Zeit |
Ereignis |
1341 |
"Hammereinigung" zwischen Amberg und Sulzbach, die insbesondere zur Hebung der Vormachtstellung Ambergs dient |
1348 |
Die Sulzbacher Bürger werden mit dem Erzberg auf dem Eichelberg bei Rosenberg belehnt. |
1354 |
Sulzbach tritt in Wettbewerb mit der Schwesterstadt Amberg |
29.07.1366 |
Friedrich der Castner zu Rosenberg erhält das Recht, auf der Holzmühle einen Eisenhammer zu errichten und als Warenzeichen die "Rosen" zu führen. |
1387 |
Amberg und Sulzbach schließen sich zusammen und beherrschen dadurch unter Einbeziehung des wichtigen Handelsplatzes Nürnberg durch die Erneuerung ihrer "Hammereinigung" von 1387 die gesamte Eisenerzeugung der Oberpfalz, die weit über Deutschland hinaus bis Frankreich und Ungarn vertrieben wird. Die Verbandserneuerung schafft it 64 Mitgliedern, under denen sich Hämmer in der Oberpalz betriebene Bürger befinden, und 77 Schienhämmer, die etwa 67% der vorhandenen Hämmer dieser Erzeugung umfassen, einen machtvollen Zusammenschluß des Oberpfälzer Bergbaues und der Eisenindustrie. Die vom Landesherrn bestätigte, 43 Artikel enthaltende Satzung regelt sogar die Normung des Eisens, das Führen von Warenzeichen, Kontrollrechte, Strafgewalt und beweist mit ihren Richtlinien zur Lohngestaltung, bezahltem Jahresurlaub usw. ein erstaunliches soziales Verständnis. |
1387 |
Um 1387 gibt es wahrscheinlich in Rosenberg zwei Hämmer: bei der "Hammereinigung" unterzeichnen neben dem Hammer zur Holzmühle auch ein Peter Beheimb zu Rosenberg. Auch später werden zwei Hämmer bei Rosenberg erwähnt. Es treten bis 1738 neben der angesehenen Gewerkenfamilie Castner auch die Familien Alhart, Sauerzapf, Stibar, Erlbeck und Doles auf. |
1394 |
Den Bürgern Sulzbachs werden die Erzgruben auf dem Neuberg an der Dornzeil übergeben |
1432 |
Es wird eine neue Grube am "Viechtlberg" (Teil des unmittelbar südlich an das spätere Hüttenwerk angrenzenden Eichelbergs) aufgeschlossen |
1526 |
Gründung einer "Gesellschaft des eysenhandels zu Amberg", die keine besondere Bedeutung erlangt |
1569 |
Erneute Gründung einer Eisenhandelsgesellschaft der Stadt Amberg, die auch über Niederlassungen in Regensburg und Kelheim verfügt. |
1738 |
Der Rosenberger "Hammer Philippsburg" (so 1703 nach dem regierenden Herzog benannt) muß (wahrscheinlich wegen Holzmangels) seine Produktion einstellen |
1848 |
Gustav von Schlör regt in einer Eingabe "Die volkswirtschaftlichen Verhältnisse der Oberpfalz" an König Maximilian II. (1848-1864) den Plan an, die Schmiedeeisen-Erzeugung der Oberpfalz in einem vom Staate zu errichtenden Walzwerk zusammenzufassen, um den Holzkohlen-Hochöfen den Absatz zu sichern und dien Schienenbedarf wenigstens teilweise zu befriedigen. Seine Vorschläge werden jedoch zunächst verworfen, da es der Staatsreegierung offenbar an dem zur Durchführung eiens solchen Projektes benötigten Kapital mangelt. |
12.10.1850 |
Télémaque Michiels (belgischer Konsul in München und Miteigentümer der "Collektiv-Gesellschaft T. Michiels & Cie" in Eschweiler-Aue) und Henri Goffard (führt Eisenbahnbauten in Bayern durch) regen bei der kgl. Staatsregierung die Errichtung eines Walzwerkes bei München auf Grundlage der oberbayerischen Pechkohle und des Roheisens aus den kgl. Hütten Bergen und Sonthofen an. |
22.12.1850 |
Ein Fremder kommt in dem stillen Burglengenfeld an und trägt sich im Gasthof zur Post als Monsieur Télémaque Michiels ein. Der Gast zieht mitten im Winter durch Wälder und Höhen, forscht bei Bauern und Amtspersonen, fragt nach Zweck und Umfang der umliegenden Holzkohlenhochöfen und steckt viel mit dem Hofbesitzer Sulzberger im Sauforst und dem Apotheker Brenner in Burglengenfeld zusammen. |
27.12.1850 |
Télémaque Michiels faßt in einem Brief an seinen Freund Henri Goffard nach Verviers seine Meinung über den Zweck seiner Reise nach Burglengenfeld und seine Eindrücke zusammen: " Enfin, je le répète, e'est un pays des loups et de sauvages, bon pour la fabrication de la fonte et du fer." |
1851 |
Unter Mitwirkung zahlreicher bayerischer Geschäftsleute wird die Kommanditgesellschaft auf Aktien "T. Michiels, Henri Goffard & Co." (ab ca. 1855: Maximilianshütte) im Sauforst bei Burglengenfeld (Opf) gegründet. Michiels und Giffard erhalten je 75 Aktien bei einem Grundkapital von 600 000 fl. Sie sollen den Betrieb leiten. Durch seine unternehmerische Doppeltätigkeit übernimmt sich Michiels, denn Goffard ist nicht in der Lage, die Geschäftsführung wahrzunehmen, wenn Michiels' Anwesenheit in Eschweiler erforderlich ist. Zudem gibt es in Bayern keine für den Hüttenbetrieb ausgebildeten Arbeiter. |
16.01.1851 |
Gesuch von Michiels an den König Maximilian II. zur Gründung eines Eisenwerks im Sauforst bei Burglengenfeld. Hier steht eine Roheisenmenge von jährlich 150.000 Zentnern zur Verfügung, das auf den umliegenden etwa 50 mehr oder minder kleinen Hochöfen mit Holzkohlenfeuerung zum billiegen Preis von 3 Gulden für den Zentner und darunter gewonnen wird. |
17.04.1851 |
Vertrag mit der bayerischen Regierung zur Etablierung der Commanditgesellschaft auf Actien "Michiels, Goffard & Cie." in München, um eine "Eisenbahnschienenfabrik" im Sauforst bei Burglengenfeld zu errichten (Vorgängerin der Maximilianshütte). Die eigene Lignitkohle des Sauforstes, das billig zu habende Roheisen der umliegenden Holzkohlenhochöfen und der zu erwartende große Bedarf an Eisenbahnschienen für das wachsende Netz der bayerischen Bahnen sind die drei Hauptgründe für das Entstehen dieses Unternehmens. In dem Vertrag wird festgelegt, daß im neuen Werk nur inländisches Roheisen verearbeitet, daß weder Holz, noch Holzkohle verheizt und mit Ausnahme der Facharbeiter und des Aufsichtspersonals und einheimische Arbeitskräfte beschäftigt werden dürfen. |
17.04.1851 |
Zusammen mit der Gründung der Firma "Michiels, Goffard & Cie." wird mit der bayerischen Regierung ein Vertrag auf Schienenlieferung abgeschlossen, und man verpflichtet sich, so schnell als möglich das Schienenwalzwerk im Sauforst fertigzustellen. |
10.01.1853 |
Das Werk "Michiels, Goffard & Cie." kommt in Betrieb. - Das Betriebsergebnis des ersten Betriebsjahrs ist über die Maßen schlecht. |
31.05.1853 |
Die Generalversammlung im Sauforst bringt die Trennung der beiden Gründer, Telemaque Michiels scheidet aus und tritt all' seine Rechte, auch hinsichtlich des Schienenlieferungsvertrags vollständig ab. Henri Goffard übernimmt als "alleiniger Gérant" die Leitung des Unternehmens. Der Verwaltungsrat beschließt die Umwandlung der Kommanditgesellschaft. Das Unternehmen "Michiels, Goffard & Cie." wird neu finanziert und zu Ehren des regierenden bayerischen Königs Max II. "Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte" genannt. Ernst Fromm wird als technischer Direktor verpflichtet. J. A. von Maffei aus Hirschau bei München stützt das bereits für verloren gehaltende Unternehmen mit einer größeren Kapitalanlagen. Ebenso ein weiterer Aktionär, die belgische Firma Lieutenant und Peltzer in Verviers. So kann sich das Werk dank der unermüdlichen und umsichtigen Leitung seines technischen Direktors Fromm in wenigen Jahren gesund entfalten. Die Hütte arbeitet anfangs mit 6 Puddelöfen und 4 Schweißöfen, die mit der getrockneten eigenen Lignitkohle des Sauforstes betireben werden. |
