|
Gesellschaft für Spinnerei u. Weberei AG
Firmenname | Gesellschaft für Spinnerei u. Weberei AG |
Ortssitz | Ettlingen (Baden) |
Straße | Pforzheimer Str. 134 |
Postleitzahl | 76275 |
Art des Unternehmens | Spinnerei und Weberei |
Anmerkungen | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Spinnerei, Weberei, Ausrüstung und Lohnausrüstung und aller damit zusammenhängenden Geschäftszweige. Um 1885 mit einer eigenen Privat-Gasanstalt; Reinigung mit Lux-Masse [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 207]. Besteht aus der Unteren Fabrik (seit 1993: "Büro- und Gewerbepark Albtal") und der Oberen Fabrik (im Bereich der Wattmühle). Um 1936: Steinmüller-Kessel mit Kettenrost-Feuerung. |
Quellenangaben | [Chronik der Ges. für Spinnerei und Weberei Ettlingen (1936)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 51] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1693] [Heimat- u. Industriegesch. von Ettlingen ... (o.J.)] |
Zeit |
Ereignis |
1836 |
Gründung der "Badischen Spinnerei und Weberei Ettlingen" mit einem Kapital von urspr. M 3.147.428,00 (fl. 1.836.000,00) als erste Aktiengesellschaft Badens durch Franz Buhl, das Bankhaus Salomon von Haber und weitere 181 Aktionäre. Das Grundkapital ist begeben in 2.000 Aktien zu je fl. 1.000; um Zinsen zu sparen, werden vorerst jedoch nur 1.200 Aktien zur Zeichnung aufgelegt. Aktionäre sind: Markgraf Maximilian von Baden, Freiherr Leopold von Böcklin, Freiherr Werner von Harthausen, seine Durchlaucht Karl Egon Fürst zu Fürstenberg etc. |
1836/1839 |
Ludwig Wilhelm Lendorff, ein Schüler von F. Weinbrenner und H. Hübsch, errichtet die ersten Gebäude - u.a. den Spinnereihochbau mit Seitenflügeln, Portierhäuschen, Gasanlage, Baumwollmagazin, erste Wohnhäuser, zwei Direktorenvillen im klassizistischen Stil. |
1839 |
Ausgabe von Obligationen |
1840er |
Zur Verbesserung der Kapitalverhältnisse werden Obligationen aufgelegt, gleichzeitig beschließt man, auch die Aktionäre durch weitere Ausgaben von Aktien zur Kasse zu bitten. |
1840 |
Beginn von Erweiterungsbauten: Einzelgebäude für verschiedene Verarbeitungsschritte |
1842/43 |
In den schwierigen Jahren 1842/43 beschließt die Generalversammlung, ein hypothekengesichertes Anlehen in Form von Prioritätsscheinen in Höhe von 1,2 Millionen Gulden aufzunehmen, das den Aktionären angeboten werden soll. Das Bankhaus "S. von Haber & Söhne" in Karlsruhe hat sich bereit erklärt, die Hälfte des Betrages zu übernehmen, das von allen anderen Aktionären zusammen gezeichnet wird. Benötigt wird diese Maßnahme zur Tilgung von Krediten und zur Bedienung der Bankzinsen insgesamt. |
1844 |
Brand der Fabrik |
1844 |
Nach einem Fabrikbrand von 1844 werden zur Kapitalbeschaffung Interimsscheine aufgelegt, die zur Deckung der 1839 herausgegebenen Obligationen und zur Deckung von Bankschulden dienen sollen. |
1848 |
Die wichtigsten kredit-gebenden Banken, "S. von Haber & Söhne" in Karlsruhe und "Gontard & Söhne" in Frankfurt, werden insolvent und stellen ihre Zahlungen ein. Der Direktor Johann Vetter-Köchlin wendet sich, als er keine Lohngelder erhält, an die Großherzogliche Badische Regierung und bittet um Hilfe. Somit erreicht er bei den Wechselgläubigern eine Stillhaltezeit. |
03.1848 |
Außerordentliche Generalversammlung infolge der Bankenkrise |
14.07.1850 |
