Zeit |
Ereignis |
1894 |
Die Landesversicherungsanstalt Berlin beabsichtigt den Bau von vier Heilstätten nahe der Stadt Beelitz. Es sollen zwei Lungenheilstätten und zwei Sanatorien jeweils für Männer und Frauen entstehen. Die LVA ist Rentenversicherungsträger und wird zur Hauptstütze der Tuberkulosebewegung, um der drohenden Rentenlast bei weiter steigender Erwerbsunfähigkeit der versicherten Arbeiterschaft vorzubeugen. |
1898 |
Die Landesversicherungsanstalt Berlin kauft in Beelitz ein Gelände von ca. 140 ha. - In den folgenden Jahrzehnten entsteht in diesem waldgeprägten Landschaftsraum eine moderne Lungenheilstätte, in der vornehmlich Patienten aus dem Berliner Ballungszentrum behandelt werden. |
1898/02 |
Bau des Heizkraftwerks mit zwei stehenden Borsig-Dampfmaschinen, direkt gekuppelt mit Gleichstromgeneratoren |
1898/02 |
Errichtung des ersten Bauabschnitts durch die zu dieser Zeit führenden deutschen Krankenhausarchitekten Heino Schmieden und Julius Boethke. Der Bereich nördlich der Bahn wird für die Lungenheilstätten vorgesehen, der südliche Bereich dient den Sanatorien für die Behandlung nicht ansteckender Krankheiten, wie beispielsweise Verdauungs-, Stoffwechsel- oder Herzkrankheiten. |
1905/08 |
Zweite Bauphase unter der Leitung des bis 1930 verantwortlichen Architekten Fritz Schulz. Den beiden Lungenheilstätten im Norden wird je ein weiteres Gebäude mit 300 Betten hinzugefügt. Mit den auf 1.200 Betten angestiegenen Klinikgebäuden werden auch die Betriebs- und Nebengebäude erweitert. Es entstehen Wohnhäuser für Ärzte, Beamte und Angestellte sowie zusätzliche Wirtschaftsgebäude. |
1. Weltkrieg |
Die Sanatorien werden als Verwundetenlazarett durch das Rote Kreuz genutzt, der übrige Teil dient als Militärlungenheilstätte. Bis 1919 werden mehr als 12.500 Soldaten in Beelitz versorgt. |
1921 |
Bedingt durch die Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 steigert sich die Zahl der Heilstättenanträge derart, daß die Heilstätten Beelitz im Folgejahr nur noch Frauen und Kinder aufnimmt und männliche Patienten an anderen Standorten untergebracht werden. |
10.1923 |
Infolge von Wirtschaftskrise und Inflation muß im Laufe der Jahre 1923/24 der Betrieb stark eingeschränkt werden. Im Oktober 1923 werden die nördlich der Bahn gelegenen Lungenheilstätten sogar vorübergehend geschlossen, in den Sanatorien geht die Patientenzahl auf etwa 400 zurück. |
Mitte 1925 |
Die ursprüngliche Belegungsstärke mit über 1.200 Patienten wird wieder erreicht. |
1926 |
Neubau der Zentralwäscherei |
1928 |
Erweiterung um mehr als 55 ha |
1929/30 |
Neubau des Chirurgie-Pavillions auf dem Gebiet der Lungenheilstätte für Frauen |
1929 |
Aufstellung von zwei Dampfturbinen, verbunden mit zwei Drehstromgeneratoren von der Brown Boveri AG |
1945 |
Die Anlage wird militärisches Sperrgebiet und beherbergt das größte Militärhospital der sowjetischen Armee außerhalb der Sowjetunion. |
1995 |
Das Gesamtensemble wird unter Denkmalschutz gestellt. |
1997 |
Das Gebäude der ehemaligen Lungenheilstätte für Männer wird behutsam rekonstruiert und mit dem Betrieb eines Gesundheitsparks, bestehend aus einer neurologischer Rehabilitationsklinik und einer Klinik für angewandete Immunologie, mit neuem Leben erfüllt. |