Elektrische Zentrale Neubydzow

Allgemeines

FirmennameElektrische Zentrale Neubydzow
OrtssitzNeubydzow (Böhmen)
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenDie Anlage wurde für etwa 160 Kilowatt entworfen, kann aber noch bedeutend erweitert werden. Mit der Durchführung aller mit dem Bau zusammenhängenden Arbeiten wurde vertragsmäßig die elektrotechnische Firma "R. Bartelmus & Co." in Brünn betraut. Die Lösung und Ausführung des maschinellen Teiles der Zentrale wurde der Maschinenfabrik "Märky, Bromovsky & Schulz" in Prag übertragen.
Quellenangaben[Zeitschr. für Elektrochn. (1896) 294]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1895 Beginn (Inbetriebnahme)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen um 1895 Märky, Bromovsky & Schulz




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1895 Dampfkessel 3   unbekannt Heizfläche je 110 qm Flammrohrkessel  




Allgemeines

ZEIT1895
THEMAelektrische Ausrüstung
TEXTZur Stromerzeugung dienen zwei unmittelbar gekuppelte Nebenschluß-Dynamomaschinen von je 40 Kilowatt Leistung bei einer Betriebsspannung von 300 V. Der Anker der Dynamomaschinen ist ein Ringanker mit Gramme-Wicklung und sitzt fliegend auf der Dampfmaschinenwelle. Von den Dynamos wird der Strom zur Schalt- und Verteilungstafel geführt, auf
welcher sämtliche Meßinstrumente zur Kontrolle der Spannung und der Stromstärke übersichtlich angeordnet sind. Zur Unterstützung der Dampfmaschinen und als Reserve sowie zur Stromlieferung in den späten Nachtstunden und zum Betrieb von Elektromotoren am Tage dient eine Akkumulatorenbatterie von 182 Tudor-Elementen, Type IX, mit einer Leistung von
230 bis 330 Ah. Diese Batterie ist so eingerichtet, daß durch Einsetzen neuer Plattenpaare in die größer gewählten Gefäße die Leistung entsprechend der Type XII auf 368 bis 528 Ah erhöht werden kann. Der Strom wird durch 11 Speiseleitungen den in der ganzen Stadt verteilt liegenden Speisepunkten und von diesen den Verteilungsleitungen zugeführt. Jede Abnahme von Strom erfolgt erst aus diesen Verteilungsleitungen, die mittels selbsttätiger Zellenschalter auf konstanter Spannung von 2 X 150 V gehalten werden. Die Zellenschalter werden durch zwei von einem empfindlichen Kontakt-Voltmeter erregte Elektromagnete eingestellt, während sie durch einen kleinen Elektromotor mit Übersetzung und Zugstange angetrieben werden. Die Leitungen sind mit geringen Ausnahmen durchwegs als Luftleitungen längs der Häuser oder auf Holzmasten gefuhrt, und jeder Speisepunkt, sowie jede Leitung ist durch zwei Blitzschutzvorrichtungen gegen atmosphärische Entladungen gesichert. Die Straßen werden mit 9 Bogenlampen und 80 Glühlampen beleuchtet, von welchen die Bogenlampen auf zierlichen, eisernen Masten, die Glühlampen an Wandarmen,
und zwar einzeln ausschaltbar, angebracht sind. An private Abnehmer wird bereits Strom für 1600 Glühlampen abgegeben, eine Zahl, die in stetem Steigen begriffen ist.
QUELLE[Zeitschr. für Elektrochn. (1896) 295]