Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering)

Allgemeines

FirmennameChemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering)
OrtssitzBerlin
OrtsteilN 39
StraßeMüllerstr. 170/171
Postleitzahl13353
Art des Unternehmenschemische Fabrik
AnmerkungenBis 1871: "F. Schering". Ab 1927 als AG unter der Firma "Schering-Kahlbaum A.-G." (s.d.). Die Müllerstr. ist lt. Postleitzahl-Verz. in Wedding. Vmtl. in den 1860er Jahren auch: Reinigung von Säuren, Fabrikation von Wismut-, Eisen-, Kalium-, Lithium-, Natrium-, Zinnpräparaten, von Tannin, Glycerin, Carbolsäure, Barium- und Strontiumsalzen, Chloralhydrat, Jodoform, Permanganat, Brechweinstein usw. Besitzer (um 1892): Aktien-Gesellschaft; Direktoren: Dr. J. F. Holtz u. H. Finzelberg; Produkte: Chromsäure, Salpetersäure, Cyankalium, Goldsalze, Silbersalze. 1893: Direktoren: Holtz, Finzelberg und W. Dittmar.
Quellenangaben[Dinglers polytechn. Journal Bd. 290, S. 161] [Reichs-Adreßbuch (1900) 1215] [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 114] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 33] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5530]
Hinweise[Führer durch die Ausstellung der chemischen Industrie Deutschlands (1893) 35]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1851 Die Firma Schering geht aus der von Ernst Schering (1824-1889) im Jahre 1851 von ihm eröffneten "Grünen Apotheke" in der Chausseestraße 19 zu Berlin hervor. Dort stellt er nicht nur Arzneien, sondern auch chemische Produkte für die Parfünerie, Textil- und Feuerwerksindustrie her und bringt es bald auf einen Umsatz von 12.000 Talern im Jahr.
1854 Gründung durch den Besitzer der "Grünen Apotheke" in Berlin, Ernst Schering. Die Firma fabriziert anfangs namentlich Silbernitrat, Jod und Bromsalze, Pyrogallussäure in großer chemischer Reinheit. - Später wird die Herstellung der von der Photographie benöthigten Chemikalien hinzugefügt.
1855 Auszeichnung durch eine Medaille in Silber in Paris
1862 Auszeichnung durch zwei Bronzemedaillen in London
1864 Neben der Apotheke wird unter der Firma "E. Schering" ein Fabrikationsunternehmen ausgebaut, das sich zunächst hauptsächlich mit der Herstellung von chemisch reinen Jod- und Bromverbindungen beschäftigt. Zu diesem Zwecke erwirbt der Begründer, der spätere Kommerzienrat Ernst Schering, das Grundstück Müllerstraße 170. Dort entsteht die erste chemische Fabrik (dort noch 140 Jahre später existent).
1865 Auszeichnung durch eine Bronzemedaille in Berlin
1867 Auszeichnung durch eine Silbermedaille in Paris
1871 Der Fabrikbetrieb von "F. Schering" vergrößert sich bald so, daß er zur Verbreiterung der finanziellen Basis in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird, die "Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering)" firmiert. Die zunehmende Erweiterung des Produktionsprogramms (zu den erwähnten Chemikalien waren inzwischen eine Reihe weiterer Artikel, insbesondere auch die ersten pharmazeutischen Spezialpräparate, getreten) führt zur Errichtung einer neuen Betriebsstätte am Bahnhof Jungfernheide in Charlottenburg (Fenn- und Müllerstraße).
23.10.1871 Gegründet als Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1.500.000 Mark
30.10.1871 Eintragung ins Handelsregister
1873 Auszeichnung durch eine Bronzemedaille in Wien
1874 Die rasche Vergrößerung der Geschäfte macht die Anstellung noch eines Direktors erforderlich. Als solcher wird
Herr J. F. Holtz erwählt, welcher bis dahin die Königliche Hof-Apotheke in Charlottenburg besessen hatte, in der er im kleinen auch schon der Darstellung chemischer Präparate mit Erfolg oblag.
1876 Auszeichnung durch eine Bronzemedaille in Philadelphia
1879 Auszeichnung auf der Gewerbe-Ausstellung in Berlin durch die Große Staatsmedaille Friedrich Wilhelm IV.
1880 Das Kapital wird auf 3 Millionen Mark erhöht.
1880 In Charlottenburg wird ein Grundstück erworben, und dort wird die Fabrikation von Alkoholpräparaten begonnen. Es wird eine umfangreiche Ätherfabrik errichtet, welche schon für die bedeutende Tanninfabrik erforderlich ist. - Später werden in Charlottenburg auch solche Artikel produziert, welche auf elektrolytischem Wege hergestellt werden. Die zu diesem Zwecke aufgestellten Dynamomaschinen beanspruchen eine Betriebskraft von 200 PS.
