Universität Wien, Anatomisches Institut

Allgemeines

FirmennameUniversität Wien, Anatomisches Institut
OrtssitzWien
Art des UnternehmensAnatomie
AnmerkungenDas Anatomiegebäude wurde um 1886 neu gebaut; mit zwei Hörsälen, vier Seziersälen mit je 10 großen und 11 kleinen Seziertischen; mit elektrischer Beleuchtung (Hersteller: "Brückner, Ross & Cons.").
Quellenangaben[Zeitschr. für Elektrotechnik (Wien) 7 (1886) 542]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
anatomische Studien 1886 Neubau      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen um 1886 unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk zuvor Universität Wien  




Allgemeines

ZEIT1886
THEMABeschreibung der Beleuchtungsanlage
TEXTDer Gesamtverbrauch an elektrischer Energie beträgt, da die Bogenlampen paarweise hintereinander geschaltet sind:
für 12 Bogenlampen à 15 Ampere 9.000 Watt, 4 Lampen à 12 Watt = 2.400 Watt, 112 Glühlampen à 0,6 Watt = 6.720 Watt, zusammen 18.120 Watt. Da indessen die Hörsäle in den Abendstunden nicht benutzt werden und von den Glühlampen nur ca. 2/3 gleichzeitig brennen, so beträgt der nominale Bedarf nur 13.500 Watt. Die verwendeten zwei Dynamomaschinen System Edison-Hopkinson sind für eine normale Nutzleistung von je 15.000 Watt gebaut, selbe weisen, abgesehen von ihrem hohen elektrischen Güteverhältnis eine Lagerkonstruktion mit Ölreservoir auf, die von der Firma "Brückner, Ross & Consorten" in Wien, welche diese Anlage ausführte, bei allen ihren Dynamomaschinen angewendet wird und sich
sehr gut bewährt hat. Es liegen dabei auf der Achse eine oder mehrere leichte Metallringe, die in ein unter der Lagerbüchse angebrachtes Ölreservoir tauchen. Beim Betrieb der Dynamomaschine werden diese Ringe von der Achse in Umdrehung versetzt und heben dabei das Öl auf die zu schmierenden Flächen. Diese Konstruktion gestattet ganz geschlossene Lager zu verwenden, bei denen die Erneuerung des Öles nur alle acht Tage zu erfolgen hat. Die in den Seziersälen verwendeten Bogenlampen sind modifizierte und vereinfachte Gramme-Lampen; als Glühlampen sind Edison-Lampen des neuen Modelles verwendet, welche bei 100 Volt Spannung nur 0,6 Ampere für 16 Kerzen Lichtstärke benötigen. Bogenlampen und Glühlampen werden von derselben Stromquelle gespeist, doch führen zu selben zwei schon vom Maschinenhause aus ganz getrennte Leitungen. Da die Bogenlampen, von denen wie schon erwähnt je zwei hintereinander geschaltet sind, zum guten Functioniren an der Abzweigstelle zu den einzelnen Lampen eine Spannung von 100 - 102 Volt benötigen, so sind die Leitungen so berechnet, dass bei vollem Betriebe der Spannungsverlust in der Glühlampen-Leitung um 2 Volt mehr beträgt, wie in der Bogenlampen-Leitung. Dabei mußte aber auch auf den Fall Rücksicht genommen werden, dass nur ein kleiner Teil der Glühlampen brennt, wo dann der normale Verlust von 6 Volt in der Glühlampen-Leitung eventuell auf nur 1 - 2 Volt sinkt. Es ist deshalb in der Glühlampen-Leitung ein Hilfsrheostat eingeschaltet, der in diesem Falle einen Ausgleich der auftretenden Spannungsdifferenz gestattet. Die Regulierung der Stromstärke der Bogenlampen geschieht wie üblich durch in die Abzweigungen zu den einzelnen Lampen eingeschaltete Rheostate. Es braucht wohl nicht besonders betont zu werden, daß diese Art der Kombination von Bogenlicht und Glühlicht bedeutend rationeller ist, wie die sonst vielfach angewendete Methode, Glühlampen von niederer Spannung anzuwenden und die Bogenlampen einzeln parallel zu schalten, wie dies Cance, Gülcher, Krizik und Andere tun, im letzteren Falle braucht man an den Abzweigestellen zu den Bogenlampen mindestens 65 Volt Spannung, d.h. um 30.?/ mehr Kraft wie bei den zu zweit geschalteten Lampen und muß außerdem bei gleichem Spannungsverlust in den Leitungen den Querschnitt derselben dreimal so groß nehmen. Die Glühlampen-Leitungen sind so angeordnet, daß an allen Lampen stets die gleiche Spannung herrscht, zur Kontrolle derselben führt eine separate Leitung aus dem beleuchteten Trakt ins Maschinenhaus zu einem Kontrollapparat, der für die Regulierung der Klemmenspannung maßgebend ist. Da auch für die Beleuchtung einzelner Räume zu Zeiten, wo die maschinelle Anlage nicht im Betriebe ist, Sorge getragen werden mußte, z.B. in den späten Abendstunden, oder an Sonntagen, so ist bei dem für die Ventilation verwendeten stehenden 6-PS-Gasmotor noch eine kleine Dynamomaschine für 30 Glühlampen aufgestellt. Zum Ausgleich der wechselnden Umfangsgeschwindigkeit des Schwungrades des Gasmotors diente ein Vorgelege mit Schwungrad, welches
durch eine starke Feder mit der Antriebsscheibe verbunden ist.
QUELLE[Zeitschr. für Elektrotechnik (Wien) 4 (1886) 546]