31.05.1853 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Maximilianshütte unter Übernahme der seit 17. April 1851 bestehenden Kommandit-Gesellschaft "Michiels, Goffard & Co.", Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz), mit einem Grundkapital von tl. 600.000,00 süddeutscher Währung. |
26.09.1853 |
Gründung der "Maximilianshütte", hervorgegangen aus dem Schienenwalzwerk im Sauforst bei Burglengenfeld. |
1856 |
Es taucht der Plan, eine eigene Hochofenanlage in Rosenberg zu errichten zum ersten Mal auf. Der alte Fromm macht mit Hinweis auf die geringe Verläßlichkeit der Erzlieferungen aus den Amberger Staatsgruben an die für die Maxhütte arbeitenden kleinen Holzkohlenhochöfen den Vorschlag, nach modernstem Verfahren aus eigenen Erzen und eigenen Hochöfen sich das Rohheisen selbst herzustellen. |
31.05.1856 |
Es gelingt der Gesellschaft der Maxhütte, durch Gesellschaftsvertrag mit dem Bergwerksbesitzer Steinbrecher im Krumbach, zum ersten Mal in den Besitz eigener Erzfelder zu kommen. Das kleine Erzrevier muß den Erzbedarf der ersten Holzkohlenhochöfen der Maxhütte decken (bis 1873). |
Sommer 1856 |
Um sich von den Oberpfälzer Hochofenbesitzern unabhängig zu machen wird von der Maxhütte als erster eigener Hochofen die Anlage Lichtenwald bei Donaustauf von dem Hüttenbesitzer Herrn von Sperl und kurz darauf die Holzkohlenhochöfen am "Anger" in Nittenau am Regen (bisher im Eigentum der alteingesessenen Hammerwerksfamilie Loritz) und Luckahammer an der böhmischen Grenze erworben. |
1857 |
Ab 1857 wird bei Lichtenwald, bei bei Sulzbach, bei Kirchenthumbach, bei Königstein und an manchen anderen Orten im Lias und Dogger, teilweise auch im Keuper, auf Eisenerz geschürft |
09.01.1859 |
Schaffung einer eigenen Erzbasis durch den Kauf von Erzfeldern bei Sulzbach. Dieses Erzrevier (bestehend aus den Feldern Etzmannsberg, Karoline, St. Anna, St. Georg, Delphin und Eichelberg) kommt durch Vertrag vom 9. Januar am 1. Februar für 170.000 Gulden aus dem Besitz des Grafen Poninsky an die Maxhütte. Mit diesem Kauf der Sulzbacher Erzgruben, welcher beinahe über die finanzielle Kraft des Unternehmens geht, ist der Grundstein für die Entwicklung der Maxhütte gelegt. |
08.1861 |
Die Maxhütte erwirbt gegenüber dem Dorf Rosenberg entlang der Bahnlinie ein größeres Gelände mit Kalksteinbruch. |
1863 |
Die Grube Röschen im Hersbrucker Revier ist vorgerichtet. Ihr rosenrotes Erz wird ab 1864 bis zu 15 Prozent im Rosenberger Möller verwendet. |
06.1863 |
Der schnelle Rückgang der Oberpfälzer Roheisenerzeugung, verursacht durch den Mangel an Holzkohlen, zwingt die Maxhütte, die Fertigstellung der Hochofenanlage in Rosenberg mit Hochdruck zu betreiben, und so beginnt man im Juni mit dem Bau aus eigenen Mitteln. |
27.08.1864 |
Im Dorf Rosenberg bei Sulzbach wird der erste Hochofen in Betrieb gesetzt, der mit der neu eröffneten böhmischen Bahn mit Koks und aus den Sulzbacher Gruben mit Erz versorgt wird. Der erste Abstich liefert bereits 60 Zentner graues Gießereiroheisen von guter Qualität, und am zweiten Tage des Betriebs rechten die Hochofengase vollständig aus, um den Dampf für die 100 Pferdekraft starke Gebläsemaschine zu erzeugen und die Gebläseluft auf 200 Grad Réaumur zu erhitzen. Von einer stillgelegten Hochofenanlage bei Hof wurden dazu zwei horizontale Dampfgebeläsemaschinen, zwei Windregulatoren (Druckausgleichkessel), zwei Dampfpumpen, Windleitungsrohre und Schlackenwagen erworben und in Rosenberg aufgestellt. Der Hochofen hat eine Höhe vom Bodenstein bis zur Gicht von 14,652 m, Gestelldurchmesser: 1,459 m, Gichtdurchmesser: 2,627 m, Gesamtinhalt: 106,6 cbm, Tageserzeugung: 30 - 40 t Roheisen |
1865 |
Die Maxhütte erwirbt das Bessemer-Patent. Das aus den phosphorhaltigen Sulzbacher Erzen in Rosenberg erzeugte Rohseisen ist für diesen neuen Prozeß nicht verwendbar; es kann nur in den Puddelöfen verarbeitet werden. |
02.1865 |
Schließung der Hochofenanlage Luckahammer (an der böhmischen Grenze) |
07.1865 |
Schließung der Hochofenanlage Lichtenwald der Maxhütte bei Donaustauf |
08.1865 |
Der zweite Hochofen (Abmessungen wie Hochofen I, aber Gesamtinhalt: 124,cbm) in Rosenberg geht in Betrieb, und schon zeigt es sich, daß die Erzeugung für die Anforderungen des Haidhofer Puddelbetriebes nicht mehr ausreicht. |
1868 |
Bestellung/Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
Frühjahr 1868 |
Inbetriebnahme der Bessemer-Hütte in Haidhof im Sauforst für eine Jahreserzeugung von 80.000 Zentner Stahl. Die Hütte leidet an dem Mangel des für diesen Betrieb so wichtigen phosphorarmen Roheisens. Aus diesem Grunde kauft die Maxhütte im gleichen Jahre, unmittelbar nach der Eröffnung der Bessemer-Hütte, die vereinigten Reviere von Kamsdorf in Thüringen. |
24.08.1868 bis 25.08.1868 |
In der Nacht entsteht ein Feuer, angeblich, weil das im Schmelzprozesse befindliche Eisen des einen Hochofens sich ein Öffnung an einer schadhaften Stelle erzwang und somit explodierte. Die Feuermasse ergreift den sogen. Gichtturm, dann die Führung der Fördermaschine sowie die Treppe hierzu und legt diese in Asche. |
1869 |
Wegen Erzmangel der Maxhütte müssen auf mehrere Jahre die staatlichen Gruben in Amberg aushelfen. Es werden weitere Konzessionen in Arzberg (Ofr) und im Bergamt Steben erworben. Dazu kommt eine Mutung an der neu errichteten Bahn Weiden-Neukirchen. |
1869 |
Die Maxhütte erwirbt das Erzrevier Ilmenau/Gehren |
09.1870 |
Inbetriebnahme des dritten Hochofens in Rosenberg, um den Anforderungen des Haidhofer Puddelbetriebes gerecht zu werden. Er wird mit Saarkoks betrieben |
1871 |
Verlegung des Firmensitzes von Maximilianshütte nach München |
1872 |
Baubeginn des Werkes Unterwellenborn in Thüringen. (weitere historische Daten dieses Werks s.d.) |
1872 |
Ende der Erzförderung (Oolithe) in der Grube Röschen (Hersbrucker Revier) |
1872 |
Die Maxhütte erwirbt das Erzrevier Elgersburg |
1873 |
Ende der Erzförderung in der Grube Krumbach durch die Maxhütte |
10.06.1873 |
Nach Anblasen des 1. Hochofens in Unterwellenborn kann die Bessemer-Hütte in Maxhütte flott arbeiten, während die Rosenberger Anlage wie zuvor das Roheisen für die Puddelöfen liefert. |
1874 |
Tod des Geschäftsführers der Maxhütte, Carl Seeligmann. Sein Nachfolger wird Ernst Fromm; dieser übernimmt die Gesamtleitung der Werke. |
1876 |
Die Maxhütte besitzt in ihren sämtlichen Werken: 40 Dampfkessel, 34 Dampfmaschinen, 5 Dampfhämmer, 1 Holzkohlenhochofen, 2 Kokshochöfen, 21 Doppelpuddelöfen, 1 einfacher Puddelofen, 12 Schweißöfen und 7 Walzwerke. |
1877 |
Die Maxhütte kauft aus dem Besitz des Nürnberger Großindustriellen Cramer-Klett das Erzrevier von Auerbach und das Vorkommen von Langenbruck. Es sind mit Aufschlußarbeiten und Bohrungen in diesen Revieren große Mittel festgelegt, doch wird bald erkannt, wie wertvoll dieses Gebiet bei Auerbach für die Maxhütte ist. |
