Badische Anilin- und Sodafabriken

Allgemeines

FirmennameBadische Anilin- und Sodafabriken
OrtssitzLudwigshafen (Rhein)
StraßeCarl-Bosch-Str. 38
Postleitzahl67063
Art des Unternehmenschemische Fabriken
AnmerkungenSpäter: Firmenname: "BASF Aktiengesellschaft" (s. dort auch Datensätze mit aktuellen Kontakten). Frau Schwab (Gebäude C 100) ist für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. 2003/04: dreizehnt-größtes deutsches Unternehmen
Quellenangaben[Im Reiche der Chemie] Telefonat mit Info August 2003 [Wikipedia (2005)]
Hinweise[100 Jahre chemische Industrie im Rhein-Neckar-Dreieck (1999) 56]: Werksansicht 1870




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
17.07.1821 Geburt von Friedrich Engelhorn im Haus "Zur Stadt Augsburg" am Strohmarkt in Mannheim als drittes Kind (weitere vier Brüder und zwei Schwestern) des Gastwirts, Brauers und Essigfabrikanten Johann Conrad Engelhorn (1793-1880) und seiner Frau Marie Christine (geb. Schaeffer). - Das Geburtshaus hatte sein aus Hockenheim stammender Großvater Conrad Engelhorn (1769-1827) am 19.11.1788 für 19.000 Gulden erworben
1856 Der junge William H. Perkin findet in London beim Experimentieren mit Steinkohleteer und dem Versuch, aus Anilin das wohltätige Chinin herzustellen, den ersten künstlichen Teerfarbstoff "Mauvein".
1861 Friedrich Engelhorn beginnt die Produktion von Fuchsin, einem roten Farbstoff, und Anilin, dem aus Steinkohleteer gewonnenen Ausgangsstoff.
1865 Friedrich Engelhorn wird leitender Direktor der BASF
1865 S. Ladenburg wird Vorsitzender des Verwaltungsrats der BASF
1865 A. Clemm wird Mitbegründer der BASF
06.04.1865 Engelhorn sieht sich nach der gescheiterten Fusion mit dem "Verein Chemischer Fabriken" veranlaßt, das Unternehmen auf eine breitere finanzielle Basis zu stellen. Mit Hilfe des befreundeten Bankiers Seligmann Ladenburg wird die BASF durch Umfirmierung aus "Sonntag, Engelhorn & Clemm" als Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1,5 Millionen Gulden gegründet.
06.04.1865 Gründung der Aktiengesellschaft Badische Anilin- & Sodafabrik
06.04.1865 S. Ladenburg beteiligt sich an der Gründung der BASF, indem er besonders für die Bereitstellung der finanziellen Mittel Sorge trägt
12.04.1865 Das von Engelhorn bei der Mannheimer Stadtverwaltung eingereichte Gesuch um Erwerbung eines im Gewann Rosengarten (am linken oberen Neckarufer) gelegenen Grundstückes von 144.000 qm wird zwar vom Gemeinderat dem Bürgerausschuß zur Annahme empfohlen. An heftiger Debatte aber, in der vor allem der festgesetzte Grundstückspreis als zu niedrig beanstandet wird, wird Engelhorns Gesuch mit 68 : 42 abgelehnt
vor dem 12.04.1865 Der Verein Chemischer Fabriken will den Gründstückserwerb der BASF vereiteln und gibt vor, dieses Grundstück für einen um mehrere Tausend Gulden höheren Preis erwerben zu wollen. Zu einer vom Gemeinderat später anberaumten öffentlichen Versteigerung des fraglichen Geländes erscheint jedoch kein Kaufliebhaber, und der Verein Chemischer Fabriken erklärt, daß er auf sein bedingt gegebenes Gebot verzichte. Der Bürgerausschuß lehnt am 12. April mit 68 gegen 42 Stimmen den Verkauf von 40 Morgen in den Neuwiesen an die "Badische Anilin- und Sodafabrik" ab.
12.04.1865 Die BASF kauft noch am Tage der Ablehnung des Mannheimer Gesuchs das benötigte Gelände zu wesentlich günstigeren Bedingungen in Ludwigshafen in der Nähe der ehemaligen Hemshöfe
01.07.1865 bis 31.12.1865 Nach Erteilung der Konzession zur Errichtung einer Fabrik zur Herstellung von Schwefel- und Salpetersäure, von Sulfat, von rohem und gereinigtem Soda sowie Chlorkalk (10.5.1865): Verlegung auf die Mannheim gegenüberliegende Rheinseite in Ludwigshafen
1866 Der erste Werksarzt wird eingestellt
1866 Im äußersten Südwesten an das Werk angrenzend entstehen vier Häuser mit Wohnungen und Schlafstätten für Arbeiter.
28.06.1866 Die pfälzische Regierung gibt auch die Genehmigung zur Errichtung einer Gasanstalt und einer Fabrik zur Herstellung von Anilin und Anilinfarben
1867 Ein weiteres Fusionsangebot der BASF an den "Verein Chemischer Fabriken" wird von dieser wieder abgelehnt
1867 Verleihung einer goldenen Medaille in Paris
11.07.1867 Die Anilinproduktion in Ludwigshafen (bisher in Mannheim) läuft an
1868 Der Chemiker Heinrich Caro tritt bei der BASF ein und ist dort bis 1889 tätig
1868 Caro wird Leiter der wissenschaftlichen Forschung der BASF
1868 Heinrich Caro gelingt in Zusammenarbeit mit den Berliner Professoren Carl Graebe und Carl Liebermann die erste Synthese eines natürlichen Farbstoffs: Alizarin, der rote Farbstoff der Krappwurzel. Er wird hauptsächlich in der Baumwollfärberei eingesetzt und wird zum ersten weltweiten Verkaufserfolg der BASF. - Weitere neue Farbstoffe wie Eosin, Echtrot und Auramin folgen.
1869 Clemm wird Vertreter von Engelhorn (leitender Direktor)
nach 1868 In Gemeinschaft mit H. Caro wird bald nach der Darstellung des Alizarins (1868) das fabrikatorisch allein anwendbare Darstellungsverfahren des Alizarins, Anthräpurpurins und Flavopurpurins aus den Sulfosäuren des Anthrachinons ausgearbeitet.
01.10.1869 Brunck tritt zusammen mit Glaser in die BASF ein
01.10.1869 Glaser tritt zusammen mit seinem Freund und Landsmann Brunck in die BASF ein
1870 Herstellung des Alizarins, eine große Erfindung auf dem Farbstoffgebiet
1871 Verleihung einer goldenen Medaille in Ulm
1872 Es beginnt Bau der großen "Hemshof-Kolonie" mit insgesamt über 400 Wohnungen, in denen Werksangehörige zu günstigen Bedingungen wohnen können. Jedes der Koloniehäuser ist freistehend, von Gärten umgeben und in vier separate Wohnungen geteilt. Die Häuser für Arbeiter sind anderthalbstöckig: Jede Wohnung hat zwei Stuben, eine Kammer, Küche, zwei Kellerräume und Garten. Die Häuser für Aufseher und Meister sind zweieinhalbstöckig: Jede Wohnung hat drei Stuben, zwei Kammern, Küche, Kellerraum und Garten.
1872 Verleihung einer großen goldenen Medaille in Moskau
01.01.1873 Fusion mit der Farbenhandlung Rudolf Knosp, Stuttgart
01.01.1873 Fusion mit der Farbenhandlung Heinrich Siegle, Stuttgart
1873 Ende der Amtszeit von S. Ladenburg als Vorsitzender des Verwaltungsrats der BASF
1873 Es wird erstmals ein Logo entwickelt. Links in dem Doppelwappen ist das springende Pferd Stuttgarts; es symbolisiert den Zusammenschluß der BASF mit den beiden Stuttgarter Firmen Knosp und Siegle
1873 Das erste Firmenzeichen wird eingeführt. Es besteht aus zwei nebeneinander stehenden Wappen: links mit springendem Pferd und rechts mit einem stehenden bayerischen Löwen, der ein Wappenschild mit einem Anker hält
1873 Die BASF ist seither in den USA (New York) präsent
1874 Karl Ladenburg gehört ab 1874 dem Aufsichtsrat der BASF an
1874 Die Firma bringt neue Farbstoffe auf den Markt, welche durch ihre außerordentliche Schönheit alsbald das größte Aufsehen erregten: die Resorcinfarbstoffe, Eosin A, S und BN, das Tetrabromfluorescein, sein Äthyläther und das Bromnitrofluorescein.
1875 Im Zuge des Zusammenschlusses mit Knosp und mit Siegle wird das Aktienkapital auf 16,5 Millionen Mark erhöht
1875 Das Alizarinorange, Betanitroalizarin, wird erstmals fabrikmäßig bereitet.
1876 Es gelingt Heinrich Caro, einen rein blau färbenden Farbstoff für Baumwolle synthetisch herzustellen: das Methylenblau
1876 Erstmals wird das synthetische Purpurin hergestellt.
1877 Die BASF erhält für Methylenblau das erste Deutsche Reichspatent für einen Teerfarbstoff.
1877 Das von H. Caro entdeckte Methylenblau, einer der wertvollsten Farbstoffe, wird erstmals in den Handel gebracht.
1877 Erstmalige Herstellung des Säurefuchsins nebst seinen Verwandten, den Säureviolets.
1878 Errichtung einer BASF-Produktionsstätte in Neuville bei Lyon
1878 Errichtung einer BASF-Niederlasssung in Neuville-sur-Saône in Frankreich
1878 Im Echtrot steht dem Färber ein wertvoller Azofarbstoff dem Färber zur Verfügung.
1878 Es gelingt H. Brunck, die von Prudhomme beobachtete Reaktion der Bildung des Alizarinblaus zu einem fabrikatorisch anwendbaren Verfahren auszugestalten.
1879 Errichtung einer BASF-Produktionsstätte in Butirki bei Moskau
1879 Im Naphtolgelb S wird eine ungemein wichtige Errungenschaft dem Patentbesitz der Firma hinzugefügt.
1879 Das Lichtgrün S, eines der ersten Säuregrüne, wird in den Handel gebracht.
1880 Adolf von Baeyer, Chemiker in Straßburg, gelingt im Labor die Synthese des zu dieser Zeit bedeutendsten Naturfarbstoffes Indigo. Die BASF erwirbt zusammen mit den Farbwerken Hoechst die Rechte zur Verwertung des Indigo-Patentes und steigt damit in den Wettlauf um die großtechnische Synthese des Naturfarbstoffes ein. Das Unternehmen bringt auch mit der Orthonitrophenylpropiolsäure ein zur Erzeugung von Indigo auf der Faser geeignetes Produkt in den Handel, dessen Anwendung indessen in Folge seines hohen Preises eine beschränkte bleibt.
1880 Verleihung eine ersten Preises in Sydney
1881 Errichtung des Wasserturms (Er steht noch nach 2000 und ist dann das älteste Gebäude des Werkes)
1881 H. Brunck arbeitet eine Methode zur Löslichmachung des Alizarinblaus durch dessen Behandlung mit Bisulfiten aus; das Produkt dieses Verfahrens, Alizarinblau S, gelangt seit 1881 in stets wachsenden Mengen in den Handel.
1881 Verleihung eine ersten Preises und einer goldenen Medaille in Melbourne
1882 Clemm scheidet aus der BASF aus
1882 Das Unternehmen hat die Nummer 1 im neugeschaffenen Ludwigshafener Fernsprechnetz
1882 Im Blauschwarz B wird der erste der später so zahlreichen schwarzen Azofarbstoffe hergestellt.
1883 Ende der Amtszeit Engelhorns leitender Direktor der BASF
1883 Carl Clemm scheidet als Leiter des anorganischen Betriebs aus der BASF aus
1883 Eugen Sapper (1858-1912) wird Chemiker bis 1887 (und erneut 1890 - 1912)
1883-1885 In rascher Reihenfolge entstehen die neuen Triphenylmethanfarbstoffe, deren auf Verwendung von Phosgen begründete Darstellungsweise von A. Kern in Gemeinschaft mit H. Caro ausgearbeitet wurde.
