Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei


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Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei: Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei: Werksansicht Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei: Schiffsturbinen-Melms & Pfenniger


Allgemeines

FirmennameLokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei
OrtssitzMünchen
OrtsteilHirschau
StraßeHirschau 16
Postleitzahl80805
Art des UnternehmensLokomotiv- und Maschinenfabrik
AnmerkungenBesitzer (um 1892): Reichsrat Ritter Hugo von Maffei und Anschrift Promenadeplatz 18. Seit 1907 auch "Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH" (s.d.), zusammen mit BMAG, Berlin. Vertriebsgesellschaft für Dampf- und Motorwalzen seit 1918: "J. A. Maffei & Jacob" (s.d.) in Leipzig. 1931 fusioniert mit "Krauss & Comp." zu "Lokomotivfabrik Krauss & Comp., J. A. Maffei AG" in München-Allach (ab 1940 "Krauss-Maffei AG", s.d.). In [Deutscher Schiffbau (1913)] eine Anzeige für "Schiffsturbinen-Melms & Pfenniger G.m.b.H." in München-Hirschau.
Quellenangaben[Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 130] [Das Eisenwerk Hirschau im April 1852]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1816 Maffei, aus einer italienischen Händlerfamilie stammend, übernimmt die Tabakfabrik seines Vaters im Münchner Lehel
25.12.1826 Geburt von Georg Krauss in Augsburg als Sohn des Webermeisters Johann Georg Krauss. Er besucht die Kreisgewerbeschule und dann die Polytechnische Schule in Augsburg und absolviert die praktische Arbeit bei Maffei
31.08.1836 bis 13.05.1921 Hugo Ritter und Edler von Maffei, wird von seinem Onkel zum Haupterben bestimmt. J. A. von Maffei ist ohne leibliche Nachkommen geblieben.
1837 Besitzübernahme eines kleinen Eisenwerks mit Wasserkraft im Englischen Garten durch J. A. von Maffei
1838 Der Lindauerïsche Hammer, die sog. Hofhammerschmiede in der Hirschau, wird von der Witwe Lindauer für 57.000 Gulden erworben.1839 sind 160 Arbeiter und Tagelöhner beschäftigt.
1840 Aufnahme des Baues von Lokomotiven bei Maffei unter Joseph Hall (dieser 1844-58 dort tätig)
1841 Die erste Lokomotive "Münchner" verläßt die Fabrik
09.09.1841 bis 11.09.1841 Die erste Lokomotive wird nach englischem Vorbild gebaut. (Am 9. September richtet Maffei ein Gesuch an König Ludwig 1. von Bayern wegen Namensgebung. Am 11. Sept. kommt das Schreiben zurück mit handschriftlichem Vermerk, dass die Lokomotive "Münchner" heißen soll).
07.10.1841 Erste Probefahrt der bei den J. A. Maffei'schen Eisenwerken in München unter Leitung des Maschinenmeisters Hall auf eigene Kosten erbauten ersten Lokomotive "Der Münchner".
1844 Die Lokomotive "Bavaria", Fabriknummer 2, gehört zum ersten Auftrag über 8 Lokomotiven für die Kgl. Bay. Staatsbahn zum Einsatz auf der Strecke Nürnberg - Bamberg. (Maffei muß seine väterliche Tabakfabrik als Kaution einbringen, um diesen Auftrag zu erhalten)
1844 Joseph Hall wird neben dem Engländer J. G. Ashton technischer Direktor bei Maffei
1845-1846 Karl Ehmann ist 1845/46 ausbildungshalber in den technischen Büros der Maschinenfabriken Kessler und Maffei tätig
1845 Die Kgl. Bay. Staatsbahn hat Maffei 1843 zwar einen Auftrag über die Lieferung von 8 Lokomotiven erteilt, seine erste Lokomotive, den "Münchener", aber immer noch nicht abgekauft. Da richtet er ein Schreiben an König Ludwig I. "Es sind jetzt Sechs Jahre, seitdem der 'Münchener' angefangen wurde. Die Durchschnittszahl der in dieser Fabrik allein seither bescheftigten Arbeiter beläuft sich für ein Jahr auf 230. Jeder der selben, gering gerechnet, gebraucht zur Stillung seines Durstes des Tages 3 Maaß Bier, was in 6 Jahren 1.511.100 Maaß betrug. Bekanntlich entrichtet die Maaß Bier beiläufig 1 Kreuzer ärarialischen Aufschlag, so entziffert sich an diesem einzigen Gefälle schon seither eine Staatseinnahme von ungefähr 25.000 Gulden."