1878 |
Das Auerbacher Eisenerzrevier der Kreideformation gehört seit 1878 zur Maximilianshütte, Sulzbach-Rosenberg (1877 erworben) |
01.10.1878 |
Ernst Fromm jun. wird als Oberingenieur in den Beamtenkörper der Maxhütte übernommen |
1879 |
Ernst Fromm sen. erwirbt für die Maxhütte das Thomaspatent. Er kann jedoch wegen der angespannten Wirtschaftslage seine Ideen nicht mehr umsetzen |
1879 |
Die Erzgrube Leonie wird von der Maxhütte erworben. Hier ist in besten Zeiten mit einer Belegschaft von 70 Mann, die "Alte Leonie" in Betrieb. Als sich herausstellt, daß das Erz für Rosenberg wegen des hohen Phosphorgehaltes wenig brauchbar ist und es der Transport mit Fuhrwerken nach Ranna, der nächstliegenden Bahnstation, noch unwirtschaftlicher macht, bangt man um das Leben der Grube. |
01.10.1879 |
Schaffung der Beamten-Pensionskasse |
1881 |
Bau einer Schlackenziegelei |
01.06.1881 bis 31.12.1881 |
Inangriffnahme umfassender Bauten. Man spricht von einer Bausumme von 5 Millionen. Eion Entphosphorungswerk (= Thomasstahlwerk), ein Warmbläsewerk, ein Walzwerk, zwei Drahtseilbahnen (vor Etzmannsdorf, Anschluß Lobenhof nach Rosenberg; sowie Auerbach-Michelfeld) sollen hergestellt werden. |
1882 |
Schließung der Hochofenanlage der Maxhütte am "Anger" in Nittenau. Sie war nach Verlegung der alten Anlage nach dem sogenannten "Wechsel" bei Bergham mit gutem Erfolg in Betrieb. Von da ab ist in Nittenau nur noch die Gießerei beschäftigt. |
1882 |
Schaffung der Pensionskasse für Angestellte, Meister und Arbeiter |
1882 |
Hugo von Maffei übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Maxhütte |
1882-1883 |
Inbetriebnahme der neu erbauten Schlackenziegelei |
04.1882 |
Der dritte Hochofen kommt wieder in Betrieb, da sich die Roheisenanforderungen von Haidhof vergrößert haben |
1883 |
Eröffnung einer Seilbahn vom Erzrevier von Auerbach zur Station Ranna an der Bayreuther Bahn. Dem Bau dieser Bahn wurden vorher große Schwierigkeiten in den Weg gelegt |
1886 |
Bau des ersten Schachts der Erzgrube "Caroline" in Sulzbach |
31.03.1886 |
Ernst Fromm sen. tritt in den Ruhestand. Der Aufsichtsrat überträgt die Leitung der Maxhütte seinem Sohn Ernst Fromm. Der letzte Jahresbericht des Scheidenden schließt mit den Worten: "Mein Nachfolger in der Leitung der Werke dürfte nicht zu beneiden sein." |
Frühjahr 1887 |
Auf Antrag von Fromm jun. wird im Frühjahr der Bau einer Thomashütte in Rosenberg beschlossen. |
1887 |
Der Eisenberg bei Ludwigstadt wird erworben |
1887 |
Erste Cowper-Winderhitzer. Diese Neuerung bringt eine Kostenminderung um etwa drei Mark je Tonne Roheisen. |
08.1887 |
Schließung der Gießerei der Maxhütte in Nittenau (bis 1882 auch Hüttenwerk) und Verlegung nach Haidhof. Diese Gießereien stehen unter der Leitung des jungen Franz Loritz, der bis zu seinem Tod als Gießereiverwalter tätig ist. |
01.11.1887 bis 01.12.1887 |
Der Bau einer Thomashütte in Rosenberg wird nach langen und schwerwiegenden Überlegungen Wirklichkeit. |
1888 |
Erwerbung der Grubenfelder von Herrn von Swaine in Schmiedefeld am Rennsteig, Wittmannsgereuth und Eisenberg |
1888 |
Bau einer Seilbahn zur Erzgrube "Caroline" in Sulzbach |
1888 |
Die Maxhütte hat Gelegeheit, das trotz der geringfügigen Stabeisenerzeugung als Wettbewerber lästige Eisenwerk Fronberg mit Kupolofen und Graugießerei auzukaufen. |
15.10.1888 |
Die Maxhütte entschließt sich zum Ankauf der Grubenfelder von Schmiedefeld am Rennsteig, ein Vorkommen, das infolge seines Phosphorgehaltes die Maxhütte noch mehr auf den Thomasprozeß hinweist. |
1889 |
Das im Januar in Betrieb genommene Thomas-Stahlwerk in Rosenberg wird durch ein Blockwalzwerk und eine Platinenstraße erweitert |
1889 |
Auf den Sulzbacher Gruben entstehen um 1889 die Zechen Karoline und Fromm und haben die Erzvorräte der Maxhütte in unerwarteter Weise vermehrt. |
Ende Januar 1889 |
Inbetriebnahme des Thomas-Stahlwerkes in Rosenberg für eine Leitung von 30.000 Jahrestonnen. Es besteht aus drei Konvertern mit ca. 5 t Fassungsinhalt, die gegenüber dem späteren Mischer stehen und in Richtung Eichelberg blasen. Das Roheisen wird von den Hochöfen in einem Tunnel mit einem Seilzug zum Stahlwerk befördert. Die Ergebnisse sind von Anfang an derartig, daß das Material ohne Anstand für die Erzeugung von Schienen, welche vorerst noch in Haidhof fertiggewalzt werden, zugelassen wird. Im Anschluß an das Thomaswerk wird eine Blockstraße mit einem Platinengerüst erbaut, welche zunächst nach Haidhof liefert. Haidhof benötigt daher nicht mehr die Bessemer-Blöcke aus Unterwellenborn. |
1890 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
Anfang 1890er |
Bau einer 825er-Triofertigstaße im Anschluß an das Thomasstahlwerk, welche zu dieser Zeit das neuest auf diesem Gebiete darstellt. Auch die Verwertung der im Stahlwerk anfallenden Thomasschlacke wird von der Maxhütte selbst in die Hand genommen. Einige Jahre später wird eine 700er-Straße errichtet; diese ist das frühere Platinengerüst am Stahlwerk. |
1890 |
Der kontinuierliche Stahlwerksbetrieb erfordert ab 1890 die Tag- und Nachtschicht. Die Arbeitszeit beträgt zweimal 12 Stunden. Alle 14 Tage ist von Samstag 18 Uhr bis Montag 6 Uhr im Stahl- und Walzwerk Stillstand (Reparaturschichten). An den anderen beiden Sonntagen im Monat wird nur von Sonntag früh 6 Uhr bis abends 18 Uhr nicht gearbeitet. |
1891 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
02.01.1891 |
Aufgrund weiterer Erzfunde im Sulzbacher Revier kommt ein vierter Hochofen in Betrieb, der fast die doppelte Erzeugung wie einer der drei alten Öfen aufweist. Gleichzeitig werden zwei neue Senkrechtaufzüge, die nicht mehr in der Ofenachse, sondern vor den Öfen (Richtung Rosenberg) stehen und durch je eine Brücke mit der Gicht verbunden sind, aufgestellt. - Der neue Hochofen bewährt sich bald so gut, daß man auch die anderen Öfen vergrößert. |
15.04.1891 |
Tod von Ernst Fromm sen. auf seinem Alterssitz in Etterzhausen |
1892 |
Umzug der Hauptverwaltung von Haidhof nach Rosenberg. |
1892 |
Bau des ersten Stollens im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
13.10.1892 |
Die Erkenntnis, daß das Werk in Haidhof nicht mehr am richtigen Platz ist, läßt in Rosenberg ein modernes Fertigwalzwerk (mit einer Bockstraße und einer 700er-Straße) entstehen. In Haidhof wird am 13. Oktober die letzte Schiene gewalzt. (= Verlegung der Erzeugung von Schienen und Oberbaumaterial von Haidhof nach Rosenberg) |
1893 |
Einrichtung einer neuen Schlackenhalde infolge des größeren Schlackenanfalls (4 Hochöfen in Betrieb) |
02.1893 |
Zum Ausgleich der Rosenberger Blocklieferungen für die Mittel- und Feinstraßen in Haidhof wird dort der erste Martinofen in Betrieb genommen. |
1894 |
Bau des ersten noch mit Kohle beheizten Siemens-Regenerations-Tiefofens zum Aufwärmen der Blöcke |
1895 |
Bestellung/Lieferung von 3 Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1896 |
Der langjährige Hochofendirektor der Maxhütte, Firdrich Werlisch, stirbt, nachdem er fast 34 Jahre lang die Hochöfen und Bergwerke in Rosenberg und Sulzbach geleitet hatte. |
