Zeit |
Ereignis |
20.02.1866 |
Carl von Linde beginnt seine Tätigkeit in der Lokomotivfabrik "Krauss & Co." in München. |
17.07.1866 |
Georg Krauss gründet seine Lokomotivfabrik (Abschluß des Geellschaftsvertrags der Kommanditgesellschaft mit 300.000 Gulden Gründungskapital). Gesellschafter sind namhafte Augsburger Industrielle und vermögende Privatiers. - Krauss konnte auf dem Marsfeld, einem ehemaligen Truppenübungsplatz, von Gabriel Sedlmayr (Spatenbräu) ein 4 ha großes Gelände erwerben. Es erhält von Anfang an Gleisanschluß. |
1867 |
Krauss sendet seine erste Lokomotive zur Pariser Weltausstellung und erhält eine Goldene Medaille. |
15.03.1867 |
Die erste Lokomotive "Landwührden" für die Oldenburgische Staatsbahn ist betriebsfähig. |
1872 |
Eröffnung eines Zweigwerks in Sendling zum Bau schmalspuriger Baulokomotiven |
1872 |
Bau eines Zweigwerks im Stadtteil Sendling |
31.05.1872 |
Grundsteinlegung zum Zweigwerks in Sendling |
Sept. 1872 |
Eintritt von Anton Hurler. - Er ist nach Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft für lange Jahre der verantwortliche Direktor |
1873 |
Auf der Wiener Weltausstellung, 1873, erhält Krauss die Fortschrittsmedaille. Mit der ersten Lokomotive auf der Pariser Weltausstellung 1867 erringt er die große goldene Medaille. |
1877 |
Die ersten Tramway-Lokomotiven werden nach Berlin, Brünn und Italien geliefert. |
März / Mai 1878 |
Für die von Krauss erbaute und anfangs auch betriebene
Feldbahn werden im März und Mai die ersten beiden
Lokomotiven geliefert.(Fabriknummer 782/783) |
1879 |
Bau mehrerer Dampffeuerspritzen und Lokomobilen |
1880 |
Aufnahme des Dampfwalzen- und Straßenlokomotivenbaues, bedingt durch die Krisenjahre 1877-1883 (nur Einzelstücke). Auch Jahr 1887 genannt |
1880 |
Eröffnung eines Zweigwerks in Linz zur Bedienung des österreichisch-ungarischen Marktes |
1880 |
Die Lokomotivfabrik Krauss (München) baut ein Zweigwerk in Linz (Österreich), um die österreichischen Einfuhrzölle zu umgehen |
01.09.1880 |
Grundsteinlegung zum Zweigwerk in Linz an der Donau |
1881 |
Straßenbahn-Wettbewerb der "Arnhemsche Tramweg-Maatschappij" mit Lokomotiven von Merryweather, Hohenzollern, SLM Winterthur und Krauss. Die Krauss-Lokomotive wird am besten beurteilt. |
1882 |
Bau von Dampflok für die Gotthardbahn |
1882 |
Krauss baut einen doppelstöckigen Dampftriebwagen. Der Wagenkasten stützt sich auf dem Triebgestell mit liegendem Kessel ab. Das Fahrzeug ist von beiden Führerständen aus zu steuern |
1882 |
Krauss baut für die Bayerische Landesausstellung einen zweistöckigen Dampftriebwagen, Achsfolge B'2', mit querliegendem Kessel. Er wird nicht von der Bayerischen Staatsbahn angekauft. |
1885 |
Die Waldbahnlokomotive für die k.u.k.-Bosnabahn mit radial einstellbaren Endachsen und einachsigem Stütztender wird fertig gestellt. (Spurweite 760 mm) |
1885 |
Das Krauß-Helmholtz-Drehgestell wird von Richard von Helmholtz (1852-1934) erfunden. Er ist Ingenieur bei der Lokomotivfabrik Krauss & Co in München. |
1886-1887 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (1886 oder 1887) |
31.08.1886 |
Auftrag von Ludwig Feßler, den Plan einer Lokalbahn von Prien nach Stock am Chiemsee auszuarbeiten. |
1886 |
G. Krauss steht bis Ende 1886 dem Werk als Chefdirigent vor |
1887 |
Der Bau von Dampfstraßenwalzen hat bei Krauss keine sehr große Bedeutung. Er dient mehr als Lückenfüller zur Überbrückung geringer Lokomotivnachfrage. |
15.03.1887 |
Ludwig Feßler und Georg Krauss unterzeichnen den Bauvertrag zum Bau der Chiemseebahn. |
1888 |
Erstmals wird das Krauss-Helmholtz-Gestell in die für
die die steigungs-und krümmungsreiche Strecke Reichenhall-Hallthurm vorgesehne D VIII eingebaut.