Für 24.000 Gulden hat die Kgl. Bay. Staatsbahn den "Münchener" gekauft und unter der Nummer 25 in ihren Lokomotivpark eingereiht.
1844-1845 In dieser Zeit werden acht Lokomotiven für die kgl. bayerische Staatsbahn geliefert, welchen sich bald mehrere für die pfälzische Ludwigsbahn, für Württemberg und Hannover anreihen; zugleich werden mehrere feststehende Dampfmaschinen gefertigt.
1846 200-PS-Dampfmaschine mit der Nummer 16 für die mechanische Spinnerei Augsburg. Sie kommt zum Einsatz wenn die Augsburger Stadtbäche nicht genügend Wasserkraft liefern.
1847 Mit der Fabriknummer 39 wird die B I-Lokomotive "Donau" an die Kgl. Bay. Staatsbahn geliefert. Sie ist bis 1895 im Einsatz.
1847 Das erste Maffei'sche Dampfschiff, die "Stadt Donauwörth", läuft in Donauwörth vom Stapel. Gefolgt vom Würmseedampfer "Maximilian"
1847 Der Betrieb steigert sich in großem Maßstab, so daß bei einem Personalstande von 500 die gewöhnliche Arbeitszeit nicht mehr ausreicht. 22 Lokomotiven für die bayerische Staatsbahn, einige für die k.k. österreichischen Bahnen sind in Bestellung. Es wird mit dem Bau des ersten Dampfschiffes, für die Donau, begonnen.
1847 Georg Krauss geht mit einem ausgezeichneten Zeugnis der Polytechnischen Schule für 1 Jahr zu Maffei in München, vmtl. als Volontär
1848 Bau von stationären Dampfmaschinen und Schiffen
1848 Die C I-Lokomotive "Behaim" ist die erste dreifach gekuppelte Lokomotive für die Kgl. Bay. Staatsbahn. Sie kommt auf der Steilrampe (Steigung: 25 o/oo) zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast zum Einsatz.
1849 Die Arbeiterzahl muß fast auf die Hälfte gemindert und die tagliche Arbeitszeit abgekürzt werden, um ein gänzliches Unterbrechen des Geschäftes zu vermeiden.
1850 Bau der "Bavaria" für die Semmeringbahn. Sie erhält beim Semmering-Wettbewerb 1851 den ersten Preis
1850 Bis 1850 ist die Maschinenfabrik beachtlich gewachsen. Sehr große Bauteile, wie z.B. der eiserne Rahmen einer Drehscheibengrube, müssen noch im Freien montiert werden.
1850-1860 Maffei beginnt schon sehr früh, durch Werbeanzeigen auf sein Erzeugnisse aufmerksam zu machen. Bis zum Jahr 1860 sind 465 Lokomotiven entstanden, 129 davon fanden Käufer im Ausland.
1851 In Starnberg läuft das erste Dampfschiff "Maximilian" für den Starnberger See vom Stapel. Es hat eine genietete, eiserne Schiffsschale mit Holzaufbauten.
Sommer 1851 Mit der 72. Lokomotive, ebenfalls "Bavaria" genannt, wie die Fabriknummer 2, gewinnt Maffei den ersten Preis beim "Semmering-Wettbewerb" der leistungsfähigsten Steilrampen-Lokomotive. Um das Reibungsgewicht zu erhöhen, werden auch die drei Achsen des Tenders durch eine Rollenkette angetrieben.
10.12.1852 Maffei erwirbt für seine Werft an der Donau in Regensburg auf dem Unteren Wöhrd für 29.000 Gulden ein knapp vier Hektar großes Gelände von Gottfried Böck.
1852 Bisher wurden sieben Dampfschiffe für die Donauschiffahrt und eines für den Starnberger See gebaut
1853 Die Crampton-Lokomotive "Die Pfalz" vom Maffei für die Bayerische Pfalzbahn unter der Fabriknummer 132 gebaut, erreicht bereits 120 km/h.
1853 1853 wird die Personenzug-Lokomotive "Juno", Gattung BV, Fabriknummer 264, für die Kgl. Bay. Staatsbahn gebaut.