1880 Erhöhung des Aktienkapitals auf 3.000.000 Mark
1880 Auszeichnung durch eine Bronzemedaille in Sydney
1880 Auszeichnung durch eine Silbermedaille in Leipzig
1880 Auszeichnung durch eine Goldmedaille in Melbourne
nach 1880 Bald nach dem Bau der Charlottenburger Fabrik (1880) tritt Schering in den Verwaltungsrat der Gesellschaft über.
1882 H. Finzelberg, welcher seine Laufbahn in der Schering'schen Apotheke begonnen und später eine Fabrik chemischer Präparate in Andernach a. Rh. betrieben hatte, tritt in die Direktion mit ein.
1885 Auszeichnung durch eine Goldmedaille und Ehrendiplom in Antwerpen
1889 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1889 Folgende Artikel werden eingeführt: Chloralamid, Chloral-Chloroform, Celioidin, Creosot, Lävulose, Milchsäure, Phenokoll, Piperazin, Paraldehyd, Salol, Borsäure usw.
1889 Die Gesellschaft sieht sich veranlaßt, auf ihrem Grundstück in der Müllerstrasse einen ausgedehnten, lediglich den kaufmännischen Bedürfnissen der Firma gewidmeten Neubau herzustellen. Die dadurch frei gewordenen Comptoir- und Lagerräume werden dem Betriebe zur Aufnahme einer Reihe neuer Artikel zugeführt, darunter "Chloralamid" (Chloralformamid), Chloral-Chloroform, Celloidin, Kreosot, Lävulose, Milchsäure, PhenokoU, Piperazin, Paraldehyd, Salol, Borsäure, Lamellenpräparate u.a.m.
1889 Auszeichnung durch eine Silbermedaille in Berlin
1892 Die "Grüne Apotheke" wird durch Ernst Scherings Sohn Richard durch einen Neubau ersetzt.
1893 Auf der Columbischen Weltausstellung werden ausgestellt: Bromkalium, Brechweinstein, Bromammonium, Borsäure, Bromnatrium, Wismutmetall, Cyankalium, gallussaures Wismut, Jod, Jodcadmium, Magnesiummetall, -pulver, Kaliumpermanganat, Wismutsalicylat, Natriumsalicylat, Baryt-, Strontium-, Wismutnitrat, Kupfersulfat, Schwefelcarbolzink, Tannin, salzsaures Phenokoll, salicylsaures Piperazin, Salol, Naphtalin, Paraldehyd, Piperazin, Monobromkampfer, Monochloressigsäure, Milchsäure, Kresin, Kreosot, Glycerin, Diabetin, Jodoform, Crotonchloralhydrat, Chloralchloroform, Chloralhydrat, Chloralcoffen, Chloralamid, Celloidin, Carbolsäure, Camphorsäure
1893 W. Dittmar, der langjährige Prokurist der Gesellschaft, wird zum weiteren (kaufmännischen) Mit-Direktor ernannt.
25.06.1894 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1896 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1897 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
Ende 19. Jh. Das Verwaltungsgebäude mit seiner Backsteinfassade, das "Rote Schloß", entsteht
ab 1902 Das bekannteste pharmazeutische Spezialpräparat, der synthetische Kampfer, wird von nun an in Charlottenburg hergestellt.
1904 In der Fabrik Jungfernheide wird auch mit der Herstellung photographischer Papiere begonnen.
01.02.1906 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
21.06.1906 Georg Ludwig Zülzer behandelt einen Patienten, der sich bereits im diabetischen Koma befindet und damit in Kürze versterben würde, mit einem alkoholischen Extrakt aus den Bauchspeicheldrüsen von Kälbern, der von der Berliner Firma Schering unter dem Namen "Acomatol" hergestellt wurde. - Nach einer anfänglichen Besserung des Zustandes des Patienten zeigen sich jedoch schwere Nebenwirkungen wie Zittern, Schweißausbrüche und beschleunigter Herzschlag, die zum Teil bereits im Tierversuch beobachtet worden waren. Nach dem Absetzen des Medikamentes verstirbt der Patient.
1910-1914 Vor dem Ersten Weltkrieg hat Schering große Exportinteressen in Rußland. Zollschwierigkeiten machen die Einrichtung zweier Fabriken erforderlich. Die Werke werden 1914 beschlagnahmt; der Erste Weltkrieg hat den völligen Verlust des Geschäftes zur Folge.
