Elektrizitätswerk Tramischen


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Elektrizitätswerk Tramischen: Schnitte durch das Maschinenhaus Elektrizitätswerk Tramischen: Schaltungsschema Elektrizitätswerk Tramischen: Hebewerk mit Schöpfrad (Längsschnitt) Elektrizitätswerk Tramischen: Hebewerk mit Schöpfrad (Querschnitt)
Elektrizitätswerk Tramischen: Hebewerk mit Schöpfrad und Antrieb (Grundriß) Elektrizitätswerk Tramischen: Lageplan des Kraftwerks


Allgemeines

FirmennameElektrizitätswerk Tramischen
OrtssitzTramischen (Ostpr)
Art des UnternehmensPolderpumpanlage
AnmerkungenStromerzeugung für den Betrieb von Schöpfrädern für die Polderentwässerung im eingedeichten Memeldelta (Niederschlagsgebiet: 18.500 ha, größte Fördermenge: 12 cbm/s, normale Hubhöhe: 0,53 bis 0,78 m). Mit sechs Hebewerken gleicher Bauart mit Schöpfrädern und Drehstrommotor-Antrieb (je 75 PSe, n= 590 U/min, U= 5000 V, Hersteller: AEG) für je 1,7 cbm/s; Antrieb über Riemen und Stirnrädern auf ein Schöpfrad (D= 8000 mm, Nutzbreite: 1680 mm, n= 2,6 U/min, Hersteller: Union-Gießerei) mit Außenzahnung an beiden Kränzen. Ein siebentes Schöpfwerk soll bei Bedarf gebaut werden. Elektrizitätsübertragung vom E-Werk Tramischen ohne Transformatoren.
Quellenangaben[Zeitschrift für Bauwesen 52 (1902) 35+231 + Taf. 15] [Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 6]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Landentwässerung   um 1891 gebaut      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen um 1897 Union-Gießerei Lokomotivfabrik und Maschinenbauanstalt
Dampfmaschine um 1897 Union-Gießerei Lokomotivfabrik und Maschinenbauanstalt




Allgemeines

ZEIT1900
THEMABeschreibung
TEXTDas Memel-Delta ist eine am kurischen Haff gelegene sumpfige Niederung, die von zwei Armen des Memelstromes - Russ und Gilge - umschlossen wird. Längs dieser beiden Flußläufe sind Deiche errichtet, die nach dem Haff zu neuerdings durch einen dritten Deich, den Haffdeich, mit einander verbunden sind, so daß die Deiche ein großes, dreieckig geformtes Ländergebiet von über 18.000 ha gegen das Hochwasser der beiden Flußarme und des Haffs abschließen. Auf diese Weise erscheint das Memel-Delta in ein großes Becken verwandelt, innerhalb dessen man durch eine Anlage von Schöpfwerken die künstliche Vorflut zu regeln vermag. Solcher Schöpfwerke sind sechs erbaut, und zwar immer an den Kreuzungspunkten des Deiches mit größeren Nebenabflüssen. der Memel vor deren Einmündung in das Haff. Die Reihenfolge ist von Norden nach Süden folgende: Schöpfwerk I am Akmingefluß in unmittelbarer Nähe der Oberförsterei Ibenhorst; Schöpfwerk II am Graszterstrom bei Dorf Karkeln; Schöpfwerk III in Matzgirren am Ackelfluß; Schöpfwerk IV am Prudimfluß; Schöpfwerk V am Ragginfluß; Schöpfwerk VI beim Gute Schönwiese an der Kreuzung des Agnitflusses mit der Lappienen-Kaukehmener Chaussee. Jedes Schöpfwerk besteht aus einem Schöpfrad mit 28 Schaufeln und 8 m äußerem Durchmesser und wird durch einen Drehstrommotor angetrieben. Die Umdrehungszahl der Schöpfräder beträgt rd. 2,6 in der Minute, die der Elektromotoren rd. 590, die Bewegung wird durch Zahnräder und Riemen übertragen. Für die Elektromotoren der sämtlichen sechs Schöpfwerke wird der Strom in einer bei Tramischen gelegenen Zentralstation erzeugt. Hier sind zwei Dampfdynamos mit der erforderlichen Kesselanlage aufgestellt, von denen jede bei 167 Min.-Umdr. 240 PSe zu leisten vermag. Jede Dampfmaschine ist mit einer Drehstromdynamo für 5000 V Spannung unmittelbar gekuppelt. Dieser
hochgespannte Strom wird durch oberirdisch auf Masten verlegte Leitungen den Schöpfwerken zugeführt, wobei jedes dieser Werke durch drei Leitungen für sich einzeln mit dem Schaltbrett der Zentralstation verbunden ist. Die Elektromotoren sind unmittelbar an die Zuleitungen selbst angeschlossen, da sie ohne Umformung mit den hochgespannten Strömen von 5000 V arbeiten.
QUELLE[Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 6]