1853 Halls während seiner Tätigkeit bei Maffei entwickelte Exzenterkurbel wird patentiert
1853 Maffei finanziert die bisherige Firma "Michiels, Goffard & Cie." , seither "Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte" in Burglengenfeld durch eine größere Kapitalanlage
1853 Unter Nutzung der bereits bestehenden Gebäude wird der Betrieb auf der Maffeischen Werft in Regensburg im Laufe des Jahres aufgenommen
1854 Mit der Betriebsnummer 140 wird die AV-Lokomotive "Kufstein", Fabriknummer 166, bei der Kgl. Bay. Staatsbahn eingereiht. Ab 1854 bis 1920 werden, mit wenigen Ausnahmen, sämtliche Lokomotiven der Kgl. Bay. Staastsbahn von Maffei bzw. ab 1867 auch von Krauss geliefert.
1856 Die Hall'sche Kurbel bekannte Lagerhalskurbel entsteht während seiner Tätigkeit bei Maffei
1857 Die Crampton-Lokomotive A1 "München", Fabriknummer 296, wird an die Bay. Ostbahn geliefert.
1858 Nach 34 Jahren auf dem Starnberger See wird der Raddampfer "Maximilian" 1885 in zwei Teile zerlegt und zum Ammersee transportiert. Dort ist er noch 10 Jahre im Einsatz.
1858 Joseph Hall verläßt Maffei und geht in Günthers Lokomotivfabrik in Wiener Neustadt
1860 Für die Befreiungshalle in Kehlheim liefert Maffei den Dachstuhl. Laut Zeitungsmeldung vom 8.9.1860 soll er in 14 Tagen vollendet sein.
1861 20 Jahre nach Fertigstellung des "Müncheners" kann Maffei die Ablieferung der 400. Lokomotive feiern. Die Lokomotive der Gattung CII, trägt den Namen "Maffei". Sie ist unter der Betriebsnummer 223 bis 1901 im Einsatz.
1864 1864 wird die 500. Lokomotive, eine B VI mit Namen "Hirschau", fertig gestellt.
Der Betrieb hat rund 700 Mitarbeiter.
1870 Josef Anton von Maffeis Büste wird nach seinem Tod am Eingang zur Maschinenfabrik in einer Grünanlage aufgestellt. Später findet sie ihren Platz in der Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes von Krauss-Maffei.
01.09.1870 Ãœbergang der Maffei'schen Lokomotivfabrik auf Hugo Ritter von Maffei, erblicher Reichsrat der Krone Bayern und Neffe von Joseph Anton Ritter von Maffei
16.10.1871 Eröffnung einer eigenen Gasanstalt
01.10.1874 Die 1000. Lokomotive, eine B IX, verläßt die Hirschau; sie geht an die Kgl. Bayr. Staatsbahn. Die Lok wird im Deutschen Museum (aufgeschnitten) seit 1905 verwahrt
02.08.1875 Der Transport der von J. v. Halbig im Auftrag von König Ludwig II. geschaffenen Kreuzigungsgruppe aus Kelheimer Marmor von München nach Obergammergau ober Starnberg, Murnau, Oberau und den Ettaler Berg mit Hilfe einer Maffei'schen Dampfzugmaschine beginnt unter Leitung des Ingenieurs Karl Halm.
1880 Bau der ersten Dampfwalze. Größere Bedeutung erlangt er erst nach dem 1. Weltkrieg (bis 1927)
April/Mai 1881 Schließung der Brückenbauanstalt in Regensburg
1895 Bau der ersten Vierzylinder-Verbundlokomotive
1895 Bau einer eigenen Kraftzentrale am Eisbach als kombiniertes Dampf- und Wasserkraftwerk; auch zum Betrieb der Tivoli-Mühle genutzt. Daher bürgert sich der Name "Tivoli-Kraftwerk" ein. Die Anlage besteht aus drei kleineren Turbinen, zwei unterschlächtigen Wasserrädern und einer Dampfmaschine. Als Reserve für Spitzenbedarf und Bachauskehr sind drei Lokomobilen vorhanden. Die verfügbare Betriebskraft beträgt somit 1896 ca. 300 PS
1895 Lieferung von (mindestens) sechs Dampfkesseln (kombinierte Zweiflammrohr-Wasserrorhkessel) für das Muffat-Elektrizitätswerk in München
1898 Bau einer neuen Kesselschmiede
1899 Bau einer neuen Schlosserei mit Rahmen und Tenderbau
1901 Im Jahr 1901 wird das Elektrizitätswerk ("Tivoli-Kraftwerk") erweitert. Die das Fabrikgelände durchziehenden Wasserläufe werden zum "Eisbach" vereingt und treiben drei neuinstallierte Francis-Turbinen (je 330 PS) in der neuen Kraftzentrale an. Außerdem hat man drei stehende Verbund-Tandem-Dampfmaschinen eigener Konstruktion und gleicher Leistung sowie Nebenschlußdynamos (E.A.G. vorm. Schuckert & Co., 220 bzw. 280 kW, n= 50 U/min, durch Lederkupplungen mit den Turbinen und mit den Dampfmaschinen verbunden) aufgestellt. (Einsatz bei Niedrigwasser usw.) . Vorhanden ist ferner eine Dampfturbine, gekuppelt mit zwei Generatoren von je 350 kW Leistung. Der erforderliche Dampf wird von einem Wasserrohrkessen, System Dürr, und zwei Wasserrohrkesseln, System Babcock & Wilcox, mit eingebauten Überhitzern geliefert; jeder Kessel besitzt eine Heizfläche von 250 qm, 4,2 qm Rostfläche und 14 bzw. 18 bar Überdruck. - Diese Kraftzentrale ist allein vom gesamten Maffei-Werk in der Hirschau erhalten geblieben und später im Besitz der Tivoli- AG. 1986 werden zwei der alten Turbinen erneuert.
