsbank in München ermöglicht. Nach der Sanierung und Kapitalerhöhung kann Fuchs seine Schulden bezahlen, mit Ausnahme einer Hypothek.
06.05.1929 Lt. Hauptversammlung vom 6. Mai 1929 nochmalige Kapitalherabsetzung um RM 1.343.000,00 und nachfolgende Wiedererhöhung auf RM 2.000.000,00 durch Ausgabe von 1823 Akt. zu RM 1.000,00, angeboten auf je nom. RM 2.000,00 zusammengelegte alte Aktien nom. RM 3.000,00 neue Aktien zu 110 %. Lt. gleicher Hauptversammlung Umwandlung der bisherigen Vorzugsaktien A und B in Stammaktien. Das Grundkapital beträgt danach jetzt RM 2.000.000,00.
07.1929 Die Deutsche Reichsbahn erteilt einen Auftrag für 2.-Klasse-Wagen im Wert von RM 3.000.000
1930 Aktienmajorität geht von einem Düsseldorfer Bankenkonsortium an die "Vereinigung Westdeutscher Waggonfabriken" (Westwaggon), Köln, über. Damit endet das Schöndorffsche Engagement bei Fuchs.
1931/1932 Im Geschäftsjahr 1931/32 beträgt der Betriebsverlust RM 136.000.
08.1931 Wegen der schlechten Auftragslage muß der Betrieb eingestellt werden, und die Mehrzahl der Arbeiter wird entlassen
1932/1933 Im Geschäftsjahr 1932/33 wird ein Gewinn von RM 18.000 erwirtschaftet
1932 Fuchs fertigt im Auftrag der Reichsbahn mehrere Fahrzeugentwürfe an. Für zwei sechsachsige Wechselstrom-Gütertriebwagen, für zwei Fahrleitungsuntersuchungswagen und für einen vierachsigen Wechselstrom-Triebwagen, der für die Wiesentalbahn bestimmt ist. Trotz der erheblichen konstruktiven Vorarbeit werden keine Aufträge zum Bau erteilt. Als Ausgleich hierfür wird ein Auftrag über 15 Pw4i auf 25 Wagen aufgestockt.
1933/1934 Im Geschäftsjahr 1933/34 wird ein Gewinn von RM 23.748 erwirtschaftet
1933 Die Deutsche Reichsbahn erteilt den Auftrag von Wagen für den Ruhr-Schnellverkehr (zwei Stück C4i-33d, vier Stück C4i-33e und je drei Stück C4i-33f und -33g) mit einer großen Anzahl von Einstiegstüren, mit Wagenkästen in Schweißkonstruktion.
1934/1935 Der Verlust im Geschäftsjahr 1934/35 beträgt RM 63.140
1935 Fuchs erhält den Auftrag über zwei elektrische Ausichtstriebwagen (ET 91, später: 491)
1935 Der Bau von Straßenfahrzeugen, Radladern ("Autoschaufler") wird aufgenommen.
1935 Auslieferung von zwei elektrische Aussichts-Tw für 16 2/3 Hz, je einer für Schlesien und Bayern unter den Betriebsnummern 1998 und 1999 (ET 91 01 und ET 91 02). Sie werden bald mit dem Namen "Gläserne Züge" bedacht. - Ein Auftrag von Stromrichter-Triebwagen für die Höllentalbahn-Tw von 1933 wird 1934 zurückgestellt und später storniert.
1936 Auftrag von 35 Kesselwagen, 10 Selbstentladern und nochmals 30 Kesselwagen
1937 Es werden 46 Wagenkästen für Schnellzugwagen 3.Klasse, 261 Rungenwagen und 45 Kesselwagen bestellt. Die IG Farben in Ludwigshafen bestellt 10 Fahrgestelle für Kesselwagen, zehn zweiachsige Selbstentlader und einen Dieseltriebwagenzug. Weiter Aufträge betreffen drei Straßenbahn-Triebwagen für Gera, 9700 Transportkästen und 193 Lastwagenaufbauten.
1939-1945 Das Werk hat den Krieg ohne schwerwiegende Schäden überstanden.
1939 Auslieferung von zwei vierachsigen Triebwagen für die Rhein-Haardtbahn mit hölzernen Wagenkästen aus Ersparnisgründen
1940 Die Dillinger Hüttenwerke werden die Besitzer
1941 Lieferung eines meterspurigen Dieseltriebwagens mit elektrischer Kraftübertragung an die Plettenberger Straßenbahn.
21.02.1941 Fuchs wird der Auftrag zur Instandsetzung der Güterwagen 3, 4 und 5 der Rhein-Haardt-Bahn (RHB) erteilt. Die RHB bittet Steinfurt aus Königsberg um Unterlagen und ein verbindliches Preisangebot über vierachsige Güterwagen.
1943 Fuchs stellt als leicht veränderten Nachbau einen meterspurigen Gleichstrom-Triebgüterwagen für die OEG fertig.
1943 Die Fertigung der zweiachsigen "Kriegsstraßenbahnwagen" (KSW) beginnt. Fuchs baut die Triebwagen nach einem von der Waggonfabrik Uerdinger entwickelten Prototypen, die Beiwagen werden von Uerdingen hergestellt. Bis zum Kriegsende werden rund 100 KSW-Triebwagen (ausnahmslos normalspurig) fertiggestellt.
10.05.1945 bis 31.05.1945 Beginn der Instandsetzung von Waggons.
1946 Die "Kriegsstraßenbahnwagen"-Fertigung wird wieder aufgenommen.
Sommer 1946 Weil bekannt ist, daß Fuchs noch über Material für weitere (normalspurige) 100 KSW-Wagen (50 wurden während des Krieges gebaut) verfügt, sichert sich das Straßenbahnamt Mannheim eine Option auf 10 Triebwagen. Sie können aber nicht hergestellt werden, weil die amerikanische Militärregierung die Neufertigung von Straßenbahnfahrzeugen verbietet und weil keine meterspurigen Achsen zu beschaffen sind.