Erstmals in der Geschichte Badens hilft der Staat und rettet das Unternehmen vor der Insolvenz (infolge der Zahlungsunfähigkeit der Bankhäuser Haber und "Gontard & Söhne" seit 1848). Auf der 2. konstituierenden Generalversammlung, am 14. Juli 1850 einberufen, werden die neuen Statuten beschlossen. Freiherr Ernst Göler von Ravensburg legte die Präsidentschaft nieder. Gerant wird J. Vetter-Köchlin. Die neuen Statuten werden an die Aktionäre und Obligationäre versandt. Begeben sind 1.200 Aktien zu je fl. 1.000 und 1272 Aktien zu je fl. 500. |
1921 |
Das Kapital wird in den Jahren 1916-1921 erhöht von fl. 1.836.000 auf M 20.000.000,00 |
17.09.1925 |
Die Kapitalumstellung findet lt. Hauptversammlung vom 17. September 1925 von M 20.000.000,00 (nach Umwandlung der Vorzugs-Aktien in Stammaktien) auf RM 5.000.000,00 derart statt, daß der Nennbetrag der Stammaktien zu bisher M 2.000,00 bzw. Mark 1.000,00 auf RM 500,00 bzw. RM 250,00 umgewertet wird. |
1929 |
Umtausch der bisherigen Aktien zu RM 250,00 und RM 500,00 in solche zu RM 1.000,00 |
12.05.1932 |
Lt. Hauptversammlung vom 12. Mai 1932 Herabsetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form von RM 5.000.000,00 auf RM 2.500.000,00 durch Herabsetzung des Nennwertes der Aktien von RM 1.000,00 auf RM 500,00 zwecks Verlustdeckung und zum Ausgleich von Wertminderungen im Vermögen der Gesellschaft sowie zur Bildung eines R.-F., sodann Wiedererhöhung des herabgesetzten A.-K. um RM 300.000,00 auf RM 2.800.000,00 durch Ausgabe von 600 Aktien zu RM 500,00 zum Kurse von 100 % gegen Einbringung von Forderungen an die Gesellschaft in gleicher Höhe. |
1951 |
Lieferung von 2 Francis-Spiralturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1951 |
Umstellung des Aktienkapitals von RM 2,8 Mio auf DM 5,6 Mio. notiert in Frankfurt |
1972 |
Lieferung zwei Francis-Schachtturbinen und einer Francis-Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1993 |
Die Produktion wird in die Obere Fabrik verlagert |
1996 |
Trennung des Immobiliengeschäftes vom textilen Bereich. Seither agiert die ETTLIN AG als Holding mit den beiden operativen Geschäftsbereichen Textil und Immobilien. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Baumwollgarn |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900) 51] |
1972 |
Voith-Turbine |
|
Baumwollgewebe |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900) 51] |
1972 |
Voith-Turbine |
|
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Carl Rumbke, Ettlingen; Walter Donauer, Ettlingen, stellv. Aufsichtsrat: Fabrikdirektor Dipl.-Ing. Carl Abelt, Karlsruhe- Uurlach, Vorsitzer; Baudirektor a. D. Dr. Emil Maier, Stuttgart, stellv. Vorsitzer; Fritz Hacker, Zürich; Lore Hacker, Zürich; Bankdirektor Philipp Frank, Mannheim; Rechtsanwalt Dr. jur. Robert Giessenhoffer, Stuttgart. Abschlußprüfer für 1943: Rheinische Treuhand-Gesellschaft A.-G., Mannheim. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 500,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahms von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen, auch des in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Betrages und des Gewinnvortrages ergibt, wird wie folgt verteilt: a) zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet, b) sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; c) der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 2.800.000,00 Stammaktien in 5600 Stücken zu je RM 500,00 (Nr. 1.5600). Großaktionäre: Ein Konsortium unter Führung von Fritz Hacker, Zürich (Majorität). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1693] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Fabrikanlagen: Baumwollspinnerei, Weberei, Bleicherei, Färberei und Appretur. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1693] |
|