1896 |
Aufnahme der Elektrizitätserzeugung, zunächst für Beleuchtungszwecke |
1897 |
Bau der Grubenbahn im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
1898 |
Betriebseröffnung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
1898 |
Bau der Trinkwasserversorgung im Werk |
24.06.1898 |
Einrichtung einer Werksbadeanstalt mit Brausebädern, Auskleideräumen und Kabinen mit Wannenbädern |
10.08.1898 |
Nach dem Aufhören des Blocklieferungsvertrages mit der Königin-Marienhütte in Cainsdorf verliert die Bessemer-Hütte in Unterwellenborn ein wichtiges Absatzgebiet. Man entschließt sich daher und mit Rücksicht auf die zu erwartenden großen Schienenaufträge der Sächsischen Staatsbahn zur Errichtung eines modernen Thomasstahlwerks mit Block- und Fertigstraßen in Lichtentanne. Inbetriebsetzung am 10. August. |
Winter 1899/1900 |
Nach eingehender Untersuchung kauft die Maxhütte 7 1/2 preußische Maximalfelder in der Gegend von Hamm und beginnt mit dem Aufteufen einer Doppelschachtanlage. |
1900 |
Große Erzfunde im Bereich des Grubenfelds Sulzbach |
1901 |
Inbetriebnahme des zweiten Siemens-Regenerations-Tiefofens zum Aufwärmen der Blöcke |
1902 |
Wassereinbruch in Grube "Caroline" in Sulzbach |
1902 |
Bau einer elektrischen Zentrale |
1902 |
Aufstellung einer 90-PS-Sauggasmaschine von der Maschinenbaugesellschaft Nürnberg. Sie wird mit Generatorgas aus Koks und Anthrazit betrieben. Die Anlage steht in der Nähe des späteren Hochofens V. |
18.08.1902 |
Die Absicht, sich auch in bezug auf Kohle von Fremden unabhängig zu machen, führt zum Erwerb von Steinkohlenfeldern in der Nähe von Hamm (Westf). Am 18. August wird die für die Maxhütte so folgenschwere Abteufung zweier Schächte auf der neu erworbenen Maximilianszeche beschlossen. Es zeigen sich große Schwierigkeiten durch starke Sohleinbrüche mit Kohlensäure, so daß der Fortschritt der beiden Schächte nur langsam vor sich geht. |
1904-1905 |
Die Maxhütte errichtet die Doppelschachtanlage "Maffei" in Auerbach |
1904-1906 |
Aufstellung vom zwei Gleichstrommaschinen mit Dampfantrieb in den Jahren 1904 und 1906 |
1905 |
Eröffnung des Ostfelds im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
1905-1906 |
Das Ergebnis mit dem 90-PS-Gasmotor ist zufriedenstellend, so daß 1905 und 1906 die beiden ersten mit Gichtgas betriebenen Gebläsemaschinen folgen. |
1905-1906 |
Aufstellung einer Gaswäsche für das Gichtgas der Gasmaschinen. Standort oberhalb der späteren elektrischen Zentrale |
05.1905 |
In einer in Rosenberg stattfindenen Aufsichtsratssitzung wird der Neubau der verschiedenen Betriebe in Rosenberg beschlossen. Eingehend wird die Frage geprüft, ob die Rosenberger Anlage umzubauen oder ein vollständig neues Werk zu errichten sei, sei es nur in der Nähe von Rosenberg oder in Auerbach oder in Hersbruck. Die Entscheidung fällt aber mit Rücksicht auf die anderweitigen, die Mittel der Gesellschaft stark in Anspruch nehmenden Aufgaben (Ausbau der neuen Kohlenzeche in Hamm) auf den Ausbau der Rosenberger Werksanlage. |
15.11.1905 |
Bau eines neuen Kamins mit einer Höhe von 60 m und einer oberen Lichtweite von 2 m. In einer Höhe von 23 m erhält der Kamin einen Wasserbehälter von 130 cbm. Dieser Riesenkamin, der ein mächtiges Fundament besitzt, dient zur Ableitung von Rauchgasen. Erbaut wird der vom Baugeschäft Kaiser & Schoor in Nürnberg. |
1906 |
Die Maxhütte erwirbt von der Königin Marienhütte nach langen Verhandlungen die Auerbacher Erzfelder Barbara II und Altenberg II. Durch einen weiteren Vertrag mit dem bayerischen Fiskus gelingt es der Maxhütte, ihre durch fortgesetzte Bohrungen erschlossenen Erzfelder gegenüber denen des bayerischen Staates in günstiger Weise abzugrenzen. |
1906-1907 |
Eine Schrägbahn mit Seilzug und Hängewagen kommt als neue Transporteinrichtung zur Gicht der Hochöfen in Betrieb. Sie wurde von der Firma Bleichert gebaut. |
1906-1907 |
Der Waggonkipper wird gebaut, und vom Waggonkipper zu den neuen Erzbunkern wird die sogenannte "Kombinierte Bahn" errichtet, eine Hängebahn mit teilweise Seilzug und auf ebener Strecke mit Elektro-Einzelantrieb für jeden Wagen. |
1906 |
Das an des Stahlwerk gelieferte Roheisen wird ab 1906 gewogen |
11.05.1906 |
Für die neue Hochofenanlage wird ein neuer Kamin gebaut, welcher 70 m hoch wird und am oberen Ende 2,75 m im lichten weit ist. |
02.11.1906 |
Die Maxhütte erbaut, nachdemm der vierte neue Hochofen in der Ausführung begriffen ist, nun auch noch einen fünften Hochofen (Meldung vom 2. Nov.) |
1907 |
Aufstellung des ersten Gasdynamos |
21.02.1907 |
Das erste Kohlenflöz auf Zeche Maximilian b. Hamm wird angefahren |
07.1907 |
Unter der verantwortlichen Leitung des Dipl.-Ing. E. Böhringer - des nachmaligen ersten Vorstandsmitglieds der Maxhütte - entsteht auf dem Rosenberger Gelände ein neues Thomasstahlwerk mit vorläufig 3 Konvertern à 12 Tonnen Inhalt, die nicht mehr in Richtung Eichelberg, sondern in Richtung Schloßberg-Rosenberg blasen. Das Werk geht im Juli in Betrieb. Infolge der Vergrößerung der Konverter kann das Blockgewicht auf 2,5 t erhöht werden, was eine Verbesserung des Ausbringens bringt. Daran schließen sich eine schwere Reversierblockstraße, eine 700er Triostraße für Schienen und Träger mit zugehörigen Nebenbetrieben, Adjustageeinrichtungen und Lagerplätzen an. Eine moderne Gasmaschinenzentrale erzeugt den elektrischen Strom und den Gebläsewind für die Hochöfen und das Thomasstahlwerk. Den Abschluß bildet der Umbau der alten 825er Triostraße, die Errichtung eines vierten und fünften Konverters, eines Mischers von 300 Tonnen Fassung und die Erweiterung der Hochofenanlage durch einen fünften und sechsten Ofen. |
1908 |
Einstellung der Förderung im Ostfeld des Grubenfelds der Maxhütte in Schmiedefeld |
1908 |
Blockstraße und 700er-Walzwerk gehen in Betrieb |
25.08.1908 |
Bau eines neuen Kamins mit 58 m Höhe, es wird der 7. steinerne Kamin (Meldung vom 26.08.) |
03.12.1908 |
Bei Inbetriebnahme des Walzwerks am Samstag ereignet sich ein schwerer Defekt am Kessel, der wie eine Papiertüte zusammenklappt und dabei seine Grundlage mit in die Höhe reißt. Der Kessel wurde statt aus 8 mm starkem Eisenblech aus nur 6 mm starkem Blech hergestellt. |
1909 |
Erzfunde im Bereich Grube Anne und Etzmannsberg (Revier Sulzbach) |
1909 |
Aufstellung von drei Gasgebläsemaschinen |
06.01.1909 |
Nach Wiederinbetriebnahme des Walzwerks bricht ein Zahnrad infolge schlechten Materials oder eines Gußfehlers, so daß der Betrieb eingestellt werden muß |
1910 |
Bau der 800er-Walzenstraße |
Herbst 1910 |
Aufstellung des dritten Gasgebläses |
1911 |
Bau von [Stoß-?]Ofen III und Mischer |
1911 |
Der Firmensitz wird von München nach Sulzbach-Rosenberg Hütte verlegt |
1912 |
Unter Aufwendung aller technischen und finanziellen Mittel gelingt es, die Schachtanlage Maximilian b. Hamm bis zum Jahre 1912 soweit auszubauen, daß die Kohle gefördert werden kann. |
1912 |
Die Maxhütte erwirbt die Zeche "Crux" |
1912 |
Bau des Klenzeschachts im Revier Sulzbach |
1912 |
Aufstellung des Stahlwerks-Gasgebläses |
1912 |