1901 Vor der Jahrhundertwende werden die das Fabrikgelände durchziehenden Wasserläufe zum
"Eisbach" vereinigt. Die neu errichtete Kraftzentrale wird schon bald zu klein und 1901 erweitert.
Der Eisbach führt pro Sekunde 21,5 cbm Wasser und hat an der Stelle des Kraftwerkes ein Gefälle von 4,3 m.
18.05.1901 Mit der Genehmigung die Grundstücke, die der "königlichen Civilliste" in der Hirschau gehören, mit einem Industriegleis überqueren zu dürfen, ist die weitere Existenz des Unternehmens am Standort Hirschau gesichert. Sogleich wird eine dreiachsige Werkslokomotive gebaut, und sie erhält den Namen "J. A. Maffei". - Bis 1930 ist diese Lokomotive noch in zwei weiteren oberbayerischen Industrieunternehmen im Einsatz, bis sie 1985 vom Bayerischen Localbahnverein erworben wird.
1905 Beginn der Fertigung von Werkzeugmaschinen
1905 Zur Herstellung von Dampfturbinen wird die Firma Melms und Pfenniger KG gegründet, bei der Maffei maßgeblichen Einfluß hat.(Melms ist Amerikaner, Pfenniger ist Schweizer) . Die von Melms und Pfenniger konstruierten Dampfturbinen werden bei Maffei gebaut. Das Lieferprogramm umfaßt Klein- und Kondensationsturbinen. In großer Stückzahl wird in den Anfangsjahren eine Kleinturbine für den Antrieb eines Stromerzeugers zur Beleuchtung von Dampflokomotiven gebaut.
02.07.1907 Die bayerische S 2/6-Dampflokomotive (Maffei Fabr.-Nr. 2519, ausgeliefert am 03.05.1906) erreicht bei Schnellfahrversuchen zwischen München und Augsburg eine Geschwindigkeit von 154 km/h. mit 150 t Zuglast. Der Rekord wird erst am 11.05.1936 durch die 05 002 eingestellt.
04.07.1907 Gemeinsame Gründung der Maffei-Schwartzkopff-Werke mit der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft
08.1907 Im August wird die erste deutsche "Pacific"- Lokomotive, Achsfolge 2C1, Gattung IVf ,
an die Badische Staatsbahn geliefert. Der Treibraddurchmesser beträgt 1800 mm.
1908 Bau einer eigenen Halle für Werkzeugmaschinenbau
1908 Bau der 540. Dampfmaschine
1908 Auf der Gewerbeausstellung in München präsentiert J. A. Maffei die Lokomotive S 3/6 mit der Betriebsnummer 3602.
1908-1930 Von 1908 bis 1930 verlassen 141 Lokomotiven der Gattung S 3/6 das Werk, 18 weitere werden in Lizenz gebaut. Die S 3/6 ist die Zuglokomotive der Paradezüge der Deutschen Reichsbahn, wie dem "Rheingold", oder der Schnellzüge München- Berlin. Teilweise werden die Loks in der Nachkriegszeit bei Krauss-Maffei noch mit geschweißten Kesseln versehen. Die letzte S 3/6 ist bis 1965 bei der Deutschen Bundesbahn im Einsatz. Einige Lokomotiven sind erhalten geblieben, so im Deutschen Museum und als Denkmal (urspr.) vor dem Verwaltungsgebäude von Krauss-Maffei.