1917 Lieferung von zwei Dampfpumpen durch Maschinenfabrik Sangerhausen
1919 Nach dem ersten Weltkrieg organisiert Schering auf breiter Basis das Exportgeschäft in der ganzen Welt neu. Über die Hälfte der Schering-Produkte wird ins Ausland exportiert
1921 In Eberswalde wird ein Werk am Finowkanal erworben, das die Gesellschaft weiter ausbaut; alle Produkte, für die viel Rohmaterial und Betriebsstoffe gebraucht werden und bei denen die Frachtkosten eine maßgebende Rolle spielen, fabriziert die Gesellschaft jetzt dort.
1922 Die Gesellschaft erweitert ihre Kampferinteressen durch Ankauf eines Betriebs in Düsseldorf (Rheinische Kampferfabrik G.m.b.H., Düsseldorf-Oberkassel).
1923 Die Majorität der "W. Spindler A.-G." in Berlin-Spindlersfeld wird erworben, in deren Werk die Gesellschaft einen Teil ihrer photographischen Betriebe verlegt.
1923 Schering gründet eine Tochtergesellschaft in China
1925 In Charlottenburg befindet sich seit 1925 nur noch der Serumbetrieb.
1925 Die Gesellschaft erweitert ihre Interessen auf photographischem Gebiet durch Erwerb der Grundstücke und Betriebsmittel der "Vereinigten Fabriken photographischer Papiere" in Dresden.
01.01.1927 Fusion mit der "Richard Jahr Trockenplatten-Fabrik A.-G." in Dresden
1927 Im Zusammenhang mit der Erwerbung der Aktienmehrheit der Abschluß eines Pachtvertrages mit der "Voigtländer & Sohn A.-G." in Braunschweig, der ältesten deutschen Kamerafabrik. Damit umfaßt das Produktionsprogramm sämtliche Teilgebiete des Photogeschäfts (Photochemikalien, Platten, Filme, Papiere, photographische Apparate und Zubehörteile).
05.04.1927 Die GV genehmigt den Verschmelzungsvertrag mit der "C. A. F. Kahlbaum Chemische Fabrik G. m. b. H.", Berlin; die Spritabteilung wird jedoch nicht übernommen. Die Firma wird im Zusammenhang mit dieser Fusion in "Schering-Kahlbaum A.-G." geändert.
29.09.1927 Veränderung der Firmierung in "Schering-Kahlbaum Aktiengesellschaft"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Chromsäure 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
Cyankalium 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
Goldsalze 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
pharmazeutische Präparate 1871 Gegründet als Aktiengesellschaft 1927 Veränderung der Firmierung in "Schering-Kahlbaum  
Salpetersäure 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
Silbersalze 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1889 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 25.06.1894 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1895 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 02.1906 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Lokomobile   Heinrich Lanz Aktiengesellschaft
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampf-Kolbenpumpe 06.01.1917 Maschinenfabrik Sangerhausen Aktiengesellschaft
Dampf-Kolbenpumpe 10.08.1917 Maschinenfabrik Sangerhausen Aktiengesellschaft
Dampfmaschine 1897 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1893 Dampfkessel 14   unbekannt ? 1380 ?    
1893 Dampfmaschinen 26   unbekannt Gesamtleistung 375 PS Betreiben u.a. 27 Wasser- und Luftpumpen  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1893 513 450 63   Darunter 3 Direktoren und 60 Beamte (46 Bürobeamte und 14 Chemiker)
1899 440       kurz vor der Wende zum 20. Jh.