Es wird ein Roheisenmischer von 200 t Fassungsinhalt errichtet (später auf 400 t vergrößert) |
1912 |
Umbau der 825er-Straße als Reversierstraße mit fahrbaren Hebetischen |
1912 |
Aufstellung des zweiten Gasdynamos |
1912 |
Das Stahlwerks-Dampfgebläse wird durch ein Zwillings-Gasgebläse ersetzt |
1912 |
Mit dem Bau des vierten Konverters im Stahlwerk wird begonnen |
1913 |
Elektrifizierung der Schachtanlagen im Revier Sulzbach |
30.09.1913 |
Der fünfte Hochofen wird angeblasen, und mit dem Bau des sechsten Ofens wird begonnen |
01.1914 |
Die Koksöfen auf Zeche Maximilian in Hamm werden in Betrieb genommen (1913 oder 1914) |
1. Weltkrieg |
Der Erste Weltkrieg entreißt der Maxhütte 20 Beamte und 402 Arbeiter |
Anfang 1. Weltkrieg |
Die Aufwältigung des schweren Sohlbruchs in der Zeche Maximilian kommt zum Erliegen, da durch die bei der Mobilmachung Einberufenen fehlen. Das Werk, das nach zwölfjähriger, mühevoller Arbeit mit großen finanziellen Opfern geschaffen wurde, geht durch Ersaufen der Schäche verloren. |
03.08.1914 |
Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs kann der Betrieb mit fünf Hochöfen nur bis zum 3. August aufrecht erhalten werden. Wegen Koksmangels sind danach meist nur vier Hochöfen in Betrieb |
1915 |
Die Hütte leidet unter Koksmangel |
30.09.1915 |
Geheimrat Ernst Fromm legt nach 37jähriger Tätigkeit sein Amt als Vorstand der Gesellschaft nieder und stellt seine langjährigen Erfahrungen der Maxhütte als Mitglied und Delegierter des Aufsichtsrates zur Verfügung. |
01.10.1915 |
Generaldirektor Dr. Hans Hilbenz wird zum Nachfolger von Ernst Fromm berufen |
1916 |
Übernahme der Felder der Gewerkschaft Wittelsbach. Hierdurch wird eine umfangreiche Erweiterung des Felderbesitzes erzielt, der für die "fernste Zukunft" [sic - Hütte 2002 geschlossen!] die Erzversorgung der Maxhütte sichert, insbesondere, wenn es gelingt, die in großen Mengen anstehenden Doggererze wirtschaftlich aufzubereiten. |
1916 |
Die Gruben Crux und Elgersburg in Thüringen fördern Erz |
1916 |
Neue Aufschlüsse im Revier Sulzbach |
1917 |
Brand in Grube "Caroline" (Revier Sulzbach) |
1917 |
Verkaufsverhandlungen mit der Ilseder Hütte wegen des Verkaufs der Zeche "Maximilian" an diese (Kauf kommt nicht zustande) |
1917 |
Bau der Kolonie Tafelberg |
31.10.1917 |
Dr. Hans Hilbenz tritt von seinem Vorstandsamt zurück. Bis zur Bestellung eines neuen Vorstandes übernimmt E. von Fromm nochmals auf kurze Zeit die Leitung der Maxhütte |
01.05.1918 |
Dipl.-Ing. Eugen Böhringer, bisheriger Direktor des Eschweiler Bergwerksvereins (später auch Vorstandsvorsitzender), übernimmt die Leitung der Maxhütte als technisches Mitglied und Direktor Engelbert Gstettenbauer als kaufmännisches Mitglied. |
1919 |
Die Förderung im Ostfeld des Grubenfelds der Maxhütte in Schmiedefeld wird neu begonnen |
1920 |
Seit 1920 wird durch Baugeldzuschüsse bis ca. 1928 die Herstellung von insgesamt 232 Wohnungen ermöglicht, davon 207 in Bayern und 25 in Thüringen |
1920 |
Brand in Grube "Fromm" (Revier Sulzbach) |
1920 |
5 Öfen sind in Betrieb |
31.03.1920 |
Direktor Engelbert Gstettenbauer tirtt nach 43jähriger aufopfernder Tätigkeit im Dienste der Gesellschaft in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Tätigkeit übernimmt der bisherige kaufmännische Leider in Haidhof, Herr Oberregierungsrat Fritz Glaser. |
1921 |
Beginn des Spülversatzes auf Grube "Caroline" (Revier Sulzbach) |
1921 |
Die Arbeiten in der Grube "Maximilian" b. Hamm werden eingestellt |
1921 |
6 Öfen sind im Feuer |
1921 |
Hugo von Maffei scheidet durch Tod aus dem Aufsichtsrat der Maxhütte aus |
1921 |
Kommerzienrat Karl Ludwig Schneider betreut das Verkaufsressort ab 1921 |
07.04.1921 |
Erwerb der Aktienmehrheit durch die Familie Röchling. In der am 07. April stattfindenden Generalversammlung treten der langjähriger Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr.-Ing. e.h. Exz. Hugo Ritter von Maffei und Herr Geheimrat Ernst von Fromm als Delegierter des Aufsichtsrates zurück. Herr Kommerzienrat Dr. H. Röchling übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Mit besonders ehrenden Worten gedenkt Herr Röchling der Verdienste der beiden um das Wohl der Maxhütte so sehr verdienten Männer. Er führt aus, daß die Erfolge, welche die Maxhütte bis dahin erzielt habe, neben den außergewöhnlichen Verdiensten der Familie von Maffei, in erster Linie den beiden Männern zu verdanken seien, welche die Maxhütte fast 70 Jahre lang geführt haben und es verstanden haben, über alle Fährnisse hinweg dem Unternehmen dasjenige Fundament zu geben, auf dem es heute steht. |
30.08.1921 |
Die alte Zeche Leonie I bei Auerbach kommt als abgebaut zur Ruhe |
01.09.1921 |
Direktor Karl Schneider wird als kaufmännisches Mitglied in den Vorstand berufen |
1921 |
Fritz Glaser tritt auf Grund freundschaftlichen Übereinkommens zurück |
1922 |
Nach Aufgabe der Zeche Maximilian b. Hamm wird als Ersatz dafür die Mehrheit der Kuxe der Zeche Mont Cenis in Sodingen (Westfalen) erworben. Ferner Kauf der Gewerkschaft Viktoria-Lobstädt (Braunkohlengrube) und der Mehrheit der Aktien der Bayerischen Eggenfabrik in Feucht und der neuerrichteten Bergbau-Gesellschaft Ingeborg mbH, Berlin. |
1923 |
Es werden verschiedene Neubauten durchgeführt |
1923 |
Es folgt ein fünfter Konverter im Stahlwerk |
1923 |
Aufstellung der beiden ersten Gasmaschinen für Drehstromerzeugung |
20.02.1923 |
Geheimrat Dr.-Ing. e.h. Ernst Ritter von Fromm stirbt nach kurzer Krankheit auf seinem Ruhesitz in Etterzhausen. Mit ihm verscheidet eine Persönlichkeit, die wie sein Vater mit der Geschichte der deutschen Eisenindustrie und dem Namen Maxhütte unlösbar verbunden bleibt. |
1924 |
Vorübergehende Betriebseinstellung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
1924 |
Einstellung der Förderung in den Gruben Elgersburg/Crux |
1924 |
Beginn der Seilförderung auf Grube "Caroline" (Revier Sulzbach) |
1924 |
Erweiterung der elektrischen Zentrale (s.a. Gasmaschinen für Drehstromerzeugung, 1923!) |
1924 |
Eine Trockengasreinigung (System Beth) kommt in Betrieb. Nach Ausbau dieser Anlage wird die alte Naßreinigung stillgelegt. |
924 |
Die Grube "Maffei" bei Auerbach wird auf elektrischen Förderbetrieb umgestellt |
1925 |
Erneute Förderung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld |
1926 |
Stillegung der Erzgrube "Fromm" (Revier Sulzbach) |
06.1926 |
Die Maxhütte bringt eine nach eigenen Patenten hergestellte, besonders verschleißfeste Schinene heraus, deren Kopf gehärtet ist, während der Steg und der Fuß zäh bleiben. Das Härten des Kopfs geschieht durch kurzzeitiges Abschrecken mit Wasser. Nach dem Erkalten an freier Luft hat die Lauffläche eine Festigkeit zwischen 120 und 160 kp/qmm gegenüber 70-80 kp/qmm bei der gewöhnlichen Schiene |
1927 |
Um sich den Erzbesitz der Gewerkschaft "Kleiner Johannes" bei Pegnitz für die Zukunft zu sichern, erwirbt der bayerische Staat die Kuxe und überläßt die Hälfte der Maxhütte |
1927 |
Grube "Caroline" (Revier Sulzbach) erreicht die 144-m-Sohle |
1927 |