16.07.1908 J. A. Maffei liefert die erste (des ersten Loses von sieben) Dampflokomotiven der bayerischen Baureihe S 3/6 mit der Fabr.-Nr. 3016 aus. Insgesamt werden sie über einen Beschaffungszeitraum bis 1931 gebaut - die letzten 18 von Henschel.
1910 Einstellung des Schiffbaues nach dem Bau von 41 größeren Dampfschiffen
1918 Zusammen mit dem ehemaligen Importeur der engl. Firma Aveling & Porter wird zum Vertrieb von Dampf- und Motorwalzen die Firma "J. A. Maffei & Jacobs, Leipzig" gegründet. Die Maschinen werden bei Maffei gebaut
1922 Nach Hugo von Maffeis Tod übernehmen dessen Söhne die Unternehmensleitung.
1924 Aufgabe des Schiffbaues (insgesamt 42 Dampfschiffe gebaut). Das Boot "Stegen" für die Amperschifffahrt ist das zuletzt gebaute. Der Rohbau wird in der Hirschau unter freiem Himmel montiert.
1925 Nach dem Ableben des langjährigen Direktors Anton Hammel erfolgt unter einer neuen Direktion die Sanierung. (Umwandlung in eine AG)
1926 Bau der ersten Dieselwalze, Vertrieb durch die Firma "J. A. Maffei & Jacob GmbH, Leipzig"
1926 Bis 1926 sind seit dem Stapellauf der "Maximilian" bei Maffei 44 Dampfschiffe entstanden.
1926 Der Straßenfahrzeugbau beginnt bei Maffei mit dem Lizenzbau der Frankonia-Zugmaschine, System Chenard & Walker. Ein Teil der Vorderachslast kann durch Heraufspindeln der Anhängerdeichsel auf eine hinter dem Zugwagen - Fahrerhaus angebrachte Spindel auf die Zugmaschine übertragen weden.
1926 Die Versuchslokomotive mit Turbinenantrieb und Abdampfkondensation wird bei Maffei fertiggestellt. Sie hat anfangs eine Turbine von Melms & Pfenninger; da sich diese nicht bewährt, wird sie gegen eine Zoelly-Turbine von Escher-Wyss augetauscht. Sie bleibt ein Einzelgänger und wir 1943 wegen kriegsbedingter Ersatzteilprobleme ausgemustert.
1927 Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft.
1927 Nach dem 1. Weltkrieg werden 720 Dampfstraßenwalzen gebaut. Die Gewichtsklassen reichen von der 7-t-Einzelzylinder- bis zur 16-t-Mehrzylinder-Verbundwalze. Zum Vertrieb wird die Firma Maffei & Jakob in Leibzig gegründet, ab 1927 ist Maffei allein für den Vertrieb zuständig.
1927 Die Firma Melms & Pfenninger wird aufgelöst und ganz von Maffei übernommen.
1927 Die größte von Maffei gebaute Dampfturbine mit Siemens-Drehstromgenerator wird an die Stadtwerke München geliefert und im Reserve-Dampfkraftwerk an der Isartalstraße aufgestellt. Sie hat eine Leistung von 10.000 PS.
07.05.1927 Die erste Betriebserlaubnis im Fahrzeugbau wird erteilt.
1928 Maffei hat die Fankonia-Zugmaschine zum Typ ZM 10 weiterentwickelt. Die Motorleistung des Chenard & Walker Vergasermotors geträgt 36 PS.
1928 Eine Serie von 14 geländegängigen Zugmaschinen des Typs ZM 10 mit Hilfskettenlaufwerk und Mannschaftsaufbau wird an die Reichswehr geliefert.
1928 In Zusammenarbeit mit dem Heereswaffenamt wird auf der Basis der ZM 10 ein militärisches Zugmittel mit Hilfs- kettenlaufwerk für den Einsatz im Gelände entwickelt. Das Kettenwerk besteht aus dem Hinterrad als Treibrad, einer Laufrolle und einem Umlenkrad. Bei Straßenbetrieb können die Gleisketten abgenommen und die Hilfsräder hochgezogen werden.
1928 Ab 1926 werden auch Dreirad-Motorwalzen und später Tandem-Motorwalzen konstruiert und gebaut. Bis 1930 können 307 Stück verkauft werden.