1883 Die Triphenylmethanfarbstoffe Krystallviolett, Aethylviolet sowie Victoriablau B und 4R werden seitdem hergestellt
1883 Verleihung eines Ehrendiploms in Amsterdam
1884 Brunck wird zum leitenden technischen Direktor der BASF ernannt
1884 Nach Studium in Zürich tritt Rene Bohn in die BASF ein.
1884 Es wird die erste Betriebskrankenkasse gegründet. Ihre Leistungen gehen weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus.
1884 Die Triphenylmethanfarbstoffe Nachtblau und Auramin werden seitdem hergestellt
1884 Verleihung einer goldenen Medaille in Calcutta
01.10.1884 Glaser wird Direktor der BASF
1885 Clemm wird Mitglied des Aufsichtsrats der BASF
1885 Einrichtung einer eigenen Fernsprechzentrale
1885 Das Säureviolet TB von C. L. Müller, das von J. H. Ziegler erfundene Tartrazin, sowie das Alizarinmarron werden in den Handel gebracht.
1885 Verleihung eines Ehrendiploms in Antwerpen
1885 Verleihung einer goldenen Medaille in London
1885 Verleihung der goldenen Medaille der Society of Arts in London
1886 Der Triphenylmethanfarbstoff Alkaliviolet wird seitdem hergestellt
1886 Das Acetinblau (C. Schraube), Galloflavin (E. Bohn), Anthracenbraun und Naphtylenroth (A. Römer) werden in den Handel gebracht.
1887 Inbetriebnahme eines kleinen 3-kW-Generators, der zwei Lichtbogenlampen am Rheinkai und im Kohlenlager speist.
1887 Die Produktion eines neuen schwarzen Azofarbstoffs, des Violettschwarz', wird aufgenommen; es wird ferner im fast vergessenen Naphtazarin von Roussin ein werthvoller Farbstoff erkannt, welcher jetzt als Alizarinschwarz in den Handel kommt.
1887 Die von Bohn dargestellte Bisulfitverbindung des Alizarinschwarzes wird als Alizarinschwarz S in die Technik eingeführt.
1887 Fritz Raschig beginnt als Chemiker bei der BASF. Er arbeitet an der Synthese von Benzoesäure, Karbolsäure (Phenol) und Pikrinsäure
1888 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1888 Rudolf Knietsch (1854-1906, Chemiker bei der BASF von 1884 bis 1906) entwickelt ein wirtschaftliches, alternatives Verfahren für die Herstellung der Anthrachinonsulfonsäure, der Grundsubstanz der Alizarinfarbstoffe. Sie besteht aus drei Benzolringen, an die 2x ein O-Atom bzw. 1x ein HSO3 angegliedert sind. - Die wichtigsten Anbieter von rauchender Schwefelsäure ("Oleum"), die zur Herstellung von Herstellung der Anthrachinonsulfonsäure dient,sind böhmische "Vitriolbrennereien", die den steigenden Bedarf nicht mehr decken können; Oleum wird knapp und teuer. Sein Schwefelsäure-Kontaktverfahren macht die BASF zum weltweit größten Schwefelsäurehersteller der damaligen Zeit. Zugleich ist der Weg zum neuen Gebiet der katalytischen Verfahren eröffnet.
1888 Rudolf Knietsch gelingt die Verflüssigung des gasförmigen Elements Chlor. Sie war bislang an der außergewöhnlichen Aggressivität dieses Stoffes gescheitert. Nun kann Chlor, ein wichtiger Grundstoff in der chemischen Industrie, in flüssiger Form gelagert, transportiert und verarbeitet werden.
1888 Neben dem Hauptverwaltungsgebäude wird ein zentrales Gebäude für die Forschung errichtet. Es erhält den Namen "Hauptlaboratorium der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik". Gleichzeitig entsteht ein analytisches Untersuchungslaboratorium und ein Technikum für Versuche in kleintechnischem Maßstab. Auch ein eigenes Patentlaboratorium wird im Hauptlabor eingerichtet, das von Heinrich Caro geleitet wird und in- und ausländische Patentfragen bearbeitet.
1888 Seit 1877 werden insgesamt 60 aus eigener Forschung hervorgegangene Patente in Deutschland angemeldet.
1888 Der Entdeckung der basischen Phtaleinfarbstoffe, deren erster das von Ceresole hergestellte Rhodamin B ist, folgt das von Gnehm hergestellte Rhodamin S.
1888 Das durch seine Schönheit ausgezeichnete Nilblau wird erstmals von Th. Reissig hergestellt; ferner das Azocarmin von C. Schraube, das Baumwollgelb G von C. L. Müller, endlich Carbazolgelb, Alizaringrün, Alizarinblaugrün und Alizarinindigblau von R. Bohn.
1888 Verleihung einer goldenen Medaille in Melbourne
12.11.1888 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1889 Caro ist bis 1889 Leiter der wissenschaftlichen Forschung der BASF. Alizarin, Methylenblau, Echtrot, Auramin und andere wertvolle Farbstoffe sind Früchte seines Schaffens
1889 Verlegung des Stuttgarter Büros nach Ludwigshafen wegen der nachteiligen großen Entfernung der Verkaufsabteilung von den Produktionsstätten
1889 Es gelingt, ein schon von P. Philipps (Bristol) im Jahre 1821 angeregtes und erstmals von Cl. Winkler praktisch angewandtes Verfahren, rauchende Schwefelsäure aus Schwefeldioxid und Luftsauerstoff herzustellen, außerordentlich zu vervollkommnen
1889 R. Bohn entdeckt das Alizaringelb A, M. V. Nencki das Alizaringelb C und C. L. Müller das Salmrot
1890 Caro wird Mitglied des Aufsichtsrats der BASF
1890 Mit dem Ausscheiden Caros wird ein Patentbüro eingerichtet, die spätere Patentabteilung. In einem entsprechenden Rundschreiben der Direktion heißt es: "Von heute an wird die Besorgung von Patentangelegenheiten von Herrn Dr. Glaser unter Unterstützung des Herrn Anwalt Hecht auf dem Patentbureau erledigt werden." Aufgabe der Patentabteilung ist die Formulierung, Einreichung und Verteidigung der Patentanmeldungen, die Behandlung der Warenzeichen sowie die Bearbeitung von Patentstreitigkeiten mit Wettbewerbern.
1890 R. Bohn entdeckt das Azurin
1890 Fritz Raschig, Betriebsleiter bei der BASF für die Synthesebereiche von Benzoesäure, Karbolsäure (Phenol) und Pikrinsäure, überwirft sich mit seinem Vorgesetzten, Rudolf Knietsch, und scheidet aus dem Unternehmen aus.
1891 Einrichtung einer zentralen "Technischen Färberei", des Vorläufers der späteren Anwendungstechnik der BASF (AWETA).
1891 Eugen Sapper (1858-1912), Chemiker bei der BASF 1883-1887 und 1890-1912, entdeckt das katalytische Phthalsäureverfahren. Damit kann Phthalsäure (ein Benzolring mit zwei Carboxygruppen; eine Dicarbonsäure), die für die Herstellung zahlreicher Farbstoffe benötigt wird, einfacher und wirtschaftlicher als bisher hergestellt werden. Durch ein zerbrochenes Thermometer bei Versuchen mit konzentrierter Schwefelsäure entdeckt er zufällig die katalytische Wirkung von Quecksilbersulphat bei dieser Reaktion. Es bringt in Verbindung mit dem Schwefelsäure-Kontaktverfahren nach Winkler und Knietsch (1875) der BADF einen beachtlichen Vorsprung im Wettstreit um eine wirtschaftliche Indigo-Sythese. Es wird um 1925 durch die Gasphasenoxydation von Wohl abgelöst.
1891 R. Bohn entdeckt das Anthracenblau, P. Julius das Indoinblau und C. L. Müller das Säureviolet 6 BN
1892 In Dannenfels am Donnersberg beginnt die BASF mit dem Bau der ersten Volksheilstätte Europas für lungenkranke Werksangehörige.
1895 Glaser ist bis 1895 Direktor bei der BASF
1895 Glaser wird Aufsichtsratsmitglied bei der BASF
1897 Herstellung des synthetischen Indigos, eine große Erfindung auf dem Farbstoffgebiet
1897 Clemm scheidet als Aufsichtsrat der BASF aus
1897 Clemm wird Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF
1897 Nach 17 Jahren intensiver Forschung und Aufwendungen von 18 Millionen Goldmark - mehr als das Grundkapital zu dieser Zeit - gelingt es, den synthetischen Farbstoff "Indigo rein BASF" auf den Markt zu bringen. Die BASF gewinnt 1897 das Wettrennen um die Herstellung des "Königs" der Naturfarbstoffe.
1898 Unter den neuen Fabrikationen nimmt die wichtigste Stelle der künstliche Indigo ein. Die Erwartungen, gestützt auf die hervorragenden Eigenschaften dieses Fabrikats, von dessen Aufnahme und Absatzfähigkeit verwirklichen sich in vollem Umfange. Die Konsumenten überzeugen sich an der Hand der durch praktische Versuche erzielten Resultate bald von den großen Vorzügen des neuen Indigo und den Vortheilen seiner Verwendung. Alle Zweifel an der Identität des synthetischen Produkts mit dem natürlichen, welche erhoben wurden, um der Einführung des künstlichen Indigo entgegenzuwirken, sind verschwunden.
30.01.1899 Carl Bosch bewirbt sich auf Anraten seines Vaters bei der BASF
06.02.1899 Vorstellungsgespräch von Carl Bosch bei der BASF
15.04.1899 Carl Bosch tritt bei der BASF im Hauptlaboratorium unter Prof. Dr. Bernthsen ein; seit 1899 [sic] unter Dr. Sapper in der Phtalsäurefabrik.
um 1900 Zu Beginn des 20. Jahrunderts wendet sich die BASF auf der Nutzbarmachung des Luftstickstoffs und gründet gemeinsam mit der Norwegischen Hydro-Elektrischen Stickstoffgesellschaft, den Farbenfabriken, vorm. Friedr. Bayer, Leverkusen und der Actiengesellschaft für Anilin-Fabrikation, Berlin, die Norwegischen Salpeterwerke am Rjukanfall
1900 Die Anzahl der Patentanmeldungen in Deutschland seit 1889 beträgt 468.
1900 Es entsteht eine zweite große BASF-Werkskolonie in Limburgerhof. Im Geschäftsbericht heißt es dazu: "Die Landpreise in der unmittelbaren Nachbarschaft der Fabrik sind auf eine ungerechtfertigte Höhe getrieben worden und gestiegen. Dabei hat das Eingreifen von Speculanten es geradezu unmöglich gemacht, große Complexe zu erwerben. Wir haben einen Ausweg gesucht und auch gefunden. Unmittelbar am Bahnhof von Mutterstadt gelegen, welcher mit unserer Fabrik durch die Bahn verbunden und nur 8 Kilometer entfernt ist, haben wir ein größeres Gut (Limburger Hof) erworben, um auf demselben eine Arbeiterkolonie anzulegen, welcher wir eine beliebige Ausdehnung geben können. Die Arbeiter können von dort durch besonders eingelegte Bahnzüge direct nach der Fabrik gelangen."