Man wendet sich der Verwendung sauerstoff-angereicherten Winds im Stahlwerk zu. 1927 wird mit dem Bau einer "Stickstoffausscheidungsanlage" begonnen. Hersteller ist die Maschinenfabrik Augsburg-Plattling AG (MAPAG) |
1928 |
Hans Krugmann übernimmt das Finanzressort und die allgemeine Verwaltung als stellvertretendes Mitglied des Vorstands |
1928-1929 |
Die Stahlproduktion von Maxhütte, Mittelstahl und Havelgruppe beträgt 1928/29 922.000 Tonnen |
1929 |
Betriebsversuche an der "Stickstoffausscheidungsanlage" im Stahlwerk. Es treten zahlreiche Schwierigkeiten auf. |
1929-1930 |
Übergang der Aktienmehrheit von der Röchling-Gruppe auf die Gruppe Charlottenhütte |
01.12.1929 bis 31.01.1930 |
1929/30 Erwerb des Röchling-Aktienbesitzes und der in Belgien liegenden Geschäftsanteile durch Friedrich Flick. |
1931 |
Die "Stickstoffausscheidungsanlage" im Stahlwerk nimmt ihren geregelten Betrieb auf. Sie ist für eine Nennleistung von 4.500 cbm/h 45prozentigen Sauerstoffs ausgelegt. Dieser wird kurz vor dem Konverter der übrigen Gebläseluft so zugesetzt, daß ein Gemisch von 28-30% Sauerstoff und 72-70% Stickstoff entsteht, gegenüber 21% Sauerstoff und 79% Stickstoff beim Blasen mit Luft. Durch den Sauerstoffzusatz kann 6-7% mehr Schrott zur Kühlung der Charge zugegeben werden, und die Sauerstoffanreicherung des Gebläsewindes bewirkt eine Verkürzung der Blasezeit und eine Qualitätsverbesserung durch Senkung des Phosphor- und Stickstoffgehaltes im Stahl. |
1931 |
Nach dem Übergang der Aktienmehrheit von der Röchling-Gruppe auf die Gruppe Charlottenhütte (vergl. 1929/30) wird im Jahre 1931 mit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." ein Abkommen getroffen, das die Zusammenlegung der Quoten beim Stahlwerks-Verband vorsieht. Gemeinsam mit der Charlottenhütte wird sodann die Mehrheit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." (um 1943: G. m. b. H.) aus dem Besitze der "Vereinigten Stahlwerke A.-G." erworben. |
1931 |
Stillegung der Eisenerzgruben in Auerbach (Oberpfalz); vergl. 1933! |
11.04.1931 |
Die Hauptversammlung vom 11. April 1931 genehmigt im Zusammenhang mit der Mehrheits-Erwerbung der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." einen mit der Charlottenhütte abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag. Die Interessengemeinschaft Maxhütte-Mittelstahl steht mit ihrer Rohstahlquote von 1.250.000 t an dritter Stelle im Deutschen Reich. |
01.10.1932 bis 30.09.1933 |
Die Aktien der "Mitteldeutschen Stahlwerke" werden an die Charlottenhütte abgegeben und dagegen Aktien der "Harpener Bergbau A.-G." und des "Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes" sowie Geschäftsanteile der "A. T. G. Allgemeine Transportanlagen Gesellschaft m. b. H." übernommen. |
01.1933 |
Im Januar wird in den seit zwei Jahren stilliegenden Eisenerzgruben in Auerbach (Oberpfalz) sowie in den in Thüringen gelegenen Eisenerzgruben Kamsdorf und Schmiedefeld die Erzförderung wieder aufgenommen. |
01.10.1933 bis 30.09.1934 |
Auf den Werken Fronberg und Haidhof werden Betriebsverbesserungen durchgeführt |
01.10.1933 bis 30.09.1934 |
Auf dem Werk Sulzbach-Rosenberg Hütte wird ein neuer Elektrostahlofen errichtet. |
01.10.1933 bis 30.09.1934 |
Der Besitz an Harpen-Aktien wird gegen Abgabe von RWE-Aktien verstärkt. |
01.10.1933 bis 30.09.1934 |
Die Kuxe der "Gewerkschaft Viktoria" bei Lobstädt (über 980 von 1000 Stück) werden an die "Deutsche Erdöl A.-G.", Berlin, verkauft. |
1934 |
Vergrößerung des Roheisenmischers von 1912 auf 400 t Fassungsvermögen |
1934 |
Aufstellung eines Elektroofens, eines 15-t-Dreiphasen-Lichtbogenofens |
13.01.1934 |
Im Zusammenhang mit der Abgabe und Erwerbung von Geschäftsanteilen im laufenden Geschäftsjahr und der Verschmelzung der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" mit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." (später: G. m. b. H.), Riesa, beschließt die außerordentliche Hauptversammlung vom 13. Januar 1934 auch die Aufhebung des Interessengemeinschäftsvertrages zwischen der "Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte", der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." und der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" sowie die Änderung des Interessengemeinschaftsvertrages zwischen der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" und der Gesellschaft |
08.1934 |
Das Stahl- und Walzwerk Unterwellenborn (Thür.) wird wieder in Betrieb genommen. |
01.10.1934 bis 30.09.1935 |
Erneuerung des Blechwalzwerkes in Haidhof |
01.10.1934 bis 30.09.1935 |
Erweiterung der Anlagen in Unterwellenborn |
01.10.1934 bis 30.09.1935 |
Die Beteiligung an der "A. T. G. Allgemeine Transportanlagen G. m. b. H. Maschinenfabrik", Leipzig, wird aus organisatorischen Gründen auf eine andere Konzerngesellschaft übertragen. |
01.10.1934 bis 30.09.1935 |
Unter Ablösung der 6 % Dollar-Anleihe wird eine Reichsmark-Anleihe in Höhe von RM 20.000.000,00 aufgenommen. |
01.10.1935 bis 30.09.1936 |
Die Gesellschaft erwirbt die im Besitz von "Mittelstahl" befindlichen Aktien der "Harpener Bergbau-A.-G." und erhöht dadurch ihre Beteiligung auf über 51 % des Gesamtkapitals von Harpen. |
01.10.1935 bis 30.09.1936 |
Die Beteiligung an der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche "Mont Cenis", Sodingen (Westf.), wird an die "Harpener Bergbau-A.-G." verkauft. Die Bezahlung erfolgt durch Kokslieferungen, die sich auf mehrere Jahre erstrecken. |
1936 |
Aufstellung einer weiteren Gasmaschine zur Ausnutzung großen anfallenden Gichtgasmengen (sechs Hochöfen vorhanden, davon fünf in Betrieb) |
1937 |
Kommerzienrat Karl Ludwig Schneider betreut bis 1937 das Verkaufsressort |
1937 |
Generaldirektor Dipl.-Ing. Karl Raabe übernimmt den Vorsitz im Vorstand und die gesamte technische Leitung der Gesellschaft |
1937 |
Hermann Terberger übernimmt die Leitung des Einkaufs und Verkaufs |
01.10.1937 bis 30.09.1938 |
Beteiligung an der "Hochofenwerk Lübeck A.-G.", Lübeck, sowie im Zusammenhang damit an der "Rawack & Grünfeld A.-G." (später: "A.-G. für Montaninteressen"), Berlin. |
01.10.1937 bis 30.09.1938 |
Erhöhung des Besitzes an Aktien der "Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft" |
01.10.1937 bis 30.09.1938 |
Die Kuxe der Gewerkschaft "Kleiner Johannes" werden verkauft. |
01.10.1937 bis 30.09.1938 |
Die bei der "Fella-Werk A.-G." durchgeführte Kapitalerhöhung von RM 1.080.000,00 wird von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte übernommen. |
01.10.1938 bis 30.09.1939 |
Gründung der "Exportkontor für Stahlerzeugnisse, Maschinen und Bahnbedarf G. m. b. H., Berlin", die sich mit dem Vertrieb der nicht syndizierten Erzeugnisse der Konzerngesellschaften der Friedrich-Flick-Gruppe befaßt. |
01.10.1938 bis 30.09.1939 |
Untersuchungs- und Aufschlußarbeiten in den Eisenerzfeldern in Bayern und Thüringen. |
10.1939 |
Die Maxhütte fordert Kriegsgefangene für ihre Erzgruben an, bald darauf werden polnische, französische und belgische Arbeiter in allen größeren Betrieben beschäftigt. |
01.10.1939 bis 30.09.1940 |