1948 Das Unternehmen zählt 1500 Beschäftigte.
1948 Auslieferung des ersten Neubau-Güterwagens nach dem Krieg
09.1948 Der erste Neubau-Güterwagen nach dem Krieg wird abgeliefert.
1950 Fuchs-Konstrukteur Mechtersheimer geht im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand
1950 Bau von Schlafwagen WLB4ü-50 für die DSG und das US Transportation Corps
1950 Die Fertigung von Kriegsstraßenbahnwagen läuft aus.
1952 Fuchs entwickelt zusammen mit der Maschinenfabrik Esslingen, der Waggonfabrik J. Rathgeber, dem BZA München und Brown Boveri für die Deutsche Bundesbahn den Wechselstrom-Triebwagen ET 56.
1953 Fuchs versucht, mit dem Bau von Baggern ein neues Standbein zu erhalten
1953 Baubeginn von Baggern
1954 Fuchs baut 50 einachsige Gepäckanhänger (VB 141.2) für die Schienenbusse VT 95 der Deutschen Bundesbahn.
1954 Deutschen Industrie-Messe Hannover zeigt Fuchs Universal-Raupenbagger mit 0,3 und 0,6 m3 Löffelvolumen und 28 bzw. 54 PS Antriebsleistung.
1957 Ende der Firma: Die Dillinger Hütte verkauft die Fabrik an die "International Harvester Company". In drei Wellen - erst Junggesellen, dann kinderlos Verheiratete und zum Schluß Verheiratete mit Kindern - werden die Arbeitnehmer entlassen.
1983 Von der "International Harvester Company" geht die Fabrik auf die Firma "Dresser Europe S.A." über.
Ende 1989 Die "Dresser Europe S.A." veräußert Fuchs an den japanischen Baumaschinenkonzern Furukawa.
1990 Umbau eines historischen Fuchs-Fahrzeugs der OEG (Baujahr 1928) als Salonwagen für Sonderfahrten.
1995 Die Baumaschinenproduktion von Furukawa wird eingestellt.
Ende 2000 Verabschiedung eines Bebauungsplans für das ehemalige Fuchs-/Furukawa-Gelände. Er sieht eine gemischte Nutzung des Fabrikareals für Gewerbe und Wohnen vor.
09.2001 Die Räumung des Geländes beginnt. Ein Teil der historischen Fassaden bleibt erhalten.
21.09.2001 Der Abriß der Fabrikanlagen beginnt. Auf dem rund 100.000 qm großen Areal sollen 300 Wohnungen, 100 Reihenhäuser und mit als 11.000 qm Gewerbefläche entstehen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisenbahnwagen 1862 Gründung (seit 1844 als "Schäfer") 1956 Ende 1862: bereits eine Wagenfabrik; 1956: letzte MVG-Wagen




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine XII. 1908 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1872 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1888 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1891 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 1900 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 1900 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 11.1900 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1862 30        
1899 630        
1911 1300       http://www.ef-heidelberg.de gibt einen "Vorkriegsstand von 2400 Mann" an
05.1929 120 66 54    
31.08.1929 547 484 63    
1934 324        
08.1936 661 576 85    
1948 1500        




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Heinrich Fuchs, Heidelberg; Hermann Schatz, Ing. (Dipl. d. ETH. Zürich), Heidelberg. Aufsichtsrat: Korvettenkapitän Kurt Böcking, Abentheuer, Vorsitzer; Dir. Otto Poensgen (Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke), Dillingen (Saar), 1. stellv. Vorsitzer; Dr. jur Ferdinand Rothe, Köln, 2. stellv. Vorsitzer; Dir. Heinrich Klöckers (Deutsche Bank), Mannheim; Oberbürgermeister Dr. Karl Neinhaus, Heidelberg; Botschafter a. D. Dr. Carl von Schubert, Grünhaus; Hüttendirektor Emil Schubert (Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke), Dillingen (Saar). Abschlußprüfer für 1942/43: Bürklin, Wirtschaftsprüfer. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Aktie l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Grundkapital: nom. RM 2.000.000,00 Stammaktien in 1823 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-1823) und 1770 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-1770). Großaktionär: Akt.-Ges. der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen-Saar (98 %).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2463]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Eisenbahnwagen und sonstigen Fahrzeugen jeder Art und deren Einzelteilen sowie von Erzeugnissen verwandter und benachbarter Fachgebiete und solchen Industrieerzeugnissen, die mit den jeweils vorhandenen Einrichtungen hergestellt werden können; ferner der Erwerb und Betrieb von Unternehmungen, Handelsgeschäften und Anlagen, die mit diesem Zweck zusammenhängen. Erzeugnisse: Eisenbahnwagen jeder Art, wie Personen- und Straßenbahnwagen, Salonwagen, Güterwagen, Spezialwagen für Großindustrie, wie Kessel-, Topf- und Kühlwagen, Bier- und Weintransportwagen, Wagen mit hoher Tragfähigkeit für Spezialtransporte, Umbau und Reparaturen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2463]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: Die Fabrik besitzt neben umfangreichen Holz- u. Eisenbahnbearbeitungswerkstätten eine große Schmiede nebst Preßwerk, die sie in die Lage versetzen, sämtliche Beschlagteile im eigenen Werk herzustellen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2463]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen: 1. Viktoria-Hausgrundstücks-Verwaltung G. m b. H., Berlin. 2. Vereinigte gemeinnütz. Baugenossenschaft "Neu-Heidelberg" e. G. m. b. H., Heidelberg.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2463]