Ende Dez. 1900 Das Gesellschaftshaus wird in Betrieb genommen. Es bietet Speise- und Gesellschaftsräume für "Beamte" (die leitenden Angestellten des Werks), eine Bibliothek mit Lesehalle für Arbeiter und einen Festsaal.
1901 Die BASF schenkt der Welt den ersten der "Indanthren"-Farbstoffe, das Indanthren-Blau. Mit dieser Erfindung wird eine Gruppe von Farbstoffen erschlossen, die sich vom Indanthren ableiten.
1901 Es gelingt dem Chemiker René Bohn (1862-1022), bei der BASF von 1884 bis 1920, die Herstellung des Indanthren-Blau. - Weitere wichtige Erfindungen auf dem Gebiet der Farbstoffe. Indanthren- Blau RS übertrifft den Indigo an Wasch- und Lichtechtheit. Die darauf aufbauenden hochwertigen Indanthren-Küpenfarbstoffe (wasserunlösliche Textilfarbstoffe) erschließen dem Coloristen neue Anwendungsmöglichkeiten in Textilfärberei und -druckerei. Die Einführung von Indigo und Indanthren in der Praxis wird durch die Reduktions- und Verküpungsmittel "Hydrosulfit konz. BASF" und Rongalit, die die Farbstoffe während des Färbeprozesses in eine wasserlösliche Form überführen, entscheidend gefördert.
1901 Fritz Günther (1877-1957) beginnt als Chemiker.
11.03.1902 Tod von Friedrich Engelhorn in Mannheim
1903 Karl Ladenburg gehört bis 1903 dem Aufsichtsrat der BASF an
1903 Clemm ist bis Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF
1904 In Kirchheimbolanden errichtet die BASF ein Heim zur Rekonvaleszenz und Erholung.
1907 Brunck tritt in den Aufsichtsrat der BASF über
1907 Es wird eine beitragsfreie Arbeiter-Pensions-Anstalt ins Leben gerufen, welche Pensionszahlungen an invalid gewordener Arbeiter nach bestimmten Grundsätzen entrichtet.
1907 Seitdem wird Arbeitern nach zehn Dienstjahren unter Fortzahlung des Verdienstes und Gewährung einer Zulage jährlich ein Urlaub von einer Woche gewährt.
10.1907 Gemeinsam mit den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, und der Actiengesellschaft für Anilin-Fabrikation, Berlin, wird die Steinkohlenzeche Auguste-Victoria, Hüls, Kreis Recklinghausen, erworben
1908 Die Arbeiten von Fritz Haber (1868-1934, Professor der Chemie in Karlsruhe und Berlin) lassen die technische Synthese von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff möglich erscheinen. Notwendig hierfür sind hohe Temperaturen, hoher Druck und Katalysatoren. Die BASF beginnt unter der Leitung von Carl Bosch (1874-1940) mit intensiven Forschungsarbeiten.
1909 Die erste kleine Ammoniakanlage der BASF wird errichtet.
1909 Die BASF beauftragt Bosch mit der industriellen Umsetzung der Ammoniaksynthese Habers
1910 Die erste Ammoniakanlage der BASF wird in die ehemaligen Produktionsräume der Bariumcyanidfabrik verlegt.
1910 Tod von Heinrich Caro (vmtl. in Mannheim)
1910 Alwin Mittasch findet nach ausgedehnten Experimenten den lang gesuchten idealen Katalysator für die Ammoniaksynthese: aktiviertes Eisen.
01.10.1910 bis 20.12.1910 Auf das unaufhörliche Platzen der außen geheizten, technischen Hochdrucköfen der Ammoniaksynthese zurückkommend, überrascht Carl Bosch mit dem einfach genialen Vorschlag, die Haltbarkeit der Rohre bei Drücken von 100 - 200 At. und Temperaturen von ca. 500 °C zu erhöhen, indem in das Stahlrohr ein dünnwandiges Futterrohr einzuziehen ist; kleine Öffnungen im Mantel dienen dazu, den etwa durch das Innenrohr diffundierenden Wasserstoff entweichen zu lassen.
1911 Die erste Ammoniakfabrik produziert ab 1911 täglich etwa 1 t Ammoniak
1911 Das Unternehmen gehört zu den ersten Kunden der "Deutschen Hollerith-Gesellschaft AG" in Berlin und wird unter der Kundennummer 6 geführt.
12.1911 Carl Bosch wird Ende 1911 zum Prokuristen der BASF berufen
1912 Die Gesellschaft zieht sich aus dem Norwegischen Salpeterwerken am Rjukanfall zurück.
1912 Als durch das Haber-Bosch-Verfahren die direkte Vereinigung von Stickstoff und Wasserstoff zu Ammoniak gelingt, beginnt die BASF nördlich der alten Fabrik in Ludwigshafen den Bau des Werkes Oppau.
1912 Glaser wird Aufsichtsratsvorsitzender bei der BASF
1912 Die "Stickstoffabteilung" wird gegründet. In der ab 1912 selbständigen Fabrikabteilung arbeiten nur noch 9 Chemiker, jedoch 4 Techniker und 120 Arbeiter. Die neue Technologie erfordert vor allem metallkundliche, verfahrenstechnische und chemische Kenntnisse. Leiter der Abteilung ist Bosch.
1912 Tod des Chemikers Eugen Sapper (*1858), Chemiker bei der BASF 1883-1887 und wieder seit 1890, der 1891 das katalytische Phthalsäureverfahren entdeckte.
1912 Der Chemiker Alwin Mittasch (1869-1953) wird Leiter des Ammoniaklaboratoriums.
1912 Um die wachsenden Materialprobleme und die damit verknüpften Sicherheitsprobleme lösen zu können, wird der erste Materialprüfungsbetrieb der chemischen Industrie.
ab Mai 1912 Carl Bosch ist seither damit beauftragt, das neue BASF-Werk Oppau aufzubauen.
1913 Der Wert des Exports von künstlichem Indigo erreicht einen wertmäßigen Umfang von 53.323.00 [sic] Mark
13.04.1913 Das "Vereinshaus", später Feierabendhaus genannt, wird eingeweiht. Mit Veranstaltungsräumen, Bibliothek, Gastwirtschaft und Kegelbahn dient es der Freizeitgestaltung der Arbeiterschaft.
Sommer 1913 Inbetriebnahme des neuerbauten Werks in Oppau, das der Synthese von Ammoniak dient.
Herbst 1913 Die Ammoniakfabrik Oppau nimmt den Betrieb auf und stellt täglich etwa 30 t Ammoniak her. Die Jahresproduktion: 7.200 Tonnen Ammoniak für die Weiterverarbeitung zu 36.000 Tonnen Ammonsulfat
1914 Gründung der Landwirtschaftlichen Versuchanstalt Limburgerhof.
Jan. 1914 Erwerbung des Gipsstollens in Neckarzimmern für den Aufbau einer Ammoniumnitratproduktion.
1914 Die BASF eröffnet in Albersweiler-St. Johann ein Erholungsheim für Frauen und Kinder ihrer Arbeiter und Angestellten
04.1914 Carl Bosch wird zum stellvertretenden Mitglied des Vorstandes der BASF berufen.
28.09.1914 Carl Bosch gibt als Folge einer Beratung im Kriegsministerium in Berlin als Berater von BASF-Generaldirektor Hüttenmüller der Heeresleitung das "Salpeterversprechen".
1915 Inbetriebnahme der Salpeterfabrik Ludwigshafen
1916 Carl Bosch wird Vorstandsmitglied der BASF und der "kleinen" I.G. Farben
1916 Fritz Günther entdeckt das Textilhilfsmittel Nekal. Es ist das erste synthetische Tensid, das die Oberflächenspannung des Wassers reduziert und die Waschkraft bisher üblicher Seifen übertrifft.
1916 Fritz Winkler (1888-1950) beginnt als Chemiker bei der BASF.
12.04.1916 Baubeginn (?) von sieben Dampfmaschinen durch die Maschinenfabrik Esslingen.
27.04.1916 Infolge der Notwendigkeit erhöhter Stickstofferzeugung beginnt die BASF mit dem Bau des Ammoniakwerkes Merseburg
07.1916 Nach vorher nur beratender Tätigkeit steigt Bosch Mitte 1916 vom ausführenden Direktor der Ammoniakfabrik Oppau zum eigenverantwortlichen Manager im Vorstand der BASF auf.
Herbst 1916 Die BASF beginnt auf einem Grundstück von knapp 30 Hektar und etwa 1,5 km Länge entlang des Neckars mit dem Bau des auf eine Monatsproduktion von 5000 Tonnen Schwefel ausgelegten Reichsschwefelwerks. Es soll 60 Millionen Mark kosten und in 6 Monaten in Betrieb gehen. Eingesetzt werden 2500 Menschen, darunter französische, belgische und russische Kriegsgefangene.
1917 Die BASF beginnt Aktien der Zuckerfabrik Körbisdorf wegen der zur Fabrik gehörenden Kohlefelder zu kaufen.
April 1917 Nach kurzer Bauzeit wird das zweite Ammoniakwerk der BASF in Leuna bei Merseburg angefahren.
20.06.1917 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch die Maschinenfabrik Esslingen.
13.08.1917 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch die Maschinenfabrik Esslingen.
1918 Lieferung von 6 Pelton-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1919 Glaser ist bis 1919 Aufsichtsratsmitglied bei der BASF
1919 Glaser ist bis Aufsichtsratsvorsitzender bei der BASF
1919 Carl Bosch (1874-1940) wird Vorstandsvorsitzender der BASF
1919 Kauf des Verwaltungsgebäudes des "Reichsschwefelwerks" in Haßmersheim für 55.000 Mark. Man trägt es ab und stellt es in Ludwigshafen wieder auf.
30.06.1919 Ein Gutachten von Fritz Haber und Herrn Königsberger mit dem Titel "Verhältnisse in der Schwefelfabrik Neckarzimmern", gerichtet an das Reichsschatzministerium kommt zur Einschätzung, daß im Werk Neckarzimmern Schwefel in der vorgesehenen Weise nicht störungsfrei hergestellt werden könne, da es nicht gelang die im Kleinversuch günstigen Ergebnisse auch im Großen zu erreichen. Zur Verbesserung des Prozesses laufen jedoch Versuche. Auch für die anfallende Schlacke sieht man eine Lösung, sie soll nach einem Verfahren von Diehl zu Herstellung von Schlackensteinen verwendet werden. Solange diese Optimierungsversuche nicht abgeschlossen sind, habe die BASF kein Interesse, an diesem Standort andere chemische Produkte zu produzieren.
01.07.1919 Verlegung des handelsrechtlichen Sitzes der Badischen Anilin- und Sodafabrik von Mannheim nach Ludwigshafen
Juli 1919 Abschluß des ersten Tarifvertrags in der chemischen Industrie, in dem der von den Gewerkschaften der seit langem geforderte Acht-Stunden-Tag festgeschrieben wird.
1920 Die an Teilen des "Reichsschwefelwerk Neckarzimmern" (Bahnanlage und Lokschuppen, den Seilbahnen, am Gipsstollen Carl Bosch, am Silobau, der Sprenglufthalle und den Elektroeinrichtungen) interessierte BASF erhöht ihr erstes Angebot zur Übernahme.
1920 Der der erste Betriebsrat wird gewählt
1920 Matthias Pier (1882-1965) beginnt als Chemiker
21.09.1921 Eine Explosion um 7.32 Uhr in einem BASF-Stickstoffwerk legt weite Teile der angrenzenden Orte in Trümmer. Rund 4.500 t (auch 40.000 t genannt) Ammoniumsulfatsalpeter (Mischung aus Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat) fliegen in die Luft. Vermutlich haben Lockerungssprengungen das Unglück ausgelöst. 561 Tote und 1952 Verletzte sind bei dem Unglück zu beklagen. Folge der Explosion sind zerfetzte Häuser (in Oppau werden von vom 1000 Häusern 800 völlig zerstört) mit 7.500 Obdachlosen und ein gigantischer Trichter: 125 Meter lang, 90 Meter breit und 19 Meter tief (nach anderen Quellen: 165 x 96 x 18 m).
1921 Die Produktion von Ammoniumsulfatsalpeter (26 % Stickstoff und 13 bis 15 % Schwefel in Form von Sulfat) ruht seit der Explosion bis 1941
10.12.1921 Das Reich ist vmtl. zum Verkauf der Werksanlagen des "Reichsschwefelwerks" für 20 Millionen Mark an die BASF bereit, jedoch unter der Auflage, daß ein Weiterverkauf für die nächsten 20 Jahre ausgeschlossen sei.
1922 Erstmals taucht der Schriftzug BASF im Logo auf (zweizeilig, in einer stehenden Ellipse)
1922 Das neue Firmenzeichen besteht aus einer stehenden Ellipse mit waagerechtem Durchmesser-Strich; darüber "BA" und darunter "SF"
1922 Der Betriebsrat entsendet nur auch Vertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens.
1922 Matthias Pier gelingt die Methanolsynthese. Der Holzgeist wird nun durch das synthetische Methanol ersetzt.
1922 Es gelingt, Harnstoff in großtechnischem Maßstab aus Ammoniak und Kohlensäure herzustellen.
1924 Nach seiner Promotion beginnt Ulrich Hoffmann als Betriebstechniker im Hauptlabor der "Badischen Anilin- und Farbenfabrik" in Ludwigshafen
1924 Der Chemiker Fritz Winkler entdeckt das Prinzip der "Wirbelschicht". Mit diesem technischen Kunstgriff erhält man beim Verkoken von feinkörniger Braunkohle ein vorzügliches Brenngas.
1924 Seitdem wird feinteiliges Carbonyleisenpulver für die Induktionsspulen von Fernsprechleitungen hergestellt.
1925 Ende der Amtszeit von Carl Bosch als Vorstandsvorsitzender der BASF
02.12.1925 Zusammenschluß der Firmen der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarbenfabriken, nämlich die: die Badische Anilin- und Sodafabrik, die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., die Farbwerke Hoechst, die Chemische Fabrik Griesheim, die Chemische Fabrik Weiler ter-Mer, die Cassella AG und die Kalle & Co. Die Börseneinführung der neuen Aktien nimmt ein Konsortium unter Führung der Deutschen Bank und der Danatbank vor.
1926 Beim Reichspatentamt wird das Warenzeichen "Nitrophoska" eingetragen. Die Wortbestandteile weisen auf die drei wichtigsten Hauptnährstoffe für Pflanzen hin: Stickstoff (Nitrogenium), Phosphat und Kali. Der Dünger stellt etwas völlig Neues dar, liegt doch die Nährstoffkonzentration zwei- bis dreimal höher als bei den bislang bekannten Mischdüngern.
1927 Hoffmann wechselt zur Indigo-Abteilung der BASF. Dort ist er an der Entwicklung eines Verfahrens zur Erzeugung von 1,3-Butadien beteiligt, das später in den Bunawerken Schkopau und "Chemische Werke Hüls GmbH", Marl, verwendet wird.
1927 Das Düngemittel "Nitrophoska" kommt auf den Markt. Es löst die bisherigen Probleme beim Mischen der verschiedenen synthetischen Dünger unterschiedlicher Herkunft, denn jedes Düngerkorn ist homogen zusammengesetzt.
1927 Der BASF-Chemiker Matthias Pier greift den Gedanken, aus Steinkohle unter hohem Druck und durch Einwirkung von Wasserstoff flüssige Reaktionsprodukte zu erhalten, auf und gelangt in kurzer Zeit zur großtechnischen Ausführung. Ende des Jahres verläßt der erste Kesselwagen mit Autobenzin aus Kohle die Leuna-Werke.
Winter 1928/29 Im strengen Winter 1928/29 bringt die I.G. Farben das erste Frostschutzmittel für Automobile, "Glysantin", auf den Markt. Gegenüber den bis dahin verwendeten Zusatzstoffen hat es entscheidende Vorteile: Siedepunkt bei 197 Grad Celsius, Korrosionsschutz, keine Entmischung, keine nennenswerte Verdunstung und eine für Mitteleuropa ausreichende Gefrierpunktabsenkung bis minus 25 Grad Celsius.
1929 Beginn der Styrolsynthese
1929 Polymere Acrylverbindungen werden für die großtechnische Kunststoffproduktion erschlossen.
1930 Polystyrol wird für die großtechnische Kunststoffproduktion erschlossen.
1931 Polyvinylchlorid und Polyisobutylen werden für die großtechnische Kunststoffproduktion erschlossen.
1931 Der auf den Grundstoffen Harnstoff und Formaldehyd basierende Kaurit-Leim wird in den Handel gebracht. Er erlangt für die holzverarbeitende Industrie und das Holzhandwerk große Bedeutung. Vor allem das Sperrholz, bislang nur Abfallprodukt, wird zu einem hochwertigen Werkstoff mit vielen neuen Anwendungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
1932 Die AEG übernimmt die Pfleumersche Idee des Magnetbands, und die BASF kommt ins Spiel: sie soll die Tonträger herstellen. In diesem Jahr werden die ersten 50.000 Magnetophonband ausgeliefert.
1932 Ende der Amtszeit von Alwin Mittasch als Leiter des Ammoniaklaboratoriums
1933 Tod von Carl Glaser (vmtl. in Mannheim)
1934 Polyvinylether wird für die großtechnische Kunststoffproduktion erschlossen.
1934 Die ersten 50.000 Meter Magnetophonband werden ausgeliefert.
1935 Die BASF stellt zusammen mit der AEG das "Magnetophonband" vor.
1935 Das erste "Magnetophon" wird auf der Funkausstellung in Berlin vorgestellt.
1936 Die intensiven Forschungen über synthetischen Kautschuk führen zum Erfolg: Im "Buna"-Werk beginnt die Produktion für Reifenbeläge und einer Vielzahl anderer künstlicher Gummistoffe.
19.11.1936 Im Feierabendhaus wird ein von Sir Thomas Beecham dirigiertes Konzert der Londoner Philharmoniker auf Tonband aufgezeichnet.
1937 Polyethylen wird für die großtechnische Kunststoffproduktion erschlossen.
1937 Die I.G. Farben erhält neun "Grands Prix" für ihre Produkte und Verfahren. Darunter sind Kohleverflüssigung, Buna und Indanthren.
1938 Karl Wurster wird Leiter der I.G. Farben-Werke Ludwigshafen und Oppau
1938 Lieferung von 3 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1938 Seitdem wird zusätzlich Strom von der RWE Aktiengesellschaft bezogen. - Bisher war das Werk autark.
1938 Der Chemiker Fritz Günther scheidet aus
1939 Das Polyvinylpyrrolidon (PVP), Folgeprodukte der Acetylenchemie, wird zum Patent angemeldet. Es wird zuerst als Blutplasmaersatz eingesetzt und dient später in den verschiedensten Anwendungen in Medizin, Pharmazie, Kosmetik und technischer Industrie.
1940 Lieferung von 13 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1940 Bau einer Großanlage für die Herstellung von Butindiol aus Acetylen und Formaldehyd nach einem von Walter Reppe entwickelten Dreistufenverfahren. Es ist die dritte Buna-Anlage der I.G. Farben. Sie verbindet die bislang auseinander liegenden Werke Ludwigshafen und Oppau.
1940 Das kohlebetriebene Kraftwerk Mitte entsteht gleichzeitig mit der Großanlage für die Herstellung von Butindiol aus Acetylen und Formaldehyd (der dritten Buna-Anlage der I.G. Farben) zwischen den Werken Ludwigshafen und Oppau.
1941 Lieferung von 6 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
Ende 1944 Die Produktion kommt nach massiven Luftangriffen fast zum Erliegen.
vor Weihn. 1944 Kurz vor Weihnachten kann mit der Zementbeförderung von Leimen zur BASF mit der Straßenbahn begonnen werden.
23.03.1945 Karl Wurster wird von den amerikanischen Militärbehörden verhaftet und verhört
01.05.1945 bis 30.06.1945 Bis Ende Juni 1945 werden 750 Beschäftigte im Zuge einer ersten Entnazifizierung entlassen
Ende 2. Weltkrieg Das Ausmaß der Zerstörung bei Kriegsende ist enorm: Von 1.470 Fabrikgebäuden sind 33 Prozent völlig zerstört, 61 Prozent teilbeschädigt und nur sechs Prozent unversehrt. Weit über 400.000 Kubikmeter Schutt bedecken das Fabrikgelände.
10.07.1945 Nach dem Wechsel der Besatzungsmacht setzen die französischen Behörden Karl Wurster wieder in sein Amt ein.
24.07.1945 Die Werke Ludwigshafen und Oppau werden "der Autorität des französischen Sequesterverwalters" unterstellt
1947 Carl Wurster wird an die Amerikaner überstellt und im Prozeß gegen die I.G. Farben angeklagt. Freispruch in allen Anklagepunkten
1947 Erste Betriebsratswahlen nach dem Krieg
28.07.1948 Im Werksteil Süd ereignet sich die Explosion eines vmtl. überhitzen, undichten Kesselwagens mit 30 Tonnen Dimethyläther, bei der 178 (oder 207) Menschen ums Leben kommen. 3818 Personen werden verletzt. 3122 Gebäude werden in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden beträgt rund 80 Millionen Mark.
1949 Die Demontage durch die Alliierten setzt ein. Es werden unter anderem Anlagen für die Herstellung von Methanol, Ammoniak, synthetischem Kautschuk und Formaldehyd ganz oder teilweise demontiert
1949 Der Chemiker Matthias Pier (Entdecker der Methanolsynthese) scheidet aus.
1949 Nach dreijähriger Prüfung durch die Landwirtschaftliche Versuchsstation kommt das Unkrautbekämpfungsmittel "U46" auf den Markt. Als selektives Herbizid wird U46 hauptsächlich im Getreideanbau eingesetzt.
1950 Die BASF liefert die ersten magnetischen harten Schichtbänder.
1950 BASF läßt sich die Methode, niedrigsiedende Flüssigkeiten beim Herstellungsprozeß als Treibmittel zu verwenden, schützen.
1950 Tod von Fritz Winkler, der 1924 das Prinzip der "Wirbelschicht" entdeckt hatte
1950 Das Wirbelschicht-Röstverfahren von Schwefelkies zur Herstellung von Schwefelsäure wird entwickelt.
10.1950 Abschluß der Demontagen im Oktober
1951 Lieferung von 2 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1951 Der Kunststoff Styropor wird entdeckt, der den Weltmarkt erobern soll. Der weiße Hartschaum besteht zu 98 Prozent aus Luft und fesselt deren wichtige Eigenschaft: die hohe Isolierfähigkeit.
1952 Das Styropor wird auf der Düsseldorfer Kunststoffmesse vorgestellt.
1952 Das geänderte Firmenzeichen ähnelt dem von 1873: Ein Kreis und darin zwei nebeneinander stehende Wappen: links ein schwarzes springendes Pferd und reichts ein schwarzer, stehende bayerische Löwen, der ein Wappenschild mit einem Anker hält; zwischen den Wappen das Gründungsjahr
1952 Der Chemiker Walter Reppe (1892-1969) wird Vorstandsmitglied der BASF.
1952 Der Wiederaufbau des Ludwigshafener Werkes macht im Geschäftsjahr weiterhin große Fortschritte und nähert sich in den wichtigsten Teilen seinem Abschluß. Der Wiederaufbau wurde nach einem auf weite Sicht angelegten Plan durchgeführt und ermöglicht zugleich eine grundlegende Modernisierung, die sich in den folgenden Jahren sowohl in einem erhöhten Produktionsvolumen wie in sinkenden Produktionskosten ausdrücken wird.