Abtretung eines Teilpostens des Besitzes von Aktien der "Fella-Werk A.-G." an eine nahestehende Gesellschaft. |
1940 |
Hans Krugmann wird ordentliches Mitglied des Vorstands |
01.01.1940 |
Abgabe der Grubenfelder "Bayern" und "Maximilian" bei Hamm (Westf.) an die "Reichswerke A.-G. für Erzbergbau und Eisenhütten "Hermann Göring"" mit sämtlichen Grundstücken und Gebäuden gegen Übernahme von Aktien der "Anhaltischen Kohlenwerke" aus dem Besitze der Reichswerke "Hermann Göring", die ihre Abteilungen Welzow und Niederlausitz in die Anhaltischen Kohlenweike einbringen und den ihnen aus dieser Einbringung zufließenden Betrag an Aktien der Anhaltischen Kohlenwerke auf die Steinkohle abgebenden Unternehmungen übertragen. Die Übernahme der Aktien der Anhaltischen Kohlenwerke gegen den Gesamtbesitz Hamm erfolgt zum 1. Januar 1940. |
01.10.1940 bis 30.09.1941 |
Ausgabe einer 4 % Obligationsanleihe von RM 20.000.000,00 zur Konvertierung der bereits gekündigten 5 % Anleihe von 1935 von RM 5.000.000,00 und ferner zur Konvertierung der ebenfalls im Jahre 1935 ausgegebenen Anleihe von RM 15.000.000,00, die zum 1. Oktober 1941 gekündigt wird. |
1941 |
Dr.-Ing. Fritz Wesemann tritt als technisches Vorstandsmitglied ein, da Karl Raabe die technische Leitung der Rombacher Hüttenwerke übernimmt. |
1941-1942 |
Die Stahlproduktion von Maxhütte, Mittelstahl und Havelgruppe beträgt 1941/42 1.575.000 Tonnen, einschießlich der neu hinzugekommenen Werke sogar 2,2 Millionen Tonnen. Die besonders kriegswichtige Elektrostahlerzeugung vervielfacht sich auf 146.000 Tonnen. |
27.05.1941 |
Durch Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 1941 Ermächtigung des Vorstandes für fünf Jahre, das Grundkapital um einen Betrag von höchstens RM 10.000.000,00 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen zu erhöhen. |
Anfang Juli 1941 |
Das Engagement der Unternehmensleitung bei der Beschaffung von Kriegs- und Zivilgefangenen zeigt sich auch im Zuge des Angriffs auf die Sowjetunion. Schon Anfang Juli, vier Monate bevor der Einsatz von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilisten offiziell sanktioniert wurde, fordert der Vorstand in Sulzbach-Rosenberg solche Kräfte anm. |
01.07.1941 |
Kündigung der 5% Anleihe über RM 5.000.000,00 vom Juni 1935 zum 1. Juli 1941 |
01.10.1941 bis 30.09.1942 |
Umwandlung des I.-G.-Vertrages mit "Mittelstahl" in einen Organvertrag. Dauer 10 Jahre mit stillschweigender Verlängerung um jeweils den gleichen Zeitraum. Dividendengaraniie von 5 % auf 5 Jahre, alsdann Verständigung über den weiteren Dividendensatz. |
01.10.1941 bis 30.09.1942 |
Bildung einer mit RM 1.000.000,00 dotierten "Friedrich-Flick-Süftung" |
12.05.1942 |
Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 12. Mai 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 66,67 % = Reichsmark 17.500.000,00 auf RM 43.750.000,00 durch Entnahme von RM 6.000.000,00 aus anderen Rücklagen, durch Zuschreibung von RM 4.800.000,00 zum Anlagevermögen, RM 3.200.000,00 zu Beteiligungen, RM 3.500.000,00 aus sonstigen Bilanzposten. |
14.05.1943 |
Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 14. Mai 1943 Umwandlung der Inhaberaktien in Namensaktien. |
1944 |
Aufstellung einer weiteren Gasmaschine |
1945 |
Verlust der thüringischen Eisenerzgruben und der thüringischen und sächsischen Werke im bisherigen Hauptabsatzgebiet. |
Ende Januar 1945 |
Hans Krugmann scheidet aus dem Finanzressort und allgemeine Verwaltung wegen schwerer Krankheit aus |
Ende Januar 1945 |
Generaldirektor Dipl.-Ing. Karl Raabe tritt als Vorsitzender im Vorstand wegen schwerer Krankheit zurück |
04.1945 |
Alle Betriebe und Gruben kommen zum Stillstand. |
01.07.1945 bis 31.12.1945 |
Der Vorstand einschließlich Otto-Ernst Flick muß auf Anordnung der Alliierten seine Tätigkeit einstellen. Mit diesem Zeitpunkt übernimmt Dr. rer.pol. h.c. Erich Enzmann die treuhänderische Leitung der Gesellschaft |
1947 |
Dipl.-Ing. Eduard Czeike-Zentzytzki steht dem Leiter der Gesellschaft, Dr. rer.pol. h.c. Erich Enzmann, als technischer Treuhänder zu Seite |
Herbst 1950 |
Bau eines neuen Kraftwerks zur Dampf- und Stromerzeugung. Es geht im Herbst in Betrieb und besteht aus drei Hochdruckkesseln mit einer Leistung von 20-35 t/h Dampf pro Kessel mit p= 60 bar und zwei Dampfturbinen. Eine der Turbinen arbeitet als Entspannungsturbine von 60 auf 10 bar. Der Abdampf wird teils über Ruths-Speicher den Walzenzugmaschinen zugeführt, teils in der anderen Turbine zur Stromerzeugung genutzt. |
13.12.1951 |
Übernahme von 26% der MH-Geschäftsanteile durch den bayerischen Staat im Zuge der Entflechtung der deutschen Montanindustrie durch einen vom bayerischen Landtag fast einstimmig genehmigten Vertrag. Dabei macht Dr. Flick unter weitgehender Zurückstellung seines Kohlenbesitzes an der Ruhr seinen ganzen Einfluß dahingehend geltend, daß keine Veränderung der Eigentumsverhältnisse in der gesamten westdeutschen Montanindustrie nach dem Ausland eintritt. |
1952 |
Die 74 Prozent nicht vom bayerischen Staat übernommenen Anteile werden aus dem Besitz der Friedrich-Flick-Kommanditgesellschaft im Zuge der Entflechtungs-Anordnung an die Merkur-Gesellschaft für Industrie- und Handelsunternehmen m.b.H. übergeführt. An der Merkur-Gesellschaft sind die beiden Söhne von Dr. Friedrich Flick, die Herren Otto-Ernst Flick und Fritz-Karl Flick, je zur Hälfte beteiligt, so daß der Mehrheitsbesitz nach wie vor geschlossen bei der Familie Flick liegt. |
01.07.1952 |
Nach der vorübergehenden Beteiligung an der Zeche Mont Cenis und später der Harpener Bergbau-AG in Dortmund werden mit Wirkung vom 1. Juli 50% der Monopol-Steinkohlenbergwerke AG in Kamen erworben, die über ein gutes Steinkohlenvorkommen verfügt. Die Schachtanlagen Grimberg 1/2 gehören zu den modernsten Fördereinrichtungen an der Ruhr |
1953 |
Umbau des Elektroofens von 1934 auf Korbbeschickung. |
1954 |
Inbetriebnahme des MH-Rohrwerkes. |
1955 |
Die Maxhütte gehört wieder 100%ig zur Flick-Gruppe. |
1962 |
Bau und Inbetriebnahme eines Kaltwalzwerkes in Haidhof |
1968 |
Inbetriebnahme des ersten OBM-Konverters im Stahlwerk Rosenberg. |
1970 |
Umstellung des Thomasstahlwerkes auf das OBM-Verfahren. |
1970-1971 |
Umstrukturierung des Werkes Haidhof durch kontinuierliche Stab- und Betonstahlstraßen, Konzentration der Stahlproduktion auf Rosenberg. |
1970 |
Inbetriebnahme der Bandverzinkungsanlage Salzgitter. |
1974-1977 |
Umbau des OBM-Stahlwerkes Rosenberg. |
1976-1978 |
Die Förderung im Erzbergwerk Auerbach wird 1976 oder 1978 eingestellt |
1977 |
Erwerb der Mehrheit der MH-Geschäftsanteile durch die Klöckner-Werke AG. Der Klöckner-Konzern erhält nicht geringe öffentliche Subventionen. |
1978 |
Konzentration des Bergbaus der Maxhütte auf den Leonie-Schacht bei Auerbach. |
1979 |
Die Maxhütte gehört fast 100%ig zur Klöckner-Werke AG. |
1980 |
Entwicklung des KMS-Stahlherstellungsverfahrens (Klöckner-Maxhütte-Stahl). |
1981 |
Stillegung des E-Ofens. |
1983-1984 |
Inbetriebnahme der Vorblock-Stranggießanlage, des Hubbalkenofens, der neuen Adjustage für Halbzeug und Einrichtung für die Ringfertigung.