1929 Die Fachpresse berichtet, daß Maffei möglicherweise den Lokomotivbau aufgeben will
1929 Im Jahr 1929 erscheint als Weiterentwicklung des ZM 10 der Typ MSZ 10 mit 60 PS Magirus-Motor. Die Spindelvorrichtung wird nun durch den Motor vom Schaltgetriebe aus betätigt. Das Fahrzeug wird im Laufe der Entwicklung wahlweise mit Otto- oder Dieselmotor geliefert.
1930 Straßenwalzenbau an Henschel abgegeben (insgesamt wurden 720 Dampf- und 307 Dieselwalzen gebaut)
1930 Straßenwalzenbau an Henschel abgegeben (insgesamt wurden 720 Dampfwalzen gebaut)
1930 Die verbesserte Militär - Zugmaschine Typ MSZ 201 ist vergrößert und mit einem stärkerem Vergasermotor ausgerüstet. Das Hilfsketten - Laufwerk hat nun neben der Umlenkrolle zwei kleine Laufrollen.
01.01.1931 Fusion mit der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. AG zur "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei AG" mit Wirkung zum 1. Januar




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bohrmaschinen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Dampfkessel 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1905 [Mengebier (1905)]  
Dampfmaschinen 1848 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186]  
Dampfschiffe 1847 Beginn mit "Stadt Donauwörth" 1910 Ende niach 41 großen Dampfschiffen z. B. für den Bodensee. [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] gibt Beginn mit 1848 und noch tätig 1911 an.
Dampfstraßenwalzen 1880 Beginn 1927 Ende  
Dampftriebwagen 1905 6 Stück an Bayer. Staatsb., Fabr.-Nr. 2469ff     Nur der maschinelle Teil; mit Turgan-Kesseln: Obere Dampftrommel, im Querschnitt A-förmige Wasserrohre, dazwischen die Feuerung. Daon 1925 vier Stück zu ET 85 01-04 umgebaut
Dampfturbinen 1905 Beginn 1927 ganz von Maffei übernommen System Melms & Pfenniger
Doppelständerhobelmaschinen 1904 [Krauss-Maffei: 150 Jahre Fortschritt (1988) 48] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186]  
Drehbänke 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] in verschiedenen Größen
elektrische Lokomotiven 1910 um 1910 erwähnt 1931 Umfirmierung "1910" nur ungefähr!
Einrichtungen für Mahlmühlen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Einrichtungen für Ölmühlen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Güterwagen 1909 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] normale, vier- und sechsachsige Wagen
Hobelmaschinen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Kesselbohrmaschinen 1908 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] mit 5 radial einstellbaren Spindeln
Krane 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Lokomobilen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Lokomotiven 1841 Beginn 1930 Ende (--> Krauss-Maffei)  
Luftdruckhämmer 1908 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] Bärgewichte von 30 bis 500 kg
Pressen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Pumpen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Schiffsdampfmaschinen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1926 für "Ludwig Fessler"  
Stoßmaschinen 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852] 1852 [Eisenwerk Hirschau im April 1852]  
Vertikalbohrmaschinen 1908 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186] 1911 [Dt. Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 186]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfluftpumpe   Maschinenfabrik Sangerhausen Aktiengesellschaft
Dampfwalze 1925 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei
Dampfmaschine 1890 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfzugmaschine um 1863 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1841 1931 Lokomotiven 5896   Stück
1847 1924 Schiffe 42   Stück
1880 1930 Dampfwalzen 720   Stück
1930 1930 Dieselwalzen 307   Stück




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1931 Zusammenschluß, neuer Name danach Krauss-Maffei Aktiengesellschaft Krauss + Maffei = Mrauss-Maffei [Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)]