30.01.1952 Nach langen Entflechtungsverhandlungen wird die "Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG" als eine der drei Nachfolgegesellschaften der I.G. Farben gegründet.
03.1952 BASF-Ingenieur Dr. Fritz Stastny erfindet das Styropor.
1953 Abschluß der I.G.-Farben-Entflechtung und Neugründung der BASF
1953 Das erste Langspielband wird der Welt vorgestellt.
1953 Einführung eines neuen Firmenzeichens: ein kantiges "BASF" mit dicken Serifen - als voller Schriftzug oder als dicke Konturenschrift
1953 Gemeinsam mit der "Deutschen Shell AG" werden in Wesseling am Rhein die "Rheinische Olefinwerke GmbH" (ROW) gegründet, die erste deutsche petrochemische Produktionsanlage. Das Unternehmen produziert vor allem den Kunststoff Polyethylen, der bei der BASF Lupolen heißt. Erdöl verdrängt die Kohle als Rohstoff für Chemiesynthesen.
17.11.1953 Unfall im Bau E 206: Bei der Herstellung von Trichlorphenol kommt es in einem großen Autoklaven. Der Druckbehälter entleert sich über ein Sicherheitsventil. Es entsteht Dioxin (TCDD). Drei Schlosser werden verletzt, einer von ihnen stirbt einige Monate später. - Der Unfall wird erst am 29. Juni 1984 bekanntgemacht.
1954 Lieferung von 7 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1955 Lieferung von 3 Francis-Spiralturbinen und 7 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1955 Das neu eingeführte Firmenzeichen ähnelt dem von 1922: Stehende Ellipse, oben "BA" und unten "SF", aber in Schachbrett-Anordnung: oben links und unten rechts schwarz, die anderen Felder weiß; unten teils mit einem Ährenkranz
1955 Die sozialpolitischen Regelungen werden in einer ersten Betriebsvereinbarung zusammengefaßt.
1955 Neben den ursprünglichen Erholungsheimen in der engeren Umgebung werden Häuser in Breitnau, Schwarzwald, und Westerland auf Sylt erworben.
1955 In Guaratinguetá nimmt die BASF zusammen mit brasilianischen Partnern gegründete Firma "Idrongal" die Produktion von Kunststoffdispersionen, Styropor und Textilhilfsmitteln auf. - Mit zwölf Produktionsanlagen, die über 750 verschiedene Produkte mit einer Kapazität von insgesamt 260.000 Tonnen im Jahr herstellen, wird Guaratinguetá später der größte Standort der BASF in Südamerika.
1956 Die Firma "R. Stahl", Stuttgart, baut den ersten vollautomatischen Aktenpaternoster im Hochhaus der BASF ein.
1956 Tod von Friedrich (Fritz) Engelhorn (vmtl. in Mannheim)
1956 Verkauf des Gipssilos des "Reichsschwefelwerks" an die Malzfabrik Kwasny, und die restliche Fläche wird für 150.000 DM an die Gemeinde Haßmersheim verkauft.
1956 Die Synthese von Hydroxylamin durch katalytische Hydrierung von Stickoxid mit Wasserstoff erschließt einen wirtschaftlichen Herstellungsweg für Caprolactam, das Vorprodukt für Polyamid-Synthesefasern.
1957 Lieferung von 2 Francis-Spiralturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1957 Versuch der thermischen Ölspaltung zur Olefinerzeugung in Zusammenarbeit mit der "Dr. Otto & Co.", Bochum
1957 Walter Reppe scheidet als Vorstandsmitglied aus.
1957 Errichtung des 102 m hohen Friedrich-Engelhorn-Hauses als erster Hochhausbau mit einer Stahlbetonkonstruktion. Die Fassade besteht aus elf Millionen Glasmosaiksteinchen. - Im März bezieht die Verkaufsorganisation das Gebäude.
1958 Gründung des Gemeinschaftsunternehmens "Dow Badische" zusammen mit dem US-Konzern "Dow Chemical"
1959 Lieferung einer Francis-Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim
Ende 1959 Die BASF-Aktie wird an der Pariser Börse eingeführt
1960 Lieferung von 3 Francis-Spiralturbinen und 2 Peltonturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
Anfang 1960 Die BASF-Aktie wird an den drei Schweizer Börsen Zürich, Basel und Genf eingeführt.
1960 Zu den Farbstoffen für Wolle und Baumwolle kommen Sortimente hinzu, mit denen sich vollsynthetische Fasern färben lassen: Palanil und Basacryl.
1960 Die ersten italienischen Mitarbeiter kommen zur BASF. - Spanier, Griechen Jugoslawen und Türken folgen, aber auch Deutsch-Brasilianer und Vietnam-Flüchtlinge.
1961 Lieferung einer Francis-Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim
1961 Mit "Floranid" wird der erste synthetisch-organische Langzeitdünger auf den Markt gebracht.
1962 Seitdem stehen das Kunststoff- und das Farbenlaboratorium als selbstständige Einrichtungen neben den beiden traditionsreichen Forschungsstätten, dem Hauptlaboratorium und dem Ammoniaklaboratorium. Dadurch können große Arbeitsgebiete organisatorisch enger zusammengefasst werden. Zugleich wird die Verbindung der Forschung zu Produktionsabteilungen und anwendungstechnischen Stellen vertieft.
1963 In Japan nimmt die "Yuka Badische Company Ltd." die Produktion von Styropor auf. Sie ist wegen der schwierigen Anforderungen, die der japanische Markt an ausländische Unternehmen stellt, eine Gemeinschaftsanlage mit einem japanischen Partner.
1964 Gründung der BASF Antwerpen. - In kurzer Zeit entwickelt sie sich zum zweitgrößten europäischen Standort der BASF. Der günstige Zugang zu den Rohstoffquellen und die gute Logistik zu den Kunden in Übersee fördert diese Entwicklung. Produziert werden Düngemittel, Faservorprodukte, Kunststoffe und Chemikalien.
1964 "Pyramin" kommt als neuartiges, selektiv wirkendes Mittel zur Bekämpfung von Unkraut in Rüben in den Handel.
1965 Lieferung von 2 Francis-Spiralturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1965 Die BASF ist seit 1965 im Druckplattengeschäft tätig
05.1965 Bernhard Timm, Sohn eines Getreidehändlers aus Pinneberg, wird Chef der BASF.
Herbst 1965 Übernahme der "Glasurit-Werke M. Winkelmann AG" in (Münster-)Hiltrup eines der größten Unternehmen der europäischen Lackindustrie für 250 Millionen Mark gegen die interessierten Konkurrenten Bayer und Hoechst.
1966 Das BASF-Werk Willstätt wird eingeweiht.
1966 Die Cottestren-Farbstoffe, mit denen sich Mischgewebe aus Baumwolle- und Polyesterfasern färben lassen, kommen heraus.
29.12.1966 Ein Explosionsunglück auf dem Gelände der BASF in Ludwigshafen fordert 63 Verletzte und verursacht 5 Mio. DM Sachschaden.
1967 Als neues Firmenzeichen dient ein breites, schwarzes Rechteck mit der dünnen Negativschrift "BASF"
1967 Ergänzung des Produktionsprogramms von Glasurit durch die Übernahme der "Dr. Beck & Co. AG". Dieses Unternehmen ist auf die Herstellung von Isolierlacken und Isolationswerkstoffen für die Elektroindustrie spezialisiert.
Frühjahr 1967 Die BASF erwirbt in Hamburg für 155 Millionen DM die Chemiefaser-Gesellschaft Phrix.
Herbst 1967 Übernahme der Arzneimittelfabrik "Nordmark-Werke" für 100 Millionen Mark
1968 Ãœbernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der "Herbol-Werke Herbig Haarhaus AG"
1968 Bernhard Timm bietet den Erben der "Herbig-Haarhaus Aktiengesellschaft", Herbig und Hugenberg, für ihre Herbol-Pakete einen Kurs von 520 Punkten pro Aktie an. Nach monatelangem Feilschen erhöht er seine Offerte auf 600 Punkte. Die Aktionärin Hanne Herbig aus Bad Ems aber wittert ein noch größeres Geschäft. Frau Herbig, die 21 Prozent aller Herbol-Anteile (2,1 Millionen nominal) besitzt, faßt einen weiteren möglichen Interessenten ins Auge. Sie reist nach Leverkusen zum BASF-Konkurrenten Bayer, wo sie der Finanzvorstand Hanns Gierlichs rasch versteht. Bayer erklärt sich bereit, für jede Herbol-Aktie 700 Mark anzulegen. Timm, der unterdessen mit den Familien Herbig und Hugenberg weiter verhandelt, treibt sein Angebot auf Bayer-Kurs hoch, als er von dem Manöver der Leverkusener Wind bekommt. Frau Luise Herbig, Dr. Jost Herbig und die Opriba schlagen ein und kassieren 50 Millionen Mark. Die BASF ist sich sicher, auch die Anteile von Hanne Herbig in die Hand zu bekommen, aber die Emser Herbol-Aktionärin schlägt das Angebot der BASF aus. Sie schafft zusätzlich "noch vier Prozent von einer Tante" herbei. Für die Schachtel von 25 Prozent zahlt Bayer-Chef Hansen 17,5 Millionen DM. Laut Aktiengesetz kann Bayer mit seinem 25-Prozent-Anteil alle wichtigen Vorhaben des Großaktionärs BASF bei Herbol verhindern.
1969 Die Firma Wyandotte in den USA wird gekauft
1969 Übernahme des Öl- und Kalikonzerns "Wintershall AG" in Kassel. - Schon 1968 hält die BASF 840 Millionen Mark bereit, um die Wintershall-Gruppe (Jahresumsatz 1,5 Milliarden Mark) in seinen Trust einzugliedern.
1970 Übernahme der Stuttgarter Firma "K+E" und deren Geschäft mit Druckfarben
1970 Die BASF AG, Ludwigshafen, erwirbt den Anteil der amerikanischen Gesellschafter der Röhm & Haas GmbH Darmstadt. Diese hatten vormals dem Mitbegründer Otto Haas und dessen Familie gehört. Der 1960 verstorbene Haas hatte bereits 1909 in Philadelphia/USA eine Filiale des Darmstädter Unternehmens eröffnet.
1970 Vollständige Übernahme der Herbol-Standorte Köln und Würzburg
1971 Die erste Compact-Casette mit Chromdioxid-Pigmenten wird im Werk Willstätt hergestellt.
1972 Bildung der Tochtergesellschaft "BASF Farben + Fasern AG"
1973 Hauptversammlung eine Modernisierung des Firmennamens aus "Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG" in "BASF Aktiengesellschaft"
1977 Videobänder kommen auf den Markt.
1978 Produktion von Farbstoffen, die sich zum Bedrucken von Mischgeweben aus Baumwolle- und Polyesterfasern eignen.
16.06.1979 Rund 400 Tonnen Kunststoffe sowie Pflanzenschutzmittel und Insektengifte verbrennen im Zentrallager. - Der rheinland- pfälzische Sozialminister Georg Gölter kündigt schärfere Kontrollen für die Lagerung gefährlicher Stoffe an.
1985 Das neue Firmenzeichen besteht aus dem fetten, engstehenden, serifenlosen Schriftzug "BASF"
1985 Kauf des amerikanischen Farben- und Lackherstellers Inmont für den immens hohen Betrag von 3 Mrd. DM
1988 Eine eigene BASF-Anlage in Japan die Produktion von Hilfsmitteln auf. - Bisher gab es nur Gemeinschaftsanlagen mit japanischen Partnern.
1989-1994 Durchführung des Mamutinvestitionsprogramm von 1,2 Milliarden DM.
1989-1994 Die Abwassermenge verringert sich um 35 Prozent, die darin enthaltene Restverschmutzung um über 40 Prozent und die Ammoniumbelastung um 77 Prozent.
12.1990 Das Unternehmen zählt 50 570 Beschäftigte.
1991 Gründung der BASF Magnetics mit Sitz in Mannheim. Sie übernimmt die Magnetbandaktivitäten von Agfa-Gevaert
1991-1994 Die BASF investiert an ihrem brandenburgischen Standort rund 150 Millionen DM in Umweltschutzmaßnahmen.
1994 Die Investitionen in den Umweltschutz sinken auf 73 Millionen DM.
1994 Die Emissionen gehen weiter zurück.
1994 Es werden noch 58 000 Betriebsrückstände auf der werkseigenen Deponie gelagert.
01.12.1994 bis 31.12.1995 Das Unternehmen zählt 43 332 Beschäftigte.
01.01.1995 bis 31.03.1995 In der BASF-Gruppe steigt das Ergebnis vor Ertragssteuern im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 152 Prozent auf 880 Millionen DM.
03.1995 Im März sind die letzten Stücke des alten Kraftwerks im Werksteil Süd gesprengt
04.1995 Kauf der Pharmasparte des britischen Konzerns The Boots Company für 1,9 Mrd. DM
01.05.1995 bis 31.12.1995 BASF stockt die Mitarbeiterzahl von 41 886 auf 42 500 auf.
16.07.1995 Ein Toter, drei Verletzte Bei einer durch geplatzte Glasbehälter ausgelösten Verpuffung in einem Labor der BASF werden vier Chemiefacharbeiter schwer verletzt. Einer von ihnen stirbt eine Woche später. Das nach der Verpuffung ausgebrochene Feuer verwüstet weitere Räume.
08.10.1995 Wegen eines falsch eingestellten Ventils in einer Polystyrolfabrik des BASF-Konzerns entweichen rund zwei Tonnen des gesundheitsschädlichen Wärmeträgeröls Diphyl. Den rund 18.000 Bewohnern des Stadtteils Friesenheim wird empfohlen, kein Obst und Gemüse aus diesem Gebiet zu essen. Die Bevölkerung wird außerdem aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen.
16.01.1996 Bei der Explosion eines Lagerbehälters werden vier Tanks so schwer beschädigt, daß sie leckschlagen. Rund 3,3 Tonnen verschiedener Chemikalien gelangen über das firmeneigene Kanalsystem in den Rhein. Drei Feuerwehrleute werden bei Rettungsarbeiten verletzt.
15.08.1996 51 Prozent der Kali + Salz-Beteiligungs AG wird bekannt gegeben.
01.01.1997 Die BASF will sich zum 1. Januar von ihrem Magnetprodukte-Geschäft trennen
1997 Bei der BASF und bei der kanadischen Potash Corporation of Saskatchewan (PCS) geht man davon aus, daß Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt die Übernahme von der BASF-Tochter Kali+Salz (K+S) durch die Kanadier mit einer Sondererlaubnis genehmigt.
01.01.1997 Die BASF trennt sich von ihrem gesamten Magnetprodukte-Geschäft.
1997 Gründung der "BASF-Drucksysteme"
1997 Herbol wird Teil der neu gegründeten "Deco GmbH"
11.06.1997 Beim Entleeren eines Kesselwagens treten aus einer undichten Flanschverbindung zwanzig Liter der Chemikalie Acetaldehyd aus. Durch die stechenden Dämpfe erleiden zwei Arbeiter Schleimhautreizungen.
01.10.1997 bis 31.12.1997 Im 3. Quartal 1997 soll das Kraftwerk Süd der BASF fertiggestellt sein. Es wird von ABB im Auftrag der RWE gebaut. Die RWE werden das Kraftwerk auch betreiben. Es leistet 400 MW Strom und 500 t Dampf und hat einen Wirkungsgrad von beinahe 90% und wird von der RWE Energie AG finanziert, geplant, gebaut und betrieben.
01.11.1997 bis 31.12.1997 Nach Ansicht von BASF-Vorstandsmitglied Gerhard Wolf haben K+S und damit vor allem die geplanten 7 500 Arbeitsplätze auf Dauer nur unter dem Dach von PCS eine Überlebenschance.
31.07.1998 In einem der beiden Staemcracker - einer Anlage zur Aufspaltung von Rohbenzin - bricht bei Reparaturarbeiten ein Brand aus. Vier Menschen werden verletzt. Der Sachschaden beträgt zehn Millionen Mark
10.08.1998 Bei einer Explosion im Keller einer Styroporfabrik sterben zwei Mitarbeiter, als es aus zunächst ungeklärter Ursache zu einer Explosion kommt.
1999 Außerbetriebnahme des Kraftwerks Mitte zwischen den Werken Ludwigshafen und Oppau.
1999 Das europäische Geschäft der BASF mit Bautenfarben und -lacken wird von Akzo Nobel übernommen.
02.09.2003 Ein technischer Defekt an einer Filterpresse löst einen Großbrand in einem viergeschossigen Produktionsgebäude A 417 im Werksteil Süd aus. Dabei verbrennen 2 t Indanthren und 3000 l Methanol, und die beiden oberen Geschosse werden völlig zerstört. Dort wurden Textilfarbstoffe hergestellt.
29.09.2003 Erster Spatenstich zum Bau eines zweiten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks mit 240 Millionen Euro Investitionsvolumen. Es wird einen Wirkungsgrad von 40 Prozent haben und 440 MW Strom und 650 t Dampf erzeugen und soll bis Sommer 2005 fertig sein
2004 Das Geschäftsjahr 2004 verläuft sehr zufriedenstellend: Der Umsatz wird um 13 Prozent auf 37,5 Mrd. Euro (davon in Deutschland: 7.382 Mrd.) gesteigert, wobei allerdings Preiserhöhungen mit im Spiel sind. Das Betriebsergebnis steigt um 64 Prozent aunf 4,9 Mrd. Euro. Der Kurs der Aktien steigt um 23 Prozent (Ergebnis je Aktie: 3,43 Euro und Dividende 1,70 Euro). - Seit 1990 sind allerdings über 20.000 Stellen weggefallen, und weitere Einsparungen sind vorgesehen. Auch die Geschäftszahlen für Januar und Februar 2005 stimmen zuversichtlich.
09.03.2004 Das Unternehmen gibt bekannt, daß auf dem Werksgelände ein neues 300-MW-Kraftwerk gebaut werde. Das mit russischem Erdgas betriebene Kombi-Kraftwerk mit Gas- und Dampfturbinen liefert ab 1997 Strom
16.03.2004 Am Tag der Bilanzpressekonferenz wird bei der BASF "umgeflaggt". Von diesem Datum an soll weltweit das neue Logo "BASF" mit zwei vorgestellten Quadraten und dem Untertitel "The Chemical Company" eingeführt werden. Spätestens Ende 2005 soll dieser Prozeß abgeschlossen sein. Logodesigner ist die weltweit aktive Firma Interbrand in Zürich
16.03.2004 Einführung eines neuen Firmenzeichens: Weiterhin der fette, engstehende, serifenlose Schriftzug "BASF", aber links davor ein grauer, quadratischer Rahmen und ein kleines (in den Rahmen passen würdendes) Quadrat; unter dem gesamten Zeichen "The Chemical Company"
10.2004 Die BASF verkauft ihr Geschäft mit Druckfarben und Druckplatten an einen Kapitalfonds, das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners. Der Kaufpreis wird offiziell nicht genannt, in Branchenkreisen ist von 600 bis 700 Millionen Euro die Rede. In der Sparte Drucksysteme beschäftigt die BASF weltweit 2.600 Mitarbeiter, davon über 2.000 in Europa. Die Geschäftssprarte umfaßt 16 Gesellschaften in Europa, USA, Südamerika und Asien mit 20 Standorten. In Deutschland bestehen Betriebe in Stuttgart, Willstätt und St. Ingbert
11.11.2004 Der Umsatz steigt vom Juli bis September 2004 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahrszeitraum um 20 Prozent auf 9,3 Mrd. Euro - den besten Wert für ein drittes Quartal in der Firmengeschichte. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen steigt um über 160 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro. In den ersten neun Monaten wurde bereits mehr Geld verdient als im Gesamtjahr 2003. Sieht man von Problemen mit der Feinchemie ab, dann hat der Konzern keine wesentlichen Schwachstellen. Seit Jahresanfang ist die Nettoverschuldung um 34 Prozent auf 1,9 Mrtd. Euro gesenkt worden.
23.11.2004 Pressekonferenz: Die BASF bekennt sich zu ihrem größten Standort, investiert in den nächsten Jahren hoch in Ludwigshafen, baut aber dort weiter Personal ab: von 35.600 (September 2004) auf vsl. 32.000 (2007); das ergibt sich aus einer Betriebsvereinbarung, die im Rahmen der Pressekonferenz unterzeichnet wird. Von den abzubauenden 3.600 Arbeitsplätzen sollen rd. 700 Aniliner in die BASF-eigene Job-Agentur überwechseln; von den restlichen Stellen sei etwa die Hälfte bereits über Verträge geregelt. Die Vereinbarung sieht weiter vor, daß es bis Ende 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird.
28.04.2005 BASF bietet seinen Aktionären gute Quartalszahlen: Der Umsatz legt um 11 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern schnellt um gut 39 Prozent auf 1,49 Mrd. Euro empor. Dennoch wird der kontinuierliche Personalabbau fortgesetzt.
01.03.2006 Steigerung des Umsatzes um 24 Prozent auf 12,5 Mrd. Euro im ersten Quartal. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit legt um 19 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu. Die Umsatzzuwächse basierten zuvor überwiegend auf höheren Preisen - nur konnte man auch die verkaufte Menge deutlich steigern.
23.03.2006 Die vor fünf Jahren gegründete IT-Tochter der BASF "IT Services" (Jahresumsatz: 364 Mio Euro) verlagert ihre Holding von den Niederlanden und der Schweiz zurück nach Ludwigshafen. (Meldung vom 23.03.)
2007 Das Unternehmen kauft im Verlaufe des Jahres eigene Aktien im Werte von 1,9 Milliarden Euro zurück. Für die rund 21,5 Millionen Papiere wird ein Preis von durchschnittlich 88,35 Euro bezahlt. Die zurückgekauften Aktien entsprechen 4,3 Prozent des Grundkapitals der BASF. Das insgesamt 3 Milliarden Euro schwere Rückkaufprogramm wrid bis Ende 2008 fortgesetzt.
26.04.2007 Konzernchef Jürgen Hambrecht präsentiert die Zahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres. Das Unternehmen zeige sich in Best-Form (Klammerwerte 1. Quartal 2006): Umsatz 14.632 (12.515) Mio Euro, Ergebnis der Betriebstätigkeit 2.010 (1.849) Mio Euro, Ergebnis vor Ertragssteuern 1.916 (1.870) Mio Euro, Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter 1.035 (950) Mio Euro, Ergebnis je Aktie 2,08 (1,87) Euro, Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 701 (1.448) Mio Euro, Investitionen 439 (600) Mio Euro, Abschreibungen 663 (552) Mio Euro, Personalaufwand 1.595 (1.392) Mio Euro
22.02.2008 Vorlage der Bilanz 2007 durch BASF-Chef Jürgen Hambrecht. Er will trotz hoher Rohstoffkosten und Dollarschwäche neue Bestmarken setzen. Dazu will er den Druck erhöhen, was auch die Mitarbeiter durch Steigerung der Effizienz und konsequente Kostenreduzierung betrifft. Die Konzerntochter Wintershall steuerte rd. 3 Mrd. Euro zum Gewinn bei, das sind gut 200 Millionen weniger als im Vorjahr. Bilanzzahlen für 2007 (in Klammern: 2006) in Millionen Euro: Umsatz 57.951 (52.610), EBIT 7.316 (6.750), Ergebnis vor Steuern 6.935 (6.527), Ergebnis nach Steuern 4.065 (3.215), Cashfolw 5.807 (5.940), Investitionen 4.425 (10.039), Abschreibungen 2.909 (2.973), Personalaufwand 6.648 (6.210), Ergebnis je Aktie 8,32 (6,37) Euro
15.09.2008 Die BASF übernimmt den Schweizer Konkurrenten "Ciba Spezialitätenchemie AG" in Basel. Wie beide Unternehmen berichten, hat die BASF für alle Ciba-Aktien 3,8 Milirarden Euro oder 6,1 Mrd. Franken geboten. Davon entfallen 3,4 Mrd. Franken auf die Barofferte der BASF, der übrige Teil betrifft die Schuldenübernahme. Das Angebort entspricht einem Aufpreis auf den Ciba-Schlußkurs von 32 Prozent und sogar von 64 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen 60 Handelstage. Die Veröffentlichung fürht zu heftigen Kursreaktionen: Während der Ciba-Aktienkurs um mehr aks 37 Prozent hochschnellt, sinkt der BASF-Kurs um mehr als 5 Prozent.
2. Quartal 2012 In zweiten Quartal sinkt der Gewinn um knapp 16 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Dennoch soll das Jahr 2012 ein neues Rekordjahr werden.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Chemikalien 1865 circa 1991 existent  
Indigo 1897 Beginn in großem Umfange 1897 existent  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1888 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1888 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1888 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 12.04.1916 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 06.1917 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 03.08.1917 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 08.1918 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 08.1918 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 08.1918 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfmaschine 1881 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1881 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1892 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1893 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1893 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1894 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1896 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1896 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1897 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1898 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1902? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 1903? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 1904 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1904 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1906 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1907 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1907 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1908 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1910? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 1911? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 26.07.1912 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 26.07.1912 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 03.10.1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 29.03.1917 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine   Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 27.07.1918 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 08.06.1921 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1893 Arbeiterwohnungen 380   unbekannt          
1893 bebaute Fläche 1   unbekannt Fläche 20 ha    
1893 Beamtenwohnungen 75   unbekannt          
1893 Dampfkessel 66   unbekannt Gesamtleistung 8200 PS    
1893 Dampfmaschinen 159   unbekannt Gesamtleistung 3500 PS Größere Dampfmaschinen  
1893 Dynamomaschinen 3   unbekannt Gesamtleistung 135 PS    
1893 Eisenbahnwagen 250   unbekannt          
1893 Elektromotor 1   unbekannt Leistung 2 PS    
1893 Fabrikgebäude 323   unbekannt          
1893 Gasanstalt 1   unbekannt Jahresproduktion 8000000 cbm    
1893 Gasmotoren 3   unbekannt Gesamtleistung 16 PS    
1893 Grundstück 1   unbekannt Fläche 77.85 ha    
1893 Luftkompressoren 10   unbekannt Gesamtleistung 650 PS    
1893 Normalspurgleise     unbekannt Länge 25 km    
1893 Vakuumpumpen 10   unbekannt Gesamtleistung 70 PS    
1893 Wasserförderungsmaschinen 4   unbekannt Gesamtleistung 400 PS    
Ende 1899 Dampfkessel 102   unbekannt Heizfläche 15500 qm    
Ende 1899 Dampfkrane 223   unbekannt         am Rhein
Ende 1899 Dampfmaschinen 253   unbekannt Leistung 12160 PS    
Ende 1899 Drehscheiben 223   unbekannt       normalspurig  
Ende 1899 elektrische Bogenlampen 676   unbekannt          
Ende 1899 Eisenbahnwagen 387   unbekannt          
Ende 1899 Elektromotoren 119   unbekannt          
Ende 1899 Glühlampen 8200   unbekannt          
Ende 1899 Grundstücke     ------ Fläche 203.5 ha    
Ende 1899 Normalspurgleise     ------ Länge 42.6 km    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1865   30     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1866   135     nur Arbeiter genannt
Anfang 1867   310     nur Arbeiter genannt
Anfang 1868   432     nur Arbeiter genannt
Anfang 1869   470     nur Arbeiter genannt
Anfang 1870   520     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1871   470     nur Arbeiter genannt
Anfang 1872   665     nur Arbeiter genannt
Anfang 1873   615     nur Arbeiter genannt
Anfang 1874   722     nur Arbeiter genannt
Anfang 1875   835     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1876   940     nur Arbeiter genannt
Anfang 1877   1123     nur Arbeiter genannt
Anfang 1878   1244     nur Arbeiter genannt
Anfang 1879   1427     nur Arbeiter genannt
Anfang 1880   1534     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1881   1922     nur Arbeiter genannt
Anfang 1882   2110     nur Arbeiter genannt
Anfang 1883   2378     nur Arbeiter genannt
Anfang 1884   2423     nur Arbeiter genannt
Angang 1885   2330     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1886   2320     nur Arbeiter genannt
Anfang 1887   2628     nur Arbeiter genannt
Anfang 1888   2993     nur Arbeiter genannt
Anfang 1889   3401     nur Arbeiter genannt
Anfang 1890   3596     nur Arbeiter angegeben
Anfang 1891   3756     nur Arbeiter genannt
Anfang 1892   3765     nur Arbeiter genannt
Anfang 1893 4284 4000 284   Beaufsichtigung und Leitung der Betriebe durch 2 Direktoren, 78 Chemiker und 24 Bau- und Maschinentechniker; kaufmännische Abteilung: Direktor und 180 kaufmännische Beamte
1895   4743     nur Arbeiter angegeben
1896   4800     nur Arbeiter angegeben
1898   5127     nur Arbeiter angegeben
1899   5495     nur Arbeiter angegeben
Ende 1899   6207 653   146 Chemiker, 75 Ingenieure, 433 Kaufleute. Löhne an Arbeiter und Aufseher: 6.783.000 Mark
1900   6207 428   darunter 148 wiss. gebildete Chemiker, 75 Ingenieure und Techniker und 305 kaufmännische Beamte
1905   6972     nur Arbeiter angegeben
1910   7621     nur Arbeiter angegeben
1913   10186     nur Arbeiter angegeben
1928 28130        
1930 11642        
1948 21951        
  41886       41886 (im Stammhaus)
  42500       42500 (im Stammhaus)
  41117     2613 BASF gesamt: 41.117, davon Stammpersonal (unbefristet): 37.562
  39354     2523 BASF gesamt: 39.354, davon Stammpersonal (unbefristet): 36.134
  38361     2319 BASF gesamt: 38.361, davon Stammpersonal (unbefristet): 35.535
2003 87159       sicher weltweit
  37054     2250 BASF gesamt: 37.054, davon Stammpersonal (unbefristet): 34.461
2004 81955       sicher weltweit
  35303     1848 BASF gesamt: 35.303, davon Stammpersonal (unbefristet): 33.207
  34314     1465 BASF gesamt: 34.314, davon Stammpersonal (unbefristet): 32.596. - Für 2007 vorgesehen: gesamt 32.000
1. Quartal 2006 79926       konzern-weit
2006 95247       BASF-Gruppe
1. Quartal 2007 94956       konzern-weit
2007 95175       BASF-Gruppe
3. Quartal 2008 96695       konzern-weit; in Ludwigshafen: 36.713
3. Quartal 2009 105858       konzern-weit; in Ludwigshafen: 36.363
30.06.2012 37969       Ludwigshafen: 34008; inclt. Pfanzenbiotechnologie und Lampertheim: 37.696 Mitarbeiter




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1865   Kohle 4000   t
1870   Kohle 15000   t
1875   Kohle 35000   t
1880   Kohle 67000   t
1885   Kohle 102000   t
1890   Kohle 156000   t
1895   Kohle 187000   t
1905   Kohle 337000   t
1910   Kohle 360000   t
1913   Kohle 490000   t




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1965 Beiteiligung zuvor Chemische Düngerfabrik Rendsburg Aktienmehrheit bzw. -vollbesitz durch BASF
1889 Trennung, Namensverlust danach G. Siegle & Co., GmbH, Farbenfabriken Siegle trennt sich von BASF [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 240]
1873 Zusammenschluß, neuer Name zuvor G. Siegle & Co., GmbH, Farbenfabriken Siegle zusammen mit BASF [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 240]
1 Nebenwerk danach BASF AG Werksfeuerwehr  
1953 Nebenwerk danach Rheinische Olefinwerke GmbH zusammen mit Shell
1865 Umbenennung zuvor Sonntag, Engelhorn & Clemm Sonntag ... --> BASF
1900 Nebenwerk danach Norwegische Salpeterwerke 4 Chemiefirmen gründen Norw. Salpeter
1916 Nebenwerk danach Ammoniakwerk Merseburg GmbH, Leuna-Werke BASF baut Ammoniakwerk Merseburg
1907 Nebenwerk zuvor Auguste-Victoria, Steinkohlenbergbau und Bleizinkerzbergbau, Gewerkschaft und Zeche BASF, Bayer und AG Anilin erwerben Auguste-Victoria
1878 Nebenwerk danach Badische Anilin- und Sodafabrik, Werk Neuville Neuville Nebenw. von BASF
1878 Nebenwerk danach Badische Anilin- und Sodafabrik, Werk Butirki Butirki Nebenw. von BASF
1925 Zusammenschluß, neuer Name danach I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft BASF + .... --> IG Farben
1991 Lösung (Tochter neuer Name) danach BASF Magnetics BASF gründet BASF Magnetics




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAbetriebseigenes Gaswerk