Modernisierung der schweren Profilstraße. Stillegung von Gießgrube, Tieföfen und zwei Profilstraßen (Mitteleisenstraßen). |
01.01.1984 |
15%ige Beteiligung der Eschweiler Bergwerks-Verein AG am Stammkapital der Maxhütte durch Einbringung der Eschweiler Hüttenbetriebe. |
01.07.1984 |
49%ige Beteiligung der MH an SALMAX/Salzgitter-Drütte durch Einbringung der Bandverzinkungsanlage. Die "Gesellschaft für oberflächenveredelte Feinbleche mbH" erzeugt feuerverziktes Feinblech, Kunststoffbeschichtetes Feinblech und Trapezprofile. |
30.09.1985 |
Verkauf des Kaltwalzwerkes in Haidhof. |
1987 |
Verkauf der SALMAX-Geschäftsanteile durch den Sequester |
1987 |
"Grünes Licht" der Bayerischen Staatsregierung für eine Auffanglösung mit den Gesellschaftern Freistaat Bayern, Saarstahl, Klöckner, Thyssen, Krupp und Mannesmann |
16.04.1987 |
Konkurs der Maxhütte, Weiterführung des Betriebes durch Maxhütte i.K. |
11.05.1987 |
Schließung der Grube Leonie in Auerbach |
1988 |
Verkauf der Eschweiler Hüttenbetriebe |
1988 |
Genehmigungsverfahren des Investitions- und Kapazitätsumfanges für die neue Gesellschaft |
1988-1989 |
Gründung der Vorschaltgesellschaften zur Fortführung des Unternehmens |
30.06.1990 |
Stillegung des Werkes Maxhütte-Haidhof. |
01.07.1990 |
Start der NMH Stahlwerke GmbH mit der Tochtergesellschaft "Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH" in Sulzbach-Rosenberg nach umfangreichen investiven Maßnahmen. |
1993 |
Die Aicher-Gruppe erwirbt die jeweils elfprozentigen Maxhütten-Anteile von Thyssen, Klöckner und Krupp und übernimmt die industrielle Führung |
1994 |
Übertragung der NMH-Geschäftsanteile des Freistaates an die Lechstahlwerke |
06.11.1998 |
Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens NMH Stahlwerke GmbH beim Amtsgericht Amberg. Zum Sequester wird Rechtsanwalt Dr. Jobst Wellensiek bestellt. |
12.11.1998 |
Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH. |
1998 |
Eröffnung des Konkursverfahrens NMH Stahlwerke GmbH und Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH und bis auf weiteres Betriebsfortführung durch den Konkursverwalter Dr. Wellensiek |
03.2000 |
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber verkündet auf einer Betriebsversammlung, die Maxhütte sei gerettet. Mit dem Miteigentümer Max Aicher sei eine Einigung darüber erzielt worden, daß der Stahlunternehmer Jürgen Großmann das Werk übernehme. - Aicher läßt Stoiber ins Leere laufen: Der Unternehmer verhindert überraschend einen Neuanfang. |
2001 |
Das Rohrwerk wird Betriebsstelle der ARI-Baustahl GmbH. |
05.06.2002 |
Auf einer Betriebsversammlung kündigt der Betriebsratsvorsitzende Albert Vetter an, im kommenden Monat werde damit begonnen, die Neue Maxhütte GmbH in Schritten stillzulegen. Derzeitig gebe es kein seriöses Übernahmeangebot für das Unternehmen. Die Verhandlungen mit mehreren Investoren seien gescheitert. Mit der alten Technik sei das Stahlwerk nicht mehr länger konkurrenzfähig. Von der Schließung seien nicht nur die 850 Stahlwerker betroffen. 1500 Stellen hingen bei Handwerkern und anderen Betrieben von der Maxhütte ab. Vetter fordert von der bayerischen Staatsregierung ein Beschäftigungsprogramm für die Region. Nach den Worten von Konkursverwalter Jobst Wellensiek gaben nicht mehr aufschiebbare Ausgaben für Reparaturen und Umweltschutzmaßnahmen den letzten Anstoß für den Einstellungsbeschluß. Hierfür wären 12 Millionen Euro notwendig gewesen, die der Betrieb in der gegenwärtigen Konjunkturkrise nicht erwirtschaftet habe. |
23.09.2002 |
Nach dem letzten Abstich erlöschen die Feuer am Hochofen für immer. Von den einst 10.000 Arbeitern sind zu dieser Zeit nur noch 900 übrig. |
24.09.2002 |
Ein Stück Industriegeschichte in Bayern geht zu Ende. Nach jahrelangen Rettungsversuchen wird das insolvente Stahlwerk endgültig stillgelegt. Etwa 2/3 der 850 ([NN]: 750) Beschäftigten werden von einer Auffanggesellschaft (Beschäftigungsgesellschaft) übernommen, die anderen werden arbeitslos oder gehen in den Vorruhestand. Für die soziale Abfederung der Arbeitnehmer gibt der Freistaat 29 Millionen Euro aus, weitere 17 Millionen Euro fließen in die Regien. Die 47 Auszubildenden werden von der Pumpenfabrik KSB in Pegnitz, von Siemens in Amberg und vom Regensburger BMW-Werk übernommen. Die veralteten Produktionsanlagen werden abgerissen. Die Stadt hofft, auf dem Gelände neue Betriebe ansiedeln zu können. Betriebsratschef Albert Vetter erklärt am 24.09. auf der letzten Betriebsversammlung, das Roheisen des abgelegenen Werks mit seinem kleinen, veralteten Hochofen sei um die Hälfte teuerer als in Duisburg. Ein Einstieg des Osnabrücker Stahlunternehmers Jürgen Großmann, der das Werk modernisieren wollte, sei am Maxhütte-Miteigner Max Aicher gescheitert. Ein anderer Investor fand sich nicht. |
20.07.2004 |
Nach fast sechs Jahren ist das Konkursverfahren der Maxhütte mangels Masse laut Auskunft des Konkursverwalters Jobst Wellensiek beendet. Nach dem geschlossenen Vergleich erhalten zwei Firmen des Alteigentümers Max Aicher das Grundstrück zur Verrechnung mit den Pfandrechten. (Bericht vom 20. Juli) |