Ostafrikanische Eisenbahn-Gesellschaft

Allgemeines

FirmennameOstafrikanische Eisenbahn-Gesellschaft
OrtssitzDaressalam (Tansania)
Art des UnternehmensEisenbahngesellschaft
AnmerkungenAnfangs "Eisenbahn-Gesellschaft für Deutsch-Ostafrika", eine Tochtergesellschaft der "Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft" (s.d.). Betreibt die Usambarabahn (Tanga - Moschi) und die Mittellandbahn = Tanganjikabahn (Daressalam - Tabora - Kigoma), gebaut unter Reichskommissar, Geheimer Baurat Franz Allmaras (06.08.1875 in Speyer, 17.01.1953 in Maikammer; auch Erbauer der Kalmitstraße). Die Gesellschaft war auch die Bestellerin des Tanganjikasee-Dampfers "Graf Goetzen". Nach dem Ersten Weltkrieg "Tanganyika Railways & Ports Services" (TR&P) .
Quellenangaben[Deutsches Kolonial-Lexikon I (1920) 529 ff] [Berg: Long journey of the Liemba (2009) Internet]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1891 Gründung der "Eisenbahn-Gesellschaft für Deutsch-Ostafrika" als Tochtergesellschaft der "Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft"
06.1893 Baubeginn der meterspurigen Bahn von Tanga nach Korogwe (84 km)
1895 Es beginnen Vorarbeiten von der "Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft" mit der "Deutschen Bank" für eine Mittellandbahn von der Küste nach dem Seengebiet. Ausgangspunkt soll Daressalam sein und eine Anschlußstrecke nach Bagamojo vorgesehen werden; als Spurweite sind 750 mm vorgesehen.
01.04.1896 Eröffnung der Strecke Tanga - Muhesa 40 km
Sommer 1896 Eine Gruppe von Banken unter Führung der "Deutschen Bank" bietet die Ausführung einer Bahn bis Morogoro für 12 Mill. Mark an, gegen Gewährung einer 3%igen Zinsbürgschaft und Überweisung eines Teils aller über 1 Mill. Mark hinausgehenden Zolleinkünfte an die neue Gesellschaft. Die Regierung lehnt dieses Gebot ab, und die Sache gerät ins Stocken.
04.1899 Die Regierung, die zunächst mit Bauhilfen einsprang, übernimmt die ganze Bahn für 1.300.000 Mark, da die finanziellen Mittel der "Eisenbahn-Gesellschaft für Deutsch-Ostafrika" trotz Gewährung von Vorschüssen durch die Muttergesellschaft nicht zur Vollendung des Bahnbaues ausreichen.
06.1904 Der Reichstag bewilligt die Konzession für eine Bahn von Daressalam nach Morogoro in Meterspur.
31.07.1904 Die aufgrund der Konzession vom Juni gebildete "Ostafrikanische Eisenbahn-Gesellschaft" erhält durch Gesetz vom 31. Juli 1904 eine Zinsbürgschaft des Reichs von 3 % auf das Anlagekapital von 21 Mill. Mark und eine Gewähr für die Rückzahlung mit 120 % für die jeweils ausgelosten Anteilsnahme, neben wertvollen Land- und bergbaulichen Rechten. Das Reich wird am Gewinn beteiligt und soll die Bahn on Daressalam nach Morogoro nach 88 Jahren schuldenfrei und unentgeltlich als Eigentum erhalten.
02.1905 Die Bahn von Korogwe bis Mombo wird fertiggestellt. Sie wurde von der Gesellschaft "Lenz & Co." als Gesamtunternehmen ausgeführt.
19.02.1905 Prinz Adalbert von Preußen eröffnet feierlich die Bahn von Korogwe bis Mombo.
24.02.1905 Die Bahn von Korogwe bis Mombo wird dem öffentlichen Verkehr übergeben. Länge der gesamten Usambarabahn 129 km.
02.1906 Baubeginn für die Mittellandbahn von Daressalam nach Morogoro in Meterspur durch "Philipp Holzmann & Co." in Frankfurt a. M.
Dez. 1907 Der 209 km lange Abschnitt der Mittellandbahn von Daressalam nach Morogoro wird vollendet.