TEXTEigene Privat-Gasanstalt und produziert mit 6 Öfen à 9 Retorten in den Sommermonaten täglich 8200 - 8.500 m³ Gas, in den Wintermonaten täglich 12.500 bis 13.000 m³.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 447]


ZEIT1893
THEMABeschreibung
TEXTDie hier genannte Firma ist die Besitzerin der unbestritten größten chemischen Fabrik der Welt. Es ist dies das bekannte Etablissement zu Ludwigshafen, welches im Jahre 1865 begründet wurde, nachdem kurze Zeit vorher die Firma durch die Fusion mehrerer schon damals bedeutender Farbenfabriken entstanden war. Auf dem damals vor der Stadt Ludwigshafen am Rhein gelegenen Terrain "Hemshof" wurde die neue Fabrik erbaut, welche im Mai des Jahres 1865 mit einem Personal von 30 Arbeitern zu arbeiten begann. Seit Beginn ihres Bestehens hat die Firma es sich zur Aufgabe
gemacht, sämmtliche Halb- und Ganzfabrikate der Teerfarbenindustrie im eignen Betriebe zu erzeugen. Zwecks Wahrung ihrer vollständigen Unabhängigkeit hat sie auch wohl als erste Farbenfabrik Deutschlands die Fabrikation der zu ihrem Betriebe erforderlichen Produkte der chemischen Großindustrie, sämtliche Säuren und Alkalien mit in den Bereich ihrer Tätigkeit gezogen. Sie verarbeitet somit als Rohmaterialien ihres Betriebes die weiter unten aufgezählten Produkte des Bergbaues und der Teerdestillation und erzeugt aus denselben durch geeignete Reaktionen eine außerordentlich große Anzahl der verschiedenartigsten künstlichen Farbstoffe. Das Aktierikapital der Fabrik beläuft sich auf 16.500.000 Mark. Die Ludwigshafener Fabrik bedeckt ein Areal von insgesammt 7785 ar, davon sind überbaut ca. 2000 ar mit 323 Fabrikgebäuden, 380 Arbeiter- und 75 Beamtenwohnungen. Die Fabrik liegt unmittelbar am Ufer des schiffbaren Rheins, auf dessen Wasserstrasse ihr ein großer Teil ihres Bedarfs, insbesondre Kohlen (durchschnittlicher Jahresverbrauch etwa 160.000 t) und spanische Pyrite zugeführt werden. Das Terrain der Fabrik
wird von der Landstraße, welche von Ludwigshafen nach Frankenthal führt, durchschnitten. Außerdem ist die Fabrik durch ein Zweiggeleis mit der Pfälzischen Eisenbahnlinie verbunden. Für den inneren Verkehr der Fabrik dient ein diese nach allen Richtungen durchschneidendes Netz normalspuriger Bahngeleise, welches eine Gesamtlänge von 25 Kilometer besitzt. 250 Eisenbahnwaggons dienen dem Transport der Güter innerhalb der Fabrik. Der Wasserverbrauch beläuft sich auf 9 Millionen Kubikmeter jährlich. Als Rohmaterial ihrer Betriebe verarbeitet die Fabrik sämtliche Erzeugnisse der Teerdestillation, außerdem spanische Pyrite, Chilesalpeter, Kalkstein, Steinsalz, Kochsalz, Braunstein, Chromsalze, Indigo, Gallussäure und viele andere Erzeugnisse der Industrie chemisch-technischer Präparate. Die Erzeugnisse des Betriebes umfassen, wie schon gesagt, das Gesammtgebiet der künstlichen organischen Farbstoffe, ferner raffinirten Indigo aus rohem Indigo, sowie Indigocarmin, außerdem die Hauptprodukte der Sodaindustrie, welch letztere hauptsächlich für eignen Gebrauch hergestellt werden. Die Fabrik kann sich rühmen, bahnbrechend vorangegangen zu sein mit der Einführung einer großen Anzahl der wichtigsten Errungenschaften der Teerfarbenindustrie. Im Jahre 1868 nahm sie zuerst die synthetische Darstellung des Alizarins auf, welche von
Grabe und Liebermann erfunden und in England und Amerika patentiert worden war. In Gemeinschaft mit H. Caro wurde dann kurz darauf das fabrikatorisch allein anwendbare Darstellungsverfahren des Alizarins, Anthrapurpurins und Flavopurpurins aus den Sulfosäuren des Anthrachinons ausgearbeitet. 1874 brachte die Firma neue Farbstoffe auf den Markt, welche durch ihre außerordentliche Schönheit alsbald das größte Aufsehen erregten; es waren dies die
Resorcinfarbstoffe, Eosin A, S und BN, das Tetrabromfluorescein, sein Äthyläther und das Bromnitrofluorescein. 1875 wurde das Alizarinorange, Betanitroalizarin, zuerst fabrikmäßig bereitet. Ihm folgte 1876 das synthetische Purpurin. 1877 wurde einer der wertvollsten Farbstoffe zuerst in den Handel gebracht, das von H. Caro entdeckte Methylenblau. Im selben Jahre noch folgte das kaum minder werthvolle Säurefuchsin nebst seinen Verwandten, den Säureviolets. 1878 wurde im Echtrot ein werthvoller Azofarbstoff dem Färber dargeboten. Im gleichen Jahre gelang es H. Brunck, die von
Prudhomme beobachtete Reaction der Bildung des Alizarinblaus zu einem fabrikatorisch anwendbaren Verfahren auszugestalten. 1879 wurde im Naphtolgelb S eine ungemein wichtige Errungenschaft dem Patentbesitz der Firma hinzugefügt. Im gleichen Jahre noch wurde das Lichtgrün S, eines der ersten Säuregrüne, in den Handel gebracht. Das Jahr 1880 ist allen Kennern der künstlichen Farbstoffe wohl erinnerlich, denn in ihm wurde endlich die so lange erstrebte Synthese des Indigos durch A. Baeyer verwirklicht; die Ausbeutung der neuen Errungenschaft übernahm die Badische Anilin- und Sodafabrik, welche auch in der Orthonitrophenylpropiolsäure ein zur Erzeugung von Indigo auf der Faser geeignetes Produkt in den Handel brachte, dessen Anwendung indessen in Folge seines hohen Preises eine beschränkte blieb. Desto bedeutsamer erwies sich für die Technik die von H. Brunck ausgearbeitete Methode der Löslichmachung des Alizarinblaus durch Behandlung desselben mit Bisulfiten; das Produkt dieses Verfahrens, Alizarinblau S, gelangt seit 1881 in stets wachsenden Mengen in den Handel. 1882 wurde im Blauschwarz B der erste der jetzt so zahlreichen schwarzen Azofarbstoffe hergestellt. In den Jahren 1883 - 1885 folgten dann in rascher Reihenfolge die neuen Triphenylmethanfarbstoffe, deren auf Verwendung von Phosgen begründete Darstellungsweise von A. Kern in Gemeinschaft mit H. Caro ausgearbeitet worden war. Von diesen haben die nachfolgenden dauernden Wert erlangt: Krystallviolett (1883), Aethylviolet (1883), Victoriablau B und 4R (1883), Nachtblau (1884), Auramin (1884), Alkaliviolet (1886). Das Säureviolet TB von C. L. Müller, das von J. H. Ziegler erfundene Tartrazin, sowie endlich Alizarinmarron wurden 1885 in den Handel gebracht. 1886 folgten dann Acetinblau (C. Schraube), Galloflavin (E. Bohn), Anthracenbraun und Naphtylenroth (A. Römer). Im Jahre 1887 wurde ein neuer schwarzer Azofarbstoff, das Violetschwarz, aufgenommen; es wurde ferner im fast vergessenen Naphtazarin von Roussin ein werthvoller Farbstoff erkannt, welcher jetzt als Alizarinschwarz in den Handel kommt. Seine von Bohn dargestellte Bisulfitverbindung wurde im gleichen Jahre als Alizarinschwarz S in die Technik eingeführt. Nicht minder wichtig war die Entdeckung der basischen Phtaleinfarbstoffe, deren erster das von Ceresole in den Werkstätten der Ludwigshafener Fabrik hergestellte Rhodamin B war. Ihm folgte 1888 das von Gnehm hergestellte Rhodamin S. Im gleichen Jahre wurde das durch seine Schönheit ausgezeichnete Nilblau von Th. Reissig hergestellt; ferner das Azocarmin von C. Schraube, das Baumwollgelb G von C. L. Müller, endlich Carbazolgelb, Alizaringrün, Alizarinblaugrün und Alizarinindigblau von R. Bohn. Das Jahr 1889 brachte das von R. Bohn entdeckte Alizaringelb A, das Alizaringelb C von M. V. Nencki und das Salmroth von C. L. Müller. Es folgt 1890 das Azurin von R. Bohn, 1891 das Anthracenblau des gleichen Erfinders,
sowie das Indoinblau von P. Julius, endlich das Säureviolett 6 BN von C. L. Müller. Es ergibt sich aus der vorstehenden gedrängten Zusammenstellung, dass die Badische Anilin- und Sodafabrik in ganz hervorragendem Maße an dem Ausbau der Industrie der künstlichen Farbstoffe beteiligt ist. Nicht unerwähnt darf es dabei bleiben, daß
viele ihrer technischen Neuerungen weit über die Grenzen der eigenen Fabrik hinaus befruchtend auf die Technik und Wissenschaft gewirkt haben. Als Beispiel mag es hier lediglich angeführt werden, dass u.a. die Fabrikation des Alizarinblaus zum Ausgangspunkt für die so wichtigen Studien über die Chinolinderivate geworden ist. Wie es schon für die Gesamtindustrie der Theerfarbstoffe hervorgehoben wurde, so zeigt sich hier auch im einzelnen Falle das engste Zusammengehen von Technik und Wissenschaft, die fortwährende Befruchtung der einen durch die Errungenschaften der anderen.
Daß eine Fabrik, welche über 4000 Arbeiter beschäftigt, von denen die Mehrzahl Familienväter sind, es für ihre Pflicht erachtet, für das Wohl dieser großen Zahl von ihr abhängiger Personen in ausgiebigster Weise und über die Forderungen des Gesetzes hinaus Sorge zu tragen, ist selbstverständlich. In der Tat dürften wenige Fabriken so ausgedehnte und großartige Wohlfahrtseinrichtungen besitzen, wie sie im Laufe der Jahre im Anschluss an die Ludwigshafener Fabrik geschaffen worden sind. Dieselben mögen im Nachstehenden aufgezählt werden. Eine Kolonie von 380 Arbeiterwohnungen, welche mit einem Kapitalaufwand von etwa 1,5 Millionen Mark errichtet worden sind, schließt sich an die Fabrik an, die Mieter bezahlen monatlich 5 - 7 Mark Miete, einen Betrag, welcher eben zur Deckung der Unterhaltungskosten ausreicht. Für die außerhalb der Fabrik wohnenden Arbeiter ist eine 600 Personen fassende Speiseanstalt und Speisehalle mit einem Kapitalaufwand von 80.000 Mark errichtet worden, zu welcher ein jährlicher Zuschuß von 22.000 Mark seitens der Fabrik gewährt wird. Zu den gesetzlichen Krankengeldern der Arbeiter leistet die Fabrik einen freiwilligen Zuschuß in halber Höhe an alle erkrankten Arbeiter, welche über 6 Monate im Betriebe tätig sind. Für die Familien der in Ludwigshafen wohnenden Arbeiter wird freie ärztliche Behandlung gewährt, zu welchem Zwecke auch mit einem Kapitalaufwand von 35.000 Mark und einer jährlichen Ausgabe von 12.000 - 13.000 Mark eine Krankenstation mit zwei Heilgehilfen und zwei Krankenschwestern unterhalten wird. Es ist ferner, mit einem Aufwand von über 100.000 Mark ein Arbeiterkrankenhaus errichtet worden. Das städtische Spital, Kirchenbauten und andere dem
Wohle der Arbeiter mit dienenden gemeinnützigen Einrichtungen werden von der Fabrik finanziell unterstützt. Die Errichtung eines Frauen- und Kinderbades, sowie einer Haushaltungsschule für Arbeitertöchter sind in Ausführung begriffen. Arbeiter, welche 5, 10, 15, 20, 25 Jahre in der Fabrik tätig sind, erhalten Altersprämien. Es ist ferner durch jährliche Ueberweisungen aus den Geschäftsgewinnen ein Arbeiterunterstützungsfonds gebildet worden, welcher z.Z. etwa 660.000 Mark beträgt. Dieser wird durch das Geschäft verzinst, und seine Erträge dienen zur Unterstützung arbeitsunfähiger und invalider Arbeiter, sowie von Witwen und Kindern von Arbeitern. Es ist endlich eine Beamtenpensionskasse begründet worden, zu welcher die Fabrik ein Grundkapital von 200.000 Mark gestiftet hat und laufende jährliche Beiträge leistet, z. Z. in doppelter Höhe der von den Mitgliedern gezahlten Beiträge. Schließlich ist noch einer persönlichen Stiftung des Direktors, Kommerzienrat Dr. Brunck, zu gedenken, welcher in gesündester
Lage der Pfalz ein Erholungshaus errichtet hat, in welchem von Frühjahr bis zum Herbst rekonvaleszente und erholungsbedürftige Arbeiter der Fabrik Aufnahme finden.
QUELLE[Führer durch die Ausstellung der chemischen Industrie Deutschlands (1893) 72]