1907 Nebenwerk danach Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH zusammen mit Berliner Maschinenbau AG, vorm L. Schwartzkopff
1853 Nebenwerk danach Brückenbauanstalt des Ritters J. v. Maffei  
1918 Nebenwerk danach J. A. Maffei & Jacob  




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAbetriebseigenes Gaswerk
TEXTHat ihre eigene Gasanstalt, welche im Jahre 1871 durch das Gas- und Wasserleitungs-Geschäft Stuttgart erbaut und am 16. Oktober 1871 eröffnet worden ist. Der gegenwärtige Besitzer ist Herr Ritter Hugo von Maffei in München. Die Anstalt ist nur während der Wintermonate in Betrieb und liefert während ca. 7 Monaten für 700 Flammen ca. 32.000 m³ Gas. Betrieb mit Saarkohlen (Heinitz Dechen und Altenwald). Die Anstalt hat 2 Öfen mit je 3 Retorten, wovon jedoch nur l Ofen in ständigem Betrieb ist, l Kondensator, 2 Reiniger (Deike'sche Masse), l Gasbehälter mit 170 m³ Inhalt. Koks und Teer werden meist zum Verheizen verwendet.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 329]


ZEIT1852
THEMAErzeugnisse
TEXTDieses Etablissement ist sowohl Maschinenbauanstalt als Eisenwerk, es liefert die mannigfachen großen Produkte mechanischer Werkstätten, sowie Hammerschmiedearbeitcn und Maschinen- und Kunstguß jeder Art. Dampfmaschinen aller Gattungen, Lokomotiven, feststehende und Schiffsmaschinen werden hier erzeugt, sowie alle größern Kesselschmiedarbeiten, Dampfkessel, Siedepfannen, Gasometer etc. Dampfschiffe werden daselbst erbaut, mit Maschine und Kessel ausgerüstet, vollkommen ausgestattet und vollendet. - Arbeits- und Werkzeugmaschinen, Drehmaschinen, Hobel-, Stoß- und Bohrmaschinen etc. Pressen verschiedenster Art, Pumpen, Krahne, Einrichtungen für Öl- und Mahlmühlen, Turbinen etc. sind Gegenstand der Fertigung.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852]


ZEIT1852
THEMAbisherige Lokomotivlieferungen
TEXTDie Gesamtzahl der bisher gefertigten Lokomotiven ist 92; davon wurden S6 Stück samt Tendern für die kgl. bayerische Staatsbahn, 8 Maschinen mit Tender für die pfälzische Ludwigsbahn von Ludwigshafen nach Bexbach, 4 Stück nach Hannover, 3 Maschinen mit Tender nach Württemberg und 20 Stück für die k.k. österreichischen Staatsbahnen in der Lombardei, in Böhmen und Ungarn, endlich die Lokomotive Bavaria sammt Tender für die k.k. österreichische Staatsbahn über den Semmering geliefert. Mit der Ausführung von 20 Lokomotiven mit Tendern für die k. bayerischen Staatsbahnen ist man eben beschäftigt.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 3]


ZEIT1852
THEMAbisherige Schiffslieferungen
TEXTFür die kgl. bayerische Donaudampfschiffahrt wurden von hier 7 Dampfboote vollständig ausgerüstet geliefert, wovon 3 Boote von 80, 5O nnd 45 Pferdekräften für die Strecke von Regensburg nach Linz, nnd 4 kleinere für den Verkehr zwischen Donauwörth und Regensburg; das Dampfboot auf dem Starnberger See ist ebenfalls hier
gefertigt worden; gegenwärtig ist wieder ein Donaudampfboot iu Ausführung. Außerdem sind mehrere Dampfkessel,
wie für das Donaudampfschiff "Stadt Regensburg" zu 80 Pferdkräften, für das Dampfschiff auf dem Chiemsee etc. hier hervorgegangen.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 4]


ZEIT1852
THEMAbisherige Maschinenlieferungen usw.
TEXTVon ausgeführten stationären Dampfmaschinen ist die von 200 Pferdkräften der mechan. Baumwollenspinnerei und Weberei zu Augsburg zu erwähnen, der sich ungefähr 20 kleinere, darunter eine eben vollendete Dampframme anreihen; Dampfkessel, Braupfanncn etc. wurden in großer Zahl gefertigt. Für die kgl. bayerische Staatsbahn wurden Drehscheiben, mannigfache Reservestücke, Teile zu den Bahnwagen und über 4000 Räderpaare mit Achsen geliefert. Die Münchner städtische Gasfabrik erhielt 3 große Gasometer von 70 Fuß Durchmesser und 24 Fuß Höhe, 2 eiserne Dachstühle nebst verschiedenen Einrichtungen. Sehr viele in dem Eisenwerke selbst verwendete Arbeitsmaschinen sind daraus hervorgegangen, wie solche mehrfach auswärts geliefert wurden. Pressen verschiedener Art, Einrichtungen für Ölmühlen, Krane, Pumpen zc. wurden in großer Anzahl hergestellt. Eisengußwaren wurden von verschiedenster Dimension