Die Lok ist bis 1925 im Einsatz. |
1888 |
R. v. Helmholtz entwirft sein Krauss-Helmholtz-Drehgestell |
1889 |
Mit der B X verläßt die Kgl. Bay. Staatsbahn den Außenrahmen bei Schlepptenderlokomotiven und führt die
Verbundwirkung ein. |
1890 |
Das erste Paar der berühmten "Feldbahn-Zwilllinge" wird unter Fabrk-Nr. 2418 an die kgl. Eisenbahn-Brigade, Berlin, geliefert. Weitere 157 folgen bis 1914. (Dieser Loktyp wird auch von zahlreichen anderen Firmen an die Militäreisenbahn geliefert) |
1893 |
Bau einer Zahradbahnlokomotive für die Schafbergbahn |
07.07.1894 |
12 Jahre nach Fertigstellung der 1000. Lokomotive wird
die 3000. Lok, eine dreifach gekuppelte Verbund-Güterzuglokomotive mit Tender, für die Kgl. Bay. Staatsbahn fertiggestellt. (Type C IV, Nr. 1477). Zu diesem Anlaß wird eine Medaille geprägt, die Belegschaft schenkt Krauss einen verzierten Pokal aus einem Straußenei, ferner erscheint ein Gedicht "Wo Gott und Kräfte willig sich verbinden, wird manches große Werk vollbracht ...", mit Abbildung der bekränzten und mit Fahnen versehenen Lokomotive. |
1895 |
Bau der Schnellzuglok mit Vorspannachse Nr. 1400 |
1897 |
Bau einer Zahnradlokomotive für die Schneebergbahn |
01.01.1900 |
172 Tenderlokomotiven für Zuckerfabriken geliefert [Verzeichnis |
1900 |
Die Lokomotive "Landwührden" der Oldenburgischen Staatsbahn wird nach einer Laufleistung von rd. 860.000 km von Krauss zurückgekauft und dem im Aufbau befindlichen Deutschen Museum geschenkt. |
1902 |
G. Lotter kommt als Diplomingenieur zu Krauss |
03.06.1903 |
Georg Krauß bezeugt als der erste das Vertrauen in die Gründung des Deutschen Museums durch die Tat. Er stiftet 100.000 Mark, den Grundstock des Vermögens des Museums bilden. |
1904 |
Der Bau von Weichen- und Signalstellwerken - zunächst
in Lizenz der Firma Schnabel & Henning in Bruchsal - spielt bei Krauss ab 1882 eine bedeutende Rolle.
1904 sind bereits 268 Bahnhöfe mit insgesamt 420 Stell- und Blockwerken ausgerüstet. Erst nach dem 2. Weltkrieg lauft dieser Geschäftszweig aus. |
1905 |
1905 wird die 5000. Lokomotive präsentiert. |
10.1905 |
Ablieferung der fünftausendsten Lokomotive im Oktober |
12.10.1905 |
Die Lokomotivfabrik Krauss & Comp. AG, München, liefert ihre 5000. Dampflokomotive, eine Güterzuglokomotive der Gattung 4/5, an die Kgl. Bayerischen Staatseisenbahnen aus. |
1906 |
Bei der Bayerischen Jubiläums-Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg, erhält die
Lokomotivenfabrik Krauss & Comp., AG, München die
Preis-Medaille mit dem Grade der "Goldenen". |
05.11.1906 |
Tod von Georg Krauss. Er wird an der Außenmauer des Alten Nördlichen Friedhofs an der Zieblandstraße in München-Schwabing in der Familiengruft begraben |
1908-1912 |
In den Jahren 1908 bis 1912 kommt die Aufwärtsentwicklung durch eine starke Depresion ins Stocken. Zuvor ist Entwicklung mit bis zu 70% Exportanteil günstig. Nur das Linzer Werk ist gut beschäftigt,ebenfalls die Abteilung für das Eisenbahnsicherungswesen jedoch mit vergleichsweise geringem Umsatzanteil. |
1908 |
Stahlguß muß von fremden Lieferanten bezogen werden. In den Jahren der Hochkonjunktur nach der Jahrhundertwende macht man schlimme Erfahrungen mit verspäteten Lieferungen und mangelhafter Qualität.
1907 hat man sich entschlossen, in Gemeinschaft mit Gustav Krautheim, einem Gießereifachmann aus Chemnitz,
auf dem neu erworbenen Grund in Allach eine Stahlformgießerei für Stahl- und Temperguß zu errichten.
Das Unternehmen erhält den Name "Bayerische Stahlformgießerei Krautheim & Comp. GmbH". Krauss ist mit 50% beteiligt, im Herbst 1908 erfolgt die Inbetriebnahme. Der Stahl wird in einer Simens-Martin-Anlage erschmolzen. |
1909 |
Die elektrische Doppellokomotive für die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn wird in Betrieb genommen. Die elektrische Ausrüstung liefert die AEG. |
19.05.1909 |
Die erste elektrische Lokomotive wird am 19. Mai an die Localbahn AG (LAG), die LAG 2 = E 69 02 = 169 002, für die Strecke Murnau-Oberammergau geliefert. Sie ist bis 1981 auf ihrer Stammstrecke im Einsatz, bis auf ein neunjähriges Gastspiel als Rangierlok in Heidelberg.
Bis 1999 gehört sie zum betriebsfähigem Museumsbestand der Deutschen Bahn AG, ihr Heimatort ist zunächst Garmisch. |
1. Weltkrieg |
G. Lotter ist im 1. Weltkrieg bei den Eisenbahntruppen |
1916 |
Aufgrund kriegsbedingter Nachfrage wird 1916 mit dem Bau leistungsfähiger, spanabhebender Maschinen begonnen. Mitte der 20er Jahre bleiben weitere Aufträge völlig aus, und dieser Produktionszweig wird
aufgegeben. |
01.10.1916 |
Landesbaurat Hans Georg Krauss wird in Vorstand berufen. Krauss ist nicht mit dem Firmengründer verwandt. Er hat die Weichen zunächst bei Maffei (18 Jahre lang mit hervorragendem Ruf als Lokomotivfachmann) und später bei Krauss und Krauss-Maffei gestellt. |
1918 |
G. Lotter überrmimmt die Leitung der Ellok-Abteilung von Maffei |
1920 |
Die Eisengießerei AG Sugg & Comp. im Münchener Stadtteil Sendling liefert den Grau- und Rotguß für die Lokomotivfabrik. Krauss ist an diesem Unternehmen
zunächst beteiligt, später wird es voll übernommen und
1920 mit der Muttergesellschaft fusioniert. |
1921 |
Nach 1880 hat sich die Stadt München weiter rasch ausgedehnt. Noch zu Lebzeiten von Krauß hat man sich nach einem neuem Grundstück umgesehen und außerhalb Münchens in Allach - die Eingemeindung erfolgt erst 1938 - Ackerland aufgekauft. Zusammen mit späteren Arrondierungen insgesamt rund 600.000 qm. |
1921 |
Nach dem 1. Weltkrieg übernimmt Krauss die restlichen Anteile der "Bayerischen Stahlformgießerei Krautheim &
Comp. GmbH". Die Fusion mit der Lokomotivfabrik erfolgt 1921. |
1921 |
Wie schon vor dem 1. Weltkrieg geplant, beginnt 1921 der Aufbau neuer Werkstätten in Allach. Die platzintensiven und umweltsensiblen Betriebsteile werden verlagert. |
1922 |
Werkneubau in Allach bei München |
1924 |
1924 wird eine Vereinbarung mit der Berna AG, Olten, Schweiz getroffen, die es Krauss ermöglicht Berna-Lastkaftwagen herzustellen und zu vertreiben. |
1924 |
Von der Berna AG, Olten wird eine Lizenz für den Nachbau von LKWs mit 3 und 5t Nutzlast erworben. Die Fahrgestelle und Aufbauten werden im Werk Marsfeld hergestellt, die Motoren und andere Aggregate werden aus der Schweiz bezogen. Abnehmer gibt vorwiegend im süddeutschen Raum, aber auch die Reichspost ist Kunde. |
1925 |
Eine Krauss'sche Spezialität sind die von Obering. Martens konstruierten 2'C1'- Liliputlokomotiven, Spurweite 381 mm. Erstmals werden sie auf der ebenfalls von Krauss erbauten Liliputbahn anläßlich der Verkehrsausstellung 1925 auf dem Münchener Messegelände eingesetzt. Eine Anzahl von ihnen ist noch im Einsatz, u.a. in Leipzig, Dresden, Wien und Stuttgart. |
1925 |
Der erste von Krauss gebaute LKW wird 1925 auf der großen Verkehrsausstellung in München gezeigt. |
1929 |
Die Firma Berna wird 1929 vom Schweizer LKW-Hersteller Sauer übernommen. Krauss muß LKW-Fertigung aufgeben. |
01.01.1931 |
Fusion mit der Lokomotivfabrik J. A. Maffei zur "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei AG" |
1937 |
Der Standort Sendling wird 1937 aufgegeben. Die Gießerei liegt in der Nähe des Sendlinger Filialwerkes. |