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1927 Umbenennung danach Schering-Kahlbaum Aktiengesellschaft Chem. Fabr. a. A. --> Schering-Kahlbaum [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 114]
1927 Anschluß (Namensverlust) zuvor Bahn-Sozialwerk Ludwigshafen Kahlbaum --> Chem Fabr. a. A. [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 114]
1927 Anschluß (Namensverlust) zuvor Richard Jahr Trockenplattenfabrik R. Jahr --> Chem Fabr. a. A. [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 114]




Allgemeines

ZEIT1893
THEMABeschreibung
TEXTDiese Fabrik ist eine der bedeutendsten in Deutschland. Sofort nach Erwerbung der "Grünen Apotheke" beschäftigte
sich Schering mit der fabrikmäßigen Darstellung verschiedener Präparate, unter denen salpetersaures Silber, Jod- und Bromsalze, Pyrogallussäure hervorzuheben sind. Dabei machte er es sich zum Grundsatz, alle Präparate nur im Zustande der größten chemischen Reinheit in den Handel zu bringen. Infolge dessen steigerte sich die Nachfrage nach diesen Producten bald so, dass die Einrichtungen der Apotheke nicht ausreichten und besondere Fabrikationsräume, zunächst in kleinerem Umfange, eingerichtet werden mussten. Es wurde dies um so nothwendiger, als der gerade damals erfolgte Aufschwung der Photographie Schering veranlaßt hatte, die für diese erforderlichen Chemikalien in die Reihe der von ihm hergestellten Produkte aufzunehmen. Sehr bald genügte das Grundstück in der Chausseestrasse nicht mehr, so dass Schering sich veranlasst sah, nebenbei, in der Fennstrasse und Müllerstrasse, vier Grundstücke anzukaufen und dorthin allmählich die Fabrikation eines Teiles seiner Artikel zu verlegen. Nach Fertigstellung der erforderlichen Bauten wurde der früher schon betriebenen Fabrikation reiner Säuren, Wismut-. Eisen-, Kalium-, Lithium-, Natrium- und Zinkpräparate, Tannin und reinem Glycerin noch die folgenden hinzugefügt: Carbolsäure, Barium- und Strontiumsalze, Chloralhydrat, Jodoform, Permanganat, Brechweinstein und viele andere. Alle Betriebe wurden nach der Fabrik in der Fenn- und Müllerstraße verlegt, während die "Grüne Apotheke" in Scherings Besitz verblieb. Gleichzeitig stand er der neuen Aktiengesellschaft als Direktor vor. Die Aufnahme immer neuer Fabrikationen und der stets steigende Absatz der Schering'schen Fabrikate machte sehr bald weitere Vergrösserungen erforderlich. In Charlottenburg wurden zunächst diejenigen Präparate hergestellt, welche die Verwendung größerer Mengen Alkohol erfordern. Es wurde eine umfangreiche Aetherfabrik errichtet, welche schon für die bedeutende Tanninfabrikation mit erforderlich war. Später wurden in Charlottenburg auch solche Artikel fabriziert, welche auf elektrolytischem Wege hergestellt werden. Die zu diesem Zwecke aufgestellten Dynamomaschinen beanspruchen eine Betriebskraft von 200 PS.
Bald nach Erbauung der Charlottenburger Fabrik trat Schering in den Verwaltungsrat der Gesellschaft über, dem er bis zu seinem im Jahre 1889 erfolgten Tode angehörte. Im Verlauf von noch nicht 40 Jahren hat sich aus kleinsten
Anfängen ein Werk entwickelt, welches jetzt mit zu den bedeutendsten gehört und dessen Jahresumsatz einen Wert von rund 10.000.000 Mark darstellt. Die Fabrik besitzt zahlreiche Patente and exportiert einen großen Teil ihrer Frodukte nach allen Teilen der Welt.
Für das Wohl ihrer Arbeiter sorgt die Firma in umfangreicher Weise. Es ist eine besondere Pensionskasse für Beamte und Arbeiter vorhanden, welche je nach der Länge der Arbeitszeit bis zu Dreiviertel des Gehaltes oder Lohnes an ausgediente Angestellte auszahlt. Es existiert eine Kranken- und Sterbekasse auch für die Frauen und Kinder
der Arbeiter, eine Unterstützungskaese für Witwen und Waisen. Eine Prämienkasse (Schering-Stiftung) gewährt jedem Arbeiter nach 20jähriger Tätigkeit eine einmalige Prämie von 100 Mark. Die Löhne betragen 15?22 Mark wöchentlich, für hervorragend begabte Arbeiter 22?30 Mark.
QUELLE[Führer durch die Ausstellung der chemischen Industrie Deutschlands (1893) 35]


ZEIT1893
THEMAAuf der Weltausstellung Chicago ausgestellte Produkte
TEXTBrechweinstein , Borsäure, Bromanunoninm, Bromkalium, Bromnatrium, Benzonapbtol , Wismut-Metall , Camphorsäure, Carbol-Säure, Celloidin, Chloralamid, Chloral-Coffein, Chloral-Hydrat, Cbloralchloroform, Crotonchloralhjdrat, Cyankalium, Diabetin, Gallussäure, gallussaures Bismut, Glycerin, sublimiertes Jod, Jodoform, Jodcadraium, Jodkalium, Kreosot aus Buchentheer, Eresin, Milchsäure, Mono-Chloressigsäure, Monobromcamphor, Magnesium-Metall, Magnesium-Pulver, chemisch reines Naphtalin, Paraldehyd, Piperazin, Permanganat (übermangansaures Kali), Pjrogallussäure, Salicylsäure, salicylsaures Wismut, salicylsaures Natron, salicylsaures Piperazin, Salol,
salpetersaurer Baryt, salpetersaures Strontian, salpetersaures Wismut, salzsaures Phenokoll, schwefelsaures Kupfer, Schwefel-Carbol-Zink, Tannin.
QUELLE[Führer durch die Ausstellung der chemischen Industrie Deutschlands (1893) 38]