und Art, besonders Maschinenteile, Kessel, Walzen etc. gefertigt; als eines der größten Gußstücke kann das auf
dem neuen Münchner Kirchhof aufgestellte Kreuz bezeichnet werden; manche kleine Kunstgüsse fanden volle Anerkennung. Wie die Gießerei, so erhält die Hammerschmiede stets mannigfache Bestellungen für den Bedarf Münchens und der nahen liegendm Gegend.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 4]


ZEIT1852
THEMAProduktionsanlagen
TEXTDie Gebäulichkeiten umfassen:
1) die MontierungswerkstStte, 170 Fuß lang und 50 Fuß breit, mit Drehscheibe, Krahnen zum Aufziehen der Lokomotiven, mehr als 60 Schraubstöcken etc.;
2) die mechanische Werkstätte, 140 Fuß lang, 40 Fuß breit, mit 30 Drehbänken, 11 Hobel- und Stoßmaschinen, 9 Bohrmaschinen, 3 Schraubenschneidmaschinen etc.;
3) die Hammerschmiede mit Zylindergebläse, 16 Feuern und 5 großen Hämmern;
4) die Radschmiede mit 2 Flammöfen und 8 Schmiedefeuern;
5) die Kesselschmiede und Tenderwerkstätte mit 1 Flammofen, 12 Feuern, 2 Schneid- und Lochmaschinen,
1 Nieten- und 1 Schmiedemaschine, 4 Bohrmaschinen etc.;
6) das WalzwerksgebSude mit 2 Walzen-Paaren, mit Schweiß- und Glühofen, großen Hammer etc.;
7) die Kupferschmiede mit 3 Feuern, hydraulischer Presse etc.;
8) die Gießerei und Formerei mit 2 Kupolöfen, einem Tiegelofen für Messingguß Ventilator, Sandmühle, großen Drehkranen;
9) die ModellwerkftStte mit reichhaltiger Modellen­
sammlung;
10) die Schiffswerkstätte, 170 Fuß lang, 40 Fuß breit, mit einer kleinen Dampfmaschine;
11) die Zimmerhütten und Köhlerei;
12) die verschiedenen Magazine für Eisen, Blech, Holz, Gußwaren, Utensilien, Kohlen, Koks, Torf etc.;
13) ein Ökonomiegcbäude mit Stallungen;
14) ein Wirtschaftsgebäude;
15) Comptoirs und Wohnungen.
Sämtliche Maschinen, Gebläse, Hämmer, Walzwerk etc. werden durch den oben erwähnten Isar-Arm mittels 8 unterschlächtigen Wasserrädern und 1 Turbine in Bewegung gesetzt.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 4]


ZEIT1852
THEMAPersonal
TEXTDie Zahl des Personals beträgt jetzt über 500; darunter befinden sich:
Monteure und Schlosser 120
Dreher und Mechaniker 57
Hammer- und Zeugschmiede 43
Kesselschmiede 146
Kupferschmiede 11
Radschmiede 31
Gießer und Former 22
Modellschreiner und Zimmerleute 33
Handlanger 30
Die Arbeiter wohnen teils in der nächsten Umgebung des Werkes und in Schwabing, teils in Münchens nächstgelegenen Vorstädten; für den Fall der Erkrankung finden sie in dem städtischen Krankenhause Münchens Aufnahme und Verpflegung und erhalten zugleich aus der Hilfsvereinskasse des Werkes eine tägliche Geldunterstützung, wofür jeder im ganzen einen wöchentlichen Beitrag von 6 Kreuzern leistet.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 6]


ZEIT1852
THEMAMaterialbezug
TEXTDas Roheisen wird teils aus Schottland und Belgien, teils aus der bayerischen Oberpfalz und andern deutschen Hütten bezogen; desgleichen liefern bayerische Hütten Luppeneisen und gewalzte Eisensorten. Viel Pauscheisen wird durch Schweißen von sogenannten alten Eisen und Eisenabfällen in dem Etablissement selbst erzeugt.
Kesselbleche werden von rheinischen Werken, dem Hüttenwerke Thiergarten bei Hechingen etc. bezogen; Kupferbleche liefern die Kupferhämmer von Glonner und Schaller bei München. Reifeneisen für Locomotiven- und Tenderräder wird aus Berkshire in England, solches für Waggonräder, aus rheinischen Werken erhalten. Gußstahl wird aus England, andere Stahlsorten aus Steiermark und Tirol bezogen. Alle Gußteile für die Maschinen etc. werden im Werk selbst erzeugt. Zu
den Kupolöfen wird Ruhrer Koks verwendet, sonst bilden Holzkohlen und Torf aus zwei eigenen Torfstichen das fast alleinige Feuerungsmaterial, welches meist auf der Isar mittels Flößen beigeführt wird.
QUELLE[Das Eisenwerk Hirschau im April 1852, S. 7]