08.05.1908 Der Weiterbau der Usambarabahn um 46 km bis Buiko wird durch Reichsgesetz vom 8. Mai 1908 bewilligt.
18.05.1908 Gewährung einer Schutzgebietsanleihe für die Bahn Daressalam - Tabora (848 km), für deren Verzinsung und Tilgung die Schutzgebiete, unter Bürgschaft des Reichs, aufzukommen haben (Reichsgesetz vom 18. Mai 1908).
01.01.1910 Der öffentliche Verkehr auf der Mittellandbahn wird bis Kilossa aufgenommen.
08.02.1910 Die Mittel in Höhe von 12,25 Mill. Mark zum Weiterbau der Usambarabahn bis Moschi am Fuße des Kilimadscharo werden durch Reichsgesetz bewilligt.
01.11.1910 Der öffentliche Verkehr auf der Mittellandbahn wird bis Dodoma aufgenommen.
01.08.1911 Der öffentliche Verkehr auf der Mittellandbahn wird bis Saranda aufgenommen.
15.09.1911 Der öffentliche Verkehr auf der Mittellandbahn wird bis Tura aufgenommen.
08.02.1912 Die Usambarabahn wird auf ihre ganze Länge (352 km) bis Moschi eröffnet. Sie wurde von der "Deutschen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft" gebaut.
26.02.1912 Die Mittellandbahn erreicht Tabora.
Jahreswechsel 1912/13 Bestellung eines Zweischrauben-Dampfers für den Tanganjikasee bei J. L. Meyer in Papenburg (die "Graf von Goetzen"). Er soll 406.000 Mark kosten und bis Ende 1913 fertiggestellt sein.
14.04.1913 Abnahmezertifikat für den Dampfer "Graf von Goetzen" durch den Germanischen Lloyd
20.09.1913 Der Direktor macht die Beschaffung eines zweiten Dampfers für den Tanganjikasee (die vorgesehene "Freiherr von Rechenberg" beim Reichskolonialamt mit den selben Abmessungen wir die "Goetzen" dringlich. - Deren Auslieferung wird durch den Ersten Weltkrieg verhindert, und das Schiff wird um 19121 abgebrochen.
07.11.1913 Auf Anordnung von Wilhelm Heinrich Solf, Staatssekretär im Reichskolonialamt, werden die Namen der Dampfer für den Tanganjikasee aus "Graf von Goetzen" und "Freiherr von Rechenberg" (diese nicht ausgeliefert) in "Goetzen" bzw. "Rechenberg" geändert.
15-22.11.1913 Untersuchung der Schiffskonstruktion der "Goetzen" auf der Helling in Papenburg
01.02.1914 Die Gleisspitze der Mittellandbahn erreicht Kigoma. Die Strecke Tabora - Kigoma ist etwa 405 km lang. Die Baukosten waren auf 42,2 Mill. M. veranschlagt; dazu treten noch 4,4 Mill. M für die Hafen- und Dockanlagen in Kigoma,
05.02.1915 Das Schiff "Goetzen" wird nach seinem Zusammenbau unter dem Meyer-Mitarbeiter Anton Rüter in einem provisorischen Trockendock in Kigoma nach dem Durchstich des Abschlußdamms zum Schwimmen gebracht.
Ende Mai 1915 Die "Goetzen" wird in Kigoma (Tanganjika) vollständig fertiggestellt
1. Junihälfte 1915 Die "Goetzen" macht ihre erste Fahrt mit 700 Mann der Kolonialarmee
08./09.06.1915 Erste Versuchsfahrten der "Goetzen" südlich von Kigoma
09.06.1915 Die "Goetzen" wird mit Kanonen (ex SMS "Möwe") ausgestattet
28.07.1916 Die Bodenventile der "Goetzen" werden geöffnet, und das Schiff wird in der Katabe Bay in ca. 20 m Tiefe versenkt. - Vorher waren die Maschinenteile eingefettet worden.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisenbahnverkehr 1896 Beginn Tanga-Muhesa (Eb.-Ges f Dt.-Ostafrika) 1918 Ende der Kolonialzeit Usambara- und Mittellandbahn




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Schiffsdampfmaschinen 1913 Jos. L. Meyer, Maschinenfabrik, Schiffswerft und Kesselschmiede




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1891 Nebenwerk zuvor Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft